Die Schönbornfranken - Von Franken nach Transkarpatien

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Transkarpatien - Heimat der Schönbornfranken

Die Deutsche Minderheit in der Ukraine ist geografisch über das gesamte Land verteilt. Im westlichsten Teil des Landes, der Region Transkarpatien (Karpatenukraine, ukrainisch: Zakarpattja) lebt sie heute vor allem um die Städte Uschgorod und Mukatschewo verteilt. Transkarpatien, seit Jahrhunderten von österreichischen, ungarischen, rumänischen, russischen, ukrainischen und auch deutschen Einflüssen geprägt, ist heute eine mit einem sehr vielfältigen multikulturellen Erbe bereicherte Region Europas.

Auch Einwanderer aus deutschen Gebieten, Menschen aus Mainfranken, die sich vor über 250 Jahren auf den Weg ins damalige Oberungarn machten, fanden im heutigen Transkarpatien eine neue Heimat – die Schönbornfranken.

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Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland Die deutsche Sprachinsel um Mukatschewo (Grafik: RDU) Blick über die Region Transkarpatien (Foto: Vitaliy UA, Unsplash)

Die Schönbornbischöfe

Die großen Schönbornbischöfe, die noch nach dem Dreißigjährigen Krieg als „die armen Edelleute aus dem Spessart und Westerwald“ bezeichnet wurden, bestimmten 114 Jahre als geistliche und weltliche Herrscher das politische, kirchliche und kulturelle Leben im Heiligen Römischen Reich. Dank ihrer genialen Architekten aus der Familie der Dientzenhofer und des Baumeisters Balthasar Neumann entstanden kostbare Hinterlassenschaften wie die Basiliken von Gößweinstein und Vierzehnheiligen, die

Residenzen in Bamberg und Würzburg, Festungsbauten in Kronach und Forchheim u.v.m. Der mächtigste Repräsentant des Geschlechts Lothar Franz von Schönborn hatte als Kurfürst von Mainz das Anrecht auf das Amt des Reichserzkanzlers am Hofe des Kaisers in Wien, war Fürstbischof von Würzburg und Bamberg (1693-1729). Bestimmte

seinen Lieblingsneffen Friedrich Karl zu seinem Nachfolger. Als Reichsvizekanzler stand Friedrich Karl  zwischen 1729 und 1746 im Zentrum europäischer Machtpolitik und galt als Fachmann für Kolonisation.

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Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn, 1693-1729 (Sukale, S.388) Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn, 1729-1746 (Amtlicher Führer 1997, S.26)

Beweggründe für eine Auswanderung aus Franken

Die Präsentationsbauten der Fürstbischöfe führten zu hoher Verschuldung und somit zu ständig höheren Steuern. Dies verursachte die Verarmung der einfachen Landbevölkerung. Die Mehrzahl der Bevölkerung hauste in armseligen Pachthöfen mit strohgedecktem Dach, gestampfter Erde als Fußboden und bewirtschaftete oft weniger als zwei Morgen Land (etwa 5000 Quadratmeter).

Geografische Lage in Süddeutschland im Jahre 1789 (URL: https://www.sn.at/wiki/Datei:Süddeutschland1789.png)

Missernten, Viehseuchen, Unterernährung und hohe Kindersterblichkeit prägten das Leben der Fron- und Pachtbauern sowie der Taglöhner. Oft unangemessene Frondienste und immer neu erfundene Zehntabgaben belasteten die Untertanen schwer: Groß- und Kleinzehnt von Früchten, Blutzehnt vom Vieh, Wein-, Heu-, Kartoffel- und Tabakzehnt.

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Historische Ereignisse im Kaiserreich Österreich und Königreich Ungarn

Unter Führung des Feldherrn Reichsmarschall Prinz Eugen von Savoyen wurden die Heere des Sultans geschlagen und die Türken endgültig von Donau und Theiß verdrängt. Mit den Friedensschlüssen von Karlowitz 1699 und Passarowitz 1718 war die lange türkische Okkupation beendet. Zurück blieben entvölkerte Dörfer und verödete Felder.  Hinzu kam 1703-1711 der Aufstand des Ungarnfürsten Franz Rákóczi II. gegen das Kaiserreich.

Reichserzkanzler Lothar Franz von Schönborn eilte mit zwei Regimentern den kaiserlichen Truppen zur Hilfe und verhalf Kaiser Karl VI. zum Sieg. Die Besitzungen des aufständischen Fürsten wurden beim Frieden von Sathmar 1711 beschlagnahmt und Lothar Franz für seine Dienste übergeben. Auf ihn wurden auch die Herrschaften Munkács (1728) und Szentmiklós (1729) übertragen. 1729 erbte Friedrich Karl von Schönborn die Gebiete und war bestrebt - auch in der Hoffnung, durch spätere Einkünfte seine vom Onkel mitgeerbten Schuldenstand zu mindern - das teils entvölkerte Land in Oberungarn mit Fachleuten aus seinen ärmsten Regionen zu besiedeln.

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Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland Österreich und Preußen 1525 – 1795 (Westermann-Atlas zur Weltgeschichte 1967, S.115)

Auswanderung in die neue Heimat

Um deutsche Siedler anzulocken, wurde in Ungarn finanzielle Hilfe, kostenloses Baumaterial, Steuerfreiheit für drei Jahre und später nur geringe Besteuerung geboten. Das Dekret des Fürstbischofs Lothar Franz (1724) erlaubte die Auswanderung, verbot aber jede spätere Remigration ins Hochstift. Damit entledigte sich der absolutistische Staat des Sorgerechts für seine sozial schwächsten Untertanen.

Das Auswanderungspatent vom 22. Juni 1730 setzte die große mainfränkische Auswanderung in Gang. Gesucht wurden Leute, die den Feld- und Ackerbau verstehen; „des Wein-Bau wohlkundige Häcker“; Zimmerleute; „den Wasser- Mahl- und Schneid-Mühl-Bau verständige Müller“; Maurer, Schmiede; Schlosser; Wagner; Schuhmacher; „Brod-Becker“; Kiesser oder Büttner; Tischler; Schneider; Rot- und Weißgerber; Häfner; Glaser; „Baader oder Chirurgum“; „Forstknechte“ aus „Teutschland“.

Mit Planwagen zogen die Siedler nach Ulm oder Donauwörth, später auch Regensburg. Sie fuhren von dort auf Flößen, sog. „Ulmer Schachtel“, die Donau hinunter. In Wien meldeten sie sich im Schönbornpalast und erhielten pro Kopf einen rheinischen Gulden als Reisegeld. Dann ging die Fahrt bis Waizen oder Pest weiter, es folgte ein 370 km langer Landweg. Die ersten fränkischen Siedler - 8 Familien mit 55 Personen - erreichten am 9. September 1730 die Gutsverwaltung in der Schönbornresidenz in Mukatschewo.

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Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland Auswanderungspatent von 1730 (Staatsarchiv Bamberg B 26 c Nr. 55)

Blüte der Schönbornfrankenherrschaft in Transkarpatien

1746 erbte Eugen Erwein von Schönborn die Besitzungen und führte sie bis 1801 zur wirtschaftlichen Blüte, indem er nach dem Vorbild Kaiserin Maria Theresias die Wirtschaftsformen des Merkantilismus übernahm, und zwar mit Export von Fertigwaren nach Böhmen und Mähren und anderen Anrainerregionen. Er ließ Manufakturen als vorindustrielle gewerbliche Großbetriebe mit Handarbeit errichten, hier stach besonders Textilherstellung und Schuhproduktion hervor. Nach den neuesten Erkenntnissen der Ökonomisierung stellte er die Landwirtschaft auf ein höheres Niveau mit Einsatz neuer Werkzeuge und besserem Saatgut, erstmaligem Anbau von Kartoffeln und Futterpflanzen, Anlegen von Maulbeerbaumplantagen zur Seidenraupenzucht und Veredelung von Obstbäumen.

Trotz allen Fortschritts sorgten sich die Neusiedler um die mangelnde Schulbildung und religiöse Erziehung ihrer Kinder. Diese Notlage änderte sich 1774 mit der Einführung der Allgemeinen Schulordnung durch Kaiserin Maria Theresia, worin sie die Gleichberechtigung aller ethnischen Minderheiten zusicherte. Nach ihrem Tod 1780 fanden die für Karpatendeutschen so wichtigen Rechte wegen den Madjarisierungsbestrebungen des Mehrheitsvolkes immer weniger Beachtung. Bis 1914 gab es im ganzen Karpatenbogen keine deutsche Schule mehr.

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Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland Schönbornschloss in den Karpaten (Foto: RDU)

Das fränkische Dorf

Südlich um Munkatsch reihen sich die fränkischen Dörfer Oberschönborn, Unterschönborn, Sophiendorf, Mädchendorf, Deutsch-Kut

schowa und Pausching, alle nach Vorlage des fränkischen Typengehöfts einheitlich angelegt und aufgebaut.  Den ersten Häusern von 1750 mit Fachwerk und Strohdach, später Schindeln, heute Blechdächer, folgten mit Lehmsteinen gemauerte Häuser, wegen des hohen Grundwasserspiegels nicht unterkellert.

Die Hofanlage

Hauptstraße 92 in Pausching, der Hof von Barbara Vogel mit 1.000 Quadratmetern, ein ursprünglich „halber Hof“.

Das Wohnhaus

Durch die traufseitige Haustüre gelangt man in den Hausplatz zur Feuerstelle mit offenem Kamin und Räucherung. Die Bodentreppe führt ins Dachgeschoß mit Körnerboden. Die vordere „gute Stube“, die auch zur Aufbewahrung der Mitgift für die Töchter diente, wurde nur bei Gästebesuch benutzt. Daneben waren zwei kleinere Kammern. Die hintere Stube war das Wohn- und Schlafzimmer der Familie, daneben war eine kleine Vorratskammer.

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Exemplarisches Beispiel einer Hofanlage angelegt um 1750, Anwesen von Barbara Vogel, Hauptstraße 92 (Zeichnung Lorenz Bieger 7/1999) Wohnhäuser mit einheitlichen Formen nach fränkischer Bauweise in Pausching (Foto: R. Distler)

Das Leben im Vielvölkerstaat

Nach dem I. Weltkrieg wurde die Karpatenukraine des neu geschaffenen Vielvölkerstaates der Tschechoslowakei zugeteilt. Für die Regierenden spielten die rund 13.000 Karpatendeutschen politisch kaum eine Rolle. Die fränkischen Dörfer führten ihr Eigenleben, man blieb „unter sich“. 1919 bis 1938 war die „Epoche der geistigen und kulturellen Wiedergeburt“.

Die deutsche Sprachinsel um Mukatschewo (Kozauer: Karpatenukraine zwischen den beiden Weltkriegen, S.241)

Diese Entwicklung ermöglichte der 1919 in den Sudetenländern gegründete Deutsche Kulturverband, finanziell gefördert durch das Deutsche Reich mit der Zielsetzung, das kulturell-gesellschaftliche Leben der Deutschen in der Tschechoslowakei zu fördern. Es kamen gut ausgebildete deutsche Lehrkräfte aus dem Sudetenland, die als Kulturträger das Vereinsleben durch den Aufbau von Kapellen und Chören in den Dörfern förderten. Das Aushängeschild war die einzige höhere Schule für die Karpatendeutschen in Mukatschewo, die deutsche Bürgerschule mit Internat.

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Langsames Ende der Schönbornherrschaft

Infolge der 1920-1928 durchgeführten staatlichen Bodenreformen verlor die Grundherrschaft der Schönborn von ihren 132000 Hektar Ländereien alles bis auf 2000 Hektar, bestehend aus Wald um das Schloss Beregvár, landwirtschaftliche Flächen und Weingärten.

Um 1930 lebten in Transkarpatien in 84 Gemeinden Deutschstämmige, davon waren 12 um Munkatsch und im Tereschwatal fast nur von Deutschen bewohnt. Ihr Dialekt wurde zwar durch Begriffe aus den umgebenden Ethnien beeinflusst, aber das Fränkische blieb auffallend z. B. in den Verwandtschaftsbezeichnungen erhalten: Fraala und Heerla für Großmutter und Großvater; Buu, Bubala, Maadla; Gschwistakinna für Cousin. Hinzu kommen Begriffe aus der Landwirtschaft: Kälbla, Säula, Gänsla, Krummbirn.

Die Stellen in Behörden, Verwaltung, bei Post und Bahn wurden von tschechischen Beamten und Angestellten besetzt. Tschechisch als Staatssprache wurde Unterrichtsfach in den Schulen. In den Städten bestimmten jüdische Geschäftsleute den Handel, bildeten die Intelligenzschicht. Ruthenen wie auch polnische Wanderarbeiter fanden als Erntehelfer für schwere körperliche Arbeiten bei fränkischen Bauern eine Anstellung. Die Angehörigen der Roma blieben ausgrenzt, verdienten als Schrotthändler oder Tanzgeiger ihr Unterhalt.

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Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland Die Plankenburg über Mukatschewo (Quelle: Margarita Marushevska)

Zweiter Weltkrieg: Veränderungen und Folgen

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 machte sich eine anti-deutsche Stimmung im Karpatenland breit. Durch das Münchner Abkommen vom 29./30. November 1938 wurde der Anschluss des Sudetenlandes und die Bildung des Protektorats Böhmen und Mähren sowie die Slowakei als eigener Staat ab 1939 beschlossen. Schon am 2. November 1938 erhielt Ungarn die Gebiete in der Südslowakei und der Karpatenukraine.

Nach dem Angriff auf Russland am 22. Juni 1941 besetzte die Wehrmacht die Westukraine und auch der Holocaust vor Ort begann. Ab dem 1. Februar 1942 erfolgte die Einberufung der Karpatendeutschen ab 17 Jahren zur Waffen-SS. Das letzte rechtmäßige Oberhaupt der Familie, Georg Erwin Graf von Schönborn-Buchheim, hatte im September 1944 es noch rechtzeitig geschafft seine Besitzungen noch vor dem Einmarsch der Sowjetischen Truppen zu verlassen. Ab dem 25. Januar 1945 hatten sich alle Männer von 18 bis 56 Jahren im Rathaus von Mukatschewo zu melden. Auch Frauen von 18 bis 30 Jahren blieben nicht verschont mit Ausnahme von Müttern mit Kleinkindern unter zwei Jahren. 8.000 der knapp 14.000 Karpatendeutschen wurden vom Sammellager von Swaljawa in Güterwagons nach Sibirien zur Zwangsarbeit deportiert.

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Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland Typische Straßenansicht eines Schönborndorfes (Bild: RDU)

Nachkriegszeit und Leben im Sozialismus

In den ersten Nachkriegsjahren war es für die deutsche Bevölkerung der Karpatenukraine schwer, sich an eine Situation zu gewöhnen, in der die Kommunisten und die früher zur untersten Schicht gehörenden Ruthenen in ihren Dörfern das Sagen hatten.

Ihre Identität sollte durch das Verbot der deutschen Sprache wirksam bekämpft und durch die Auslöschung aller auf das Deutschtum hinweisenden Spuren geleugnet werden. Alle Repressalien konnten aber nicht verhindern, den Glauben im Verborgenen zu praktizieren oder auf lokaler Ebene Traditionen, Bräuche und Feiertage und wie von Generation zu Generation zu übergeben. Erst mit den Reformen in der UdSSR unter den Schlagwörtern „Glasnost“ (Offenheit, Transparenz) und „Perestrojka“ (Umgestaltung, Umbau) und dem folgenden Zusammenbruch der Sowjetunion kam das Ende der Diskriminierung durch den Sozialismus.

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Nach der Wende durften zweisprachige Ortsschilder zum Bild der Dörfer dazugehören (Bilder: RDU)
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Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert. Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland Szene aus den 1980er-Jahren in Transkarpatien (Bild: RDU)

Die Deutsche Minderheit in Transkarpatien heute

Nach der politischen Wende in Europa wurde die Deutsche Minderheit in der Ukraine als nationale Minderheit anerkannt und das Wiederaufleben des Vereinslebens fand auch in Transkarpatien Einhalt. Die Förderung der deutschen Sprache sowie das Pflegen der eigenen Kultur und Traditionen erlebte einen Aufschwung. Die Möglichkeit für die Mitglieder der Deutschen Minderheit, als Spätaussiedler in die Bundesrepublik auszusiedeln, nahmen viele von ihnen wahr, verstärkten aber somit indirekt auch die Bande zwischen ihrer Heimatregion und Deutschland.

Die wirtschaftlichen, politischen und auch kulturellen Beziehungen konnten in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Die Deutsche Minderheit hat sich als Stabilitätsanker in der Region einen Namen gemacht und spielt eine wichtige gesellschaftliche Rolle. Die Deutsche Minderheit ist Brückenbauer - nicht nur zwischen den Ländern, aber auch innerhalb des eigenen Landes bei der Koordinierung der Hilfsaktionen nach den russischen Aggressionen gegen die Ukraine seit 2014 und der Integration der Binnenflüchtlinge.

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Theaterstück „Schönborn in Transkarpatien“ der Deutschen Jugend in Transkarpatien (Bild: Deutsche Jugend in Transkarpatien)

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