Programmheft Schauburg-Cinerama, Karlsruhe Februar 2023

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NACH DEM GEFEIERTEN BESTSELLER VON JOACHIM MEYERHOFF EIN FILM VON SONJA HEISS 02 — 23 KINOMAGAZIN FEBRUAR
MPM PREMIUM PRÄSENTIERT EINE OLIVER-FROST FILMS UND SLONY PICTURES PRODUKTION IN ZUSAMMENARBEIT MIT SUNNY SIDE UP UND NOMPAREILLE PRODUCTIONS GERARD DEPARDIEU KYOZO NAGATSUKA SANDRINE BONNAIRE ROD PARADOT PIERRE RICHARD AKIRA EMOTO ERIKO TAKEDA SUMIRE BASTIEN BOUILLON ANTOINE DULERY ZINEDINE SOUALEM MIT KYOKO KOIZUMI IKKO YOU MAME YAMADA ASSA SYLLA CASTING EIJI LEON LEE MUSIK FREDERIC HOLYSZEWSKI BESONDERER MUSIKALISCHER AUFTRITT VON SUGIZO KO-PRODUZENTEN YOSHIKAZU GAHIER EVELYNE INUZUKA EXECUTIVE PRODUCERS JEAN-MAURICE BELAYCHE ALEX DONG HERSTELLUNGSLEITER THOMAS AVERLAND ALAIN GROULT KAMERA DENIS LOUIS SCHNITT SLONY SOW PRODUZIERT VON LUCAS OLIVER-FROST SLONY SOW BUCH UND REGIE SLONY SOW GÉRARD DEPARDIEU PIERRE RICHARD AKIRA EMOTO ROD PARADOT SANDRINE BONNAIRE EIN FILM VON SLONY SOW DER GESCHMACK DER KLEINEN DINGE KYOKO KOIZUMI KYÔZÔ NAGATSUKA AB 09.02.2023 IM KINO

BEVOR DER VORHANG AUFGEHT

Liebe Gäste und Freunde der Schauburg, wir freuen uns, Ihnen im Monat Februar einige hochkarätige Gäste in der Schauburg vorstellen zu dürfen, die zum Start Ihrer aktuellen Filme nach Karlsruhe reisen werden und nach den Premieren Filmvorstellungen das Gespräch mit Ihnen suchen. Am Freitag, 3. Februar begrüßen wir Regisseur Stéphane Malterre, der Ihnen seinen Film THE LOST SOULS OF SYRIA vorstellen wird. Der Film erzählt von den Wendungen der Ermittlungen und Verfahren, die dazu führten, dass gegen die höchsten Beamten der Regierung von Syriens Bashar al Assad Haftbefehle wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen wurden.

Am 9. Februar stellt Ihnen der Oscar®-prämierte Regisseurs Pepe Danquart den Dokumentarfilm DANIEL RICHTER vor und einen Tag später, am 10.02. wird Ihnen Regisseur Slony Sow einiges über die Zusammenarbeit mit der Schauspieler Ikone Gérard Depardieu in seinem neuen Film DER GESCHMACK DER KLEINEN DINGE erzählen können.

Am 11. Februar dann wird Regisseur Jo Müller und sein Darsteller Andreas Reiner den gemeinsamen Film SCHATTENKIND in der Schauburg präsentieren und anschließend zum Gespräch einladen.

Wir würden uns freuen, Sie zu einer oder gerne auch mehreren der Karlsruhe Premieren begrüßen zu dürfen.

Mit cineastischen Grüßen

IMPRESSUM AUSGABE #152 HERAUSGEBER Schauburg Kino Herbert Born, Marienstr. 16, 76137 Karlsruhe Tel: 0721 35 000 11 / Fax: 0721 38 00 47 born@schauburg.de schauburg.de REDAKTION Herbert Born, Marcus Vetter, Wolfram Hannemann GESTALTUNG Dušan Tomić – www.duto.studio Alle Starttermine sind unverbindlich. Programmänderungen sind nicht beabsichtigt, aber manchmal unvermeidbar. Das kostenlose Filmmagazin des Schauburg Filmtheaters erscheint monatlich. The Lost
Malterre NEU IM FEBRUAR AB 2. FEBRUAR DANIEL RICHTER 04 AUS MEINER HAUT 06 DIE FRAU IM NEBEL 08 STEP BY STEP 09 THE LOST SOULS OF SYRIA 09 AB 9. FEBRUAR DER GESCHMACK DER KLEINEN DINGE 10 LUANAS SCHWUR 11 WAR SAILOR 12 DIE AUSSPRACHE 13 SCHATTENKIND 13 AB 16. FEBRUAR FINAL CUT OF THE DEAD 14 BIGGER THAN US 15 AKROPOLIS BONJOUR – MONSIEUR THIERRY (…) 16 AB 23. FEBRUAR ROSY – AUFGEBEN GILT NICHT 17 WANN WIRD ES ENDLICH WIEDER SO, WIE ES NIE WAR 18 SPECIALS IM FEBRUAR 20 IN DER SCHAUBURG ZU GAST 24 FILMVORSCHAU MÄRZ 2023 26
Souls Of Syria, Regie: Stéphane

DANIEL RICHTER

DOKUMENTATION |DEUTSCHLAND| 2022

Vom Rebellen zum gefeierten Künstler – das ungewöhnliche Biopic ist ein filmischer und ästhetischer Genuss … und noch mehr: ein unterhaltsamer und spannender Film über Kunst, Politik, Philosophie und das Kleine im Großen.

Wie entsteht Kunst? Woran erkennt man die Qualität eines Gemäldes? Warum gilt ein Bild als Kunst, und ein anderes nicht? – Daniel Richter, der Ex-Punk und In-Maler, einer der gefragtesten auf dem Welt-Kunstmarkt, hat viel dazu zu sagen und zu zeigen. In Pepe Danquarts filmischer Biografie geht es nämlich weniger um Richters sicherlich interessante Lebensgeschichte, sondern vor allem um seine Philosophie als Künstler, seine Rolle in der Gesellschaft und natürlich um seine Werke: unzählige prinzipiell farbenfrohe und meist großformatige Bilder, irgendwo zwischen abstrakter und gegenständlicher Darstellung, schwungvoll und in kühner Linienführung, die manchmal aussehen, als ob Gedanken am Stock gehen oder Pirouetten drehen. Zum Malen braucht Daniel Richter vor allem Musik, viel Platz und seine beiden Papageien, die genauso bunt und fröhlich aussehen wie viele seiner aktuellen Bilder. Auch wenn diese sich in manchem ähnlich sind: Er mag keine Wiederholungen, und was seine künstlerische Entwicklung betrifft, hat er schon so einige Phasen hinter sich (und hoffentlich auch noch vor sich!), die mit seiner Identität als politischer Mensch ebenso viel zu tun haben wie mit seinem kreativen Reifungsprozess. Kurz und gut: Die Bilder haben alle sehr viel von ihm, und manchmal erscheinen sie geradezu kongruent mit seiner Persönlichkeit.

Pepe Danquart, ebenfalls ein Meister seines Fachs, hat Daniel Richter für diesen Film unter anderem bei der Arbeit für eine Ausstellung in New York begleitet: von der Entstehung der Bilder, die alle auf ein gemeinsames Motiv zurückgehen, bis zur wichtigen Frage der Hängung in der Galerie und dem Abend der Vernissage. Dieser Aufbau bildet den lockeren Rahmen für die Begegnungen mit Daniel Richter, was erst im Verlauf deutlich wird – eine außergewöhnliche und bestrickend passgenaue Struktur für diesen Film über einen Künstler, der es gewöhnt ist, aus dem Chaos seiner Gedanken visuelle Strukturen zu schaffen und mit viel intelligentem Witz seine eigenen Werke interpretiert.

PROGRAMMKINO.DE

LAUFZEIT 118 Minuten FSK ab 12

04 NEU
AB 2. FEBRUAR / GABY SIKORSKI REGIE & DREHBUCH Pepe Danquart KAMERA Daniel Gottschalk
PREMIERE mit Regisseur PEPE DANQUART 9. Februar 2023 18:30 Uhr
AB 16. FEBRUAR IM KINO

AUS MEINER HAUT

DRAMA, SCI-FI |DEUTSCHLAND| 2022

Hier geht es um den willentlichen Körpertausch, um andere Erfahrungen zu sammeln und – idealerweise – eine Form von Katharsis zu erleben. Ein bemerkenswerter Film, der reichlich Stoff zur Diskussion liefert.

Leyla und Tristan begeben sich an einen Ort, an dem ein Wunder möglich ist. Hier können Menschen ihre Körper tauschen. Eine alte Freundin von Leyla hat sie eingeladen: Stella. Stella lebt nun im Körper ihres Vaters, der ihn seiner todkranken Tochter überließ. Zwei Wochen lang findet nun bei einigen Pärchen der Körpertausch statt, so auch bei Leyla und Tristan, die mit Fabienne und Mo tauschen. Während Leyla in der Erfahrung aufgeht, ihre Depression abschüttelt und zum ersten Mal seit langer Zeit wieder glücklich ist, hat Tristan damit Schwierigkeiten. Er möchte wieder ihr altes Leben, und sie möchte gerne in einem anderen Körper verbleiben.

Alex Schaad schrieb das Drehbuch zusammen mit seinem älteren Bruder Dimitrij, der als Mo hier auch eine kleinere Rolle spielt. Eine, die wie allen der Körpertauschfiguren, die Möglichkeit offeriert, ganz anders zu agieren. Jeder der Hauptdarsteller spielt hier mehrere Rollen. Das ist immer der Reiz eines Körpertauschs, der hier aber auf einer transzendentalen Ebene stattfindet. Schaad nutzt das SF-Element der Geschichte, um etwas über den Menschen an sich auszusagen. Er untersucht, was es ist, das uns ausmacht. Ist es der Körper? Unser Verstand? Und wie besteht die Liebe fort, wenn der Mensch, den man an seiner Seite haben will, gar nicht mehr wie er selbst erscheint? Während Leyla erstmals glücklich ist, ist Tristan das nicht. Weil er sich im Körper des anderen unwohl fühlt, und weil er keine Zukunft sieht, wenn Leyla nicht mehr sie selbst ist. Denn Leyla vollzieht einen weiteren Tausch, diesmal mit einem Alkoholiker, der nicht mehr am Leben hängt. Sie könnte diesen Körper auch für immer behalten, aber was würde das mit Tristan und ihr machen? Leyla kann sich in dieser neuen Form der Beziehung zurechtfinden, Tristan gelingt das nicht. Der Film spielt dabei auch mit dem Thema Gender und stellt die Frage, wie Liebe bestellt ist. Dieser Frage geht Alex Schaad mit hoher Spiritualität nach. Er findet nicht unbedingt eine Antwort, aber er fordert den Zuschauer heraus, selbst eine zu liefern. PROGRAMMKINO.DE / PETER OSTERIED

06 NEU
AB 2. FEBRUAR
REGIE Alex Schaad BUCH Alex Schaad, Dimitrij Schaad DARSTELLER Mala Emde, Jonas Dassler, Dimitrij Schaad LAUFZEIT 103 Minuten FSK ab 12

DIE FRAU IM NEBEL

NACH DIE TASCHENDIEBIN UND OLDBOY EIN FILM VON PARK CHAN-WOOK „NACH PARASITE DER NEUE, GROSSARTIGE THRILLER AUS KOREA“ Variety TANG WEI • PARK HAE-IL
GEWINNER BESTE REGIE FESTIVAL DE CANNES AB 2. FEBRUAR IM KINO BESTER INTERNATIONALER FILM OFFIZIELLE EINREICHUNG SÜDKOREA

DIE FRAU IM NEBEL

Ein Polizist verliebt sich in eine verdächtige Frau. Park Chanwooks neuestes Werk ist meisterhaft inszeniert – jedes Bild ist ein Gedicht, während die Geschichte von einem Thriller zur Romanze wird und wieder ins Terrain des Spannenden zurückkehrt.

Hae-joon ist Polizist. Ein Mann, der seine Schlaflosigkeit meist zur Observation nutzt, der eine Wochenendehe führt, und der von seinen ungelösten Fällen besessen ist. Nun ermittelt er im Fall eines abgestürzten Bergsteigers. Aber ist er wirklich abgestürzt oder könnte seine aus China stammende Frau Seo-rae etwas damit zu tun haben? Er ermittelt, er beobachtet, er lässt sich von der Frau, die als Pflegerin für die Alten arbeitet, in seinen Bann ziehen. Ist es schon Liebe? Will er seine Frau verlassen? Kann aus einem vermeintlichen Mordfall tatsächlich etwas Gutes entstehen? Oder droht dem Polizisten am Ende der totale Zusammenbruch?

Park Chan-wook war inspiriert von einem koreanischen Lied, das von verschiedenen Interpreten umgesetzt wurde. Er wollte es zum Zentrum einer Liebesgeschichte machen, er interessierte sich aber auch für einen Kriminalfall mit einem Ermittler wie Martin Beck aus der schwedischen Krimiserie „Kommissar Beck“. Einen Mann, der sanft, ruhig, höflich, würdevoll und freundlich ist. Nicht unbedingt das, was man bei Kommissaren erwartet. Zusammen mit seinem Ko-Autor Jeong Seo-kyeong kombinierte er beide Geschichten und hat mit „Die Frau im Nebel“ einen Film abgeliefert, der nur schwer greifbar ist. Oder anders gesagt: Der so ist, wie die Wellen auf dem Meer – ruhig, manchmal heftig, oft überwältigend, aber immer wechselhaft. So beschrieb der Regisseur auch die weibliche Hauptfigur. Obwohl es nicht amerikanisches Kino war, das ihn inspirierte, fühlt man sich bei der Rezeption an Alfred Hitchocks „Vertigo“ erinnert. Noch so ein Film, der die Erzählform wechselt, der geheimnisvoll ist und in den Bann zieht. All das gilt auch für „Die Frau im Nebel“, der erst wie ein Krimi-Thriller anmutet, dann jedoch eine Transformation durchmacht – inklusive Orts- und Zeitwechsel. Erneut hat Park Chan-wook einen Film abgeliefert, der auf vielen Ebenen funktioniert und mit seinen Wendungen geradezu eine zweite Sichtung herausfordert. Weil es in „Die Frau im Nebel“ mehr zu entdecken gibt, als auf den ersten Blick offenbar wird. PROGRAMMKINO.DE / PETER OSTERIED

REGIE Park Chan-wook BUCH Park Chan-wook, Jeong Seo-kyeong DARSTELLER Park Hae-il, Tang Wei, Lee Jung-hyun LAUFZEIT 139 Minuten FSK ab 16

08 NEU
AB 2. FEBRUAR »HEOJIL KYOLSHIM“ |ROMANZE, DRAMA, KRIMI, THRILLER |SÜDKOREA| 2022

DOKUMENTATION | DEUTSCHLAND | 2022

Selfmade Filmemacher Felix Starck dokumentiert in seinem dritten Film den Versuch, das perfekte Zuhause für sich und seine junge Familie zu finden.

“Step by Step” erzählt die Geschichte zweier junger Menschen, die raus aus der Großstadt wollen, um sich neu zu (er-)finden. Dabei steht die nahende Geburt des ersten Kindes, Oskar, im Mittelpunkt aller Überlegungen. „Wie wollen wir ihn aufwachsen sehen?“, „Welche Umgebung wünschen wir uns für ihn?“, „Was soll er für Erfahrungen sammeln können?“ Und: „Wo können wir als junge Familie alles, was wir uns wünschen, so umsetzen, wie wir es uns vorstellen?“ Auf der Suche nach den Antworten auf diese Fragen, führt der Weg Felix und Valentina auf die Insel Mallorca. Sie tauchen auf der Insel in eine neue Kultur und Lebensweise ein, die sie auf herausfordernde Weise buchstäblich erdet und auf das Wesentliche blicken lässt– weit weg vom bequemen Großstadtleben, welches kurz zuvor ihr Leben noch geprägt hat …

Nach den beiden außergewöhnlichen Erfolgen von “Pedal the World” (2013) und “Expedition Happiness” (2017) ist “Step by Step” der dritte Dokumentarfilm des Selfmade-Filmemachers Felix Starck. Die Idee des Films entstand in den ersten Monaten der Pandemie im Herbst 2020 – ausgelöst durch die Schwangerschaft seiner Freundin Valentina und der Erkenntnis, dass die Verantwortung, die durch die Geburt des gemeinsamen Kindes entsteht, größer ist als alles, was beide bisher kannten. Die vorherrschende Angst vor der Zukunft wich dem mutigen Entschluss, endlich anzugehen, wovon die beiden bisher nur geträumt haben. Der Film dokumentiert diese ebenso mutige wie mutmachende Reise und Sinnsuche, bei der es keine Rolle spielt, zahllose Kilometer hinter sich zu bringen und viele Länder zu sehen, sondern es darum geht, den Ort zu finden, der das Zuhause der jungen Familie werden kann und es ihnen ermöglicht, eine moderne Farm mit regenerativen Prinzipien und völliger Autarkie aufzubauen. Der Film zeigt nicht nur, wieviel Geduld, Neugier und Lernbereitschaft dieser Plan erfordert, dass auch Dinge schief gehen und eine neue Planung notwendig machen. Der Film zeigt auch, wie erfüllend ein bewusst und gemeinsam gewählter Weg ist.

THE LOST SOULS OF SYRIA

DOKUMENTATION | DEUTSCHLAND, FRANKREICH | 2022

Dokumentarfilm, der von den Wendungen der Ermittlungen erzählt, die dazu führten, dass gegen die höchsten Beamten der Regierung von Bashar al Assad Haftbefehle wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen wurden.

27.000 Fotos von zu Tode gefolterten zivilen Gefangenen wurden von einem militärischen Überläufer mit dem Codenamen Caesar aus den Geheimarchiven des syrischen Regimes gestohlen und öffentlich gemacht. Beweise, aussagekräftiger als das, was man gegen die Nazis in Nürnberg in der Hand hatte. Regisseur Stéphane Malterre und Ko-Autorin und Fachberaterin Garance Le Caisne untersuchten, inwieweit sich die internationale Justiz als unfähig erweist, den kriminellen syrischen Staat zu verfolgen. Da der Fall zum Vergessen verurteilt zu sein scheint, geben Angehörige der Opfer, Aktivist*innen und Caesar nicht auf. Auf eigene Faust suchen sie vor nationalen Gerichten in Europa weiter nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Ihr Kampf und ihre über fünf Jahre aus beispielloser Nähe gefilmten Ermittlungen werden schließlich zum ersten Prozess gegen hohe Beamte der syrischen Todesmaschinerie führen.

Die Autor*innen dieses Films, Stéphane Malterre und Garance Le Caisne, entdeckten die Caesars Files, als sie 2014 bei den Vereinten Nationen in Genf zum ersten Mal öffentlich gemacht wurden. Diese Bilder stammen aus einem Land, das die Autor*innen oft besucht haben. Diese Bilder erinnerten sie daran, wie sehr das Chaos, das sie dort erlebten – die Bombenangriffe, die Straßenkämpfe und die Gewalt des Regimes – die Ursprünge dieses Übels ausgelöscht hatten. “Wir dachten an einen Film, der durch seine kinematografische Form die Worte Caesars größer machen könnte. Zunächst fehlten uns dafür die Figuren und der erzählerische Rahmen. Wie sollten wir das Undenkbare filmen? Wir konnten nicht nach Syrien reisen, an den Schauplatz der Verbrechen. Währenddessen füllten sich die Gefängnisse von Damaskus weiter. Wir folgten weiter dem einzigartigen Schicksal der Fotos von Caesar. Indem er die Existenz der Todesmaschinerie aufdeckte, hatte der Fotograf die Welt vor eine unbequeme Frage gestellt: die Frage nach Gerechtigkeit und Strafe. Genau diese Frage sollte zum Gravitationszentrum des Films werden”.

09 NEU
AB 2. FEBRUAR STEP BY STEP
REGIE Felix Starck DARSTELLER Felix Starck, Valentina Blaumann Alcantara LAUFZEIT 98 Minuten FSK ab 0 Jahren AB 2. FEBRUAR
REGIE Stéphane Malterre, Garance Le Caisne DREHBUCH Garance Le Caisne LAUFZEIT 104 Minuten FSK ab 16 Jahren PREMIERE mit Regisseur FELIX STARCK 31. Januar 2023 20:00 Uhr PREMIERE mit Regisseur und Autorin 3. Februar 2023 20:00 Uhr

DER GESCHMACK DER KLEINEN DINGE

Ein frustrierter, französischer Sternekoch macht sich auf die Suche nach dem Geheimnis von Umami, jener mysteriösen fünften Geschmacksnote aus Fernost. Eine cineastische Delikatesse mit einem Depardieu in Bestform.

Nackt präsentiert Gérard Depardieu seinen obelixesken, massigen Körper vor dem Spiegel eines Umkleideraums. Daneben philosophiert ein Japaner zwischen Wassergüssen über den Sinn des Lebens. Er erzählt von einem Mann, der seinen Kompass fürs Leben verloren habe. Der zwar viel Geld verdiene. Dessen einst leichtfüßiger Körper jedoch habe Fett angesetzt. Tief in seinem Herzen hegte er den Wunsch, sich von diesem leeren Leben zu verabschieden. Nach dieser Kurzfassung zum Auftakt wird eben jene Geschichte ausgerollt. Sie erzählt vom berühmten Star-Koch Gabriel, dem berühmtesten Küchenmeister der Grande Nation, der gerade seinen dritten Stern erhält. Seine Ehefrau hat den Appetit derweil längst verloren, sie wird den Gatten am gleichen Abend noch verlassen. Zum Glück gibt es für den deprimierten Koch den guten Ratgeber Rufus. Der bringt grinsend die entscheidende Wendung, er erinnert Gabriel an dessen einstige Faszination für asiatische Gewürze. Jenes Umami (so der Originaltitel) heißt „köstlich“ auf japanisch. Es gilt als fünfte Geschmacksrichtung neben süß, sauer, salzig und bitter. Der deprimierte Meisterkoch fühlt sich wie elektrisiert und reist spontan ins ferne Japan: Erleuchtung garantiert!

Zwar fällt das Sinnsuche-Süppchen des aus der Form geratenen Kochs bisweilen ein bisschen dünn aus, die Emotionen schmurgeln auf Sparflamme. Die Nebenhandlung mit dem frustrierten Nachwuchs oder einer stolzen Influencerin hätte gleichfalls etwas mehr Biss und dramaturgischen Geschmacksverstärker vertragen. Gut gewürzt gerät derweil das Verhältnis der ehemaligen KochKontrahenten aus Frankreich und Japan, die ihre anfängliche Animosität überwinden und die kulturellen Unterschiede schließlich zu schätzen lernen. Als echtes Sahnehäubchen erweist sich das Wiedersehen mit Pierre Richard. Depardieu ist ohnehin stets eine Klasse für sich. Diesmal zeigt das Schwergewicht sogar eine Prise Selbstironie: Kaum hat er den Stolz seines japanischen Kollegen leicht beleidigt, fragt dieser freundlich zurück: „Würde Ihnen gefallen, wenn ich sage, Obelix ist Deutscher?“. PROGRAMMKINO.DE / DIETER OßWALD

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AB 9. FEBRUAR TRAGIKOMÖDIE, DRAMA, KOMÖDIE |JAPAN, FRANKREICH| 2022 REGIE Slony Sow DARSTELLER Gérard Depardieu, Pierre Richard, Sandrine Bonnaire, Akira Emoto, Zinedine Soualem LAUFZEIT 105 Minuten FSK ab 6 PREMIERE mit Regisseur SLONY SOW 10. Februar 2023
18:30 Uhr

LUANAS SCHWUR

„THE ALBANIAN VIRGIN“ | DRAMA, ROMANZE | ALBANIEN, DEUTSCHLAND | 2022

Eine Coming-of-Age-Geschichte über eine junge Frau, die sich zwischen Liebe und Tradition entscheiden muss. Mitreißendes Drama inmitten der albanischen Alpen.

1958 in Albanien: Eine arrangierte Ehe nach alter Tradition zwingt Luana, ihre Liebe zu Agim, dem Sohn kommunistischer Verräter, zu verleugnen, der auf das Land das Dorf von Luana und ihrer Familie wurde. Luana tut alles, um ihrem Vater und der Tradition zu gefallen. Sie kennt die Regeln des Kanun und ist bereit, ihre Gefühle für Agim zu opfern und der Tradition zu folgen. Doch sehr bald merkt sie, dass das Wort einer Frau nicht zählt und der Kanun den Männern zugute kommen soll. Sie hat keine andere Wahl, als einer von ihnen zu sein. Ein Mann zu werden.

Statement von Regisseur Bujar Alimani: “Ich habe immer gedacht, dass Albanien viel zu zeigen hat. Noch heute ist es ein verborgener Schatz, der fast unberührt geblieben ist. Der Kommunismus hatte zwar eine bittere Schwere für die Albaner, gab dem Land aber auch einen interessanten Impuls: Es kam zu einer Vermischung von uralten Traditionen mit neuen gesellschaftlichen Standards. So wie die Hauptfigur Luana es schafft, sich der Gewalt und dem Diktat zu widersetzen, ist die Botschaft des Films sehr menschlich und klar. Die Freiheit ist das höchste Gut im Leben und kann niemals gekauft oder verkauft werden. Luana zahlt den Preis für die Freiheit und nimmt dafür die Einsamkeit in Kauf. Dies ist das Leitmotiv des Films. Er macht das Publikum neugierig auf einen Streifzug durch die Geschichte. Es ist, als würde man durch ein unbekanntes Land reisen, in dem man viele Dinge von Grund auf lernen muss. In dieser Geschichte kann der Zuschauer von jedem der Charaktere etwas lernen. Die Drehbuchautorin Katja Kittendorf hat der Geschichte ein offenes Ende gegeben. Luana bleibt die stumme Zeugin der Schicksale ihrer Mitmenschen - wie die Scherbe aus grünem Glas, durch die wir damals, aber auch heute noch die Sonne sehen können”.

11. Februar 2023 - 17 Uhr

Zu Gast: Andreas Reiner

AB
REGIE Buyar Alimani DARSTELLER Pallaska LAUFZEIT

WAR SAILOR

„KRIGSSEILEREN“ | DRAMA, KRIEGSFILM | NORWEGEN| 2022

Als deutsche U-Boote bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ihr Handelsschiff angreifen, versuchen zwei norwegische Seeleute zu überleben. Bildgewaltiger Oscar-Beitrag aus Norwegen.

Alfred Garnes und sein Jugendfreund Sigbjörn Kvalen arbeiten auf einem Handelsschiff mitten im Atlantik, als der Zweite Weltkrieg ausbricht. Als unbewaffnete Zivilisten geraten sie plötzlich zwischen die Fronten und müssen jederzeit damit rechnen, dass sie von einem deutschen U-Boot angegriffen werden. Zur gleichen Zeit kämpft sich Alfreds Frau Cecilia in Bergen allein mit den drei Kindern durch den Krieg. Als britische Flugzeuge versuchen, den deutschen U-Boot-Bunker in Bergen zu bombardieren, treffen sie stattdessen eine Grundschule und viele zivile Häuser mit Hunderten von Toten. Cecilia und die Kinder werden als tot gemeldet. Als die schreckliche Nachricht bei Alfred und Sigbjörn eintrifft, fragen sie sich, ob es zu Hause überhaupt noch etwas oder jemanden gibt, zu dem sie zurückkehren können Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt das packende Kriegsepos “War Sailor” vom entschlossenen Überlebenskampf zweier ziviler Seefahrer. Unter der Regie und nach dem Drehbuch von Gunnar Vikene entstand ein packender Film über einen bisher wenig bekannten Aspekt des Zweiten Weltkriegs, der das Leben vieler Norweger*innen bis heute beeinflusst. Mit gleichzeitig beeindruckenden und intimen Bildern zeigt “War Sailor” ein Porträt über Menschen, die sich plötzlich in einer lebensbedrohlichen Situation wiederfinden und um ihr Überleben kämpfen. In den Hauptrollen sind Kristoffer Joner, Pål Sverre Hagen und Ine Marie Wilmann zu sehen. Der Film wurde von Norwegen für den Auslands-Oscar eingereicht. Der Regisseur über seinen Film: “Ich wünsche mir sehnlichst, dass dieser Film den Zuschauern ein besseres Verständnis dessen vermittelt, was die Seeleute und ihre Familien zu Kriegszeiten erleben mussten. Dies ist notwendig, um die Ungerechtigkeiten zu würdigen, mit denen die Überlebenden nach dem Krieg konfrontiert waren. Ich wünsche mir aber auch, dass dieser Film dem Publikum einen Eindruck vermittelt, wie Menschen in den Kriegen von heute zu leiden haben”.

12 NEU
AB 9. FEBRUAR REGIE Gunnar Vikene DARSTELLER Kristoffer Joner, Ine Marie Wilmann, Pål Sverre Valheim Hagen LAUFZEIT 151 Minuten FSK ab 12

AB 9. FEBRUAR

DIE AUSSPRACHE

WOMEN TALKING | DRAMA | USA | 2022

Inspiriert vom wahren Fall einer Mennoniten-Gemeinde, in der Männer Dutzende Frauen betäubt und sich an ihnen vergangen haben. Stark besetzt, toll gefilmt, wundervoll musikalisch untermalt – und mit einer Geschichte, die niemanden kaltlässt.

Seit längerer Zeit vergehen sich Männer an den Frauen einer Mennoniten-Gemeinde. Sie betäuben sie und vergewaltigen sie. Als einer der Männer erwischt wird, nennt er auch die anderen Täter. Doch es passiert – nichts. Von den Frauen wird erwartet, ihren Peinigern zu vergeben. Es wird nicht nur erwartet, es wird gefordert. Vergebung für die Täter oder die Exkommunikation der Frauen. Doch die Frauen wollen dies nicht hinnehmen, obwohl sie es immer getan haben, weil sie in dem patriarchalischen System dieser Glaubensgemeinde noch nie etwas zu sagen gehabt haben. Diesmal stimmen sie ab: Nichts tun, bleiben und kämpfen oder weggehen. Das sind die Optionen. Die Wahl liegt schließlich zwischen den letzten beiden, weswegen entschieden wird, dass die Familien der Betroffenen nach einer Diskussion entscheiden sollen, was die Frauen tun sollen.

Der wahre Fall ist nur die Ausgangslage, ebenso der Roman, den Sarah Polley nutzt, um eine Geschichte zu erzählen, die auf vielen Ebenen funktioniert, den Zuschauer aber sofort in die Handlung zieht. Man fühlt mit diesen Frauen, denen Bildung vorenthalten wurde, die kaum lesen und schreiben können, von denen immer erwartet wurde, nicht zu denken, nicht zu sprechen, hinzunehmen, was man ihnen antut. Aber sie beginnen, sich zu emanzipieren. Ein großer, ein mutiger Schritt, besonders für Menschen, die immer klein gehalten wurden. Die nie ein anderes Leben gekannt haben, und nicht einmal die nähere Umgebung ihrer eigenen, kleinen Kolonie kennen. Der Film behandelt ein schweres Thema, aber er findet immer auch Momente zum Lachen. Diese Frauen lachen, während sie versuchen, eine schwere Entscheidung zu treffen. Mit Rooney Mara, Claire Foy und Jessie Buckley in den Hauptrollen ist der Film exzellent besetzt, Produzentin Frances McDormand ist nur in einer kleinen Rolle zu sehen. Ben Whishaw ist der einzige Mann in dieser Geschichte – ansonsten gibt es keine männliche Perspektive, aber sie ist auch nicht vonnöten in einer Geschichte, in der es um das Gefühlsleben der Unterdrückten geht.

REGIE & BUCH Sarah Polley DARSTELLER Rooney Mara, Claire Foy, Frances McDormand, Ben Whishaw LAUFZEIT 104 Minuten FSK ab 12

AB 9. FEBRUAR SCHATTENKIND

DOKUMENTATION | DEUTSCHLAND | 2022

Im Mittelpunkt des filmischen Portraits steht Andreas Reiner der Fotograf. Mit seiner Kamera reist er zu Menschen, die am Rande der Gesellschaft und selten im Licht der Öffentlichkeit stehen.

Andreas Reiner ist der Sohn eines erfolgreichen Fabrikanten. Als sein Vater mit 47 Jahren stirbt, wird seine Mutter manisch-depressiv. In den frühen Morgenstunden seines 20. Geburtstags klingelt die Polizei, erklärt, dass sich seine Mutter vor den Zug geworfen hat. Als Geschenk hinterlässt sie ihm eine Levi`s 501 und 50 Mark – aber keinen Abschiedsbrief. Reiners Leben bricht zusammen. Bald ist der Fabrikantensohn arbeitslos, wohnsitzlos. Ein Aufenthalt in der Psychiatrie folgt. Dann entdeckt er seine Passion – die Fotografie.

Seither will er mit seiner Kamera den Vergessenen und Verlorenen dieser Gesellschaft ein Gesicht geben. Er schaut dorthin, wo andere wegsehen, fotografiert Gesichter von Hinterbliebenen, Hände von Toten oder deren Grabbeigaben, Menschen mit Behinderung oder Frauen, die Sternenkinder zur Welt gebracht haben. Reiner hat einen Sinn für Außenseiter und Ausgestoßene, weil er sich selbst als einen solchen empfindet. Der Film verfolgt den Ausnahme-Fotografen bei seiner Arbeit und zeigt sein genügsames Leben auf einem baufälligen Bauernhof zusammen mit Ochse Anton und Hund Pauline. Eine Reise ins Herz der Finsternis seiner Vergangenheit, gleichzeitig aber auch eine Hymne auf die menschliche Existenz. Reiners fotografische Grenzerfahrungen sind oft provokativ, erzeugen fruchtbaren Zorn, zeugen aber genauso von einer grimmigen Lust am Leben.

13 NEU
REGIE Jo Müller DARSTELLER Andreas Reiner LAUFZEIT 89 Minuten FSK ab 12

FINAL CUT OF THE DEAD

Verblüffende Horrorkomödie, deren brillant strukturierte Handlung mit einem sensationellen Einstieg in die brutalsten Tiefen des Entertainments führt, in eine aberwitzige Trash-Welt voller Zombies und durchgeknallter Filmleute.

Über die Handlung soll hier nur so viel gesagt werden: Es geht irgendwie um einen relativ erfolglosen Filmregisseur, der noch einmal eine Chance bekommt. Er soll im Auftrag einer japanischen Produktionsfirma einen Low-BudgetZombiefilm drehen. Und wie das nun mal so ist: Es läuft nicht alles so, wie es laufen sollte. Mehr wird nicht verraten, denn ein großer Reiz des Films beruht auf Überraschungseffekten, und allein das schon zu sagen, ist ein bisschen spoilermäßig.

Michel Hazanavicius und sein Team extrem spielfreudiger Darsteller machen aus der Komödie, die vielleicht manchmal an „The Blair Witch Project“ erinnern könnte und gelegentlich an Filmklassiker wie „The Rocky Horror Picture Show“ oder „Little Shop of Horrors“ („Der kleine Horrorladen“) eine wilde und wüste Show, die in den ersten Minuten auf Uneingeweihte schockierend und sehr irritierend wirken könnte. Aber nur Mut! Einfach dranbleiben und genau hinschauen – hier gibt es eine Menge zu sehen, und zwar durchaus Erstaunliches! Besonders Bérénice Bejo ist dabei sehr überzeugend. Der weibliche Star aus „The Artist“– sie spielte die Peppy Miller – zeigt hier verblüffende Fähigkeiten, was sowohl ihr komisches Talent als auch ihre vielseitigen schauspielerischen Möglichkeiten betrifft. Wer das japanische Original nicht kennt, kann sich einfach überraschen lassen. Man könnte es auch anders sagen: Der Film macht vor nichts und niemand halt, er ist ein außergewöhnlich unterhaltsames Gesamtpaket, ein sehr cooles Vergnügen und ein gelungenes Horror-Splatter-Spektakel, in dem keiner verschont wird.

PROGRAMMKINO.DE / GABY SIKORSKI

LAUFZEIT 112 Minuten FSK ab 16

14 NEU
AB 16. FEBRUAR „COUPEZ!“ | KOMÖDIE, HORROR | FRANKREICH | 2022 REGIE & BUCH Michel Hazanavicius DARSTELLER Romain Duris, Bérénice Bejo, Grégory Gadebois, Finnegan Oldfield, Matilda Lutz

BIGGER THAN US DOKUMENTATION | FRANKREICH | 2022

Aufwändig produzierter, weltumspannender Dokumentarfilm über eine junge Generation von Aktivist*innen und ihrer Botschaft, dass nur das Wir gewinnt.

Sie sind jung und sie wollen etwas bewirken. Die 18-jährige Melati kämpft seit sechs Jahren gegen die Plastikverschmutzung ihrer Heimat Indonesien. Sie hatte Erfolg, doch sie ist noch lange nicht fertig. Um neue Kraft zu schöpfen, bereist Melati die Welt: Sie will Gleichgesinnte treffen, von ihnen lernen, sich vernetzen. Sie sucht nach der Energie und dem Momentum des gemeinsamen Kampfes – und wird fündig. Sechs junge Menschen vom Libanon über Afrika bis Rio de Janeiro zeigen Melati ihre ganz eigene Welt der Courage und des Engagements. Sie kämpfen für Menschenrechte, für das Klima, für Meinungsfreiheit, soziale Gerechtigkeit und den Zugang zu Bildung oder Nahrung. Und sie sind in der Lage, alles zu verändern. Getragen von einem überzeugten Humanismus, von Mut und Hoffnung vereinen sie sich um Teil von etwas zu sein, das größer ist als sie selbst. Ihr Kampf steht erst am Anfang, aber ihr unbedingter Wille hat die Kraft, zu inspirieren und uns alle aus der Lethargie der Gewohnheit zu reißen.

Produziert von Oscar®-Preisträgerin Marion Cotillard, zeichnet der Dokumentarfilm “Bigger Than Us” das Bild einer neuen Generation, die sich nicht mehr mit dem Zustand dieser Welt abfinden will und für ihr Recht auf eine lebenswerte Zukunft kämpft. Der Regisseurin Flore Vasseur (“Meeting Snowden”) gelingt ein einfühlsames Porträt einer jungen globalen Bewegung, das Kraft gibt und zeigt, dass Veränderung nicht nur unerlässlich sondern auch möglich ist.

Die Feuerzangenbowle

Klassische 35mm Original Filmbandprojektion

Dienstag, 21. Februar um 18 Uhr

Inkl. einem Glas Feuerzangenbowle

Marienstraße 16 76137 Karlsruhe T. 0721 3500018 www.schauburg.de GROSSBILDWAND
FASCHINGS SPECIAL
„Jeder nur einen wönzigen Schlock“
AB 16. FEBRUAR
15 NEU
REGIE Flore Vasseur LAUFZEIT 96 Minuten FSK ab 12

AKROPOLIS BONJOUR –

MONSIEUR THIERRY MACHT URLAUB

Ein Familienvater will seine Ehe durch die Wiederholung einer Griechenlandreise retten. Sehr witzige, aber immer liebenswerte Komödie mit vielen Gags, zahllosen Missverständnissen und einem Hauch von Nostalgie und Melancholie.

„Wann machen wir diesen Urlaub noch einmal?“

Das steht auf der Rückseite eines Fotos, die Thierry Hamelin (Jacques Gamblin) aufwändig digitalisiert und neu sortiert – seine wichtigste, weil einzige Beschäftigung, seit er im Ruhestand ist. Das Foto zeigt ihn mit seiner Frau Claire (Pascale Arbillot) und den beiden inzwischen erwachsenen Kindern in Griechenland, 1998. Damals war’s, damals, als die Zukunft in rosigstem Licht lag und die Welt noch in Ordnung war. Damit ist jetzt endgültig Schluss, denn soeben hat Claire ihrem überraschten Gatten mitgeteilt, dass sie sich scheiden lassen will. Thierry ist wie vom Donner gerührt. Er will Claires Entscheidung nicht akzeptieren. Mit List und Tücke, inspiriert von dem Foto aus glücklichen Zeiten, entwickelt er die Idee, ihr den eigenen Wunsch mehr als 20 Jahre später zu erfüllen. Ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann. Also heißt es: Auf nach Griechenland

In seiner ersten Kinokomödie legt François Uzan gleich richtig los. Auf der Grundlage einer gescheiterten Langzeit-Ehe und einer Familie, die sich auseinandergelebt hat, entwickelt er eine verzwickte Story mit zahllosen Verwicklungen, die immer liebenswert bleibt. Thierry ist ein altmodischer Familienvater und eine echte Nervensäge, der seine Tochter in einer Gerichtsverhandlung stört, nur weil er ein Foto nicht zuordnen kann. Jacques Gamblin spielt mit feinem Humor und leiser Melancholie dieses Musterbeispiel eines unterbeschäftigten Rentners, der in der Vergangenheit lebt und nicht merkt, dass die Zeit ihn überholt hat. Gamblin ist dabei sehr komisch und immer ein bisschen zurückhaltend, was ihn noch sympathischer macht. François Uzan gelingt es mit großer Souveränität, alle Fäden zusammenzuhalten und die handelnden Personen von einer komischen Katastrophe in die nächste taumeln zu lassen – mehr soll über die turbulente Handlung nicht verraten werden. Es darf gelacht werden!”

PROGRAMMKINO.DE / GABY SIKORSKI

16 NEU
AB 16. FEBRUAR „ON SOURIT POUR LA PHOTO“ | KOMÖDIE, ROMANZE | FRANKREICH | 2022 REGIE François Uzan DARSTELLER Jacques Gamblin, Pascale Arbillot, Agnès Hurstel, Pablo Pauly, Ludovik LAUFZEIT 95 Minuten

AB 23. FEBRUAR ROSY – AUFGEBEN GILT NICHT

DOKUMENTATION | FRANKREICH | 2022

Der Film von Marine Barnérias dokumentiert ihre eigene, unglaubliche Geschichte: Von einem Schicksalsschlag bis hin zu einer Entscheidung, die Marine auf ein spektakuläres Abenteuer um die halbe Welt führt.

Die junge Studentin Marine Barnérias nimmt 2015 an einem Wettkampf ihrer Universität teil, als ihr plötzlich schwarz vor Augen wird. Sie misst alldem zuerst

wenig Bedeutung bei, bis sie kurzfristig nahezu erblindet und einen Augenarzt aufsucht, der sie sofort und mit höchster Dringlichkeit an einen Neurologen verweist. Nach unzähligen nervenaufreibenden Untersuchungen steht die erschütternde Diagnose fest: MS - Multiple Sklerose. Mit 21 Jahren. Marine entscheidet sich nach dem ersten Schock und durch die schwierige und undurchsichtige Informationslage für einen unkonventionellen und bewundernswerten Weg: Raus ins Leben und in die Welt. Allein unternimmt sie eine Reise, die sie um die halbe Erdkugel führt, um positive Kräfte zu sammeln und zu sich selbst zu finden. Ein Abenteuer, das sie in drei verschiedene Länder führt: Neuseeland, um ihren Körper wiederzuentdecken, Myanmar, um sich mit ihrem Geist zu verbinden, und die Mongolei, um mit ihrer Seele wieder in Kontakt zu treten. In einem Dreivierteljahr sammelt sie unvergessliche Erfahrungen, erlebt tröstende und verändernde Begegnungen, stellt eine innige Verbindung mit der Natur her und kehrt voller Kraft, Lebensfreude und neuer Ideen zurück, um wieder zu sich selbst und in ein neues Gleichgewicht mit der Sklerose, die sie Rosy nennt, zu finden. Mit “Rosy – Aufgeben gilt nicht” hat Marine Barnérias, die heute erfolgreiche Bestsellerautorin ist und ein Reisemagazin im französischen Fernsehen moderiert, ein ungewöhnliches, unglaublich nahes und durchaus auch humorvolles Kinoabenteuer geschaffen. Die Geschichte einer starken, jungen Frau ist zugleich eine mutmachende und vor Lebensfreude sprühende Darstellung über die heilende Kraft des Reisens. Marine zeigt uns, dass selbst in den schwierigsten Zeiten eines Lebens alles möglich ist und dass wir alle eine ungeahnte innere Stärke haben.

WAR SAILOR
9. FEBRUAR 2023 IM KINO NORWEGENS OSCAR® BEITRAG 2023
AB
REGIE Marine Barnérias DARSTELLER Anne-Sophie Bion, Marine Barnérias LAUFZEIT 87 Minuten

WANN WIRD ES ENDLICH WIEDER SO, WIE ES NIE WAR

DRAMA, KOMÖDIE |DEUTSCHLAND| 2021

Komisch, ergreifend, voll absurder Momente und Begebenheiten: Joachim Meyerhoffs Bestseller als Coming-ofAge zwischen erster Liebe und der Sehnsucht nach Aufbruch und Ankommen

Auf dem Gelände der größten psychiatrischen Klinik Schleswig-Holsteins aufzuwachsen ist irgendwie – anders. Für Joachim, den jüngsten Sohn von Direktor Meyerhoff (Devid Striesow), gehören die Patient*innen quasi zur Familie. Sie sind auch viel netter zu ihm als seine beiden älteren Brüder, die ihn in rasende Wutanfälle treiben. Seine Mutter (Laura Tonke) sehnt sich Aquarelle malend nach italienischen Sommernächten statt norddeutschem Dauerregen, während der Vater heimlich, aber doch nicht diskret genug, seine eigenen Wege geht. Doch während Joachim langsam erwachsen wird, bekommt seine Welt, nicht nur durch den Verlust der ersten Liebe, immer mehr Risse ...

Die autobiografische, tragikomische Familiengeschichte basiert auf dem gleichnamigen 2013 erschienenen Bestseller von Joachim Meyerhoff. Die Coming-of-Age-Story einer außergewöhnlichen Kindheit und Jugend in der alten BRD dreht sich um das skurrile Familienleben inmitten einer psychiatrischen Einrichtung. Hier läuft nicht alles ganz normal, aber was heißt schon „normal“? Vom Erwachsenwerden unter besonderen Umständen erzählt Sonja Heiss, preisgekrönte Regisseurin von „Hedi Schneider steckt fest“ und Autorin des SpiegelBestsellers „Rimini“, mit einem fulminanten Darstellerteam. Die Hauptfigur wird verkörpert von Camille Loup Moltzen als Junge, Arsseni Bultmann als 16-Jährigem und Merlin Rose als jungen Erwachsenen. An ihrer Seite brilliert eine ganze Riege von Jungstars. Devid Striesow überzeugt als Vater und Psychiater und Laura Tonke, die für „Hedi Schneider steckt fest“ mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde, als Mutter und Frau mit besonderen Eigenschaften. An ihrer Seite finden wir ein einzigartig zusammengestelltes Ensemble von professionellen Schauspieler*innen und Laiendarsteller*innen mit und ohne Behinderung.

18 NEU
AB 23. FEBRUAR REGIE Sonja Heiss DARSTELLER Devid Striesow, Laura Tonke, Camille Loup Moltzen LAUFZEIT 116 Minuten FSK ab 12

DAVID LYNCH WERKSCHAU

Marienstraße 16 76137 Karlsruhe T. 0721 3500018 www.schauburg.de Mit freundlicher Unterstützung der
Filme im englischen Original, donnerstags jeweils um 21.00 Uhr 09.02. ERASERHEAD (4K restauriert) 16.02. THE ELEPHANT MAN 23.02. DUNE 02.03. BLUE VELVET (4K restauriert) 09.03. WILD AT HEART 16.03. TWIN PEAKS: FIRE WALK WITH ME (4K restauriert) 23.03. LOST HIGHWAY (4K restauriert) 30.03. THE STRAIGHT STORY 06.04. DAVID LYNCH – THE ART LIFE (19.00 Uhr) 06.04. MULHOLLAND DRIVE (4K restauriert) 13.04. INLAND EMPIRE
Alle
Änderungen vorbehalten.

WERKSCHAU DAVID LYNCH

Vertrauen Sie diesem Mann! Der englische „Guardian“ führt ihn in seiner Liste der „besten zeitgenössischen Regisseure“ auf Platz 1! Lassen Sie los! Versuchen Sie nicht alles mit ihrem Verstand zu klären! Seien Sie empfänglich für andere Wege der Wahrnehmung – und machen Sie sich auf eine Achterbahnfahrt gefasst!

Wir zeigen alle David Lynch-Langfilme auf unserer großen, gekrümmten Cinerama-Leinwand, einige Titel, wie „Eraserhead“, „Twin Peaks“ und „Lost Highway“ in brandneuen 4K-Restaurationen.

OV

In einer dunklen, verkommenen und von Maschinenlärm geprägten Welt erfährt der Arbeiter Henry Spencer, dass seine Liebelei mit Mary eine missgestaltete Frühgeburt hervorgebracht hat. Pflichtbewusst heiratet er Mary, die jedoch bald das unaufhörliche Schreien des Babys nicht mehr ertragen kann und beide verlässt. Henry versucht sich seiner Aufgabe zu stellen, doch eine paar Probleme später ist er am Ende seiner Kräfte und sieht nur noch einen Ausweg

Der verstörende Erstlingsfilm von David Lynch ist ein echtes Midnight Movie: ein surrealistischer Albtraum in faszinierend komponierten Bildern, die den Betrachter in der Ungewißheit zwischen Realität und Irrationalem lassen.

Ein Klassiker des experimentellen und minimalistischen Underground-Films!

16. FEBRUAR | DER ELEFANTENMENSCH / THE ELEPHANT MAN | OV

London 1881: Der Arzt Frederick Treves nimmt sich einem Mann an, der aufgrund seines entstellten Äußeren als Jahrmarktsattraktion ausgebeutet wird.

Der für acht Oscars© nominierte Film veranlasste George Lucas dem jungen David Lynch die Regie bei „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ anzubieten, was dieser allerdings ablehnte.

23. FEBRUAR | DUNE – DER WÜSTENPLANET | OV

Der Kampf um die Befreiung eines Planeten von seinen Unterdrückern endet dank einer "Erlöserfigur" siegreich. In einer optisch reichen, originellen und bizarren Bilderwelt angelegtes, vielschichtiges Science-Fiction-Märchen. Seine soziale, ökologische und religiöse Aussage verliert durch eine wirre Dramaturgie und die nicht immer konsequente Auflösung des literarischen Stoffes in Filmsprache an Tiefe und Sinnfälligkeit. Für Fantasy- und Science-Fiction-Freunde trotz einiger Längen von Interesse. (Quelle: Film-Dienst)

SPECIALS IM FEBRUAR
09. FEBRUAR | ERASERHEAD | 4K-RESTAURATION,
20 SPECIALS

CHUNGKING EXPRESS

DIENSTAG | 07. FEBRUAR 2023 | 21.00 UHR

Chungking-Haus, ein labyrinthischer Gebäudekomplex im Herzen Hongkongs, ist Schauplatz für diesen Episodenfilm aus tragikomischen Begegnungen. Ein Film mit der Atmosphäre eines Nouvelle-Vague-Films und der Szenerie einer englischen Kronkolonie, die Ende 1996 aufgegeben wird. Wong Kar Wai („In the Mood for Love“) auf dem Höhepunkt seines Schaffens! Poetisch, kraftvoll, intensiv, witzig!

FALLEN ANGELS

DIENSTAG | 14. FEBRUAR 2023 | 21.00 UHR

Endzeit in Hongkong! „Gefallene Engel“streifen nachts durch die brodelnde, neongrelle Stadt. Der Killer erledigt cool die Jobs, die ihm seine Agentin besorgt. Sie ist in ihn verliebt, doch Liebe unter Profis ist out. Und so begibt sich der Killer mit der wasserstoffblonden Punkie auf die Achterbahn der Exzesse. Ein unkonventionell inszenierter Thriller voller Sex und Gewalt von Quentin Tarantinos Lieblingsregisseur Wong Kar-wai. Fortsetzung zu „Chungking Express“!

BROKER (PREVIEW)

DIENSTAG | 21. FEBRUAR 2023 | 21.00 UHR

An einem verregneten Abend in der südkoreanischen Stadt Busan, legt die junge So-young (der koreanische Popstar Lee Ji-eun) ihr Baby Woo-sung an einer Babyklappe einer Kirche ab. Doch statt das Baby in den Kreislauf von Waisenhäusern und möglicher Adoptionen zu geben, nehmen Sang-hyeon (Song Kang-ho, der Familienpatriarch aus „Parasite“) und sein Freund Dong-soo (Gang Dong-won) das Baby an sich. Nicht aus Böswilligkeit, sondern um es in gute Hände zu geben. Denn das koreanische Gesetzt besagt, dass ein an einer Babyklappe abgegebener Säugling nicht zur Adoption freigegeben werden darf, wenn die Mutter einen Zettel mit dem Inhalt „Ich werde wiederkommen“ beigelegt hat

ASIA CINEMA
21 SPECIALS

STEP BY STEP

PREMIERE IN ANWESENHEIT DES REGISSEURS/PROTAGONISTEN

DIENSTAG | 31. JANUAR | 21.00 UHR

Dokumentarfilm über ein junges Paar, das aus Berlin nach Mallorca zieht, um eine Familie zu gründen und Landwirtschaft zu betreiben.

Im ersten Jahr der Corona-Pandemie – 2020 - fühlen sich der Filmemacher Felix Starck und seine Lebensgefährtin Valentina Blaumann Alcantara in Berlin nicht mehr wohl. Als werdende Eltern möchten sie aus der Stadt wegziehen, hinaus aufs Land und sich von selbst angebautem Gemüse ernähren. Ihr Kind soll naturnah aufwachsen und sie wollen etwas Sinnvolles schaffen mit ihrem Projekt einer regenerativen Landwirtschaft. Auch Hund Rudi, den der Trubel der Großstadt stresst, soll endlich viele Stunden am Tag frei und ungestört draußen sein dürfen.

Das junge Paar entscheidet sich für die spanische Insel Mallorca als neuen Wohnort. Sie mieten ein Haus auf dem Land mit großen Grundstück. Aber als sie die ersten Beete anlegen wollen, entdecken sie, dass überall im Boden große Steine stecken. In mühevoller Arbeit holen sie die Steine heraus, legen viel Kompost an zur Wiederbelebung des Bodens. Ihr Wissen über Landwirtschaft lesen sie sich im Internet an. Die ersten Setzlinge gehen nach kurzer Zeit ein. Baby Oskar macht das Familienglück perfekt, doch dann kommt der Tag, an dem die Familie ausziehen muss. Doch Felix und Valentina sind entschlossen, weiterzumachen – auf einem neuen Grundstück.

CHRISTIAN HEMSCHEMEIER IN KARLSRUHE: LESUNG AUS ALLEN DREI BÜCHERN...UND DEM NEUEN

LESUNG

SONNTAG | 12. FEBRUAR | 18.00 UHR

Christian Hemschemeier ist Psychologe, Psychotherapeut und Paartherapeut und führt seit vielen Jahren einen erfolgreichen Videoblog auf YouTube. Er ist in Deutschland inzwischen DER Experte für toxische Beziehungen und schreibt regelmäßig Artikel für verschiedene Printmedien (u.a. wöchentlich für den RND). Er hat einen eigenen Podcast und ist oft zu Gast bei verschiedenen Podcasts (u.a. Steffi Stahl „So bin ich eben“).

THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW

SONDERVORSTELLUNG

ROSENMONTAG | 20. FEBRUAR | 21.00 UHR

Als Mainstream-Flopp wurde diese Produktion mehr oder weniger ungewollt zum Midnight Movies-Hit. Erst nachdem New Yorker Kinobetreiber den Streifen in Ihren Mitternachtsschienen platzierten ging der Siegeszug um Rocky, Brad und Janet so richtig los. Mit der Zeit etablierten sich feste Rituale, die jede Vorstellung begleiteten: Ausrufe, das Werfen von Reis und Konfetti, wildes Tanzen und Klatschen. Auch Jahrzehnte danach pilgern die Rocky-Horror Fans alljährlich zu Rosenmontag in die Schauburg, um diese Party fortleben zu lassen.

Wegen einer Reifenpanne müssen die Frischvermählten Janet und Brad in einem abgelegenen Schloss Unterschlupf suchen. Dort will der Transvestit Frank-N-Furter gerade seine neueste Schöpfung, den blonden, muskelbepackten Rocky Horror, seinen Freunden präsentieren.

FELIX
STRACK
22 SPECIALS

DIE FEUERZANGENBOWLE

FASCHINGS SPECIAL IN 35MM UND EINER TASSE FEUERZANGENBOWLE

DIENSTAG | 21. FEBRUAR | 18.00 UHR

Evergreen der deutschen Komödie mit Heinz Rühmann. Der erfolgreiche Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer, vom Privatlehrer erzogen und ohne echte Schulzeit mit Streichen, begibt sich, von der Feuerzangenbowle an einem Herrenabend von Honoratioren animiert, als Primaner getarnt auf das Gymnasium einer Kleinstadt, um das Versäumte nach zu holen. Er wird Schrecken der Lehrer und Liebling der Mitschüler. Freundin Marion reist ihm nach. Pfeiffer hat sich in die Tochter des Direktors verliebt und wird letztlich erfolgreicher Rivale des nicht mehr ganz jungen Professor Crey.

Gaudeamus igitur. Evergreen der deutschen Komödie, entstanden, als Deutschland zerbombt war. Witziger als die sanfte idyllische Romanvorlage von Heinrich Spoerl, die 1934 als "So ein Flegel" auch mit Heinz Rühmann als Pfeiffer ("mit drei F, eins vor dem Ei und zwei dahinter") verfilmt wurde. Knochentrockener Humor und Lust auf alberne Streiche sorgen für Lachstürme, wenn "Schwarzbrenner" Erich Ponto ("Jeder nur einen wönzigen Schlock!") und das rheinische Dampfmaschinen-Genie Paul Henckels ("Da stelle mer uns janz dumm!") auftreten.

GIRLS GIRLS GIRLS

QUEERFILMNACHT

MITTWOCH | 22. FEBRUAR | 21.00 UHR | FINNISCHES OMU

Rönkkö will endlich Sex haben, bei dem sie wirklich etwas fühlt. Mimmi ist da prinzipiell schon einen Schritt weiter, aber ansonsten ziemlich wütend. Zusammen arbeiten die beiden besten Freundinnen in einem Smoothie-Laden. Als eines Tages die ehrgeizige Eiskunstläuferin Emma einen Drink bestellt, bröckelt Mimmis Toughness. „Girls Girls Girls“ und sein famoses Darstellerinnen-Trio wurden bereits auf der Berlinale und in Sundance gefeiert, wo der Film dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.

/WeltkinoFilmverleih
18:30
SCHAUBURG KARLSRUHE In Anwesenheit des Regisseurs Pepe Danquart
9. Februar,
Uhr,

SENIORENKINO

1

STÉPHANE

THE LOST SOUL OF SYRIA

FREITAG | 03. FEBRUAR | 18.30 UHR

Im Jahr 2014 veröffentlicht ein mysteriöser Deserteur mit dem Codenamen Caesar Zehntausende Fotos von Opfern des syrischen Regimes, die unter Folter gestorben sind. Während die Gefolterten in Vergessenheit geraten und Tausende Zivilisten verschwinden, versuchen ihre Familien, Anwälte und eine kleine Gruppe von Aktivisten, Klagen bei europäischen Gerichten einzureichen. Die Filmemacher Garance Le Caisne und Stéphane Malterre erzählen von den Wendungen der Ermittlungen und Verfahren, die dazu führen, dass gegen die höchsten Beamten der Regierung von Bashar al Assad Haftbefehle wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen wurden.

2

DANIEL RICHTER

DONNERSTAG | 09. FEBRUAR | 18.30 UHR

In seiner Jugend war Daniel Richter in der Hamburger Hausbesetzerszene aktiv, heute ist er ein Star der internationalen Kunstwelt. Seine Bilder werden auf der ganzen Welt gekauft, gesammelt und gehandelt. Doch im Herzen ist er ein Rebell, ein zutiefst politischer Mensch. Der Oscar®-prämierte Regisseur Pepe Danquart ist Richter über einen Zeitraum von drei Jahren gefolgt, hat seine künstlerische Entwicklung festgehalten, mit ihm seine großen Ausstellungen in New York und Paris gefeiert und ihn in seinem Atelier beobachtet: beim Malen, beim Musik hören, beim Nachdenken. Entstanden ist ein Film über Kunst, die politisch sein will und im besten Sinne eben doch geblieben ist, was sie ist: Malerei!

SCHATTENKIND

SAMSTAG | 11. FEBRUAR | 17.00 UHR

Jo Müller porträtiert in seinem Dokumentarfilm den Fotografen Andreas Reiner. Reiner hat sich in seinen Fotografien den Vergessenen, ja den Ausgestoßenen verschrieben. Er fängt die Menschen ein, die selten in der Öffentlichkeit stehen. Seien es Verstorbene und ihre Grabbeigaben, Menschen mit Behinderungen oder Frauen, die Sternenkinder zur Welt gebracht haben. Dabei scheint es so, dass Andreas einen ganz besonderen Blick auf diese Menschen hat, was vielleicht daran liegen könnte, dass er sich selbst für einen Außenseiter hält.

24 SPECIALS
PREMIERE IN ANWESENHEIT VON REGISSEUR MALTERRE UND KO-AUTORIN GARANCE LE CAISNE PREMIERE IN ANWESENHEIT VON REGISSEUR PEPE DANQUART
3
PREMIERE IN ANWESENHEIT VON REGISSEUR JO MÜLLER UND DARSTELLER ANDREAS REINER
1 2 3 Foto: © Monkey Business –fotolia.com
IN DER SCHAUBURG ZU GAST
FEBRUAR
Eintritt
Marienstraße 16 76137 Karlsruhe T. 0721 3500018 www.schauburg.de GROSSBILDWAND 01.02. 22.02. 08.02. 15.02.
Immer Mittwoch 14.30 Uhr im großen Schauburg Saal 6€ inkl. 1 Glas Sekt

KINDERKINO IM FEBRUAR

FürGroß &Klei n

DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE 2

Theaterspaß an der Schule der Magischen Tiere: Die Schüler wollen zum Schuljubiläum ein Musical aufführen. Enden die Proben im Chaos oder zieht die Klasse an einem Strang?

JAHR: 2022 / LÄNGE: 103 MIN. / FSK: 0

TAGEBUCH EINER BIENE

Wir folgen der abenteuerlichen Reise einer einzigen Biene von ihrer Geburt (bzw. dem Schlupf) bis hin zur Gründung eines neuen Bienenvolks. Drei Jahre Dreharbeiten mit der neuesten Makrokameratechnik.

JAHR: 2020 / LÄNGE: 92 MIN. / FSK: 0

09. – 15. FEBRUAR

MICHEL IN DER SUPPENSCHÜSSEL

Michel lebt mit seinen Eltern und Geschwistern in Smöland. Als er eine Schüssel ausschlecken will, rutscht er aus und bleibt darin stecken!

JAHR: 1971 / LÄNGE: 95 MIN. / FSK: 0

HEIDI IN DEN BERGEN

Heidi muss zu ihrem Großvater ziehen, der ganz allein in einer Hütte in den Schweizer Alpen lebt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gefällt es Heidi sehr gut und jeder Tag in den Bergen bringt neue Überraschungen...

JAHR: 1974-1975 / LÄNGE: 90 MIN. / FSK: 0

ACHTUNG GEBURTSTAGSKINDER!

An Eurem Geburtstag habt Ihr FREIEN EINTRITT ins Kinderkino!

DIE BIENE MAJA –DAS GEHEIME KÖNIGREICH

Endlich Frühling! Maja erwacht als Erste aus dem Winterschlaf und ist voller Tatendrang. Doch was tun, wenn der gesamte Bienenstock noch tief und fest schläft? Zum Glück lässt das große Abenteuer nicht lange auf sich warten.

JAHR: 2020 / LÄNGE: 88 MIN. / FSK: 0

Die Kaffeemühle der geliebten Großmutter wurde gestohlen! Kasperl und sein Freund Seppel machen sich umgehend auf, um den gerissenen Räuber Hotzenplotz zu fangen.

JAHR: 2022 / LÄNGE: 106 MIN. / FSK: 0

GEBURTSTAGSFEIER IM KINO??

Es ist ganz einfach und viel günstiger als Sie vielleicht denken. Wenn gewünscht inklusive Feier mit Pizza, Chicken Nuggets oder Kuchen und Kakao. Eine Führung hinter die Kulissen der Schauburg ist möglich. Sprechen Sie uns einfach an ...

Telefon 0721 35000 15 / -17 / -18 (Büro) / info@schauburg.de

16. – 22. FEBRUAR 23. FEBRUAR – 01. MÄRZ 02. – 08. MÄRZ DER RÄUBER HOTZENPLOTZ 26. JANUAR – 01. FEBRUAR 02. – 08. FEBRUAR
Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien hat die SCHAUBURG von 1976 bis 2018 jährlich für ein hervorragendes Kinder- und Jugendfilmprogramm ausgezeichnet. Täglich 15.00 Uhr
nur4€

Lydia Tár hat es geschafft. Die begnadete Dirigentin hat sich in der von Männern dominierten klassischen Musikszene durchgesetzt und befindet sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Mit ihrem Orchester plant sie eine mit Spannung erwartete Einspielung von Gustav Mahlers Fünfter Sinfonie. Doch während der Proben gerät die Welt der Star-Dirigentin immer mehr ins Wanken... Der Film zeichnet das Bild einer hochkomplexen Frauenfigur und gleichzeitig ein provokatives Porträt des klassischen Musikbetriebs.

REGIE Todd Field DARSTELLER Cate Blanchett, Nina Hoss, Mark Strong

Als jahrelanger Häftling mehrerer KZs erlebte Carl Schrade die Gräueltaten der Nazis. Jetzt soll er als Kronzeuge der Anklage vor einem Gericht aussagen. Aber woher stammt sein umfassendes Wissen über die Abläufe in der Lagerverwaltung und wie überlebte er mehr als zehn Jahre in den Lagern? Dialektisch erzähltes Drama, das durch einen genialen erzählerischen Kunstgriff die Frage nach Schuld und Unschuld im faschistischen Vernichtungsapparat ins Zentrum stellt.

DIE FABELMANS

Steven Spielbergs Film ist ein zutiefst persönliches Porträt einer amerikanischen Kindheit und zugleich eine cineastische Hommage an die (Familien-)Beziehungen, die das Leben und die Karriere des Filmemachers geprägt haben.

REGIE Steven Spielberg DARSTELLER Gabriel LaBelle, Michelle Williams, Paul Dano

WERDEN WIR UNS ALLES ERZÄHLEN

Der Film zeigt das Leben der Baumbewohner und die faszinierende Artenvielfalt im Laufe der Jahreszeiten. Ein Film für die große Kino-Leinwand, um mit allen Sinnen in die Natur einzutauchen. Die Regisseure haben einen Naturfilm produziert, der die Großartigkeit dieses Baumes und die seiner Bewohner feiert und dabei ohne jeglichen Begleitkommentar auskommt.

Es ist ein heißer Sommer im Jahr 1990 in einem Dorf in Thüringen. Die 19-jährige Maria lebt mit ihrem Freund auf dem Hof seiner Eltern. Die Spannung des Umbruchs liegt in der Luft, als sie zufällig Henner, den Bauern des benachbarten Hofes, begegnet. Eine Berührung reicht aus, um eine überwältigende Leidenschaft zwischen Maria und dem doppelt so alten, eigenwillig charismatischen Mann zu entfachen... Konsequent und facettenreich aus der Perspektive einer starken Protagonistin erzählt.

REGIE Emily Atef DARSTELLER Marlene Burow, Cedric Eich, Felix Kramer

Voller Witz und Kreativität und mit großer Liebe zum Detail erzählt Sophie Linnenbaum in ihrem Film eine überraschende Parabel, die in einer fiktiven, in drei Klassen geteilten, ‚FilmWelt‘ spielt. Gleichzeitig ist der Film ein metaphorisches und politisches Plädoyer für eine bessere Zukunft, frei von Ausgrenzung und Diskriminierung.

FILMVORSCHAU
26 VORSCHAU
MÄRZ 2023
AB 9. MÄRZ DIE EICHE – MEIN ZUHAUSE REGIE Laurent Charbonnier, Michel Seydoux AB 16. MÄRZ IRGENDWANN AB 2. MÄRZ DER ZEUGE REGIE Bernd Michael Lade DARSTELLER Bernd Michael Lade, Maria Simon, Thomas Schuch AB 30. MÄRZ THE ORDINARIES REGIE Sophie Linnenbaum DARSTELLER Fine Sendel, Jule Böwe, Henning Peker AB 2. MÄRZ AB 2. MÄRZ TÁR
70mm Kopie 2001: a space odyssey REGIE STANLEY KUBRICK OSTERSONNTAG MATINEE 9. APRIL 2023 | 13 UHR ENGLISCHE ORIGINALFASSUNG INKL. PROGRAMMHEFT 9.04.23 MATINEE 13 UHR 02 — 23 KINOMAGAZIN FEBRUAR

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