Programmheft Schauburg-Cinerama, Karlsruhe Juni 2025

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Liebe Gäste und Freunde der Schauburg, der Sommer steht vor der Tür – und mit ihm ein filmisches Highlight, das für leuchtende Farben, zeitlose Klassiker und cineastische Leidenschaft steht: Das 7. Technicolor Filmfestival findet in diesem Juni erneut bei uns in der Schauburg statt!

Was einst als technische Revolution begann, begeistert heute als lebendiges Stück Filmgeschichte. Über Pfingsten, vom 6. bis 9. Juni präsentieren wir Ihnen eine sorgfältig kuratierte Auswahl legendärer Filme, die die Magie des Technicolor-Verfahrens in ihrer vollen Pracht auf der großen Bildwand erlebbar machen. Ob Hollywood-Glamour oder Abenteurkino der 50er Jahre, Independent Kino der 60er, Actionkino der 70er oder selten gezeigte Raritäten – das Festival ist eine Liebeserklärung an das analoge Technicolor Farbfilmzeitalter.

Begleitend zu den Filmvorführungen erwarten Sie spannende Einführungen, Gesprächsrunden in den Pausen und wenn gewünscht ein Blick hinter die Kulissen dieser aufwendigen analogen Filmvorführtechnik. Für Cineast: innen, Nostalgiker: innen und alle, die das Kino als sinnliches Erlebnis lieben, ist das Technicolor Filmfestival ein absoluter Höhepunkt.

Darüber hinaus bietet unser Juni-Programm natürlich wie immer eine vielfältige Mischung aus aktuellen Arthouse-Produktionen, Kinderkino, Dokumentarfilmen und Filmpremieren mit Gästen. Aber im Mittelpunkt steht in diesem Monat ganz klar: die Farbe. Auf der Bildwand. In all ihren Facetten.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch – und auf einen Juni voller Kinozauber in Technicolor!

Mit cineastischen Grüßen

HERAUSGEBER

AUSGABE #181

Schauburg Kino

Herbert Born, Marienstr. 16, 76137 Karlsruhe Tel: 0721 35 000 11 / Fax: 0721 38 00 47 born@schauburg.de www.schauburg.de

AB 5. JUNI

THE UGLY STEPSISTER

DRAMA, KOMÖDIE 110 MINUTEN FSK 16 NORWEGEN 2025

REGIE EMILIE BLICHFELDT BESETZUNG LEA MYREN ALS ELVIRA, FLO FAGERLI ALS ALMA, ISAC CALMROTH ALS PRINCE JULIAN, MALTE GÅRDINGER, RALF KARLSSONE

Wer schön sein will, muss leiden: Emilie Blichfeldt inszeniert die Grimm‘sche Aschenputtel-Geschichte als feministisches Beauty-Horror-Märchen..

Elvira (Lea Myren) hat genug vom Dasein im Schatten ihrer bildhübschen Stiefschwester Agnes (Thea Sofie Loch Næss). Um die Blicke von Prinz Julian (Isac Calmroth), dem begehrtesten Junggesellen des gesamten Königreichs, auf sich zu ziehen, ist ihr jedes Mittel recht. Unter Einsatz von Blut, Schweiß und Tränen schreckt Elvira vor nichts zurück, um den Prinzen für sich zu gewinnen.

Mit ihrem Spielfilmdebüt präsentiert die norwegische Regisseurin und Drehbuchautorin Emilie Blichfeldt eine furiose Variante der klassischen Aschenputtel-Geschichte, die unter dem Deckmantel augenzwinkernden Body-Horrors zeitlos relevante Fragen nach dem eigenen Körperbild und der Wahrnehmung von Schönheit verhandelt. Newcomerin Lea Myren brilliert als Elvira in ihrer ersten Filmrolle an der Seite von Thea Sofie Loch Næss („The Last Kingdom“), die ihre hübsche Stiefschwester Agnes spielt. Die Rolle der Mutter übernahm Ane Dahl Torp („The Wave“). Die Regisseurin über die Filmusik: „Bei der Musik zum Film orientierte ich mich an ikonischen 70er-Jahre-Soundtracks wie ‚Bilitis‘ von Francis Lai, der Band Goblin aus ‚Suspiria‘ oder auch Harold Budd aus ‚Jerry Maguire‘. Den Mix aus Harfe, Synthesizer und Pauke hatte ich mir von Anfang an so vorgestellt und unser Komponist Kaada erweckte sie meisterhaft zum Leben. Kurz vor der Vollendung der letzten Schnittfassung stellten meine Cutterin Olivea Neergaard-Holm und ich fest, dass dem Film etwas Zeitgenössisches fehlte – ein Element, das ihn im Hier und Jetzt verortet. Wir haben die norwegische Künstlerin Vilde Tuv und ihr Album ‚Melting Songs‘ entdeckt und waren sofort hin und weg. Es verkörperte die Essenz einer hoffnungslos romantischen jungen Frau perfekt – hart und doch verletzlich, ironisch und zugleich von einer tiefen Ernsthaftigkeit. Vilde komponierte zwei Stücke für den Film, die nahtlos an Kaadas Arbeiten anschließen. Zusammen haben sie dem Film etwas Überraschendes und Zeitloses geschenkt, wodurch er aus der Masse heraussticht.“

ALLE 10 KINOFILME – LIKE A DREAM…

DAVID LYNCH

ZUR ENTDECKUNG VON SURREALEN FILMWELTEN, VON REALEN MENSCHEN UND GEFÜHLEN

Immer Sonntags 15:00 Uhr in der Schauburg

27.4.25 DAVID LYNCH – THE ART LIFE

Dokumentation, 2016, 88’ OmU

4.5.25 ERASERHEAD

1977, 89‘ OmU – mit Jack Nance, Charlotte Stewart

11.5.25 THE ELEPHANT MAN / DER ELEFANTENMENSCH

1980, 123‘ OmU – mit Anthony Hopkins, Anna Bancroft, John Hurt

18.5.25 DUNE – DER WÜSTENPLANET

1984, 137‘ 70mm, OV – mit Kyle MacLachlan, Sting, Max von Sydow

25.5.25 BLUE VELVET

1986, 116‘ OmU - mit Kyle MacLachlan, Laura Dern, Isabella Rossellini, Dennis Hopper

1.6.25 WILD AT HEART

1990, 120‘ OmU – mit Nicolas Cage, Laura Dern, Diane Ladd, Willem Dafoe

8.6.25 TWIN PEAKS: FIRE WALK WITH ME

1992, 135’ OmU – mit Sheryl Lee, Ray Wise, David Bowie, David Lynch

15.6.25 LOST HIGHWAY

1997, 135‘ OmU – mit Bill Pullman, Patricia Arquette, Balthazar Getty, Robert Blake

22.6.25 THE STRAIGHT STORYEINE WAHRE GESCHICHTE

1999, 108‘ OmU – mit Richard Farnsworth, Sissy Spacek

29.6.25 MULHOLLAND DRIVE

2001, 147‘ OmU – mit Naomi Watts, Laura Harding, Justin Theroux

6.7.25 INLAND EMPIRE

2006, 180‘ OmU – mit Laura Dern, Jeremy Irons, Justin Theroux, Grace Zabriskie

CHAOS UND STILLE

DRAMA · 83 MINUTEN · FSK 12 · DEUTSCHLAND · 2024

REGIE ANATOL SCHUSTER BESETZUNG SABINE TIMOTEO, ANTON VON LUCKE, MARIA SPANRING, MICHAEL WITTENBORN, ERIC LENKE

Einzigartige Kinoerfahrung, die Konventionen herausfordert und profunde Überlegungen zu kreativer, persönlicher und sozialer Freiheit anstellt. Ein Plädoyer für mehr Stille und Menschlichkeit – und nicht zuletzt für die Musik.

Jean ist Komponist, seine Frau Helena Pianistin. Von ihrer Musik können sie nicht leben und schon gar nicht ihre Tochter ernähren. Bis ihre Vermieterin Klara ihnen die Miete erlässt, ihren Job kündigt und fortan auf dem Hausdach lebt. Ein radikaler Schritt, der sich als Katalysator für Jeans Kreativität und Helenas soziales Engagement erweist. Schon bald wird das Haus zum lebendigen Epizentrum einer sich auf die ganze Stadt ausweitenden Sinnsuche. Doch während die Diskussionen über den Sinn des Lebens lauter werden, zieht sich Klara immer weiter in sich selbst zurück – bis sie eine wundersame Lösung für das nicht enden wollende Chaos entdeckt.

Regisseur Anatol Schuster über ‚Chaos und Stille‘: „Der Film kreist um eine Frau, die sich ohne Erklärung aus der äußeren Welt zurückzieht in die innere Stille. Immer mehr Menschen geraten durch sie aus dem Gleichgewicht. Klara wird zur Projektionsfläche ihrer unbewussten Sehnsüchte und Ängste. Der Film portraitiert eine Gesellschaft in der Sinnkrise: Die existentielle Einsamkeit der Menschen und ihr Wunsch nach Heilung. Die Sehnsucht nach Stille in einer zu schnellen und zu lauten Welt. ‚Chaos und Stille‘ stellt die Frage, was wir hinterlassen, was von uns bleibt. Eine mögliche Antwort bietet die Musik: Jeans filigrane Kompositionen, seine Form der Erinnerung. An Klara und ihr Verschwinden. An das Geheimnis und die Schönheit des Lebens.“

AB 5. JUNI

IM PRINZIP FAMILIE

DOKUMENTATION · 91 MINUTEN · FSK 0 · DEUTSCHLAND · 2024 REGIE DANIEL ABMA

Einfühlsam umgesetzte Doku, die exemplarisch das breite, hochkomplexe Aufgabenspektrum der Erzieher in der Kinder- und Jugendhilfe präsentiert.

In einem abgelegenen Haus am Ufer eines malerischen Sees, eingebettet in dichte Wälder, arbeiten drei Pädagogen im Schichtdienst, um eine Wohngruppe zu betreuen. In der Gruppe leben fünf Kinder. Ihr Alltag ist vielseitig: Auf dem Programm stehen gemeinsames Kochen, Wäsche waschen, Einkaufen und der tägliche Weg zur Schule mit dem Kleintransporter. Die Betreuer wollen innerhalb der Gruppe ein Gefühl des familiären Zusammenhaltes erzeugen. Und dazu gehören das Zuhören und Trösten ebenso wie der gemütliche Filmabend. Nicht selten stoßen die Pädagogen in ihrer täglichen Arbeit aber an die Belastungsgrenze – und an die Grenzen eines ganzen Systems, bedingt durch Bürokratie und schwerfällige Kommunikation. Einige Jahre hat sich Regisseur Daniel Abma auf seinen Dokumentarfilm vorbereitet, insofern kann „Im Prinzip Familie“ allein schon hinsichtlich der Planung und Vorarbeit als Langzeitprojekt gelten. Die eigentlichen Dreharbeiten zogen sich dann nochmal über zwei Jahre. Über diesen Zeitraum war Abma mit seiner Kamera fest im Alltag der pädagogisch betreuten Brandenburger Wohngruppe etabliert. Als stiller Chronist beobachtete er die Aufgaben und Herausforderungen im Zusammenleben zwischen Erziehern und Kindern – und erhielt intime Einblicke in die Arbeit der dortigen Jugendhilfe. Die Kernthemen und tragenden Botschaften verhandelt der Film mit hochgradiger Sensibilität und Vielschichtigkeit. Diese sind: Jenes komplexe Aufgabenspektrum der „unsichtbaren“, da oft nur im Hintergrund tätigen und agierenden Erzieher herauszustellen. Und die Missstände eines überlasteten Systems aufzuzeigen, innerhalb dessen der professionellen Kinder- und Jugendhilfe eine entscheidende Rolle zukommt – da sie die Versäumnisse vieler Eltern ausgleichen muss. Mit klarem Blick und völlig unaufgeregt in der Umsetzung schafft Abma zudem stets eine angenehme Nähe zu den Porträtierten, ohne auf den nötigen Respekt und die erforderliche Distanz zu verzichten.

03.07. THE GARDENER & THE TREE 04.07. SHANTEL & BUCOVINA CLUB SOUNDSYSTEM 05.07. ANGÉLIQUE KIDJO 06.07. kleines zeltival RAKETENERNA 06.07. LABESS 07.07. LES ÉGARÉS Sissoko / Segal / Parisien / Peirani 09.07. SAMARA JOY 10.07. JAHNERATION 11.07. UMSE 12.07. LES AMAZONES D’AFRIQUE 13.07. ANDREAS REBERS 15.07. PHILIPP POISEL * 16.07. REBECA LANE & AUDRY FUNK 17.07. BLACK SEA DAHU 18.07. THE UKULELE ORCHESTRA OF GREAT BRITAIN 19.07. BLOOD RED SHOES 19.07. TANZAB ZELTIVAL SPEZIAL 20.07. LONDON AFROBEAT COLLECTIVE 23.07. Musical Gardening BLACK SEA SHIPPING COMPANY 29.07. WELSHLY ARMS 30.07. SHOUT OUT LOUDS * 31.07. SON ROMPE PERA 01.08. DOBET GNAHORÉ 02.+03.08. FABER * 05.08. KOLINGA 06.08. ROBERTO FONSECA * 07.08. BADI ASSAD & ANNA TREA * 08.08. ŠUMA ČOVJEK 09.08. kleines zeltival HERR JAN & SEINE SUPERBÄND 09.08. KADEBOSTANY 10.08. BONAPARTE 12.08. WOHNZIMMERKONZERT 13.08. CRUCCHI GANG * 14.08. SEAN KOCH 15.08. MEUTE * 16.08. AFROTRONIX

DIE BONNARDS–MALEN UND LIEBEN

DRAMA, BIOGRAPHIE 123 MINUTEN FRANKREICH, BELGIEN 2025

REGIE MARTIN PROVOST BESETZUNG CÉCILE DE FRANCE, VINCENT MACAIGNE, STACY MARTIN, ANOUK GRINBERG, ANDRÉ MARCON

Biographisches Drama über den Impressionisten Pierre Bonnard, dessen Leidenschaft neben dem Malen die Frauen waren. Mit einer wuchtigen Performance von Cécile de France.

Liebe oder zumindest Begehren auf den ersten Pinselstrich: Der junge Maler Pierre Bonnard (Vincent Macaigne) tut das, was vermutlich unzählige Künstler vor und nach ihm getan haben und verliebt sich in sein Modell. Marthe (Cecile de France) ist die Auserwählte, die Pierre in Paris im Jahre 1893 malt. Schnell entwickelt sich eine innige Beziehung, die allerdings nicht in eine Ehe mündet. Dem steht Pierres schier unersättliche Lust auf Frauen im Wege, die dem talentierten und bald auch sehr erfolgreichen Maler zu Füßen liegen...

Weniger die Kunst, als das Leben des Künstlers steht im Mittelpunkt von Martin Provosts biographischem Drama, mit dem der französische Regisseur an frühere Filme wie „Seraphine“ oder „Violette“ anknüpft. Dezidiert feministische Filme, die in der Geschichtsschreibung oft vernachlässigte Frauen in den Mittelpunkt der Geschichte stellten. Ähnliches hat Provost nun auch in „Die Bonnards – malen und lieben“ im Sinn, der Originaltitel „Bonnard, Pierre et Marthe“ macht noch deutlicher, dass es sich hier nicht um eine der typischen Künstlerbiographien handelt, bei der der (männliche) Künstler im Mittelpunkt steht und eine Frau nur die Frau an seiner Seite ist. Stattdessen zeigt Provost die über fast 50 Jahre dauernde Beziehung von Pierre und Marthe in ihrer ganzen Komplexität, nicht zuletzt auch den Problemen, die sich aus der in der damaligen Zeit radikalen offenen Ehe ergab. Weniger natürlich für den Pierre als für Marthe, die meist an der Seite ihres Geliebten lebte, aber ohne die notwendige Absicherung. Auch durch die wuchtige Darstellung von Cécile de France ist es jedoch zunehmend diese Marthe, die im Mittelpunkt des Films steht. In leuchtenden Bildern, die die satten Farben des Impressionismus spiegeln, erzählt Provost von einer ungewöhnlichen Beziehung, die die Konventionen der Zeit sprengte und dennoch oder vielleicht auch gerade deswegen über viele Jahre hielt. programmkino.de / Michael Meyns

AB 5. JUNI

Alle Filme im englischen Original Donnerstags jeweils 1900 Uhr Marienstraße 16 76137 Karlsruhe T. 0721 3500018 www.schauburg.de

Wes Anderson RETROSPECTIVE

THE PHOENICIAN SCHEME ASTEROID CITY THE FRENCH DISPATCH ISLE OF DOGS

THE GRAND BUDAPEST HOTEL MOONRISE KINGDOM FANTASTIC MR. FOX THE DARJEELING LIMITED THE LIFE AQUATIC WITH STEVE ZISSOU THE ROYAL TENENBAUMS RUSHMORE BOTTLE ROCKET

wie Donald Trump, sondern auch unter Demokratischen wie Barack Obama oder Joe Biden, bekam die Behörde immer weiterreichende Rechte, wurden ihre Methoden immer brachialer. Doch der Ruf nach einem Rückdrängen der Migration ist auch in den USA in den letzten Jahren immer lauter geworden und das mit fast allen Methoden. Und wenn diese Illegalen erst einmal in einem der vielen Abschiebegefängnisse sitzen, ist fast alles verloren. Denn diese Einrichtungen befinden sich oft fernab der Zivilisation, wo es keine Anwälte gibt und schon gar keine, die Willens sind für winzige Summen oder gar pro bono zu arbeiten. Und hier kommt Marty Rosenbluth ins Spiel, der bemerkenswerte, humanistische Mittelpunkt von Ole Elfenkaempers und Kathrin Sewards Dokumentarfilm.

In ihrem Dokumentarfilm porträtieren die Filmemacher einen Anwalt in Amerika, der sich gegen das Unrecht stellt, trotz aller Widerstände.

ICE. Fast schon bewusst verharmlosend klingt das Akronym, das für United States Immigration and Customs Enforcement steht, die amerikanische Migrationsbehörde. In den letzten Jahren, nicht nur unter einem Republikanischen Präsidenten

Mit Ende 40 begann Rosenbluth Jura zu studieren, ursprünglich mit dem Ziel, sich in Palästina zu engagieren. Doch dann stellte er fest, dass es Unrecht auch in seiner Heimat gab. Inzwischen lebt er im Südstaat Georgia, bewusst in der Nähe eines Gefängnisses, in dem Migranten ihres Schicksals harren. Zusammen mit seiner Assistentin Alondra tut Rosenbluth was er kann. Allzu viel ist das nicht, doch angesichts der Übermacht eines Rechtssystems, in dem es allzu oft nicht nach dem Wort des Gesetzes, sondern den finanziellen Möglichkeiten der Angeklagten geht, ist das dennoch eine Menge. Die Willkür der Richter ist groß, die Bürokratie überbordend. Ein fast einsamer Kampf gegen ein zutiefst ungerechtes System. In all den Jahren, in denen der angenehm zurückhaltende, sich ganz auf die Kraft seines Themas und seines Protagonisten verlassende Dokumentarfilm entstand, hat sich an der Rechtslage nichts zum Positiven verändert. Marty Rosenbluth dürfte dennoch weiterkämpfen, Klient für Klient, mal gewinnen, mal verlieren, aber sicher nie seinen Glauben an die Notwendigkeit seines Tuns.

Draußen an der frischen Luft, Popcorn, Kino und ein tolles Team - Klingt gut?

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Kino vom 18. Juli - 14. September 2025. Kino vom 18. Juli - 14. September 2025.

schau auf www.schauburg.de vorbei.

vorbei.

AB 12. JUNI

DAS FEST GEHT WEITER

DRAMA, KOMÖDIE · 106 MINUTEN · FSK 12 · FRANKREICH, ITALIEN · 2023

REGIE ROBERT GUÉDIGUIAN BESETZUNG ARIANE ASCARIDE, JEAN-PIERRE DARROUSSIN, LOLA NAYMARK, ROBINSON STÉVENIN, GÉRARD MEYLAN

In Marseille kämpft Rosa ihr Leben lang für Familie und Gewerkschaft. Doch als sie Henri trifft, gerät sie ins Wanken: Soll sie sich selbst an erste Stelle setzen?

Rosa (Ariane Ascaride), Witwe, Mutter von zwei schon erwachsenen Söhnen, arbeitet als Als Krankenschwester und will bald in den Ruhestand gehen, was für eine umtriebige, sozial engagierte Person wie sie es ist, kaum denkbar erscheint. Nicht

nur im Krankenhaus, auch im Privaten kümmert sich Rosa eher um andere Menschen als um sich selbst. Aus diesem Grund kandidiert die umtriebige Rosa auch bei den bald anstehenden Kommunalwahlen, angesichts ihrer Beliebtheit im Viertel steht ihrem Einzug in den Stadtrat nichts entgegen. Doch dann lernt Rosa Alice Vater Henri (Jean-Pierre Darroussin) kennen, der gerade sein kleines Buchgeschäft aufgegeben hat und sich nun endgültig ausschließlich den schönen Dingen des Lebens widmen möchte. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit spürt Rosa das Bedürfnis, sich mehr um sich selbst zu kümmern, als um Andere.

Auf dem Papier könnte man „Das Fest geht weiter“ für eine leichte, harmlose romantische Komödie halten, in der ein älteres Paar ein spätes Glück erlebt. Doch auch wenn Robert Guédiguian nicht mit Bildern gleißender Sonnenuntergänge spart, in denen Marseille traumhaft schön wirkt, hat sein Film auch eine andere Ebene. Als ausgewiesener Sozialist hat der inzwischen 71jährige Regisseur immer wieder die Notwendigkeit und Bedeutung von persönlichem Engagement thematisiert, vom gesellschaftlichen Miteinander, von Bürgerinitiativen und lebhaften, lautstarken Protesten. Agitatorisch mutet das bisweilen an, aber nie kitschig oder verklärt. So sehr Guédiguian auch eine Lanze für persönliches Engagement bricht, so sehr schwingt immer mit, welche persönlichen Opfer dafür gebracht werden müssen, wie gering die Chance auf einschneidende Veränderungen sind. Ob sich die Verhältnisse wirklich ändern können bleibt am Ende von „Das Fest geht weiter“ zwar offen, aber wie der Titel andeutet, siegt schließlich doch die Hoffnung über die Verzweiflung. programmkino.de / Michael Meyns

Julie Delpy
Sandrine Kiberlain Laurent Lafitte
Ein Film von Julie Delpy
Trailer ansehen

12. JUNI

DER LETZTE TAKT

KOMÖDIE · 95 MINUTEN · FSK 16 · ISLAND · 2025

REGIE SIGURJÓN KJARTANSSON BESETZUNG HELGA BRAGA JÓNSDÓTTIR, HILMIR SNÆR GUÐNASON, ILMUR KRISTJÁNSDÓTTIR, HALLDÓR GYLFASON

Isländischer Humor trifft auf großes Bühnendrama, als ein isländisches Orchester kurz vor dem Ende steht und mit einem gefeierten Cellisten dem Ensemble neues Leben einhauchen möchte.

In Reykjavik kämpft ein kleines isländisches Kammerorchester ums Überleben. Die staatliche Förderung steht vor dem Aus – bis sich eine unerwartete Chance ergibt: Ein weltberühmter isländischer Cellist kehrt nach Jahrzehnten in die Heimat zurück. Seine bloße Anwesenheit könnte dem Orchester die dringend benötigte Aufmerksamkeit schenken und ihre Zukunft sichern. Doch der Hoffnungsschimmer wird schnell zum Albtraum. Der gefeierte, charismatische Virtuose entpuppt sich als unerträglicher Tyrann, der keine Grenzen kennt. Beim großen Konzertabend spitzt sich die Lage dramatisch zu. Doch das Ensemble ist fest entschlossen, den Auftritt nicht zu gefährden – koste es, was es wolle. Und so betritt das Orchester die Bühne für eine Darbietung, die Reykjavik niemals vergessen wird.

Machen Sie sich bereit für ein orchestrales Chaos der Extraklasse: Mit „Der letzte Takt“ startet eine hinreißend schräge Komödie über musikalische Höhenflüge und menschliche Tiefpunkte. In der Hauptrolle brilliert Hilmir Snær Guðnason (bekannt aus „Lamb“) als exzentrischer Cellist. Regie und Drehbuch stammen von Sigurjón Kjartansson, produziert wurde der Film von Örn Marinó Arnarson und Thorkell S. Hardarson, den kreativen Köpfen hinter den Kultkomödien Islands – mit einem scharfen Gespür für Timing, Tönen und tiefschwarzen Humor. Die Entstehung Ihres Films beschreiben die beiden Erfolgsproduzenten so: „Unser Ziel war es, einen Film zu machen, der eine willkommene 90-minütige Flucht aus der düsteren Realität des Lebens bietet - und diese Flucht mit einer massiven Dosis an Endorphinen, die durch Lachen erzeugt werden, ausstattet.“ Doch trotz aller komödiantischen Elemente spricht der Film auch „wichtige Themen wie den ständigen Kampf um Gleichberechtigung, den Kampf um Macht, kulturelle Bedeutung, Ruhm, Ehrlichkeit und Zufriedenheit“ an. Eine rundum gelungene Mischung, die in Island bereits das Publikum begeistern konnte und nun auch in den deutschen Kinos startet.

ZIKADEN

DRAMA 100 MINUTEN FSK 6 FRANKREICH, DEUTSCHLAND 2025

REGIE INA WEISSE BESETZUNG NINA HOSS, SASKIA ROSENDAHL, VINCENT MACAIGNE

Während Isabell sich um ihre kranken Eltern kümmert, lernt sie die alleinerziehende Mutter Anja kennen. Die neue Verbindung offenbart die Zerbrechlichkeit ihrer mühsam aufgebauten Welt.

Isabells (Nina Hoss) Leben gerät durcheinander, als sie erkennt, dass ihre betagten Eltern nicht mehr alleine zurechtkommen. Während sie verzweifelt nach Pflegepersonal sucht, pendelt sie zwischen Berlin und dem Wochenendhaus ihrer Eltern, das einst von ihrem Vater im modernistischen Stil erbaut wurde. In

„Emil ist zu verdanken, dass wir die Schweiz lieben“
Ottfried Fischer

dieser angespannten Situation trifft Isabell immer wieder auf die rätselhafte Anja (Saskia Rosendahl), eine alleinerziehende Mutter, die mit ihren eigenen Herausforderungen zu kämpfen hat. Als Anja und ihre kleine Tochter Greta zunehmend in Isabells Leben treten, entsteht eine unerwartete Bindung zwischen den beiden Frauen. Gleichzeitig beginnt Isabell, an dem Leben zu zweifeln, das sie bislang für sicher und vertraut hielt. Ihre Ehe mit Philippe (Vincent Macaigne) zeigt erste Risse, und das Gefühl, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren, wird immer stärker.

Regisseurin Ina Weisse zu der Entscheidung, die Eltern von Nina Hoss mit ihren eigenen Eltern zu besetzen: “Durch unsere gemeinsame Arbeit an meinem Dokumentarfilm über die Neue Nationalgalerie war es meinem Vater vertraut, sich vor der Kamera zu bewegen. Meine Mutter war erst etwas scheu und hat gezögert. Dann aber überwog ihr Interesse. Ich hatte sie in der Vergangenheit bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder gefilmt und wusste, dass sie vor der Kamera unbefangen sein konnte. Grundsätzlich interessiert mich der schmale Grat zwischen Realität und Fiktion, zwischen nicht professioneller Darstellung und Schauspiel. Es entsteht ein freierer, unkontrollierbarer Raum, etwas Unverstelltes. In der Arbeit mit den Eltern und dem Kind hatten nur die Schauspielerinnen geschriebene Dialoge, das Kind und die Eltern haben dann darauf reagiert, so dass wiederum die Schauspielerinnen spontan darauf reagieren mussten. Manchmal wussten wir nicht, was im nächsten Moment passieren wird, das galt auch für Judith Kaufmann hinter der Kamera. Es war eine Suche, ein Herantasten, meist mit der Handkamera, um schneller, intuitiver reagieren zu können.

„The Swiss King of Comedy“

Michael Mittermeier

BLACK TEA

DRAMA · 110 MIN · FSK 6 · FRA, MRT, LUX, TWN, CIV · 2024

REGIE ABDERRAHMANE SISSAKO BESETZUNG NINA MELO, HAN CHANG, KE-XI WU, MICHAEL CHANG, PEI-JEN YUI

Wo die afrikanische Diaspora auf die chinesische Kultur trifft, beginnt eine zärtliche Liebe. Poetisches Liebesdrama.

Aya (Nina Mélo), eine junge ivorische Frau, sagt an ihrem Hochzeitstag zum Erstaunen aller Nein. Sie lässt die Elfenbeinküste hinter sich und beginnt ein neues Leben in Guangzhou, China. In einem pulsierenden Viertel, in dem die afrikanische Diaspora auf die chinesische Kultur trifft, arbeitet sie in einem Tee-Laden. Der chinesische Besitzer Caï (Han Chang) weist Aya in die traditionelle Kunst der Teezeremonie ein und langsam entwickelt sich eine zärtliche Liebe zwischen den beiden. Doch kann ihre Beziehung die Wirren ihrer Vergangenheit und die Vorurteile der anderen überstehen?

Der in Mauretanien geborene und in Mali aufgewachsene Drehbuchautor und Regisseur Abderrahmane Sissako legt mit „Black Tea“ sein neuestes Werk nach „Timbuktu“ (2014) vor. „Timbuktu“ lief im Wettbewerb von Cannes und wurde dort u. a. mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet, gewann einen César als Bester Film und ging für Mauretanien ins Rennen um den Auslands-Oscar. Wie auch bei „Timbuktu“ schrieb Sissako das Drehbuch zu „Black Tea“ gemeinsam mit seiner Frau und Produzentin Kessen Fatoumata Tall. Angesiedelt in der afrikanischen Diaspora in Guangzhou, in Chinas Teebergen, an der Elfenbeinküste und auf den Kapverden werfen sie einen höchst faszinierenden Blick auf die Verflechtung der Kulturen in unserer heutigen globalisierten Welt. „Black Tea“ ist ein poetisches Liebesdrama, durchwoben von Menschlichkeit und einer tiefen Liebe zu seinen Figuren.

AB 19. JUNI

TYPISCH EMIL – VOM LOSLASSEN UND NEUANFANGEN

DOKUMENTATION · 120 MINUTEN · FSK 0 · SCHWEIZ · 2025

REGIE PHIL MEYER BESETZUNG EMIL STEINBERGER, NICCEL STEINBERGER

Mit Wortschöpfungen wie „Prgel“ und „Oktern“ hat ein Schweizer Millionen von Menschen zum Lachen gebracht. Ein Dokumentarfilm zeigt jetzt den Emil hinter dem Emil.

Typisch Emil! Nach Bühnenauftritten und Zirkustournee, nach Theaterdirektion und Kinoleitung, nach Grafikbüro und Regieführen, nach einer Auszeit in New York und Bücherschreiben kommt nun der Kinofilm über den Schweizer Kult-Kabarettisten Emil Steinberger. „Typisch Emil – Vom Loslassen und Neuanfangen“ bringt Emils unvergessliche Auftritte, seinen Humor und seine Sprache, die Generationen begeistert haben und immer noch begeistern, auf die Leinwand. Der Film geht dabei über den nostalgischen Blick auf die bekannten Bühnen-Figuren hinaus und taucht ein in eine Welt, in der Emil gegen die Schatten seiner Kindheit und den Druck des Erfolgs kämpft, um seinen Platz als gefeierter Komiker zu finden. Nicht zuletzt ist „Typisch Emil“ die Geschichte einer großen, romantischen Liebe.

„Typisch Emil“ ist mehr als nur eine Hommage an den vielseitigen Komiker / Künstler, es ist das inspirierende Porträt eines Mannes, dessen Humor, Sprache und künstlerische Vision Generationen geprägt haben. Emil Steinberger besitzt eine unnachahmliche Art, das Alltägliche wahrzunehmen und in außergewöhnliche und zeitlose Momente der Komik zu verwandeln. Durch seine Geschichten, seine Liebe zu den Menschen mit all ihren Fehlern, die Erfolge und Misserfolge, zeichnet der Film das Bild eines Künstlers, der das Lachen als universelle Sprache versteht – eine Sprache, die Brücken baut, Trost spendet, das Leben in all seinen Facetten feiert und Mut macht.

DIE BARBAREN – WILLKOMMEN IN DER BRETAGNE

KOMÖDIE 101 MINUTEN FSK 12 FRANKREICH 2025

REGIE JULIE DELPY BESETZUNG JULIE DELPY, SANDRINE KIBERLAIN, LAURENT LAFITTE, ZIAD BAKRI, JEAN-CHARLES CLICHET

Eine Dorfgemeinschaft sieht sich mit der Frage konfrontiert, wie es tatsächlich um ihre Nächstenliebe und Toleranz bestellt ist. Culture-Clash-Komödie mit Doppelsinn, Tiefsinn und einer hübschen Portion Irrsinn.

Das Dorf Paimpont in der Bretagne – zwar klein, aber durchaus fortschrittlich, zumindest wenn es nach dem jungen und elastischen Bürgermeister Sébastien (Jean-Charles Clichet) geht. Er tut praktisch alles, um positive Schlagzeilen und Berichte über Paimpont zu lancieren und lässt gerade einen Imagefilm über Paimpont drehen. An seiner Seite hat er die progressive Lehrerin Julie. Sie setzt sich dafür ein, dass Paimpont ukrainische Flüchtlinge aufnimmt. Doch es sind keine ukrainischen Flüchtlinge mehr übrig. So stellt sich für die Dorfgemeinschaft die Frage, ob muslimische Flüchtlinge besser sind als gar keine, um die Flamme der Demokratie und das Licht der Toleranz glühen zu lassen…

Julie Delpy zeigt zu Beginn Paimpont als Bilderbuchausgabe eines Provinznests, das auch aus einer modernen Asterix-Verfilmung stammen könnte. Die Bevölkerung ist auf den ersten Blick eine Ansammlung von Mensch gewordenen Karikaturen und Klischees. Da gibt es zunächst einmal nichts Boshaftes oder Feindseliges, das sind lauter sympathische Verrückte. Doch dann wird es richtig interessant, denn in dieser Runde wirkt die Familie Fayad aus Syrien beinahe am normalsten. Sie haben weder etwas mit den Dorfintrigen noch mit den mehr oder weniger geheimen Liebschaften oder den alltäglichen Problemen hier zu schaffen, sondern sie haben genug mit ihrem eigenen Schicksal zu tun. So zeigt der Film mit entlarvend bissiger Ironie das Dörfchen als eigentlich gar nicht so sympathischen Ort, wo die Gerüchteküche stärker blüht als die Blumen in den Vorgärten. Hier sind Rassismus, Nationalismus und Vorurteile besonders verbreitet, wie sich bald zeigt, und diese Mischung ist brisant. Julie bleibt die stets angespannte Optimistin, die in allem das Gute sieht und von allen das Beste erwartet. Aber irgendwann muss auch sie sich angesichts der Entwicklung in ihrem Dorf selbst die peinliche Frage stellen: Wer sind hier eigentlich die Barbaren? Am Ende werden es, und auch das ist in gewisser Weise realistisch, die Frauen sein, die ihre Vorurteile und Differenzen überwinden und die Situation retten. programmkino.de / Gaby Sikorski

DIVA FUTURA

DRAMA 101 MINUTEN ITALIEN 2024

RONCHI

Die Geschichte jener italienischen Agentur, die in den 1980erund 1990er-Jahren die freie Liebe zum Pornogeschäft machte.

Italien, 1980er-1990er Jahre. Riccardo Schicchi revolutioniert mit seiner Agentur Diva Futura die Massenkultur, indem er die Hippie-Utopie der freien Liebe in ein neues Phänomen verwandelt: den Porno. Unter seiner Leitung werden die „Mädchen von nebenan“ Ilona Staller, Moana Pozzi, Eva Henger und viele andere plötzlich zu weltberühmten Stars und halten dank des Booms von Privatfernsehern und Videorekordern Einzug in die italienischen Haushalte. „Pornostar“, ein damals neu geprägtes Wort, markiert den Beginn einer neuen Ära. Das Medienecho ist so überwältigend, dass Ilona Staller, bekannt als „Cicciolina“, ins Parlament gewählt wird, die Partito dell'Amore entsteht und Moana Pozzi als Bürgermeisterin von Rom kandidiert... Das Abenteuer dieser großen „Familie“– das Eifersüchteleien, Prüfungen und Widersprüche auslöst, die die Pornoindustrie in Schutt und Asche legen – wird aus der Sicht von Debora erzählt, einer jungen Sekretärin der Agentur, die sich um eine Hypothek kümmern muss. All dies geschah aufgrund eines ebenso privaten wie weit verbreiteten Verlangens, das jeder hatte. Die Geschichte basiert auf dem Buch „Non dite alla mamma che faccio la segretaria“ von Debora Attanasio, die selbst als Sekretärin bei Diva Futura arbeitete. Der Film wurde beim Filmfestival von Venedig uraufgeführt. Kritiker loben die detailreiche Darstellung der italienischen Popkultur. Der Regisseur über seinen Film: „Ein unvoreingenommenes Porträt, die Geschichte der tragischen Parabel einer Gruppe von Personen, die zwar in gewisser Hinsicht für die Freiheit kämpften, aber paradoxerweise mit ihrer Arbeit dazu beitrugen, etwas zu normalisieren, was der Freiheit der Frauen selbst zuwiderläuft, nämlich die Kommodifizierung des weiblichen Körpers. In diesem Sinne ist dies die Geschichte eines großen Widerspruchs.“

AB 26. JUNI

ONE TO ONE: JOHN & YOKO

DOKUMENTATION 100 MINUTEN FSK 12 UK, USA 2024

REGIE KEVIN MACDONALD, SAM RICE-EDWARDS

Dokumentarfilm von Oscar-Preisträger Kevin Macdonald, der John Lennons einziges abendfüllendes Konzert nach der Beatles-Ära zeigt und zum Leben erweckt.

Am 30. August 1972 spielte John Lennon in New York City sein einziges vollständiges Konzert nach dem Ausstieg bei den Beatles: das One to One-Benefizkonzert im Madison Square Garden – ein mitreißender Auftritt von ihm und Yoko Ono. Dieses legendäre musikalische Ereignis dient Kevin Macdonald als Ausgangspunkt für seinen Dokumentarfilm, der einen

eindrucksvollen Blick hinter die Kulissen und auf 18 prägende Monate von John und Yoko gewährt. 1971 war das Paar frisch in den USA angekommen, lebte in einem kleinen Apartment im Greenwich Village und schaute eine Menge amerikanisches Fernsehen. Durch eine vielseitige Mischung amerikanischer Fernsehbilder – vom Vietnamkrieg, The Price is Right, Nixon, Coca-Cola-Werbung, bis hin zu Walter Cronkite oder The Waltons – lässt der Dokumentarfilm die Zeit, wie sie John und Yoko damals selbst gesehen hätten, auf einzigartige Weise lebendig werden. Während die beiden ein Jahr der Liebe und des Wandels in den USA erleben, verändert sich auch ihr Zugang zu politischem Protest – was schließlich zum legendären Oneto-One-Konzert führt, inspiriert durch eine TV-Reportage von Geraldo Rivera, die sie gemeinsam sahen.

„One to One: John & Yoko“ bietet einen umfassenden und aufschlussreichen Einblick in die 18 Monate, die John Lennon und Yoko Ono Anfang der 1970er Jahre in Greenwich Village verbrachten. Ein spannendes Kinoerlebnis und einzigartiges Zeitdokument, das mit bisher unveröffentlichtem Material und neu restaurierten Aufnahmen Lennons einziges abendfüllendes Konzert nach der Beatles-Ära zeigt und zum Leben erweckt. Der Film bringt zudem die atemberaubende Musik, die von ihrem Sohn – Sean Ono Lennon – neu abgemischt und produziert wurde, auf die große Kinoleinwand. Gedreht wurde in einer detailgetreuen Nachbildung des NYC-Apartments, in dem das Paar lebte. Nach seiner Weltpremiere bei den Internationale Filmfestspielen von Venedig folgte für „One to One: John & Yoko“ die nordamerikanische Premiere auf dem Telluride Film Festival und wurde darüber hinaus in der Sektion Spotlight des Sundance Filmfestivals gezeigt.

SENIORENKINO JUNI

Immer Mittwoch 14.30 Uhr im großen Schauburg Saal

Eintritt 6€ inkl. 1 Glas Sekt

SPECIALS IM JUNI

SONDERVORSTELLUNG IN ANWESENHEIT VON EMIL STEINBERGER TYPISCH EMIL – VOM LOSLASSEN UND NEUANFANGEN

SONNTAG · 22. JUNI · 15.00 UHR

Nach Bühnenauftritten und Zirkustournee, nach Theaterdirektion und Kinoleitung, nach Grafikbüro und Regieführung, nach einer Auszeit in New York und Bücherschreiben kommt nun der Kinofilm über den Schweizer Kult-Kabarettisten Emil Steinberger. Der Fernsehstar wird höchstpersönlich bei uns sein Filmportrait vorstellen und lädt zum Publikumsgespräch!

QUEERFILMNACHT

THE MATTACHINE FAMILY

MITTWOCH · 25. JUNI · 19.00 UHR · ENGL. OMU

Als sich Thomas und Oscars langgehegter Kinderwunsch erfüllt, scheint ihr Glück perfekt. Doch dann entscheidet ein Gericht, dass ihr kleiner Adoptivsohn zu seiner leiblichen Mutter zurückkehren soll. Thomas fällt in eine tiefe Krise und plötzlich scheint ihre gemeinsame Zukunft gar nicht mehr so gewiss zu sein. Eine mitreißende Tragikomödie über die wunderbare Magie der Wahlfamilie!

RETROSPEKTIVE

STARTING 29TH MAY · EVERY THURSDAY

Er ist einer der wenigen unverkennbaren US-Regisseure der Gegenwart und man identifiziert seine Filme sofort anhand einer einzigen Szene. Wes Andersons geometrische Bildkompositionen, die prächtig satte Farbpalette und der eigenartig-skurrile Humor verbinden sich zu einer unvergleichlichen Handschrift.

5. JUNI ASTEROID CITY

Irgendwo im Nirgendwo der USA in den Fünfzigerjahren: Die bevorstehende Ankunft von Aliens wirbelt alles durcheinander: Überbringen Sie eine Botschaft des Universums oder gibt es gar Antworten auf existenzielle Fragen? Vielleicht. Sicher ist, dass Asteroid City vorsichtshalber vom Militär zur Sperrzone erklärt wird, und so stecken alle Bewohner dort fest.

12. JUNI THE FRENCH DISPATCH

Die Mitarbeiter einer Zeitung beschließen, eine Gedenkausgabe mit den drei besten Geschichten des letzten Jahrzehnts herauszugeben: ein zu lebenslanger Haft verurteilter Künstler, Studentenunruhen und eine Entführung, die von einem Koch gelöst wird. Fantasievoll, skurril, bunt.

19.

ISLE OF DOGS

Stop-Motion, die Zweite: Ein japanischer Diktator lässt Hunde aus seinem Reich verbannen. Die Geschichte der verstoßenen Hunde thematisiert Flüchtende, Diskriminierung, Nationalismus und Machtmissbrauch, natürlich alles im Kontext des Wes Anderson-Kosmos. Also leicht verdaulich, mit dem Geodreieck abgemessen und trotzdem leicht angeschrägt.

26.

GRAND BUDAPEST HOTEL

Erzählt wird die Geschichte von Gustave H., dem legendären Concierge und seines neuen Lobby-Boys Zero Moustafa. Zusammen sind beide ein mehr als ungewöhnliches LehrerSchüler-Gespann, das Hals über Kopf in einen mysteriösen Kriminalfall stolpert und fortan von den Behörden argwöhnisch beobachtet wird.

JUNI
JUNI

DAVID LYNCH

MIT EINFÜHRUNG UND FILMGESPRÄCH SEIT 27. APRIL SONNTAGS 15:00 UHR

Ein Filmemacher stirbt nie ganz – solange seine Filme gesehen werden und unsere Vorstellungskraft, Gedanken und Gefühle anregen. David Lynch hat mit der Technik der bewegten Bilder unser Bewusstsein künstlerisch, philosophisch konsequent und lustvoll weiterentwickelt –von den ersten experimentellen Schritten mit „Eraserhead“ über „Blue Velvet“, den Prototyp des postmodernen Films, bis hin zu seiner Trilogie der Wege und Irrwege menschlichen Bewusstseins: „Lost Highway“, Mulholland Drive“, „Inland Empire“.

1. JUNI WILD AT HEART

Die wilde Liebesgeschichte von Sailor und Lula spielt sich im kriminellen Milieu von Cape Fear ab. Lulas intrigante Mutter versucht mit aller Gewalt, das Paar auseinanderzubringen… Lynch inszenierte, mit Anspielungen auf den amerikanischen Weihnachtskultfilm „The Wizard of Oz“, seine „wahrhaft moderne Liebesgeschichte in einer gewalttätigen Welt – ein Film darüber, wie man Liebe in der Hölle findet.“

15. JUNI LOST HIGHWAY

Jazzmusiker Fred erhält mysteriöse Videos. Nachdem seine Frau Renée stirbt, wird er verhaftet und landet in der Todeszelle. Doch am nächsten Morgen befindet sich dort an seiner Stelle der junge Mechaniker Pete, der, freigelassen, sich in Alice verliebt, die Renée zum Verwechseln ähnlich sieht. Ein Mystery-Drama über Eifersucht und innere Zerrissenheit, Denk- und Zeitschleifen.

8. JUNI TWIN PEAKS – FIRE WALK WITH ME

Nach der Absetzung seiner Kult-Fernsehserie „Twin Peaks“ wollte Lynch noch nicht Abschied nehmen von dem kleinen mysteriösen Ort im amerikanischen Nordwesten (die dritte Staffel konnte erst 2017 folgen). Der Film erzählt das Prequel – eine verzweifelte Geschichte über Missbrauch in einer gutbürgerlicher Kleinstadt-Familie – damals wie heute ein Tabu-Thema.

22. JUNI THE STRAIGHT STORY

Eine geradlinige wahre Geschichte: Alvin Straight, ein alter Mann, will sich mit seinem sterbenden Bruder versöhnen, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Als einziges Transportmittel steht ihm sein alter Rasenmäher zur Verfügung. Er begibt er sich auf eine lange Reise, erlebt Rückschläge und erfährt Unterstützung.

29. JUNII MULHOLLAND DRIVE

Voller Hoffnung auf eine Filmkarriere kommt Betty nach Hollywood. Zunächst scheint ihr Traum in Erfüllung zu gehen. Doch dann begegnet sie der traumatisierten Rita. - Karriereträume, Wege und Irrwege zweier Frauen in der Traumfabrik, die ihre alptraumhaften Seiten enthüllt. Lynch gab 10 „cues“ zur Entschlüsselung – eine Einladung zum genauen Hinsehen und Einfühlen in den Film.

– DAS GROSSE

GEBURTSTAGSABENTEUER

Die Dokumentation zeigt den winterlichen Zug der Vögel. Das Material wurde über vier Jahre auf allen Kontinenten gedreht. Entstanden ist das Porträt einer gefährlichen Reise.

JAHR: 2001 / LÄNGE: 98 MIN. / FSK: 0

19. – 25. JUNI DIE DREI ??? UND DER KARPATENHUND

Nach ihrem erfolgreichen Fall in einem rumänischen Schloss sind Justus, Peter und Bob in Rocky Beach zu lokalen Berühmtheiten geworden. Bald wartet der nächste mysteriöse Fall auf das Detektiv-Trio.

JAHR: 2025 / LÄNGE: 108 MIN. / FSK: 6

Lotta ist wütend und zerschneidet ihren kratzigen Pullover und beschließt außerdem in Tante Bergs Dachboden zu ziehen. Beim Zahnarzt will sie ihren Mund nicht öffnen, aber an Weihnachten und Ostern rettet sie das Fest.

JAHR: 1993 / LÄNGE: 80 MIN. / FSK: 0

GESCHICHTEN VOM FRANZ

Der zehnjährige Franz hat es satt, dass seine beste Freundin Gabi und sein bester Freund Eberhard sich ständig streiten. Also heckt er einen Plan aus und erzählt den beiden, dass seine Nachbarin Frau Berger eine in ganz Wien gesuchte Einbrecherin ist.

JAHR: 2023 / LÄNGE: 72 MIN. / FSK: 0

Der kleine Hase Karlchen kann die Feier zu seinem fünften Geburtstag kaum erwarten. Doch dann wird seine Schwester Klara krank, weshalb das Picknick am See kurzerhand ins Wasser fällt.

JAHR: 2021 / LÄNGE: 75 MIN. / FSK: 0

UND DIE DETEKTIVE

Unterhaltsame Fassung des Romans von Erich Kästner, die dessen Abenteuerlichkeit einfängt. Faszinierend ist der Film durch die authentischen Bilder aus dem Berlin der 50er Jahre.

JAHR: 1954 / LÄNGE: 90 MIN. / FSK: 6

Es ist ganz einfach und viel günstiger als Sie vielleicht denken. Wenn gewünscht inklusive Feier mit Pizza, Chicken Nuggets oder Kuchen und Kakao. Eine Führung hinter die Kulissen der Schauburg ist möglich. Sprechen Sie uns einfach an ... Telefon 0721 35000 15 / -17 / -18 (Büro) / info@schauburg.de

26. JUNI – 02. JULI NEUE
03. – 09. JULI EMIL
29. MAI – 04. JUNI NOMADEN DER LÜFTE
05. – 11. JUNI LOTTA ZIEHT UM
12. – 18. JUNI KARLCHEN
Astrid Lindgren

Programm 7.Technicolor Filmfestival in der Schauburg

Freitag, 6. Juni 2025

17:00 Uhr

DIE FRAU DES PRIESTERS

Originaltitel: La Moglie Del Prete / I/ F1970 / Aufgenommen in 35mm (1:1.37) / Präsentiert in 35mm (1:1.37) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 103 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 18.12.1970 / Deutsche Erstaufführung: 26.03.1971 / Produktion: Carlo Ponti, Pio Angeletti, Adriano De Micheli / Regie: Dino Risi / Buch: Ruggero Maccari, Bernardino Zapponi, Dino Risi, Furio Scarpelli / Kamera: Alfio Contini / Musik: Armando Trovaioli / Schnitt: Alberto Gallitti / Darsteller: Sophia Loren (Valeria), Marcello Mastroianni (Don Mario), Venantino Venantini (Maurizio), Jacques Stany (Jimmy Guitar), Pippo Starnazza (Valerias Vater), Dana Ghia (Lucia), Miranda Campa (Valerias Mutter), Gino Cavalieri (Don Filippo)

Ein Film darüber, dass Marcello Mastroianni und Sophia Loren so sexy sind, dass tausend Jahre kirchlicher Dogmen für sie über den Haufen geworfen werden müssen. Die arme Loren verliebt sich hier immer wieder in verheiratete Männer – der neueste Kandidat ist jedoch in etwas bessere Kreise verheiratet… Eine der besten Figurenkonstellationen von Loren/Mastroianni, die sowohl von Risis gutem Auge für Gesellschaftssatire profitiert, als auch von der natürlichen Chemie seiner beiden Stars in einem Kontext, in dem deren Image eigentlich außen vor bleiben sollte. Besonders inspiriert ist der Umgang mit der Kirche, jenem unbeweglichsten Objekt der italienischen Gesellschaft. (Filipe Furtado)

Alle Vorführungen mir Original 35mm Technicolor Dye-Transfer Filmkopien. Vorgeführt mit Schneider Cinelux Première Objektiven

PREISE

Preise: Festival–Pass: 130,00€

Festival-Pass für Studenten/Schüler: 90,00€

Festival–Tagespass: 55,00€

Festival-Tagespass für Studenten/Schüler: 45,00€

Einzelvorstellung: 11,00€ (Studenten/Schüler 9,50€)

Die Festivalpässe berechtigen zum Besuch aller Veranstaltungen des Technicolor Festivals

Für Festivalpass Inhaber zusätzlich: (für Tagespass

Inhaber zusätzlich am jeweiligen Gültigkeitstag)

- inkl. buntes „Technicolor“ Frühstücks-Buffett am Sonntag und Montag um 10 Uhr - inkl. Kaffee-, Tee- und Kuchenpausen am Samstag-, Sonntag- und Montagnachmittag - inkl. Imbiss in der Abendpause am Samstag, Sonntag und Montag

- Get-Together mit Hoepfner Bierspezialitäten am Samstagabend nach dem INDIANAPOLIS „Rennen“ -Festivalbroschüre

-Festivalplakat A1

-1 Sekunde (24 Bilder) Original Technicolor Filmstreifen

20:00

Uhr

DIRTY HARRY

Originaltitel: Dirty Harry / USA 1971 / Aufgenommen in 35mm Panavision® Anamorphic (1:2.35) / Präsentiert in 35mm CinemaScope® (1:2.35) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 102 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 21.12.1971 / Deutsche Erstaufführung: 10.03.1972 / Produktion: Don Siegel, Clint Eastwood, Robert Daley, Carl Pingitore / Regie: Don Siegel, Clint Eastwood / Buch: Harry Julian Fink , Rita M. Fink, Dean Riesner, Terrence Malick, John Milius, Jo Heims / Kamera: Bruce Surtees / Musik: Lalo Schifrin / Schnitt: Carl Pingitore / Darsteller: Clint Eastwood (Harry Callahan), Harry Guardino (Bressler), Reni Santoni (Chico), Andrew Robinson (Scorpio), John Mitchum (DeGeorgio), John Vernon (Bürgermeister), John Larch (Polizeichef), Mae Mercer (Mrs. Russell), Ruth Kobart (Busfahrerin), Josef Sommer (Rothko)

Clint Eastwood als der einsame, unnahbare, mundfaule Polizist Harry Callahan, Spezialist für schmutzige Aufträge, der in einer rücksichtslosen Umwelt meist außerhalb der Legalität arbeitet und negative Erscheinungen der Gesellschaft mit deren eigenen Waffen bekämpft. Erbittert tritt er hier, in San Francisco, gegen einen psychopathischen Mörder und Erpresser an, dem er auch dann auf den Fersen bleibt, nachdem man den Festgenommenen mit formalrechtlicher Begründung wieder entlassen hat; als der Freigelassene einen ganzen Schulbus kidnappt, wird er von Callahan erschossen. Dirty Harry ist, bei hohen formalen Qualitäten, einer der härtesten und zwiespältigsten Filme, den das amerikanische Actionkino der 1970er-Jahre hervorgebracht hat. Don Siegel sieht die Welt häßlich, brutal, ohne Menschlichkeit, doch ist seine Verbitterung ohne eine moralische Dimension wohl nicht denkbar: Sein Zynismus macht ihm keinen Spaß. (Filmdienst)

22:30 Uhr

DIE MÖRDERKLINIK

Originaltitel: La Lama Nel Corpo / Les Nuits De L‘Epouvante / I/F 1966 / Aufgenommen in 35mm TechniScope® (1:2.35) / Präsentiert in 35mm CinemaScope® (1:2.35) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 87 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 17.03.1966 / Deutsche Erstaufführung: 07.06.1968 / Produktion: Michael Hamilton (Elio Scardamaglia) / Regie: Michael Hamilton (Elio Scardamaglia), Lionello De Felice / Buch: Julian Berry (Ernesto Gastaldi), Martin Hardy (Luciano Martino) (Vorlage: Robert Williams (Roman „The Knife In The Body“)) / Kamera: Marc Lane (Marcello Masciocchi) / Musik: Frank Mason (Francesco deMasi) / Schnitt: Richard Hartley (Alberto Gallitti) / Darsteller: William Berger, Françoise Prévost, Mary Young, Barbara Wilson, Philippe Hersent England, 19. Jahrhundert: In einer abgelegenen Nervenheilanstalt kommt es zu einer Reihe von Morden an Insassen. Die junge Krankenschwester Mary verdächtigt den Leiter der Klinik, Dr. Robert Vance, der in einem Seitenflügel des Herrenhauses ein finsteres Geheimnis hütet. Als einer der letzten klassischen gotischen Horrorfilme, die in den 60er Jahren in Italien entstanden, schlägt DIE MÖRDERKLINIK als „Killer Thriller“ im Kostümfilmgewand bereits eine Brücke zu den moderneren „Gialli“ der kommenden Dekade: Nacht und Nebel, staubige Korridore, dunkle Treppenfluchten, blitzende (im Original titelgebende) Rasiermesser und aus tragischem Geschick geborener Wahnsinn sind die archetypischen Elemente dieses von Lionello De Felice unter anglophonem Pseudonym gekonnt inszenierten Gruselkrimis. (Christoph Draxtra)

Samstag, 7. Juni 2025

11:00 Uhr

EIN ERFOLGREICHER BLINDGÄNGER

Originaltitel: Charlie Bubbles / GB 1968 / Aufgenommen in 35mm (1:1.85) / Präsentiert in 35mm (1:1.85) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 89 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 11.02.1968 / Deutsche Erstaufführung: 24.05.1968 / Produktion: Michael Medwin, George Pitcher, Albert Finney / Regie: Albert Finney / Buch: Shelagh Delaney / Kamera: Peter Suschitzky / Musik: Misha Donat / Schnitt: Fergus McDonell / Darsteller: Albert Finney (Charlie Bubbles), Liza Minnelli (Eliza), Colin Blakely (Smokey Pickles), Billie Whitelaw (Lottie Bubbles), Timothy Garland (Jack Bubbles), Richard Pearson (Buchhalter) Ein Mode-Schriftsteller kommt nach Jahren des Erfolgs zur kritischen Selbstbesinnung und bricht aus dem High-Life-Milieu aus. Regie-Debüt des englischen Schauspielers Albert Finney, der dem schwierigen Thema über weite Strecken nur Oberflächenreize abgewinnen kann und die offenbar angestrebte kritische Gesellschaftskomödie verfehlt. (Filmdienst)

13.00 Uhr

Originaltitel: Bird of Paradise / USA 1951 / Aufgenommen in 35mm 3-Strip Technicolor (1:1.37) / Präsentiert in 35mm (1:1.37) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 100 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 14.03.1951 / Deutsche Erstaufführung: 05.10.1951 / Produktion: Delmer Daves, Harmon Jones / Regie: Delmer Daves / Buch: Delmer Daves (Vorlage: Richard Walton Tully) / Kamera: Winton C. Hoch / Musik: Daniele

Amfitheatrof / Schnitt: James B. Clark / Darsteller: Jeff Chandler (Tenga), Louis Jourdan (Andre Laurence), Debra Paget (Kalua), Maurice Schwartz (Kahuna), Everett Sloane (Akua), Jack Elam (Händler), Otto Waldis (Kapitän), Alfred Zeisler (Van Hook) Auf einer indonesischen Insel erlebt der französische Student Andre das Paradies, von dem unsere Zivilisation seit Rousseau in immer neuen Träumen träumt: Gütige „Wilde“, reine Liebe und eine farbenprächtige Natur (- die dem Technicolor-Berater manche gut genutzte Möglichkeit einräumt). Der Film atmet im Grunde die Resignation des Westens, geht in der Spekulation auf die naive Paradiessehnsucht des Publikums aber den Weg der Unglaubwürdigkeit allzu weit. (Filmdienst)

15:30 Uhr

EINE PISTOLE FÜR RINGO

Originaltitel: Una Pistola Per Ringo / I/ES 1965 / Aufgenommen in 35mm TechniScope® (1:2.35) / Präsentiert in 35mm CinemaScope® (1:2.35) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 98 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 12.05.1965 / Deutsche Erstaufführung: 02.09.1966 / Produktion: Luciano Ercoli, Alberto Pugliese / Regie: Duccio Tessari / Buch: Duccio Tessari / Kamera: Francisco Marin / Musik: Ennio Morricone / Schnitt: Licia Quaglia / Darsteller: Montgomery Wood (Giuliano Gemma) (Ringo), Fernando Sancho (Sancho), Hally Hammond (Ruby), Nieves Navarro (Dolores), Antonio Casas (Major Clyde), George Martin (Sheriff), Paco Sanz, Nazzareno Zamperla Eine mexikanische Bankräuberbande wird von einem zu Unrecht des Mordes verdächtigten Revolverhelden zur Strecke gebracht. Auftakt von Tessaris Ringo-Trilogie, zu der noch „Ringo kommt zurück“ und „Friss oder stirb“ gehören. Humorvolle Episoden wechseln mit brutalen Szenen, überzeugend gespielt und gekonnt inszeniert. (Filmdienst)

17:45 Uhr

Originaltitel: My Geisha / USA 1962 / Aufgenommen in 35mm Technirama® (1:2.35) / Präsentiert in 35mm CinemaScope® (1:2.35) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 119 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 18.01.1962 / Deutsche Erstaufführung: 09.03.1962 / Produktion: Steve Parker / Regie: Jack Cardiff / Buch: Norman Krasna / Kamera: Shunichiro Nakao / Musik: Franz Waxman / Schnitt: Archie Marshek / Darsteller: Shirley MacLaine (Lucy Dell/Yoko Mori), Yves Montand (Paul Robaix), Edward G. Robinson (Sam Lewis), Yoko Tani (Kazumi Ito), Bob Cummings (Bob Moore)

Ein Regisseur engagiert für seine Verfilmung der Oper „Madame Butterfly“ eine Japanerin, ohne zu ahnen, daß er seine eifersüchtige Ehefrau vor sich hat. Gut gespielter und sorgfältig inszenierter Unterhaltungsfilm mit vielen komischen Situationen. (Filmdienst)

21.00 Uhr INDIANAPOLIS

Alternativtitel: Indianapolis – Wagnis auf Leben und Tod / Originaltitel: Winning / USA 1969 / Aufgenommen in 35mm Panavision® Anamorphic (1:2.35) / Präsentiert in 35mm CinemaScope® (1:2.35) / 4-Kanal Stereo Magnetton / Englische Originalfassung / 123 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 22.05.1969 / Deutsche Erstaufführung: 14.08.1969 / Produktion: John Foreman, George Santoro, Paul Newman / Regie: James Goldstone / Buch: Howard Rodman / Kamera: Richard Moore / Musik: Dave Grusin / Schnitt: Edward A. Biery, Richard C. Meyer / Darsteller: Paul Newman (Frank Capua), Joanne Woodward (Elora), Robert Wagner (Luther Erding), Richard Thomas (Charley), David Sheiner (Leo Crawford), Clu Gulager (Larry), Barry Ford (Bottineau), Robert Quarry (Sam Jagin), Eileen Wesson (Miss Redburne), Maxine Stuart (Miss Redburnes Mutter) Ein Autorennfahrer, der seine Frau vernachlässigt, wird von ihr mit einem Berufskollegen betrogen; erst ein Sieg über den Konkurrenten im Rennen von Indianapolis gibt ihm die Kraft, seine Ehe neu zu beginnen. In seinen Ansätzen ein intelligenter Film über Ehe und Beruf, der sich jedoch zu sehr in Nebensächlichkeiten verliert und in seiner Gestaltung beträchtliche Niveau-Unterschiede aufweist. (Filmdienst)

Sonntag. 8. Juni

11:00 Uhr LILI

Originaltitel: Lili / USA 1953 / Aufgenommen in 35mm 3-Strip Technicolor (1:1.37) / Präsentiert in 35mm (1:1.37) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 81 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 10.03.1953 / Deutsche Erstaufführung: 18.12.1953 / Produktion: Edwin H. Knopf / Regie: Charles Walters / Buch: Helen Deutsch (Vorlage: Paul Gallico) / Kamera: Robert H. Planck / Musik: Bronislau Kaper / Schnitt: Ferris Webster / Darsteller: Leslie Caron (Lili Daurier), JeanPierre Aumont (Marc), Mel Ferrer (Paul Berthalet), Zsa Zsa Gabor (Rosalie), Kurt Kasznar (Jacquot) Poesievolle Erzählung um eine einsame 16jährige Französin, die aus ihrer Kindheit ins Leben hineinfindet. Sie verliebt sich in einen charmanten Zauberer, erlebt jedoch eine tiefe Enttäuschung und findet Trost bei vier lustigen Holzpuppen einer Jahrmarktsschaubude. Schließlich gewinnt sie die Liebe des verschlossenen Puppenspielers. Eine zauberhafte Romanze von der Reinheit des Herzens, deren zurückhaltend eingesetzte Filmmusik dem gefühlvollen Werk eine besondere Note verleiht. (Filmdienst)

Auszeichnung: Oscar 1954 Beste Musik: Drama, Bronislau Kaper

12:45 Uhr

BLACK POWER

Originaltitel: Up Tight / USA 1968 / Aufgenommen in 35mm (1:1.85) / Präsentiert in 35mm (1:1.85) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 104 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 28.12.1968 / Deutsche Erstaufführung: 31.10.1969 / Produktion: Jules Dassin, Jim Di Gangi / Regie: Jules Dassin / Buch: Jules Dassin, Ruby Dee, Julian Mayfield (Vorlage: Liam O‘Flaherty) / Kamera: Boris Kaufman / Musik: Booker T. Jones / Schnitt: Robert Lawrence / Darsteller: Raymond St. Jacques (B.G.), Ruby Dee (Laurie) , Frank Silvera (Kyle), Julian Mayfield (Tank), Roscoe Lee Browne (Clarence), Janet MacLachlan (Jeannie), Max Julien (Johnny), Juanita Moore (Mama Wells), Richard Williams (Corbin), Michael Baseleon (Teddy), Jitu Cumbuka (Rick), Robert DoQui (Straßenredner), James McEachin (Mello)

Von seiner Gruppe wegen Charakterschwäche ausgestoßen, verrät ein farbiger Aktivist seinen früheren Freund an die Polizei und wird von der Gruppe in Selbstjustiz gerichtet. Der spannend inszenierte und gut gespielte Film wählt die Rassenproblematik und das Milieu der „Black Power“-Bewegung als Hintergrund eines privaten Schicksals. (Filmdienst)

15:15 Uhr

JERRY

DER

GLÜCKSPILZ / HOLLYWOOD OR BUST

Alternativtitel: Alles um Anita / Jerry, der Glückspilz / Originaltitel: Hollywood or Bust / USA 1956 / Aufgenommen in 35mm VistaVision® (1:1.85) / Präsentiert in 35mm (1:1.85) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 95 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 20.12.1956 / Deutsche Erstaufführung: 16.09.1957 / Produktion: Hal B. Wallis, Paul Nathan / Regie: Frank Tashlin / Buch: Erna Lazarus (nach seiner Erzählung „Beginner‘s Luck“) / Kamera: Daniel L. Fapp / Musik: Walter Scharf, Charles O‘Curran, Sammy Fain, Paul Francis Webster / Schnitt: Howard A. Smith / Darsteller: Dean Martin (Steve Wiley), Jerry Lewis (Malcolm Smith), Anita Ekberg (Anita Ekberg), Pat Crowley (Terry Roberts), Maxie Rosenbloom (Bookie Benny), Willard Waterman (Manager Neville), Ben Welden (Chef) Ein Filmfan reist nach einem Autogewinn zusammen mit einem Spieler quer durch die USA nach Hollywood - immer auf der Suche nach seinem Idol Anita Ekberg. Dabei fordert seine trottelhafte Naivität das Glück geradezu heraus. Höhepunkt des turbulenten Lustspiels, das die romantische Reise durch die Vereinigten Staaten zum Anlaß nimmt, das Musical zu persiflieren, ist eine fast geniale Stierkampfparodie. Der Film gehört zu den letzten, die Jerry Lewis und Dean Martin gemeinsam drehten. (Filmdienst)

17:30 Uhr

Originaltitel: The Phantom of the Opera / GB 1962 / Aufgenommen in 35mm (1:1.66) / Präsentiert in 35mm (1:1.66) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 83 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 07.06.1962 / Deutsche Erstaufführung: 30.11.1962 / Produktion: Anthony Hinds, Basil Keys / Regie: Terence Fisher / Buch: Anthony Hinds (als John Elder) (Vorlage: Gaston Leroux) / Kamera: Arthur Grant / Musik: Edwin Astley / Schnitt: Alfred Cox, Chris Barnes, James Needs / Darsteller: Herbert Lom (Das Phantom), Heather Sears (Christine Charles), Thorley Walters (Lattimer), Edward de Souza (Harry Hunter), Michael Gough (Lord Ambrose D‘Arcy) Ein gedemütigter Musikprofessor, dem beim Brand, den er selbst legte, das Feuer sein Gesicht entstellte, spukt als maskiertes Phantom in der Londoner Oper. Er entführt ein junges Mädchen, das er zum Star aufbauen will, und scheitert tragisch. Die dritte Verfilmung des populären Schauerromans („Das Phantom der Oper“, 1925 und 1943) inszenierte der britische „Dracula“Spezialist Terence Fisher als Mischung aus Märchen- und Gruselfilm. (Filmdienst)

20:00 Uhr

DER LETZTE AKKORD

Originaltitel: Interlude / USA 1957 / Aufgenommen in 35mm CinemaScope® (1:2.35) / Präsentiert in 35mm CinemaScope® (1:2.35) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 88 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 04.07.1957 / Deutsche Erstaufführung: 18.02.1958 / Produktion: Ross Hunter / Regie: Douglas Sirk / Buch: Daniel Fuchs, Franklin Coen (Vorlage: Dwight Taylor, James M. Cain) / Kamera: William H. Daniels / Musik: Frank Skinner / Schnitt: Russell F. Schoengarth / Darsteller: June Allyson (Helen Banning), Rossano Brazzi (Tonio Fischer), Marianne Koch (Reni Fischer), Françoise Rosay (Herzogin Reinhart), Keith Andes (Dr. Morley Dwyer)

Eine junge Amerikanerin hat in München eine Affäre mit einem verheirateten europäischen Dirigenten und verzichtet aus Mitleid mit dessen psychisch kranker Frau auf den Geliebten. (Filmdienst) Wie bei allen großen Melodramen Sirks kommt die emotionale Kraft und das große künstlerische Drama aus der Regie. Das eigentliche Thema des Films ist Deutschland; Sirk hatte dort seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gedreht, und er betrachtet es mit der bittersüßen Zärtlichkeit eines betrogenen Liebhabers, der die Trennung überwunden hat und nun zum ersten Mal seit Jahrzehnten ein Wrack sieht, das aus der Reha kommt. Ein philosophischer Reisebericht, eine allegorische Romanze, eine großartig symphonische visuelle Umsetzung der Kulturgeschichte –INTERLUDE ist einer von Sirks dichtesten und wildesten Filmen, in dem dramatische Handlung und inszenatorische Details zu tiefgreifenden Einsichten verschmelzen. (Richard Brody)

22:30 Uhr Technicolor Raritäten

(Kurzfilme, Trailer, Exotisches)

Eintritt frei

Montag, 9. Juni 2025

11:00 Uhr

KNOTENPUNKT LONDON

Originaltitel: Up The Junction / GB 1968 / Aufgenommen in 35mm TechniScope® (1:2.35) / Präsentiert in 35mm CinemaScope® (1:2.35) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 119 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 25.01.1968 / Deutsche Erstaufführung: ? / Produktion: Anthony HavelockAllan, John Brabourne, Harry Fine, Ned Sherrin / Regie: Peter Collinson / Buch: Roger Smith (Vorlage: Nell Dunn) / Kamera: Arthur Lavis, Tony Spratling / Musik: Mike Hugg, Manfred Mann / Schnitt: John Trumper / Darsteller: Suzy Kendall (Polly), Dennis Waterman (Peter), Alfie Bass (Charlie), Adrienne Posta (Rube), Maureen Lipman (Sylvie), Michael Gothard (Terry), Liz Fraser (Mrs. McCarthy), Susan George (Joyce)

Auf der Suche nach einem neuen, selbstständigen Leben verlässt Polly ihr reiches Elternhaus in Chelsea und heuert in einer Süßigkeiten Fabrik im Londoner Arbeiterviertel

Battersea an. Ihre romantischen Erwartungen an die Wirklichkeit prallen jedoch bald auf die raue Wirklichkeit der sie umgebenden Schicksale von Menschen, die ohne „doppelten Boden“ leben…1965 von Ken Loach bereits unter großem Publikumsinteresse für die BBC verfilmt, fiel Peter Collinsons zwei Jahre später entstandene Kinoadaption des autobiographischen Romans von Nell Dunn seinerzeit bei Filmkritik und Publikum durch, erweist sich heute jedoch als faszinierende Zeitkapsel, die durch das hervorragende Spiel der jungen Darsteller, Impressionen eines inzwischen längst verschwundenen, schmutzigen Londons (in Techniscope und Technicolor) und den Soundtrack von Manfred Mann zu bestechen weiß. (Christoph Draxtra)

13:30 Uhr

STURMFAHRT NACH ALASKA

Alternativtitel: Von einst bis jetzt / Originaltitel: The World in His Arms / USA 1952 / Aufgenommen in 35mm 3-strip Technicolor (1:1.37) / Präsentiert in 35mm (1:1.37) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 104 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 18.06.1952 / Deutsche Erstaufführung: 28.11.1952 / Produktion: Aaron Rosenberg / Regie: Raoul Walsh / Buch: Borden Chase, Horace McCoy (Vorlage: Rex Beach) / Kamera: Russell Metty / Musik: Frank Skinner / Schnitt: Frank Gross / Darsteller: Gregory Peck (Jonathan Clark), Ann Blyth (Gräfin Marina), Anthony Quinn (Portugee), John McIntire (Deacon Greathouse), Andrea King (Mamie), Carl Esmond (Prinz Semyon), Eugenie Leontovich (Anna), Sig Rumann (General Selanova)

Ein illegaler Robbenjäger erlebt um 1850 zwischen Alaska (vor dessen Ankauf durch die USA) und San Francisco Abenteuer zur See und im Boudoir einer russischen Adligen. Er trotzt den Russen schließlich im Robbenfang und in der Liebe. Seefahrer- und Abenteurerfilm mit vordergründiger antirussischer Tendenz; formal eine lange Zeit unterschätzter Film, der ebenso spannende wie ästhetisch reizvolle Unterhaltung bietet. (Filmdienst)

16:00 Uhr

FRÜHLING EINEN SOMMER LANG

Alternativtitel: Sommer ‚42 / Geh einfach hin und sag ‚Hallo‘... / Originaltitel: Summer of ‚42 / USA 1971 / Aufgenommen in 35mm (1:1.85) / Präsentiert in 35mm (1:1.85) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 104 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 18.04.1971 / Deutsche Erstaufführung: 23.09.1971 / Produktion: Richard A. Roth, Don Kranze / Regie: Robert Mulligan / Buch: Herman Raucher (nach seinem eigenen Roman) / Kamera: Robert Surtees / Musik: Michel Legrand, André Hossein / Schnitt: Folmar Blangsted / Darsteller: Jennifer O‘Neill (Dorothy), Gary Grimes (Hermie), Jerry Houser (Oscy), Oliver Conant (Benjie), Lou Frizzell (Drogist), Katherine Allentuck (Aggie), Christopher Norris (Miriam) Am Strand einer Ferieninsel vor Neuengland erinnert sich ein junger Mann an das nachhaltige Liebeserlebnis, das er im Jahre 1942 als 15jähriger mit einer Kriegerwitwe hatte. Mulligans subtiler Regie gelang es, die Nöte der Pubertät psychologisch glaubhaft zu beobachten und eine Liebesgeschichte stimmungsvoll, fast ohne Sentimentalität zu erzählen. (Filmdienst)

Auszeichnung: Oscar 1972 Beste Originalmusik, Michel Legrand

19:00 Uhr

LETZTE GRÜSSE VON ONKEL JOE

Originaltitel: The Wrong Box / GB 1965 / Aufgenommen in 35mm (1:1.66) / Präsentiert in 35mm (1:1.66) / Mono Lichtton / Deutsche Fassung / 105 Minuten / Technicolor / Welturaufführung: 26.05.1966 / Deutsche Erstaufführung: 03.02.1967 / Produktion: Bryan Forbes, Larry Gelbart, Jack Rix, Burt Shevelove / Regie: Bryan Forbes / Buch: Larry Gelbart, Burt Shevelove, Lloyd Osbourne (Vorlage: Robert Louis Stevenson) / Kamera: Gerry Turpin / Musik: John Barry / Schnitt: Alan Osbiston / Darsteller: John Mills (Masterman Finsbury), Michael Caine (Michael Finsbury), Ralph Richardson (Joseph Finsbury), Peter Sellers (Dr. Pratt), Nanette Newman (Julia), Dudley Moore (John Finsbury), Peter Cook (Morris), Tony Hancock (Detective), Wilfrid Lawson (Peacock), Thorley Walters (Anwalt Patience), Cicely Courtneidge (Major Martha), Diane Clare (Mercy), Gerald Sim (Erster Totengräber), Irene Handl (Mrs. Hackett), John Le Mesurier (Dr. Slattery), Jeremy Lloyd (Brian Allen Harvey), James Villiers (Sydney Whitcombe Sykes), Graham Stark (Ian Scott Fife), Nicholas Parsons (Alan Frazer Scrope), Willoughby Goddard (James Whyte Wragg), Valentine Dyall (Oliver Pike Harmsworth), Leonard Rossiter (Vyvyan Alistair Montague), Hamilton Dyce (Derek Lloyd Peter Digby), Avis Bunnage (Königin Victoria), Andre Morell (Club-Butler)

Zwei verfeindete alte Brüder und ihre geldgierigen Neffen versuchen, einander aus dem Weg zu räumen, um in den Besitz einer Erbschaftslotterie zu gelangen. Originelle und amüsante, gelegentlich allzu schwarz-makaber geratene Kriminalkomödie typisch angelsächsischer Prägung, die von amüsant gezeichneten skurrilen Typen lebt. (Filmdienst)

FILMVORSCHAU JULI 2025

AB 3. JULI

FRISCH

REGIE DAMIAN JOHN HARPER BESETZUNG LOUIS HOFMANN, FRANZ PÄTZOLD, SASCHA GERŠAK

Kai arbeitet in einer Fleischfabrik und lebt mit seiner Familie in Duisburg. Als sein psychotischer Bruder Mirko aus dem Gefängnis entlassen wird, fordert er von Kai verlorenes Geld zurück und zwingt ihn, wieder als Drogenkurier zu arbeiten. Kai sieht keinen Ausweg und wendet sich an die Polizei. Intensives Thrillerdrama über Familie, Schuld und Überlebenskampf.

REGIE MARIANNE ELLIOTT BESETZUNG GILLIAN ANDERSON, JASON ISAACS

Nach einem Schicksalsschlag verlieren Raynor und Moth ihr Zuhause und ihr Vermögen. Ohne Perspektive begeben sie sich auf eine monatelange Wanderung entlang des South West Coast Path. Die Reise wird zu einer emotionalen Suche nach Hoffnung, Liebe und einem neuen Lebensweg. Bewegendes Drama über Verlust, Hoffnung und Neuanfang – emotional und inspirierend.

ARCHITEKT DER MODERNE

REGIE JOHANNES BETZ

Der Dokumentarfilm nimmt uns mit auf eine visuelle Reise durch das Werk eines der bedeutendsten deutschen Architekten des 20. Jahrhunderts. Sep Ruf (1908–1982) schuf mit lichtdurchfluteten, offenen Gebäuden eine Architektur, die Natur und Mensch in Einklang bringt – modern, elegant und ihrer Zeit voraus.

AB 24. JULI

OXANA–MEIN LEBEN FÜR FREIHEIT

REGIE CHARLÈNE FAVIER BESETZUNG ALBINA KORZH, MARYNA KOSHKINA, LADA KOSHKINA

Inspiriert von der wahren Geschichte der FEMEN-Mitgründerin Oksana Schatschko zeichnet der Film das bewegende Porträt einer Rebellin, die zwischen Kunst und dem Kampf für die Freiheit alles riskierte.

THE BALLAD OF WALLIS ISLAND

REGIE JAMES GRIFFITHS BESETZUNG CAREY MULLIGAN, SIAN CLIFFORD, TOM BASDEN

Der exzentrische Lottogewinner Charles Heath lädt das Indie-Folk-RockDuo McGwyer Mortimer für ein Privatkonzert auf eine abgelegene Insel ein. Alte Spannungen zwischen den Musikern brechen auf, und das geplante harmonische Comeback gerät ins Chaos.Charmante Indie-Komödie über Musik, Nostalgie und zweite Chancen – warmherzig, humorvoll, sehenswert.

AB 24. JULI

MEMOIREN EINER SCHNECKE

REGIE ADAM ELLIOT

Grace Pudel, eine verträumte Außenseiterin, wird nach dem Tod ihres Vaters von ihrem Zwillingsbruder getrennt. Sie findet Trost in Büchern, Schnecken und einer exzentrischen Freundin, während sie nach Zugehörigkeit sucht. Bittersüßes, in aufwändiger Stop-Motion-Technik hergestelltes Meisterwerk voller liebenswert-skurriler Charaktere.

AB 10. JULI
AB 17. JULI DER SALZPFAD
AB 10. JULI SEP RUF –

EineAuszahlungdesGeldgegenwertesistleidernichtmöglich!

GOLDKARTE

Karlsruhe

GUTSCHEIN €12,00 18.07.–14.09.2025

BitteanderSchauburg-Vorverkaufs-KasseoderanderOpenAir-Abendkasse gegeneineEinlasskarteeintauschen.GültigfüreinePersonundnursoweit Plätzevorhanden.BeiausverkaufterVorstellungkeinAnrechtaufEinlass.

7. TECHNICOLOR FILMFESTIVAL

6.–9. Juni 2025

Freitag, 6. Juni 2025

17.00 DIE FRAU DES PRIESTERS

20.00 DIRTY HARRY

22.30 DIE MÖRDERKLINIK

Samstag, 7. Juni

11.00 EIN ERFOLGREICHER BLINDGÄNGER

13.00 INSEL DER ZORNIGEN GÖTTER

15.30 EINE PISTOLE FÜR RINGO

17.45 MEINE GEISHA

21.00 WINNING / INDIANAPOLIS-WAGNIS AUF LEBEN UND TOD

Sonntag, 8. Juni (Pfingstsonntag)

11.00 LILI

12.45 BLACK POWER

15.15 JERRY DER GLÜCKSPILZ –HOLLYWOOD OR BUST

17.30 DAS RÄTSEL DER UNHEIMLICHEN MASKE

20.00 DER LETZTE AKKORD

22.30 TECHNICOLOR RARITÄTEN (Kurzfilme, Trailer, Exotisches) Eintritt frei

Montag, 9. Juni (Pfingstmontag)

11.00 KNOTENPUNKT LONDON

13.30 STURMFAHRT NACH ALASKA

16.00 FRÜHLING EINEN SOMMER LANG

19.00 LETZTE GRÜSSE VON ONKEL JOE Mit freundlicher Unterstützung der

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