Programmheft Schauburg-Cinerama, Karlsruhe Mai 2025
THE PARTY FILM SALES und NEUE VISIONEN FILMVERLEIH präsentieren
VORVERKAUF
FÜR DIE NEUE SAISON 2025/2026
BEGINNT AM 31. MAI
LI VE I M KINO 2025/2026
18. Oktober 2025 LA SONNAMBULA
Vincenzo Bellini
8. November 2025 LA BOHÈME
Giacomo Puccini
22. November 2025 ARABELLA
Richard Strauss
13. Dezember 2025 ANDREA CHÉNIER
Umberto Giordano
10. Januar 2026
I PURITANI
Vincenzo Bellini
21. März 2026
TRISTAN UND ISOLDE
Richard Wagner
2. Mai 2026
EUGEN ONEGIN
Pjotr I.Tschaikowski
30. Mai 2026
EL ÚLTIMO SUEÑO DE FRIDA Y DIEGO
Gabriela Lena Frank / Nilo Cruz
Änderungen vorbehalten
LIEBE GÄSTE DER SCHAUBURG, HERZLICH WILLKOMMEN!
Wir freuen uns, Ihnen nicht nur unser aktuelles Kinoprogramm Mai 2025 präsentieren zu dürfen, sondern möchten Sie auch auf einige besondere Veranstaltungen aufmerksam machen:
Vom 30. April bis 4. Mai finden bei uns in der Schauburg ausgesuchte Vorstellungen des renommierten Karlsruher dokKa Festival statt – ein einzigartiges Erlebnis rund um kreative Dokumentarfilme, Klangkunst und audiovisuelle Installationen.
Zudem möchten wir Ihnen mitteilen, dass unser kleines, charmantes Bambi Kino ab dem 12. Mai für umfassende Renovierungsarbeiten geschlossen sein wird. Freuen Sie sich nach der Neueröffnung – voraussichtlich Ende Juni – auf ein neues Komforterlebnis mit bequemen, neuen Kinosesseln!
Und noch ein weiterer Höhepunkt erwartet Sie vom 6. bis 9. Juni: Unser beliebtes Technicolor Festival kehrt zurück! Erleben Sie vier Tage ausschließlich analoges Filmvergnügen mit Filmperlen aus den Jahren 1951 bis 1977 – natürlich in prächtigen originalen Technicolor 35mm Archivkopien. Das Programm finden Sie auf unserer Webseite www.schauburg.de
Wir wünschen Ihnen unvergessliche Kinostunden! Mit cineastischen Grüßen
REGIE JONÁS TRUEBA BESETZUNG ITSASO ARANA, VITO SANZ, FERNANDO TRUEBA, JON VIAR, ANA RISUEÑO
Ein Paar muss nach 15 Jahren Beziehung feststellen, dass Trennung vielleicht die ehrlichste Form der Liebe sein kann. Mit melancholischer Tiefe und spielerischer Leichtigkeit erzählte Geschichte von der Kunst des Loslassens.
Es geht ihnen gut, sehr gut, wirklich. Nach 14 gemeinsamen Jahren haben die Filmregisseurin Ale und der Schauspieler Alex beschlosssen, sich zu trennen. Gemeinsam. Und sie haben beschlossen, gemeinsam, eine alte Idee von Ales Vater zu verwirklichen, der meinte, man solle besser die Trennungen als die Hochzeiten feiern. Die Skepsis, auf die die Einladung zum Trennungsfest am letzten Tag des Sommers allerorten stößt, scheint Ale und Alex in ihrem Entschluss noch zu bestärken. Mitten in der Fertigstellung von Ales neuem Film – es geht um ein Paar, das sich nach 14 Jahren trennt – stürzen sich Ale und Alex in die Vorbereitungen von Fest und Trennung. Kommen die Musiker-Freunde aus Granada? Ist das Haus von Ales Vater der beste Ort für das Fest? Sollen sie die netten Vermieter der unfassbar günstigen Wohnung einladen? Und wie erklärt man die Idee auf englisch? Während der wunderbare Madrider Sommer sich seinem Ende zuneigt, schleichen sich bei Ale und Alex unmerklich leise Zweifel ein. Aber es geht ihnen gut, sehr gut, wirklich.
Der spanische Regisseur Jonás Trueba erzählt in seinem unverwechselbaren Stil mit sanfter Melancholie und großem Witz vom Vergehen und Werden der Liebe, von Ermüdung und Neuanfang, vom Trennen, Loslassen und Weitermachen: Eine wunderbare, bewegende und höchst unterhaltsame Hommage an die seltsame Schönheit der Wiederholung und die Seligkeit des Augenblicks, eine Liebeserklärung ans Kino und die klassischen Remarriage-Komödien Hollywoods – und nicht zuletzt an den eigenen Vater Fernando Trueba, der hier in seiner ersten Kinorolle als Schauspieler glänzt. Itsaso Arana und Vito Sanz spielen die ermatteten Liebenden mit berührender Hingabe und Lakonie inmitten eines bis in die Nebenrollen höchst inspirierten Ensembles. Volveréis – Ein fast klassischer Liebesfilm feierte seine Weltpremiere in der Quinzaine des Festival de Cannes, wo er mit dem Europa Cinemas Label als Bester Film ausgezeichnet wurde.
AB 1. MAI
BAMBI – EINE LEBENSGESCHICHTE AUS DEM WALDE
ORIGINALTITEL BAMBI, L'HISTOIRE D'UNE VIE DANS LES BOIS ABENTEUER, FAMILIE · 78 MINUTEN · FSK 0 · FRANKREICH · 2024
REGIE MICHEL FESSLER
Ein Klassiker neu erzählt: nicht als Animation, sondern als Realfilm wird die Geschichte von Bambi und seinen Freunden gezeigt. Einfühlsam erzählt von Senta Berger.
Zusammen mit seiner Mutter und seinen Freunden, dem Raben, dem Kaninchen und dem Waschbären entdeckt Bambi die Welt des Waldes und seine Geheimnisse. Tag für Tag lernt er von seiner Mutter, Stärke und Mut zu beweisen. Doch als der Herbst naht, reißt ein jäher Schicksalsschlag sie auseinander. Von nun an muss Bambi seinen eigenen Weg gehen und sich seinen Platz in der Welt erkämpfen. Mit der Unterstützung der Waldbewohner und seiner Jugendfreundin Faline stellt er sich mutig zahlreichen Abenteuern. Und auch sein Vater, ein majestätischer Hirsch, begleitet ihn auf dem Weg zum Erwachsenwerden.
Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom tapsigen Waldbewohner, der zum König des Waldes reift? “Bambi” war zu Gast in beinahe jedem Kinderzimmer und Generationen von Kindern erkundeten mit ihm die Wunder und Gefahren des Waldes. Nun kehrt Bambi zurück auf die große Leinwand – und das so beeindruckend wie nie zuvor. Unter der Regie von Michel Fessler („Die Reise der Pinguine“) erwacht die zeitlose Geschichte in einer faszinierenden Realverfilmung zu neuem Leben. Ohne Animation, dafür mit echten Waldbewohnern und spektakulären Naturaufnahmen, bleibt der Film Felix Saltens Romanvorlage treu und entführt die Zuschauer mitten in die abenteuerliche Welt von Bambi. Kameramann Dan Meyer fängt die Schönheit des Waldes und seiner Bewohner in eindrucksvollen Bildern ein, während Senta Berger als Erzählerin mit ihrer warmen, lebenserfahrenen Stimme den Zauber der Geschichte lebendig werden lässt. Begleitet von der gefühlvollen Musik von Laurent Perrez del Mar entfaltet sich ein bewegendes Abenteuer, das Jung und Alt in seinen Bann zieht.
EINFACH MACHEN!
SHE-PUNKS
VON 1977 BIS HEUTE
Film über Punk aus weiblicher Perspektive, Feminismus mit Gitarrenriff und das unvergleichliche Lebensgefühl der späten 70er und frühen 80er Jahre.
Als Punk Ende der 1970er Jahre von England und den USA aus die ganze Welt erobert, braucht es plötzlich auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz weder Ausbildung noch Perfektion, um sich musikalisch auszudrücken. „Nicht labern, machen!“ ist das Motto. Was zählt, ist die Idee und der Mut, sich auf eine Bühne zu stellen. Und das gilt ganz besonders für die Frauen der Szene: In Düsseldorf gründen sich Östro 430, in West-Berlin Mania D, später Malaria!, und in Zürich Kleenex, später LiLiput. Ihre Vorbilder stammen aus England und heißen X-Ray Spex, The Slits, The Raincoats oder Siouxsie Sioux. Es entstehen Songs über weibliche Rollenklischees und Spießertum, über Machos und dogmatische Feministinnen. Es geht um weibliches Begehren und sexuelle Selbstbestimmung. Und immer auch um das Erobern von Freiräumen – innerhalb der männerdominierten Punkszene, aber auch gesamtgesellschaftlich. Punk ist ein Versprechen – von Rebellion und Selbstermächtigung! „Einfach machen! She-Punks von 1977 bis heute“ porträtiert Pionierinnen, die 40 Jahre später immer noch oder wieder zusammen auf der Bühne stehen. Musikerinnen wie Gudrun Gut, Beate Bartel, Bettina Köster, Sara Schär, Klaudia Schifferle, Martina Weith und Bettina Flörchinger teilen im Film ihre Erfahrungen und Geschichten. Trotz des unterschiedlichen Sounds ihrer Bands Mania D, Malaria!, Östro 430, Kleenex und LiLiput waren sie Teil einer weiblichen Revolution in der Musikindustrie, die nachfolgende Künstlerinnen nachhaltig geprägt hat.
BESETZUNG JANA KREISSL, TOBIAS GAEDE, JAN HENRIK STAHLBERG
21 Jahre nach seinem ersten Auftritt nimmt Weltverbesserer Mux wieder den Kampf für eine gerechtere Welt auf.
In einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, ist der aufrechte Gang schräg. Mux ist schräg. Mux ist anders. Und Mux ist wieder da. Nach Jahren des Wachkomas trifft der selbsternannte Revolutionär und Weltverbesserer auf eine Welt, die er nicht mehr versteht. Er ist ein Fremder im eigenen Land. Und doch stellt sich die Frage: Haben nicht viel eher wir alle geschlafen, und nicht er? Mit seinem Langzeitpfleger Karsten und dem Manifest des Muxismus im Gepäck, nimmt Mux den Kampf für eine gerechtere Welt auf.
Unter der Regie von Jan Henrik Stahlberg, der bereits mit dem ersten Teil “Muxmäuschenstill” (2004) große Erfolge feierte, u.a. als vierfacher Gewinner beim Max Ophüls Preis 2004, folgt nun die mit Spannung erwartete Fortsetzung “MuxmäuschenstillX. Darin sind neben Jan Henrik Stahlberg als Mux unter anderem die Darsteller:innen Tilman Vellguth, Bettina Hoppe und Sophie Roeder zu sehen. Beim Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken im Januar sorgte der Film schon mal für Furore: „Mit der Politsatire von Jan Henrik Stahlberg bekam das Festival den passenden Eröffnungsfilm, der sarkastisch und provokant-vertraut Utopisches erzählt – vom Aufstand der Entrechteten und davon, wie schön und gerecht die Welt mit wenigen Enteignungen einiger unverbesserlicher Millionäre werden könnte.“ (filmdienst 29.1.2025). “MuxmäuschenstillX” ist nicht nur ein unterhaltsamer sowie provokanter Kinofilm, sondern auch ein Aufruf zu sozialem Wandel und kultureller Vielfalt. Die Herausbringung im Kino wird von Regisseur Jan Henrik Stahlberg von einer Kampagne begleitet, die dazu ermutigt, aufzustehen und sich für eine gerechtere Welt stark zu machen.
AB 1. MAI
ISLANDS
DRAMA, THRILLER 123 MINUTEN DEUTSCHLAND 2024
REGIE JAN-OLE GERSTER BESETZUNG SAM RILEY, STACY MARTIN, JACK FARTHING, PEP AMBRÒS, BRUNA CUSÍ, RAMIRO BLAS
Eine in der gleißenden Sonne der Kanaren gedrehte FilmNoir-Variation, die sich langsam entwickelt, falsche Fährten legt, mit Antonioni- und Hitchcock-Verweisen kokettiert und von einem Mann erzählt, der verloren ist.
Einst war er ein vielversprechender Tennisspieler, doch inzwischen hat es sich Tom (Sam Riley) in seinem Job auf der KanarenInsel Fuerteventura eingerichtet: Tagsüber gibt er Gästen in einem ausladenden Hotel-Komplex Tennisunterricht, abends ist er Dauergast in den Clubs der Insel, geht mit Touristinnen
ins Bett und wacht mit unschöner Regelmäßigkeit verkatert auf. Aus seinem Rhythmus holt ihn die Familie Murphy. Schon als Anne (Stacy Martin) aus dem Bus steigt bleibt ihr Blick etwas zu lange auf Tom haften, so als würde sie ihn kennen. Für ihren achtjährigen Sohn Anton (Dylan Torrell) bucht sie TennisStunden, aus denen schnell eine seltsame Nähe zwischen Tom und der Familie entsteht, zu der auch der selbstgefällige Dave (Jack Farthing) gehört. Der besteht am Abend eines gemeinsam verbrachten Tages darauf, noch einen Drink im Club zu nehmen. Nur widerstrebend stimmt Tom zu und wacht am nächsten Morgen einmal mehr verkatert auf. So weit so normal, doch dann erfährt Tom, das Dave verschwunden ist.
„Niemand ist eine Insel“ heißt es, doch die Hauptfigur in Jan-Ole Gersters Drama versucht ihr bestes. Ausgerechnet auf einer Insel hat der von Sam Riley gespielte Tom es sich gemütlich eingerichtet, lebt ein Leben ohne Einschränkungen, dass den Neid vieler seiner (männlichen) Tennis-Schüler erweckt, die oft froh sind, zumindest für ein paar Tage aus dem Trott ihres Familienlebens ausbrechen zu können. Dass Tom jedoch nicht wirklich zufrieden mit seiner Existenz ist, wird schnell deutlich, und welche Überraschungen ihm Gerster und seine Co-Autoren in den Weg gelegt haben, lässt aus einem konventionellen Ansatz eine über weite Strecken überzeugende Genremischung werden. Clever hält Jan-Ole Gerster die Motive und Hintergründe der Figuren offen, spielt mit Thrillerelementen und der sexuellen Anziehung zwischen Tom und Anne. Wie er seine Geschichte schließlich auflöst mag nicht jedem gefallen, andere Möglichkeiten hätten ebenfalls Sinn gemacht, aber seinem melancholischen Helden einen Moment der Hoffnung zu schenken, ist vielleicht nicht die schlechteste Wahl. programmkino.de / Michael Meyns
Draußen an der frischen Luft, Popcorn, Kino und ein tolles Team - Klingt gut?
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Kino vom 18. Juli - 14. September 2025.
Kino vom 18. Juli - 14. September 2025.
AB 8. MAI
AB 8. MAI
KEIN TIER. SO WILD.
DRAMA, THRILLER 142 MINUTEN FSK 16 DEUTSCHLAND 2025
REGIE BURHAN QURBANI BESETZUNG KENDA HMEIDAN, CAMILL JAMALL, IBRAHIM AL-KHALIL, MEHDI NEBBOU, VERENA ALTENBERGER
Burhan Qurbani („Berlin Alexanderplatz“) greift eine Etage höher ins Klassikerregal: Shakespears Tragödie „Richard III.“ inszeniert er als Blaupause für einen Film über ClanKriminalität in Berlin.
Zwischen den Clans der Yorks und Lancasters scheint endlich Frieden zu herrschen. Die zwei arabischen Großfamilien aus Berlin haben sich jahrelang brutale Kämpfe geliefert, doch nun hält Raschida (Kenda Hmeidan), jüngste Tochter des Hauses York und Anwältin, vor Gericht eine flammende Rede für den Frieden, doch der ist brüchig. Ihr Bruder Ghazi (Camill Jamall) soll zur Besänftigung der Lancasters ins Gefängnis, in den Tower, sie selbst soll Ali Lancaster (Ibrahim Al-Khalil) heiraten. So hat es ihr Bruder Imad (Mehdi Nebbou) beschlossen, der Anführer des Clans, der zusammen mit seiner angeheirateten deutschen Frau Elisabeta (Verena Altenberger) große Pläne schmiedet: Eine riesige Moschee soll entstehen, dazu mit der Mall of York ein Einkaufszentrum. Doch Raschida hat eigene Pläne, die viel Blut und Verderben über die Häuser und ihre Mitglieder bringen werden.
Shakespeare in Berlin, die Intrigen Richard III. auf den Straßen Neuköllns, statt den englischen Königshäusern treffen arabische Großfamilien aufeinander. Immer wieder hat die Dramatikerin Enis Maci in ihrer zusammen mit Regisseur Burhan Qurbani erstellten Neuübersetzung auch zeitgenössische Elemente einfließen lassen, sprechen die Figuren so, wie man es von den Straßen Neuköllns kennt, oder aus deutschen HipHop-Videos. Deren Ästhetik war eine der Inspirationsquellen für Qurbanis Bilderrausch. Genüsslich zitiert er die typischen Klischees. Auch andere „typische“ Aspekte der arabisch-deutschen Welt finden Eingang, von arrangierten Ehen, über ausgelassene Feiern, bis hin zum aggressiven Auftreten vor Gericht, dass wie vieles andere wie eine bewusste Anspielung auf all die Stereotypen wirkt, mit denen Menschen mit Migrationshintergrund in den deutschen Medien dargestellt werden. Dieser reduzierten Darstellung einen Spiegel vorzuhalten scheint ein hehres Ziel, dass Qurbani mit seinem vierten Film versucht. Immer wieder gelingen Qurbani jedoch Bilder von bemerkenswerter Wucht, die ihn erneut als einen der experimentierfreudigsten deutschen Regisseure unserer Zeit ausweisen. programmkino. de / Michael Meyns
OSLO STORIES: TRÄUME
DRØMMER DRAMA 110 MINUTEN NORWEGEN 2024
& BUCH DAG JOHAN HAUGERUD BESETZUNG ELLA ØVERBYE, SELOME EMNETU, ANE DAHL TORP, ANNE MARIT JACOBSEN, ANDRINE SÆTHER, INGRID GIÆVER, LARS JACOB HOLM
Ein geradezu zeitloser Film, der sich auf ebenso komplexe wie verspielte Weise mit einer ersten großen Liebe und ihren Konsequenzen beschäftigt und dafür mit dem Goldenen Bären der Berlinale ausgezeichnet wurde.
Schon ihre Namen sind fast identisch, nur durch einen unterschiedlichen Buchstaben getrennt. Ist es also Schicksal, was ihr passiert? Oder ist es nur ihr durch die Lektüre vieler Liebesromane geschulter Geist, der ihre Phantasie beflügelt: Später wird die damals 17jährige Johanne (Ella Øverbye) über
ihre Emotionen reflektieren, in einem längeren Text, den sie schreibt, um die Erinnerung an ihre erste große Liebe zu bewahren. Ihre neue Lehrerin Johanna (Selome Emnetu) tritt in ihr Leben, unterrichtet Literatur und Kunst, wirkt viel offener, jünger, interessanter als es Lehrer*Innen sonst tun. Vor allem als Künstlerin versteht sich Johanna, die sich von der Aufmerksamkeit ihrer Schülerin geschmeichelt fühlen mag, sie einlädt, ihr das Stricken der Pullover und Schals beizubringen, die sie selbst fast täglich anhat.
In viele Richtungen könnte sich diese Geschichte entwickeln, von Machtmissbrauch oder gar sexuellen Übergriffen erzählen, doch dem norwegischen Regisseur Dag Johan Haugerud geht es um anderes. Viele Themen werden angerissen, die Verantwortung der Lehrerin etwa, der einerseits von der Mutter vorgeworfen wird, Johannes zunehmende Verliebtheit nicht früher erkannt und abgeblockt zu haben, die andererseits auch selber ein wenig überrumpelt wirkt, als ihr offenbart wird, das sie nun literarische Gestalt in einem Text von Johannes wird. Auch wenn sich der Ansatz Haugeruds akademisch anhören mag, könnte das filmische Ergebnis nicht weiter von einem trockenen Film entfernt sein. Der zweite Teil einer losen Trilogie aus Filmen, die vor allem durch den Schauplatz Oslo verknüpft sind, überzeugt als leichtes Spiel über Themen, die auch schwer, um nicht zu sagen prätentiös verhandelt werden könnten. Unterschiedliche Auffassungen über die Form von Feminismus, #metoo, künstlerische Ambitionen, aber vor allem die zarten Gefühle einer ersten großen Liebe: Mit großer Leichtigkeit und geschliffenen Dialogen führt Dag Johan Haugerud diese Themen in „Oslo Stories: Träume“ zusammen, ein mehr als verdienter Gewinner des Goldenen Bären. programmkino.de / Michael Meyns
WENN DAS LICHT ZERBRICHT
ORIGINALTITEL LJÓSBROT
DRAMA 81 MIN FSK 12 ISLAND, NIEDERLANDE, KROATIEN, FRANKREICH 2024
REGIE RÚNAR RÚNARSSON BESETZUNG ELÍN HALL, MIKAEL KAABER, KATLA NJÁLSDÓTTIR
Authentische, moderne und einfühlsame Geschichte einer jungen Studentin, die nach einem schwerwiegenden Verlust nach Halt sucht. Ein kleines Meisterwerk.
Ein Moment, der alles verändert: Eben noch genoss die Kunststudentin Una mit ihrem neuen Freund Diddi den malerischen Sonnenuntergang an der isländischen Küste und träumte von der Zukunft zu zweit, da wird er bei einen schrecklichen Autounfall plötzlich aus ihrem Leben gerissen. Zusammen mit Diddis bestem Freund Gunni und der gemeinsamen Freundesgruppe verlebt sie einen Tag der Erinnerung an einen liebgewonnenen Menschen. Auf ihrem Streifzug durch die Kneipen und Straßen im vom langen Polartag in helles Licht getauchten Reykjavik, trauert, feiert, streitet und versöhnt sich die Cliqué. Doch während die Gruppe ein unsichtbares Band knüpft und ineinander neue Kraft sammelt, wird Una von Gewissensbissen geplagt. Noch bevor die Mitternachtssonne erneut hinter dem Horizont versinkt, muss sie sich einer unbequemen Wahrheit stellen und ihrerseits ein lange aufgeschobenes Geständnis machen.
In Runár Runárssons Melodram geht es um Trauerbewältigung der besonderen Art. Denn wie geht man mit seiner Trauer um den geliebten Menschen um, wenn es niemand wissen darf? In der Rolle der Kunststudentin Una zeigt Elin Hall dies sehr eindringlich. Hall trägt den gesamten Film, lässt das Publikum sehr intensiv an der Wut und Trauer ihrer Figur teilhaben. Die exzellente Kameraarbeit von Sophia Olsson rückt ihr immer ganz dicht auf ihr hübsches Gesicht, lässt Zuschauende tief eintauchen in ihre zerrissene Gefühlswelt. Als wahrhaftig meisterlich offenbart sich die Bildgestaltung bei der Inszenierung des Unfalls. Da sieht man gefühlt eine Ewigkeit Straßenlaternen, die eine nach der anderen über die Köpfe hinweghuschen, unterlegt mit fast sakralen Musikklängen, bis die Kamera ganz allmählich ihren Blick senkt und nach vorne schaut, wo am Horizont der todbringende Tunnel erscheint, aus dem sich alsbald eine Feuerwalze ihren tödlichen Weg bahnt. Das ist subtil und erschreckend zugleich! Runár Runársson ist ein kleines Meisterwerk gelungen, das noch lange nach seinem Ende nachhallt. Diese 80 Minuten lohnen sich voll und ganz.
BLACK BAG – DOPPELTES SPIEL
»Einfühlsam und zart«
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG »Großes Kino«
REGIE STEVEN SODERBERGH BESETZUNG CATE BLANCHETT, MICHAEL FASSBENDER, PIERCE BROSNAN
Der renommierte Regisseur Steven Soderbergh entführt das Publikum in die packende Welt der Spionage und liefert damit einen intelligenten und stilvollen Thriller ab.
Der Spionagethriller „Black Bag“ von Steven Soderbergh erzählt die Geschichte von George Woodhouse (Michael Fassbender), einem britischen Geheimdienstoffizier, der einen Verräter innerhalb seiner Organisation entlarven muss. Die Situation wird kompliziert, als seine Frau Kathryn (Cate Blanchett) selbst unter Verdacht gerät. Während George versucht, die Wahrheit ans Licht zu bringen, wird er in ein Netz aus Lügen, Loyalitätskonflikten und Intrigen verwickelt. Der Film spielt mit der Dualität von Vertrauen und Verrat und zeigt, wie persönliche Beziehungen in einer Welt voller Geheimnisse auf die Probe gestellt werden.
„Black Bag“ ist ein intelligenter und stilvoller Thriller, der weniger auf Action als auf psychologische Spannung setzt. Soderberghs Regie kombiniert elegante Kameraführung mit subtiler Charakterentwicklung, wodurch jede Szene von Bedeutung durchdrungen ist. Michael Fassbender brilliert als George, dessen innere Zerrissenheit meisterhaft dargestellt wird, während Cate Blanchett als Kathryn eine faszinierende Mischung aus Wärme und Undurchschaubarkeit bietet. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern verleiht dem Film emotionale Tiefe. Die Handlung entfaltet sich langsam, aber fesselnd, mit cleveren Dialogen und überraschenden Wendungen. Besonders beeindruckend ist eine Dinner-Szene, in der subtile Körpersprache und Dialoge eine Atmosphäre der Paranoia schaffen. Der Film fordert Geduld, belohnt diese jedoch mit einer vielschichtigen Erzählung, die zum Nachdenken anregt. Für Fans von Spionagegeschichten, die eher auf Intrigen als auf Explosionen setzen, ist „Black Bag“ ein absolutes Muss.
LIEBE TRÄUME OSLO
TRANSAMAZONIA
DRAMA · 112 MINUTEN · FSK 12 · FRA, DEU, CHE, TWN, BRA · 2025
REGIE PIA MARAIS BESETZUNG HELENA ZENGEL, JEREMY XIDO, SABINE TIMOTEO, HAMÃ LUCIANO, RÔMULO BRAGA, PHILIPP LAVRA
Als Wunderheilerin verehrt, gerät die einzig Überlebende eines Flugzeugabsturzes im Amazonas in Konflikte zwischen ihrem Vater, den Einheimischen und illegalen Holzfällern. Ein moderner Western mit starken Bildern.
Als einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes umgibt Rebecca (Helena Zengel) eine geradezu mystische Aura. Zusammen mit ihrem Vater Lawrence (Jeremy Xido) lebt sie irgendwo tief im Amazonas-Dschungel, fernab der Zivilisation. Eine alte Missionsstation ist das Zuhause des Duos, das sich nun auch bemüht, die einheimische, indigene Bevölkerung auf den Pfad Gottes zu geleiten. Ekstatische Predigten hält Lawrence ab, bei denen Rebeccas wundersame Rettung als Mittel zum Zweck dient. Ob tatsächlich schon Wunderheilungen gelungen sind bleibt offen, zumindest der Glaube mancher Einheimischer in die Fähigkeiten des Mädchens scheinen groß. Ein viel größeres Thema für die Bevölkerung sind jedoch die illegalen Holzfäller, die in den Tiefen des Dschungels und damit auf dem Land der indigenen Bevölkerung ihr Unwerk treiben. Zunehmend gewalttätig werden die Konflikte zwischen den Fraktionen und mittendrin Rebecca, die langsam beginnt, an ihrem Tun zu zweifeln.
Eindrucksvolle Bilder haben Pia Marais und ihr Kameramann Mathieu de Montgrand für „Transamazonia“ eingefangen, der in Französsich-Guayana, unweit der Grenze zu Brasilien gedreht wurde. Satte Farben bestimmen die Bilder, undurchdringlich wirkt der Urwald, mysteriös und verführerisch, unterlegt mit einem reichen Sounddesign, das die vielfältigen Klänge des Dschungels akustisch evoziert. Inspiriert ist die Figur der Rebecca von Juliane Koepcke, die 1971 als 17jährige einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes war. Ende der 80er Jahre drehte Werner Herzog den Dokumentarfilm „Julianes Sturz in den Dschungel“ über sie, deren Schicksal nun von Pia Marais weitergesponnen wird. Gespielt wird sie von Helena Zengel, vor Jahren durch ihre Hauptrolle in „Systemsprenger“ bekannt geworden und nun auf dem Weg, auch als fast Erwachsene zu bestehen. Wenig Worte macht ihre Figur, beobachtet, bewegt sich fließend zwischen der Welt und den Erwartungen ihres Vaters und den Einheimischen, mit denen sie aufgewachsen ist. programmkino.de / Michael Meyns
Dokumentarfilm, der das Museum als eine Welt, die sich in ständiger Veränderung befindet, zeigt.
Der Dokumentarfilm „Archiv der Zukunft“ von Joerg Burger bietet einen faszinierenden Einblick in das Naturhistorische Museum in Wien, eines der größten und bedeutendsten Museen seiner Art. Der Film zeigt nicht nur die beeindruckenden Exponate wie Dinosaurierskelette, Schmetterlinge und ausgestopfte Tiere, sondern auch die akribische Arbeit hinter den Kulissen. Wissenschaftler:innen und freiwillige Helfer:innen widmen sich der Erhaltung und Katalogisierung von Millionen von Objekten, die die Geschichte der Evolution und der Natur dokumentieren. Gleichzeitig wirft der Film Fragen zu moralischen und ökologischen Themen auf, wie etwa den Auswirkungen von Safaris auf die Tierwelt
„Archiv der Zukunft“ ist ein visuell beeindruckender und nachdenklich stimmender Dokumentarfilm, der durch seine ruhige und kontemplative Erzählweise besticht. Joerg Burger gelingt es, die Schönheit und Komplexität der naturwissenschaftlichen Arbeit einzufangen, ohne dabei auf übertriebene Effekte zurückzugreifen. Die Kameraarbeit ist subtil und dennoch kraftvoll, und die Bilder haben eine fast magnetische Wirkung. Der Film lädt das Publikum ein, die Bedeutung von Museen als Bewahrer des Wissens und der Geschichte zu reflektieren. Gleichzeitig regt er dazu an, über die Beziehung zwischen Mensch und Natur nachzudenken. Für Liebhaber:innen von Dokumentarfilmen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch inhaltlich tiefgründig sind, ist „Archiv der Zukunft“ ein absolutes Highlight.
REGIE MEHDI IDIR, GRAND CORPS MALADE BESETZUNG TAHAR RAHIM, CAMILLE MOUTAWAKIL, MARIE-JULIE BAUP
Die eindrucksvolle Verfilmung des Lebens von ChansonLegende Charles Aznavour, die in Frankreich bereits ein Millionenpublikum begeisterte.
Paris in den 1930er Jahren. Als der kleine Charles für ein paar Münzen an einem Theaterstück mitwirkt, entdeckt er sein Talent für die Bühne und beschließt Sänger zu werden. Die Bedingungen dafür sind denkbar schlecht: Ohne Geld, als Sohn armenischer Einwanderer und mit einer ungewöhnlichen Stimme glaubt niemand an seinen Erfolg. Von unbändigem Ehrgeiz getrieben, scheut Charles weder Mühe noch Risiko und als die ChansonIkone Edith Piaf auf ihn aufmerksam wird, scheint der Ruhm zum Greifen nahe. Doch ist er für seinen Traum bereit, die Menschen zurückzulassen, die er liebt?
Die Regisseure auf die Frage nach ihren Erinnerungen an Charles Aznavour und das Wort “Monsieur” im Filmtitel: Grand Corps Malade: “Im „Monsieur“ unseres Titels, den wir nüchtern halten wollten, hört man die Größe dieser Persönlichkeit. Denn ja, Charles Aznavour war ein echter „Monsieur“. Als Autor, Komponist und Interpret mit einer internationalen und beständigen Karriere ist er vielleicht der größte Star des französischen Chansons. Ich bewundere ihn sehr als Künstler und als Mensch, den wir kennenlernen durften, mit dem ich die Ehre hatte, zu singen, und mit dem wir viel Zeit verbracht haben. Seine Energie hat uns getragen. Er war sehr lustig, liebte es kleine Scherze und Wortspiele zu machen. Er war ein guter Beobachter, neugierig auf alles und sehr aufmerksam gegenüber jungen Talenten, neuen Trends und Technologien; er interessierte sich für Rap, Slam”. - Mehdi Idir: “... sogar für Mode! Einfach alles! Er war auch ein respektvoller Mensch, der jeden siezte, außer die Leute, die er schon lange kannte. „Monsieur“ bezieht sich auch auf die französische Verankerung dieses Künstlers, der als Kind Geflüchteter in der ganzen Welt bekannt wurde; dieser Titel drängte sich für diesen Film auf, der hoffentlich international bekannt wird.” programmkino.de / Michael Meyns
AB 22. MAI
OSLO STORIES: SEHNSUCHT
DAG JOHAN HAUGERUD BESETZUNG AN GUNNAR ROISE, THORBJORN HARR, SIRI FORBERG, BIRGITTE LARSEN, HADRIAN JENUM SKAALAND, THEO DAH
Im Original ganz einfach „Sex“ betitelt, kreisen die Gespräche der Figuren einmal mehr um Beziehungen, Geschlechterrollen und auch die Sehnsucht nach einem erfüllten (Liebes)-leben.
Wenn Männer unter sich sind, dann reden sie am liebsten über Sex heißt es gerne. Doch was sich die beiden Freunde, die auch Kollegen in ihrem Job als Schornsteinfeger sind, sich erzählen, entspricht so gar nicht der Vorstellung von heterosexueller Sexualität. Minutenlang bleibt die Kamera zunächst auf dem Abteilungsleiter, der seinem Kollegen von einem wiederkehrenden Traum erzählt, in der ihm jemand einen besonders verführerischen Blick zuwirft, durch den er sich erstaunlich feminin fühlt. Nach einer Weile schwenkt die Kamera zum Kollegen, der nun seinerseits erzählt, nicht von einem Traum, sondern von einer realen Begegnung, von einem sexuellen Abenteuer. Allerdings nicht mit einer Frau, wie das Klischee vermuten ließe, sondern mit einem Mann... Ähnlich wie in den beiden anderen Filme der „Oslo Trilogie“ zeigt sich auch in „Sehnsucht“ deutlich, dass Dag Johan Haugerud ein Literat ist, der in Worten denkt und keine Angst vor auffällig konstruierten Figurenkonstellationen hat. Mit größter Selbstverständlichkeit zeigt er seine zwei Kleinfamilien, die auf ihre Weisen die Norm repräsentieren – und unterläuft sie postwendend. Betonter als in den beiden anderen Filmen steht diesmal auch Oslo im Mittelpunkt, allerdings nicht die prestigeträchtige Architektur im Herzen der Stadt, sondern die Außenbezirke, mit ihren adretten, modernen AppartementBlocks. Aus dem Blick von oben sieht man die Gebäude, so wie die beiden Schornsteinfeger die Stadt während der Arbeit betrachten, ein endloses Häusermeer, in dem jedoch nur scheinbar auch einheitliche Familien leben. Welche Vielfalt an Konstellationen, an Wünschen und Begehren es gibt, darum geht es auch in „Oslo Stories: Sehnsucht“, einen von drei Teilen einer ambitionierten Trilogie von Filmen, die nur lose nebeneinanderstehen. Nicht durch Figuren sind die Filme verbunden, sondern in viel loserer, freierer Form. Spielarten des Zwischenmenschlichen verhandelt Dag Johan Haugerud in seiner bemerkenswerten Trilogie, die es wert ist, am Stück oder zumindest an einem Wochenende gesehen zu werden. programmkino.de / Michael Meyns
DIE VORKOSTERINNEN
ITALIEN, BELGIEN, SCHWEIZ 2024
SILVIO SOLDINI BESETZUNG ELISA SCHLOTT, MAX RIEMELT, OLGA VON LUCKWALD
Eine Berlinerin wird als Vorkosterin für Adolf Hitler zwangsrekrutiert. Bewegendes Drama, das nicht nur die Schrecken des Krieges, sondern auch die Stärke des menschlichen Geistes zeigt.
Herbst 1943. Berlin steht unter Bombenbeschuss. Rosa Sauer, eine junge Frau, flieht aufs Land nach Ostpreußen, wo sie bei den Eltern ihres Mannes unterkommt, der an der Front kämpft. In der Nähe befindet sich Hitlers Hauptquartier, die „Wolfsschanze“. Rosa und andere Frauen werden von der SS zwangsrekrutiert, um als Vorkosterinnen für Hitlers Mahlzeiten zu dienen, um mögliche Vergiftungen zu verhindern. Die Frauen leben in ständiger Angst, da sie jederzeit sterben könnten. Die Situation spitzt sich zu, als das Attentat von Stauffenberg scheitert und die Sicherheitsmaßnahmen verschärft werden. Rosa entdeckt, dass eine ihrer Mitstreiterinnen Jüdin ist, und versucht, ihr zu helfen, während die Rote Armee näher rückt...
Der Film, inszeniert von Silvio Soldini, beleuchtet ein wenig bekanntes Kapitel des Zweiten Weltkriegs und verbindet historische Genauigkeit mit emotionaler Tiefe. Die Darstellung der Frauen, die zwischen Loyalität, Angst und Solidarität schwanken, ist eindringlich und vielschichtig. Die Kameraarbeit fängt die klaustrophobische Atmosphäre der Wolfsschanze und die innere Zerrissenheit der Charaktere meisterhaft ein. Besonders Rosa, gespielt von Elisa Schlott, überzeugt durch ihre nuancierte Darstellung einer Frau, die in einer unmenschlichen Situation Menschlichkeit bewahrt. Die Themen des Films – Macht, Moral und Überleben – werden durch subtile Dialoge und symbolische Bilder vermittelt. Die Dynamik zwischen den Frauen zeigt, wie Solidarität in Extremsituationen entstehen kann, während die ständige Bedrohung durch die SS ein Gefühl der Beklemmung erzeugt. „Die Vorkosterinnen“ ist ein bewegendes Drama, das nicht nur die Schrecken des Krieges, sondern auch die Stärke des menschlichen Geistes zeigt
ON SWIFT HORSES
DRAMA · 119 MINUTEN · USA · 2024
REGIE DANIEL MINAHAN BESETZUNG DAISY EDGAR-JONES, JACOB ELORDI, WILL POULTER
Starbesetztes Liebesdrama nach Shannon Pufahls gleichnamigem Roman, das die bewegende Geschichte von der Suche nach der eigenen Identität erzählt.
Kalifornien in den 50er Jahren. Muriel (Daisy Edgar-Jones) und ihr Mann Lee (Will Poulter), der gerade als Soldat aus dem KoreaKrieg zurückgekehrt ist, wollen sich unter der kalifornischen Sonne ein Bilderbuchleben aufbauen. Ihren Traum wollen sie gemeinsam mit Lees Bruder verwirklichen, dem charismatischen Spieler Julius (Jacob Elordi). Doch die unbeschwerte Dreiecksbeziehung endet abrupt, als Julius nach Las Vegas verschwindet. Dort hält er sich mit Poker und Glücksspiel über Wasser – und trifft auf Henry (Diego Calva). Währenddessen fühlt sich Muriel in ihrem kalifornischen Alltag zunehmend gefangen und sehnt sich nach mehr im Leben. Bei heimlichen Pferdewetten hat sie Glück. Doch hält das Leben noch mehr für sie bereit? Basierend auf dem gleichnamigen, von der Presse gefeierten Roman von Shannon Pufahl interpretiert Regisseur Daniel Minahan mit “On Swift Horses” den amerikanischen Traum neu und erzählt eine packende Geschichte über die Suche nach der eigenen Identität, geheimes Verlangen und die Kraft der Liebe. Der Film besticht durch seine nuancierten Charaktere und die subtile Darstellung von gesellschaftlichen Zwängen und persönlichen Sehnsüchten. Die visuelle Ästhetik und die einfühlsame Regie schaffen eine melancholische Atmosphäre, die die emotionale Tiefe der Geschichte unterstreicht. Ein fesselndes Werk, das zum Nachdenken anregt. In den Hauptrollen glänzen Daisy Edgar-Jones („Der Gesang der Flusskrebse“, „Normal People“), Jacob Elordi („Saltburn“, „Priscilla“), Will Poulter („Warfare“), Diego Calva („Babylon“) und Sasha Calle (“In the Summers”).
AB 29. MAI
Alle Filme im englischen Original Donnerstags jeweils 1900 Uhr Marienstraße 16 76137 Karlsruhe T. 0721 3500018 www.schauburg.de
Wes Anderson RETROSPECTIVE
THE PHOENICIAN SCHEME ASTEROID CITY THE FRENCH DISPATCH ISLE OF DOGS
THE GRAND BUDAPEST HOTEL MOONRISE KINGDOM FANTASTIC MR. FOX THE DARJEELING LIMITED THE LIFE AQUATIC WITH STEVE ZISSOU THE ROYAL TENENBAUMS RUSHMORE BOTTLE ROCKET
SAINT-EXUPÉRY — DIE GESCHICHTE VOR DEM KLEINEN PRINZEN
ORIGINAL SAINT-EX DRAMA, ABENTEUER 98 MINUTEN FRANKREICH, BELGIEN 2024
REGIE PABLO AGÜERO BESETZUNG LOUIS GARREL, DIANE KRUGER, VINCENT CASSEL
Die wahre Geschichte über die tiefgreifende Freundschaft zwischen Antoine de Saint-Exupéry und Henri Guillaumet, die die Vorlage für eines der bekanntesten Bücher unserer Zeit bildet.
Argentinien, 1930: Antoine de Saint-Exupéry ist Pilot des französischen Luftpostdienstes und fliegt an der Seite des legendären Flugkapitäns Henri Guillaumet. Auf der Suche nach immer kürzeren Flugrouten durch die Anden, wagt Guillaumet eine gefährliche Passage und stürzt mitten in den eisigen Bergen ab. Mithilfe von Guillaumets Frau Noëlle begibt sich Saint-Exupéry auf die gefährliche Suche nach seinem Freund. Getrieben von unerschütterlicher Entschlossenheit und voller Hoffnung, Guillaumet zu finden, entdeckt Saint-Exupéry, dass seine außergewöhnliche Vorstellungskraft seine größte Stärke ist. Zehn Jahre später veröffentlicht Saint-Exupéry eines der berühmtesten Bücher der Welt – „Der kleine Prinz“. Mit „Saint-Exupéry – Die Geschichte vor dem kleinen Prinzen“ präsentiert Regisseur und Autor Pablo Agüero ein filmisches Abenteuer über den visionären französischen Schriftsteller und Piloten Antoine de Saint-Exupéry. Inspiriert von einer seiner größten Reisen erzählt der Film eine packende Geschichte über Mut, Freundschaft und Vorstellungskraft – die Grundpfeiler seines berühmtesten Werks „Der kleine Prinz“, das in über 548 Sprachen und Dialekte übersetzt wurde und zu den meistverkauften Büchern der Welt gehört. “Saint-Exupéry – Die Geschichte vor den kleinen Prinz” wartet mit einer beeindruckenden Besetzung auf: Neben den César-Preisträgern Louis Garrel („Die drei Musketiere – Milady“, „Little Women“) als Antoine de Saint-Exupéry und Vincent Cassel („Black Swan“, „Public Enemy No. 1“, „Gauguin“) als Flugkapitän Henri Guillaumet brilliert Diane Kruger („Inglourious Basterds“, „Aus dem Nichts“) als Guillaumets Ehefrau Noelle. „Saint-Exupéry“ ist ein fesselndes Rennen gegen die Zeit, ein filmisches Abenteuer in den atemberaubenden Landschaften der Anden und eine berührende Geschichte über eine unerschütterliche Freundschaft – einer Geschichte, die die Vorlage für eines der bekanntesten Bücher unserer Zeit bildet.
31. Mai 2025
IL BARBIERE DI SIVIGLIA MET OPERA LI VE I M KINO
Gioachino Rossini
Mit Aigul Akhmetshina, Jack Swanson, Andrey Zhilikhovsky
REGIE KERSTIN POLTE BESETZUNG ANNE RATTE-POLLE, KARL MARKOVICS, BERNHARD SCHÜTZ
Die Evakuierung aufgrund einer Bombentschärfung führt auch zu einem zwischenmenschlichen Ausnahmezustand.
Im Zentrum von Hamburg führt der Fund eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg nicht nur zu einer weitreichenden Evakuierung, sondern auch zu einem zwischenmenschlichen Ausnahmezustand. Während unsere Held:innen ihre lang verdrängten Ängste und Traumata konfrontieren müssen, entwickeln sich inmitten des Chaos zarte Begegnungen und Nähe. Mit „Blindgänger“ präsentiert die preisgekrönte Regisseurin Kerstin Polte ein bewegendes und tiefgründiges Drama, das mit einem exzellenten, diversen Ensemble (darunter Anne Ratte-Polle, Haley Louise Jones, Bernhard Schütz, Claudia Michelsen, Daniel Sträßer, Karl Markovics, Lukas von Horbatschewsky, u.v.m.) glänzend besetzt ist. Als Kaleidoskop von Schicksalen erzählt „Blindgänger“ mit Feingefühl und subtiler Spannung aus unterschiedlichen Perspektiven von generationenübergreifenden Traumata, Solidarität und der Suche nach Menschlichkeit inmitten des Chaos. Die Regisseurin verknüpft geschickt und empathisch persönliche Schicksale mit den virulenten Fragen unserer Zeit; Fragen nach emotionaler Widerstandsfähigkeit, nach Resilienz in einer unsicheren Welt und wirft einen forschenden Blick auf das, was uns verbindet, wenn alles andere zu zerbrechen scheint. Nach seiner Weltpremiere auf dem Filmfest Hamburg und vielen weiteren Festivalstationen, startet der Film am 29. Mai 2025 bundesweit in den Kinos. Der Film wurde von Tamtam Film gemeinsam mit Andrea Schütte und Dirk Decker produziert und erhielt positive Kritiken für seine einfühlsame und zugleich humorvolle Darstellung menschlicher Schicksale in Ausnahmesituationen.
AB
MAI
Kein TIER. so WILD.
„EIN
SENIORENKINO MAI
Immer Mittwoch 14.30 Uhr im großen Schauburg Saal
Eintritt 6€ inkl. 1 Glas Sekt
Intellektuell anregend und trotzdem unterhaltsam, mit symmetrischer Bildkomposition und sorgfältig ausgewählter Farbpalette: Wes Anderson ist zurück!
Im Mittelpunkt steht Zsa-Zsa Korda (Benicio del Toro), einer der reichsten Männer Europas, der in ein Netz aus Intrigen und Verrat verwickelt wird. Seine Tochter Liesl (Mia Threapleton), eine Nonne, und ihr Lehrer Bjorn Lund (Michael Cera) spielen zentrale Rollen in einer Geschichte, die sich um ein Familienunternehmen und eine angespannte Vater-Tochter-Beziehung dreht. Der Film entfaltet sich in einer Mischung aus Drama, Humor und Spannung, während die Charaktere mit Loyalität, Macht und moralischen Entscheidungen ringen.
„The Phoenician Scheme“, ein Film von Wes Anderson, ist eine Tragikomödie, die Spionage, Familiendynamik und persönliche Konflikte miteinander verwebt. Wes Anderson bleibt seinem unverkennbaren Stil treu und liefert mit „The Phoenician Scheme“ eine visuell beeindruckende und emotional vielschichtige Erzählung. Die symmetrische Bildkomposition und die sorgfältig ausgewählte Farbpalette schaffen eine ästhetische Kulisse, die die komplexen Themen des Films unterstreicht. Die Darsteller, insbesondere Benicio del Toro und Mia Threapleton, überzeugen durch nuancierte Performances, die die inneren Konflikte ihrer Charaktere greifbar machen. Die Handlung ist durchzogen von Andersons typischem trockenen Humor, der die ernsten Themen wie Verrat und familiäre Spannungen auflockert, ohne ihre Bedeutung zu schmälern. Die Musik von Alexandre Desplat ergänzt die Atmosphäre perfekt und verstärkt die emotionale Wirkung der Szenen. Insgesamt ist „The Phoenician Scheme“ ein Film, der sowohl intellektuell anregend als auch unterhaltsam ist und Andersons Fähigkeit zeigt, komplexe Geschichten mit Leichtigkeit und Stil zu erzählen
SPECIALS IM APRIL
LIVE-ÜBERTRAGUNG AUS DER METROPOLITAN OPERA IN NEW YORK RICHARD STRAUSS: SALOME
SAMSTAG · 17. MAI · 19.00 UHR
In der Neuinszenierung von Claus Guth erhält Strauss‘ biblische Geschichte Salome einen psychologisch einfühlsamen Anstrich, reich an Symbolik und subtilen Schattierungen. Im Mittelpunkt stehen die Sopranistin Elza van den Heever in der Rolle der verstörten Antiheldin, die den Kopf von Jochanaan fordert, gesungen von Publikumsliebling Peter Mattei.
LIVE-ÜBERTRAGUNG AUS DER METROPOLITAN OPERA IN NEW YORK GIOACHINO ROSSINI: IL BARBIERE
SAMSTAG · 31. MAI · 19.00 UHR
DI SIVIGLIA
Liebe, List und Lüge. Daraus schuf Rossini ein Meisterwerk voller Lebendigkeit, Situationskomik und musikalischem Witz. Die Geschichte um den berühmtesten Friseur aller Zeiten enthält zahlreiche Ohrwürmer. Aigul Akhmetshina zeigt, dass sie neben ihrer Paraderolle als „Carmen“, auch über ein umwerfendes komödiantisches Talent verfügt.
„Irrwitzig anarchisch … den Krisen kann das Kino auch mit Humor begegnen“ BR Kino Kino
JAN HENRIK STAHLBERG
BETTINA HOPPE
SOPHIE ROEDER
TILMAN VELLGUTH AB 1. MAI IM KINO
LIVE-REISEREPORTAGE
PARIS – ALLES ANSICHTSSACHE
SONNTAG · 18. MAI · 18.00 UHR
Paris ist immer eine Reise wert und nach der kürzlich erfolgten Wiedereröffnung von Notre-Dame ganz besonders verlockend. Wer hierfür aktuelle Anregungen abseits des klassischen Touristenprogramms sucht, der sollte Daniela und Uwe Schebek auf ihrem Paris-Spaziergang begleiten.
ANALOGE 70MM PRÄSENTATION
2001: ODYSSEE IM WELTRAUM - DEUTSCHE FASSUNG
SONNTAG · 25. MAI · 12.00 UHR
Stanley Kubricks Meisterstück lehrt uns die Tücken von blindem Fortschrittsglauben, verbindet den Anfang der Menschheit mit der Entdeckung außerirdischen Lebens und zaubert atemberaubende Weltallsequenzen, die in Ihrer Wucht den Zuschauer auch heute noch atemlos zurücklassen.
DOKKA
Auch in diesem Jahr macht das renommierte Dokumentarfestival bei uns Halt. Jede Vorführung wird kurz eingeführt.
DONNERSTAG · 1. MAI · 20:30 IM PRINZIP FAMILIE
In einem Haus am See, umgeben von Wäldern, betreuen Erzieherinnen rund um die Uhr Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können. Ihr Alltag besteht aus mehr als Kochen, Waschen und Fahrdiensten – sie hören zu, trösten, lesen vor und schaffen ein Zuhause auf Zeit. Der Film zeigt einfühlsam den bewegenden Alltag dieser Fachkräfte – Menschen, die Kindern geben, was sie am meisten brauchen: Geborgenheit, Vertrauen und jemanden, der an sie glaubt.
FREITAG · 2. MAI · 19.00 UHR
NOCH LANGE KEINE LIPIZZANER
„Wenn eine Katze in der Hofreitschule Junge wirft …“ – dieser abfällige Kommentar zu Olga Kosanovićs Einbürgerung steht sinnbildlich für die Hürden, die Menschen in Österreich auf dem Weg zur Staatsbürgerschaft überwinden müssen. Der Film begleitet sie durch Formulare, Prüfungen und Zweifel. Zwischen Ironie und Ernst erzählt er vom Ringen um Zugehörigkeit – und stellt die Frage, wer eigentlich entscheidet, wer dazugehört und wer nicht.
SAMSTAG · 3. MAI · 20.30 UHR HOME SWEET HOME
Regisseurin Annika Mayer befragt ihre Großmutter Rose zu alten Super8-Aufnahmen aus den 50er und 60er Jahren. Die Bilder zeigen das westdeutsche Wirtschaftswunder: ein schickes Haus, Urlaube, Ausflüge – die perfekte Familienidylle. Doch was steckt dahinter? Der Film spürt der Kluft zwischen Schein und Realität nach. Durch Roses Erinnerungen zerbröckelt Stück für Stück das idealisierte Bild vom westdeutschen Familienglück.
DOKUFESTIVAL
SONDERVORSTELLUNG
Mit vorangehendem Vortrag vom wissenschaftlichen Direktor Prof. Dr. Martin Husemann des Naturkundemuseums Karlsruhe
ARCHIV DER ZUKUNFT
DIENSTAG · 27. MAI · 19.00 UHR
Das Museum befindet sich in einer Welt, die sich in ständiger Veränderung befindet: Die spektakulären Archivarien aus tausenden Jahren Natur und Menschheitsgeschichte werden durch Grundlagenforschung und den lebendigen Apparat des Museums immer wieder neu in der Gegenwart befragt, um in der Zukunft Geschichten zu erzählen.
QUEERFILMNACHT
in Anwesenheit von Regisseurin Kerstin Polte & Professor Ludger Pfanz von der HfG Karlsruhe BLINDGÄNGER
DONNERSTAG · 29. MAI · 19.00 UHR
Ein Blindgängerfund im Zentrum Hamburgs löst nicht nur eine große Evakuierung aus, sondern auch einen emotionalen Ausnahmezustand. Während unsere Heldinnen verdrängten Ängsten und Traumata begegnen, entstehen im Chaos zarte Begegnungen und neue Nähe. Zur Premiere begrüßen wir Regisseurin Kerstin Polte zum Filmgespräch!
WES ANDERSON
Er ist einer der wenigen unverkennbaren US-Regisseure der Gegenwart und man identifiziert seine Filme sofort anhand einer einzigen Szene. Wes Andersons geometrische Bildkompositionen, die prächtig satte Farbpalette und der eigenartig-skurrile Humor verbinden sich zu einer unvergleichlichen Handschrift.
29.
Die tragikomische Geschichte einer Familie, eines Familienunternehmens und einer angespannten VaterTochter-Beziehung, die gleichzeitig eine Spionagegeschichte ist. Benicio Del Toro, Tom Hanks und Scarlett Johansson brillieren in surreale Absurditäten.
5. JUNI
ASTEROID CITY
Irgendwo im Nirgendwo der USA in den Fünfzigerjahren: Die bevorstehende Ankunft von Aliens wirbelt alles durcheinander: Überbringen Sie eine Botschaft des Universums oder gibt es gar Antworten auf existenzielle Fragen? Vielleicht. Sicher ist, dass Asteroid City vorsichtshalber vom Militär zur Sperrzone erklärt wird, und so stecken alle Bewohner dort fest.
DISPATCH
Die Mitarbeiter einer Zeitung beschließen, eine Gedenkausgabe mit den drei besten Geschichten des letzten Jahrzehnts herauszugeben: ein zu lebenslanger Haft verurteilter Künstler, Studentenunruhen und eine Entführung, die von einem Koch gelöst wird. Fantasievoll, skurril, bunt.
MAI THE PHOENICIAN SCHEME
12. JUNI THE FRENCH
MIT EINFÜHRUNG UND FILMGESPRÄCH · SEIT 27. APRIL · SONNTAGS · 15:00 UHR
Ein Filmemacher stirbt nie ganz – solange seine Filme gesehen werden und unsere Vorstellungskraft, Gedanken und Gefühle anregen. David Lynch hat mit der Technik der bewegten Bilder unser Bewusstsein künstlerisch, philosophisch konsequent und lustvoll weiterentwickelt – von den ersten experimentellen Schritten mit „Eraserhead“ über „Blue Velvet“, den Prototyp des postmodernen Films, bis hin zu seiner Trilogie der Wege und Irrwege menschlichen Bewusstseins: „Lost Highway“, Mulholland Drive“, „Inland Empire“.
04. MAI ERASERHEAD OMU
Henry Spencer lebt in einer verrottenden postindustriellen Welt. Von den Eltern seiner Freundin überraschend zum Essen eingeladen, erfährt er, daß sie ein Kind bekommen hat: ein blutiges, deformiertes, bandagiertes Wesen. – Inspiriert von Kafkas „Die Verwandlung“.
11. MAI DER ELEFANTENMENSCH OMU
John Merrick, gezeichnet von schweren körperlichen Deformitäten, von Vater und Stiefmutter verstoßen, wurde von Schaustellern in Freak Shows ausgestellt. Als der Arzt Frederick Treves ihn kennenlernt, entdeckt er, daß der „Elefantenmensch“ ein empfindsames und intelligentes menschliches Wesen ist.
18.
DUNE – DER WÜSTENPLANET OV · 70MM
Der Kampf um die Kontrolle des Universums mit psychogenen Substanzen – Lynchs bildgewaltige, ideenreiche Erstverfilmung des Space-Epos von Frank Herbert eröffnete neue Perspektiven. Auch wenn der Film für den Regisseur eine persönliche Niederlage bedeutete (starke Kürzungen und kein Erfolg an der Kinokasse), fasziniert er durch seinen Einfallsreichtum in Konzept und Design.
25. MAI BLUE VELVET OMU
Die heile Welt der weißen Zäune und gepflegten Vorgärten wird zunehmend brüchig, als Jeffrey ein abgeschnittenes Ohr findet. Er lernt die traumatisierte Nachtclubsängerin Dorothy kennen und begegnet dem psychopathischen Frank. Der „Film über das, was verborgen ist – in einer Kleinstadt und in Menschen“.
MAI
PIPPI IN TAKA TUKA LAND
Kinderfilm um die kleine Ella, die gemeinsam mit ihren Freunden gegen die Schließung ihrer Schule kämpft.
JAHR: 2013 / 83 MIN. / FSK: 0
22. – 28. MAI PETTERSSON UND FINDUS –KLEINER QUÄLGEIST, GROSSE FREUNDSCHAFT
Erste Realverfilmung nach der populären Kinderbuchreihe des Autors Sven Nordqvist.
JAHR: 2014 / LÄNGE: 90 MIN. / FSK: 0
Zusammen mit Tommy und Annika macht sich Pippi auf zur Taka-TukaInsel, um ihren Vater aus den Fängen von bösen Seeräubern zu befreien.
JAHR: 1970 / LÄNGE: 90 MIN. / FSK: 0
Schneller als gedacht ist der Winter da. Plätzchen backen, Würste machen, Geschenke basteln, den Weihnachtsbaum schlagen – es gibt viel zu tun...
JAHR: 1988 / LÄNGE: 89 MIN. / FSK: 0
29.
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JUNI NOMADEN DER LÜFTE
Die Dokumentation zeigt den winterlichen Zug der Vögel. Das Material wurde über vier Jahre auf allen Kontinenten gedreht. Entstanden ist das Porträt einer gefährlichen Reise.
JAHR: 2001 / LÄNGE: 98 MIN. / FSK: 0
Lotta ist wütend und zerschneidet ihren kratzigen Pullover und beschließt außerdem in Tante Bergs Dachboden zu ziehen. Beim Zahnarzt will sie ihren Mund nicht öffnen, aber an Weihnachten und Ostern rettet sie das Fest.
JAHR: 1993 / LÄNGE: 80 MIN. / FSK: 0
Es ist ganz einfach und viel günstiger als Sie vielleicht denken. Wenn gewünscht inklusive Feier mit Pizza, Chicken Nuggets oder Kuchen und Kakao. Eine Führung hinter die Kulissen der Schauburg ist möglich. Sprechen Sie uns einfach an ...
Fast wie Familie, aber immer auf Zeit: Zwischen Elternliebe, Bürokratie und Jugendamt geben drei Erzieher:innen alles, um für Kinder ein Zuhause zu schaffen. Ein Dokumentarfilm über die Superkraft, ein Kind großzuziehen und Familie in all ihren Facetten.
REGIE
Isabells Leben gerät durcheinander als sie erkennt, dass ihre betagten Eltern nicht mehr alleine zurechtkommen. Während sie verzweifelt nach Pflegepersonal sucht, pendelt sie zwischen Berlin und dem Wochenendhaus ihrer Eltern. In dieser angespannten Situation trifft Isabell immer wieder auf die rätselhafte Anja, eine alleinerziehende Mutter. Zwischen den Frauen entsteht eine unerwartete Bindung und Isabell beginnt an ihrem bisherigen Leben zu zweifeln...
CHAOS UND STILLE
REGIE ANATOL SCHUSTER BESETZUNG SABINE TIMOTEO, ANTON VON LUCKE, MARIA SPANRING
Jean ist Komponist, Helena Pianistin. Von ihrer Musik können sie nicht leben und schon gar nicht ihre Tochter ernähren. Bis ihre Vermieterin ihnen die Miete erlässt, ihren Job kündigt und fortan auf dem Hausdach lebt. Ein radikaler Schritt, der sich als Katalysator für Jeans Kreativität und Helenas soziales Engagement erweist. Musikalisches Plädoyer für die Menschlichkeit.
AB 19. JUNI
BLACK TEA
REGIE ABDERRAHMANE SISSAKO BESETZUNHG NINA MÉLO, HAN CHANG
Eine junge Frau von der Elefenbeinküste sagt an ihrem Hochzeitstag zum Erstaunen aller Nein und beginnt ein neues Leben in China. In einem pulsierenden Viertel, in dem die afrikanische Diaspora auf die chinesische Kultur trifft, arbeitet sie in einem Tee-Laden, dessen chinesischer Besitzer sie in die traditionelle Kunst der Teezeremonie einweist. Langsam entwickelt sich eine zärtliche Liebe zwischen den beiden...
DAS FEST GEHT WEITER
REGIE ROBERT GUÉDIGUIAN BESETZUNG
Im Arbeiterviertel des alten Marseille ist Rosa das Herz und die Seele ihrer Nachbarschaft. Doch ihr durchgetaktetes Leben kommt aus dem Gleichgewicht, als sie Henri kennenlernt und sich verliebt. Kann sie, die ihre eigenen Bedürfnisse immer hinter denen der Familie und Gewerkschaft angestellt hat, auch etwas für sich selbst einfordern? Ist es vielleicht noch nicht zu spät, die eigenen politischen und persönlichen Träume zu verwirklichen?
DIE BARBAREN — WILLKOMMEN IN DER BRETAGNE
Regisseurin und Hauptdarstellerin Julie Delpy legt den Finger charmant, aber mit Nachdruck genau in die Wunde. Ihre hochaktuelle und ungemein witzige Culture-Clash-Komödie entlarvt mit scharfem Blick menschliche Schwächen wie Vorurteile und fehlende Toleranz, ohne dabei die Empathie für ihre eigenwilligen Protagonisten zu verlieren.