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LUANAS SCHWUR
„THE ALBANIAN VIRGIN“ | DRAMA, ROMANZE | ALBANIEN, DEUTSCHLAND | 2022
Eine Coming-of-Age-Geschichte über eine junge Frau, die sich zwischen Liebe und Tradition entscheiden muss. Mitreißendes Drama inmitten der albanischen Alpen.
1958 in Albanien: Eine arrangierte Ehe nach alter Tradition zwingt Luana, ihre Liebe zu Agim, dem Sohn kommunistischer Verräter, zu verleugnen, der auf das Land das Dorf von Luana und ihrer Familie wurde. Luana tut alles, um ihrem Vater und der Tradition zu gefallen. Sie kennt die Regeln des Kanun und ist bereit, ihre Gefühle für Agim zu opfern und der Tradition zu folgen. Doch sehr bald merkt sie, dass das Wort einer Frau nicht zählt und der Kanun den Männern zugute kommen soll. Sie hat keine andere Wahl, als einer von ihnen zu sein. Ein Mann zu werden.
Statement von Regisseur Bujar Alimani: “Ich habe immer gedacht, dass Albanien viel zu zeigen hat. Noch heute ist es ein verborgener Schatz, der fast unberührt geblieben ist. Der Kommunismus hatte zwar eine bittere Schwere für die Albaner, gab dem Land aber auch einen interessanten Impuls: Es kam zu einer Vermischung von uralten Traditionen mit neuen gesellschaftlichen Standards. So wie die Hauptfigur Luana es schafft, sich der Gewalt und dem Diktat zu widersetzen, ist die Botschaft des Films sehr menschlich und klar. Die Freiheit ist das höchste Gut im Leben und kann niemals gekauft oder verkauft werden. Luana zahlt den Preis für die Freiheit und nimmt dafür die Einsamkeit in Kauf. Dies ist das Leitmotiv des Films. Er macht das Publikum neugierig auf einen Streifzug durch die Geschichte. Es ist, als würde man durch ein unbekanntes Land reisen, in dem man viele Dinge von Grund auf lernen muss. In dieser Geschichte kann der Zuschauer von jedem der Charaktere etwas lernen. Die Drehbuchautorin Katja Kittendorf hat der Geschichte ein offenes Ende gegeben. Luana bleibt die stumme Zeugin der Schicksale ihrer Mitmenschen - wie die Scherbe aus grünem Glas, durch die wir damals, aber auch heute noch die Sonne sehen können”.
11. Februar 2023 - 17 Uhr
Zu Gast: Andreas Reiner
War Sailor
„KRIGSSEILEREN“ | DRAMA, KRIEGSFILM | NORWEGEN| 2022



Als deutsche U-Boote bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ihr Handelsschiff angreifen, versuchen zwei norwegische Seeleute zu überleben. Bildgewaltiger Oscar-Beitrag aus Norwegen.
Alfred Garnes und sein Jugendfreund Sigbjörn Kvalen arbeiten auf einem Handelsschiff mitten im Atlantik, als der Zweite Weltkrieg ausbricht. Als unbewaffnete Zivilisten geraten sie plötzlich zwischen die Fronten und müssen jederzeit damit rechnen, dass sie von einem deutschen U-Boot angegriffen werden. Zur gleichen Zeit kämpft sich Alfreds Frau Cecilia in Bergen allein mit den drei Kindern durch den Krieg. Als britische Flugzeuge versuchen, den deutschen U-Boot-Bunker in Bergen zu bombardieren, treffen sie stattdessen eine Grundschule und viele zivile Häuser mit Hunderten von Toten. Cecilia und die Kinder werden als tot gemeldet. Als die schreckliche Nachricht bei Alfred und Sigbjörn eintrifft, fragen sie sich, ob es zu Hause überhaupt noch etwas oder jemanden gibt, zu dem sie zurückkehren können Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt das packende Kriegsepos “War Sailor” vom entschlossenen Überlebenskampf zweier ziviler Seefahrer. Unter der Regie und nach dem Drehbuch von Gunnar Vikene entstand ein packender Film über einen bisher wenig bekannten Aspekt des Zweiten Weltkriegs, der das Leben vieler Norweger*innen bis heute beeinflusst. Mit gleichzeitig beeindruckenden und intimen Bildern zeigt “War Sailor” ein Porträt über Menschen, die sich plötzlich in einer lebensbedrohlichen Situation wiederfinden und um ihr Überleben kämpfen. In den Hauptrollen sind Kristoffer Joner, Pål Sverre Hagen und Ine Marie Wilmann zu sehen. Der Film wurde von Norwegen für den Auslands-Oscar eingereicht. Der Regisseur über seinen Film: “Ich wünsche mir sehnlichst, dass dieser Film den Zuschauern ein besseres Verständnis dessen vermittelt, was die Seeleute und ihre Familien zu Kriegszeiten erleben mussten. Dies ist notwendig, um die Ungerechtigkeiten zu würdigen, mit denen die Überlebenden nach dem Krieg konfrontiert waren. Ich wünsche mir aber auch, dass dieser Film dem Publikum einen Eindruck vermittelt, wie Menschen in den Kriegen von heute zu leiden haben”.
