SOZIALES & GESUNDHEIT TITELTHEMA
BEI DEN GAST WIRTEN NACHGEFRAGT
Ein harter Schlag für alle KARIN UND KLAUS BUDRONI-PLAIKNER
(Vitaurina Royal Hotel, Mühlen bei Sand in Taufers) Wir mussten am 8. März 2020 unser erst letzten Sommer komplett neu umgebautes ***s Hotel leider sechs Wochen vor Saisonsende schließen. Nach der Einstufung vom RKI am 5. März und den darauf sich täglich überschlagenden Nachrichten und Ereignissen, haben uns binnen weniger Tagen alle !! gebuchten Wintergäste storniert. Für diese Absagen konnten wir keine Stornogebühr einbehalten. Alle Anzahlungen für diese Buchungen sind von uns umgehend zurücküberwiesen worden. Wir wickeln die „Corona“-Stornierungen sehr kulant ab, in der Hoffnung die neuen Gäste nicht zu verärgern, die zahlreichen Stammgäste nicht zu verlieren und dass sie alle wieder buchen und wiederkommen, sobald sich die Lage beruhigt hat. Der voraussichtliche Schaden ist sechs-stellig, die Fixspesen laufen dauernd weiter und die Verbindlichkeiten müssen trotzdem bezahlt werden. Mit uns als Unternehmerfamilie betroffen sind natürlich auch unsere 13 Mitarbeiter und deren Familien! Trotz der derzeitigen schwarzmalerischen Prognosen, wollen wir positiv gestimmt in die Zukunft schauen. Ob wir Anfang Juni 2020 die bis jetzt noch gut gebuchte Sommersaison eröffnen können, steht in den Sternen und wird sich wohl in den nächsten Wochen abzeichnen.
SIMONE WAINK
(Restaurant & Loungebar Waink‘s, Bruneck) Die komplette Schließung aller Restaurants und Bars ist ein sehr harter Schlag für uns Gastronomen, aber für mich auf jeden Fall verständlicher als die ersten Maßnahmen, bei denen wir bis 18:00 Uhr offenhalten durften. Aber das Ganze hat natürlich auch für mich schwere Folgen. Ich musste die Saisonverträge bereits jetzt beenden, das Personal entlassen und zwei weitere Mitarbeiter in unbezahlten Urlaub schicken. Da ich mein Restaurant vor drei Jahren eröffnet habe, fällt monatlich natürlich eine Darlehensrate an, die auch abbezahlt werden muss. Auch die gesamte Ware, die wir im Haus hatten, müssen wir jetzt aufbrauchen, Freunde kommen zum „Einkaufen“, damit wir 6
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nicht alles wegschmeißen müssen. Und nicht zu vergessen, dass alles ein Kreislauf ist, Vertreter, Lieferanten, da hängen alle mit drin! Ich hoffe, dass die Maßnahmen Wirkung zeigen, damit ältere Menschen und Risikogruppen wieder ohne Angst aus dem Haus gehen können und auch für uns die Normalität bald zurückkehrt.
SIEGFRIED BAUMGARTNER
(Restaurant Schöneck, Pfalzen) Der finanzielle Schaden aufgrund der Schließung unseres Restaurants lässt sich derzeit noch nicht bemessen, das kommt auch auf die Dauer dieser Krise an. Als Familienbetrieb versuchen wir die Zeit dennoch bestmöglich zu nutzen, liegengebliebene Arbeiten nachzuholen und, wo möglich, auf- und vorzuarbeiten. Unser hektischer und sehr zeitintensiver Beruf ermöglicht nur sehr selten Ruhephasen, insofern versuchen wir diese Entschleunigung für uns persönlich positiv umzuwandeln und Kraft zu tanken, in der Hoffnung, dass sich die Lage in naher Zukunft stabilisiert und gegebenenfalls von der öffentlichen Hand Problemlösungen für wirtschaftliche Horrorszenarien – auch für dem Einzelnen – zur Verfügung stehen.
HGV-BEZIRKSOBMANN THOMAS WALCH
(Hotel Cristallo, Toblach) Die vorzeitige Beendigung der Wintersaison in unserem Gebiet, damit zusammenhängend die vorzeitige Schließung der Beherbergungsbetriebe und jetzt die Schließung der Bars und Restaurants haben massive wirtschaftliche Auswirkungen auf den Tourismus und die gesamte Wirtschaft. Die Folgen treffen nun alle, von den Unternehmen, über die Mitarbeiter bis hin zu den vielen Zulieferern, die es im Tourismus gibt. Jetzt kommt es zunächst darauf an, die dramatischen wirtschaftlichen Auswirkungen finanziell abzufedern und Betrieben und Mitarbeitern mit wirkungsvollen Unterstützungsmaßnahmen unter die Arme zu greifen. Der HGV hat diesbezüglich konkrete Vorschläge beim Land und auf staatlicher Ebene in Rom deponiert. Zudem wurden bereits Gespräche mit den heimischen Banken geführt, um konkrete Hilfsmaßnahmen auszuloten. Die Signale dafür sind positiv. Und schließlich geht es darum, für die Zeit