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Musikpädagogin Franziska Seiwald: Ein echtes Talent

MUSIKPÄDAGOGIN FRANZISKA SEIWALD Ein echtes Talent

Wo Franziska Seiwald draufsteht, ist Qualität drin. Seit vielen Jahren ist die Pfalzner Musikpädagogin Garantin für kreative und innovative Kinderchorprojekte. Ob Musicals, außergewöhnliche Gottesdienste, Teilnahme an Wettbewerben oder was auch immer - der Kinderchor der Musikschule Bruneck ist ihr Steckenpferd. Mit der Aufführung des Musicals „Die 3 Fragezeichen Kids – Musikdiebe“ hat sie ihr Talent ein weiteres Mal unter Beweis gestellt.

Der Probenraum des Kinderchors der Musikschule Bruneck ist ganz schön voll. Mehr als 30 Kinder lärmen und toben durch den Raum. Franziska Seiwald kommt zur Tür herein und alle scharen sich um sie. 1.000 Fragen stürzen auf sie ein. „Was darf ich sagen?“ „Kriege ich ein richtiges Mikrofon?“ „Wie lange dauert die Probe?“ Leise und ruhig wie es ihre Art ist, verschafft sie sich Gehör. Sie beantwortet die Fragen für alle, um Zeit zu sparen und beginnt fast nebenbei mit dem Einsingen. Zwei Stunden Probe, Singen, Tanzen, Sprechen. Die Solisten arbeiten derweil mit der Regisseurin. Das Stück hat ganz schön viel Text. Überhaupt, wenn man erst 9 oder 10 ist.

Die Akteure gaben auf der Bühne einmal mehr alles. Das heurige Musical wusste zu begeistern.

EIN BESONDERES STÜCK Gar einige Kinderchorstunden, zum Endspurt die Nachmittage einer ganzen Woche … und das Ensemble ist bereit für die Aufführungen. Das Besondere an dem Stück ist, dass neben dem Kinderchor auch die jungen Vokalistinnen und erwachsene Darsteller dieser Produktion eine herausragende Note geben. Im Kleinen Theater Bruneck hat die Musikschule einen genialen Partner gefunden. Der Inhalt des Stückes ist typisch 3 Fragezeichen: Kommissar Reynolds benötigt die Hilfe von Justus, Bob und Peter. Diesmal geht es um einen Musikdieb, der Lieder aus einem Tonstudio stiehlt und im Internet veröffentlicht. Doch wie kann das gehen? Das Studio wird jeden Tag auf Wanzen und Aufnahmegeräte hin kontrolliert, Handys und Computer sind verboten. Wie kann der Song aus dem Studio hinausgelangen? Ein klarer Fall für die 3 Fragezeichen.

GROSSES PUBLIKUMSINTERESSE Unter der Regie von Lokalmatadorin Agnes Öttl spielen Kinder, Jugendliche und Erwachsene zusammen, als würden sie nie etwas anderes machen. Das spartanische und gleichzeitig geniale Bühnenbild von Gernot Nagelschmied verwandelt die Bühne mit wenigen Handgriffen von einem Schrottplatz

Gleich drei Mal war der Saal komplett ausverkauft. Alle fiebern nun der nächsten Auflage entgeben.

– pardon Wertstoffplatz – in ein Tonstudio. Wunderbar die Szene, wo die Jungs mit dem Fahrrad fahren: eine mit viel Liebe zum Detail gemachte wilde Fahrt durch Bruneck, die man auf der Leinwand mitverfolgen kann. Begeistert haben auch die Choreographien von Sabrina Fraternali. So viele Leute auf so kleinem Raum zu bewegen ist eine Meisterleistung. Nicht unerwähnt bleiben soll die Liveband unter der Leitung von Arnold Mitterer, die man als Zuschauer ebenso gut beobachten konnte, wie das Geschehen auf der Bühne. Dreimal ein bis auf den letzten Platz gefüllter Saal waren der Lohn für die aufwändige und zeitintensive Vorbereitungszeit. Coole Songs interpretiert von einem noch cooleren Kinderchor, schneidige drei Fragezeichen, die perfekt harmonierten, witzige „große“ Kolleginnen und Kollegen – Sangestalente auch unter ihnen – eine lässige Band - was will man mehr? Man wünscht sich eigentlich nur, dass die Zusammenarbeit zwischen Franziska Seiwald, Agnes Öttl und Sabrina Fraternali, dem Kinderchor und der Band der Musikschule Bruneck, dem kleinen Theater, Gernot Nagelschmied und allen, die irgendwie zum Gelingen dieses Musicals beigetragen haben, eine Fortsetzung findet.

// Michaela Grüner

ALLES UNTER EINEN HUT BRINGEN EINEN WEICHEN KEKS HABEN

In einer Gesellschaft mit demokratischen Regeln ist es extrem schwer, alle Meinungen und Denkweisen zu berücksichtigen und „unter einen Hut zu bringen“.

Über Jahrhunderte hinweg hatten in der Öffentlichkeit vorwiegend Männer das Sagen, politische Ereignisse und Gremien wurden von Hüte tragenden Mannsbildern geprägt. Kein Wunder also, dass diese Redensart bereits im 17. Jahrhundert anzutreffen war. Sie bedeutet, viele einander entgegengesetzte Meinungen und Denkweisen so weit anzunähern, dass man trotz der Unterschiede gemeinsame Ziele verfolgen kann.

// mb

Jugendliche verwenden gern bildhafte Ausdrucksweisen, um an sich beleidigende Aussagen humorvoll in weniger aggressive Bilder zu kleiden. Zu dieser Sorte Formulierungen gehört auch der Satz: „Der hat einen weichen Keks.“ Kekse haben die unangenehme Eigenschaft, sich schon bei we nig Nässe in eine unansehnliche formlose Masse zu verwandeln, trockene Kekse zerfallen bei auch nur geringem Druck in unbrauchbare Brösel. Die Redensart bedeutet daher, dass die gemeinte Person nicht viel Grips hat oder nicht ganz bei Trost ist. // mb

UNIVERSITÄT INNSBRUCK STRATEGISCHE KOMMUNIKATION

Die beiden Universitätsprofessoren DDr. Günther Pallaver und Dr. Theo Hug organisieren heuer einen dreitägigen Universitätskurs „Strategische Kommunikation in digitalen Netzen“. Dabei werden Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis zentrale und neueste Erkenntnisse über Veränderungsprozesse im Bereich der Öffentlichkeit, über Strukturen und Inhalte sowie konkrete Medieninteraktionen mit definierten Zielgruppen im Rahmen festgelegter Ziele vermitteln. // rewe

INFOBOX

Start: 05. November 2020 Dauer: 05. - 07. November 2020 Wo: Universität Innsbruck, Sowi Campus, Universitätsstraße 15, 6020 Innsbruck Anmeldeschluss: 30.09.2020.

BILDUNG IM DORF DER BILDUNGSAUSSCHUSS

WELSBERG-TAISTEN WIMMELT

Ein Dorfbuch der ganz anderen Art entsteht in Welsberg-Taisten. Es bezieht sich sowohl auf Einheimische wie Gäste, Erwachsene und Kinder. Das Buch stellt dar, was die beiden Dörfer heute ausmacht und … alle Personen, die an diesem Buch mitarbeiten, sind von hier.

Ein Buch ohne jeglichen Text soll es werden, das nur aus acht Doppelseiten besteht. Dabei werden vier Doppelseiten dem Dorf Welsberg, vier Doppelseiten dem Dorf Taisten gewidmet. Es wird ein Wimmelbilderbuch - kurz Wimmelbuch, in dem markante Orte und Gebäude der beiden Dörfer abgebildet sind. Faszinierend ist auch, dass die Personen, die darin dargestellt sind, größtenteils reale, wirklich in Welsberg-Taisten lebende Menschen sind. Das macht den besonderen Reiz des Buches aus und vor allem erhält es dadurch seinen beeindruckenden Wiedererkennungswert. Ein Wimmelbuch ist eine spezielle Form des Bilderbuchs. Auf den großformatigen Bildern „wimmelt“ es von Details. Menschen, Tiere und Dinge sind in den sogenannten Wimmelbildern, von denen der Name abgeleitet ist, detailliert nachgezeichnet. Innerhalb eines Bildes werden Dutzende Alltagsszenen dargestellt, die miteinander durch eine gemeinsame Umgebung verbunden sind. Die Szenen regen zu einem intensiven Austausch zwischen den Betrachtern an und erfreuen sich daher bei Kindern und Erwachsenen großer Beliebtheit. Sie regen zum Erzählen und Geschichten Erfinden an.

Die Idee dazu kam von der Bibliotheksleiterin Roswitha Strobl, zwischen der Bibliothek und dem Bildungsausschuss Welsberg-Taisten wurde sie dann konkretisiert. Dieses Mitmachprojekt der besonderen Art funktioniert so: gesammelt werden Fotos, aber auch Vorschläge und Themen, um ortstypisches Brauchtum und Vereinstätigkeiten darzustellen. Fotoshootings im Dorf, Zeichenszenen im öffentlichen Raum, all diese Aktionen laufen bereits, bis das Buch im Herbst 2020 erscheint. Es entsteht ein Buch von Menschen mit Menschen aus WelsbergTaisten.