GESELLSCHAFT & MENSCHEN

MARTIN KNOLLSEISEN AUS EHRENBURG Gegangen und doch geblieben

In Trauer und mit großer Betroffenheit nimmt der ASV Kiens Abschied von seinem langjährigen Linienrichter Martin Knollseisen, welcher am 31. Januar 2020 durch einen tragischen Unfall aus der Blüte des Lebens gerissen wurde.

Die größte Leidenschaft von Motz war der Fußball: als 12ter Mann der Kiena Mannschaft hat er diese Jahrzehnte lang als Fahnlwachtla begleitet und unterstützt und war dadurch nicht nur in Kiens, sondern weit über die Gemeindegrenzen vielen Leuten bekannt. Wenn es knapp her ging, konnte es schon auch mal passieren, dass er die Fahne in die falsche Richtung wehen ließ und als Reaktion auf Fehlentscheidungen der Schiedsrichter konnte er den Platz aus Protest auch schon mal verlassen. Kein Weg war ihm zu weit, kein Wetter zu schlecht um bei den Spielen dabei zu sein und mitzufiebern. Deiner Fußballmannschaft wirst du enorm fehlen, denn du warst immer da und man konnte sich auf dich verlassen. Martin war ein geselliger Mensch. Nach so manch verlorenem Spiel hatte er die Fähigkeit, innerhalb weniger Minuten die schlechte Stimmung mit einem seiner originellen Gedichte wie „Der Erlkönig“, manchmal sogar in Begleitung einer Luftgitarre zu kippen.

EIN BESONDERER MENSCH Beeindruckend war seine ausgezeichnete Gedächtnisleistung: Spielergebnisse vom Fußball und anderer sportlicher Ereignisse konnten bei ihm auch nach Jahren noch abgerufen werden. Nach seiner Kiener Mannschaft folgte gleich der FC Bayern München. Kritik oder Zweifel an seiner Mannschaft von Seiten Anderer, lies er nicht gelten und konnten zu langen Diskussionen führen. Unvergessen auch seine Liebe zur Musik: Jahrzehntelang war sein wöchentlicher Besuch bei Radio Mair in Bruneck ein Fixtermin, bei welchem er sich immer die neuesten Schallplatten und später CDs holte, um diese dann im Lido in Ehrenburg, bei Partys und Festen als DJ abzuspielen. Bei

Martin Knollseisen als eifriger Linienrichter.

Sängernamen und Songtexten konnte ihm niemand das Wasser reichen. Seine Lebensfreude, Freundschaft und Geselligkeit waren ein wichtiger Teil seines Lebens. Seine Offenheit und Herzlichkeit verhalfen ihm zu einem großen Freundeskreis. Nie verlor er ein böses Wort über seine Mitmenschen. Eine Fürbitte beim Abschiedsgottesdienst formulierte es treffend: Andere sind gekommen und gegangen – du jedoch, Martin, bist geblieben für Jahrzehnte bis zu deinem tragischen Unfall am 31. Jänner. In unseren Herzen wirst du weiterhin bleiben! Für immer! Ruhe in Frieden lieber Motz!

// ASV Kiens - Fußball