BMW 530e xDrive Touring, Vollhybrid-Antrieb; Vierzylinder-Benziner plus e-Motor – über BMW xDrive auf alle vier Räder; Systemleistung: 292 PS; Kraftstoffverbrauch kombiniert: 2,4–2,2 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 16,7–16,1 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 54–50 g/km; elektrische Reichweite: 48–53 Kilometer (WLTP); Preis: 66.650 Euro; Testfahrzeug 104.660 Euro
der oberen Mittelklasse bieten die Bayern damit die größte Auswahl an Modellen mit elektrifiziertem Antrieb. Klingt nach Vernunft. Das Kabel ist immer dabei. Der digitale Spürhund für die nächstliegende Stromquelle ebenfalls. Schön, effizient und sportiv. Dies ehrenwerte Denken umgibt auch die Touring-Familie. Der 530e bemüht sich als mittlere Leistungsalternative redlich um die markentypische Kombination aus Energieeffizienz und Sportlichkeit. Sein Plug-in-Hybrid-System besteht aus einem extrem laufruhigen Vierzylinder-Benziner und einem ebenfalls in das 8-Gang-Steptronic-Getriebe integrierten Elektroantrieb. Gemeinsam erzeugen sie eine Systemleistung, die bei besonders hoher Lastanforderung mittels XtraBoost auf bis zu 215 kW/292 PS steigt. Echt sportlich also bei Bedarf der bayerische Öko-Denker. Allzu oft sollte man ihm aber nicht die Sporen geben, wenn man die fantastischen Werksangaben in Sachen Verbrauch auch nur annähernd erreichen möchte. Zu den Schattenseiten des Systems zählen gewisse Platzeinbußen. Sie halten sich in Grenzen, da die Lithium-Ionen-Batterie platzsparend unter
der Fondsitzbank angeordnet ist. Das Gepäckraumvolumen umfasst 430 Liter. Auch die Reichweite hält sich, systembedingt, in ziemlich engen Grenzen. Netter Trost. Für optimierten Komfort zu jeder Jahreszeit sorgt die serienmäßige Vorkonditionierung des Innenraums mittels Standheizung und Standklimatisierung. Überhaupt wird jegliche große Reise zum süßen Leben im großen edlen Komfort-Kombi. Prachtvolle Qualitätsausfertigung bis in den letzten Winkel. Zum grenzenlos süßen Leben gesellt sich, wie so oft in der Wirklichkeit des heutigen Lebens, ein bittere Pille. 104.000 Euro kostet das hier beschriebene Prachtstück. Man kann es auch für 66.700 Euro haben. Aber beim Streichkonzert aus einer fast 30 A4-Seiten langen Liste endloser Zubehör-Lockungen wird sowieso jeder weich, der auf sich hält. Die Raffinesse der eigentlich als bodenständig-vernünftig geltenden Bayern beim Erfinden begehrenswerters Luxus-Zutaten kennt keine Grenzen. Wo das wohl hinführt? Franz Muhr
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