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Ineinander verliebt
Gastgeber aus Leidenschaft
Huber Fine Watches & Jewellery ist seit einem Jahr am Leutbühel in Bregenz präsent. Das traditionsreiche Familienunternehmen etabliert sich zunehmend als Treffpunkt für Uhren- und Schmuckliebhaber im „Ländle“.
Der Bregenzer Weihnachtsmarkt beginnt bald und lädt zum Flanieren, Genießen und Verweilen in der Fußgängerzone ein. Eine gute Gelegenheit, um einen Ausflug an den See und in die schöne Innenstadt zu machen. Ein weiteres Highlight ist der immer am ersten Samstag im Monat stattfindende „Huber-Brunch“. Bei einem reichhaltigen Frühstück mit Häppchen, Kaffee und Champagner können die Besucherinnen und Besucher das 2020 eröffnete dreistöckige Stadthaus besichtigen, mit Gleichgesinnten über ausgewählte Uhren und Schmuck fachsimpeln und sich beraten lassen.
Zeit genießen. Wer Huber kennt, schätzt die stets aufmerksame und zuvorkommende Art des Inhabers Norman J. Huber und dessen Team sowie das persönliche Ambiente des traditionsreichen Familienunternehmens an allen seinen Standorten in Bregenz, Lech am Arlberg, Vaduz (Liechtenstein) und im Grand Resort Bad Ragaz (Schweiz). „Wir freuen uns, wenn die Gäste gerne zu uns kommen“, sagt Wei Lun Lin. Der gebürtige Vorarlberger ist Geschäftsführer der Huber-Boutique am Leutbühel und fühlt sich in seiner Gastgeberrolle sichtlich wohl.
Huber hat den Neubau an der Kirchstraße 1 am Leutbühel stark an die historische Fassade des ursprünglichen Gebäudes angepasst. Die Uhren- und Schmuck-Boutique fügt sich stimmig in das Bild der Bregenzer Fußgängerzone ein. Die Gäste erwartet im 160 Quadratmeter großen Erdgeschoß ein Shop-in-Shop-Konzept, in dem verschiedene Uhren von Weltmarken präsentiert werden, etwa Rolex, IWC, Cartier, Hublot und Tudor. Diese Marken sind in Vorarlberg nur bei Huber erhältlich. Liebhaber, die Uhren mit Geschichte mögen, werden vom Vintage-Sortiment begeistert sein. Schmuckstücke von Pomellato, Boucheron und Serafino Consoli sowie die „Huber Private Label Collection“ ergänzen das erlesene Angebot.
Feinste Uhrmacherkunst. In den beiden weiteren Stockwerken des Stadthauses befinden sich ein Uhrenatelier sowie eine Lounge, die für Anlässe oder Präsentationen genutzt werden kann. Dort organisierte Huber vor Kurzem einen besonderen Event: Ausgewählte Gäste bekamen einen Einblick in die faszinierende Uhrmacherkunst und legten selbst Hand an, indem sie ein Uhrwerk auseinandernahmen und wieder zusammenbauten – ein besonderes Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. Das ist denn auch seit jeher das Credo von Huber. www.huber-juwelier.at
Glücksmomente.
Das persönliche Ambiente ist bei Huber sicht- und spürbar.
Menschlichkeit vermitteln
Ins Reinhardt-Seminar ist sie einfach reinmarschiert und das Vorarlberger Landestheater war eine vieler Bühnen, an die Vivienne Causemann Bewerbungen schrieb. Am Vorsprechtag haben sich alle ineinander verliebt.
Ich war gut im Abschreibenlassen“, erzählt Vivienne Causemann. Während Künstler immer wieder gerne damit kokettieren, dass sie miserable Schüler waren, dass die Schule die Kreativität behindert und für Fantasiebegabte kaum auszuhalten ist, hat sie ein naturwissenschaftlich orientiertes Gymnasium gerne besucht, relativ schnell gewusst, was die Lehrer von ihr wollen und mit 17 das Abitur gemacht. Ein Medizinstudium hätte sich Vivienne Causemann durchaus vorstellen können, aber der Berufswunsch Schauspielerin festigte sich zusehends. Schuld daran, wenn man das so sagen will, war auch das kleine Tübinger Zimmertheater, an dem sie als Jugendliche in Performances mitwirkte und philosophische Diskussionen erlebte.

Dass am Reinhardt-Seminar in Wien die Aufnahmeprüfungen laufen, hat sie von einer Freundin erfahren. Mit dem Bild im Kopf, dass sie wohl ohnehin keine Chance hat, aber dennoch etwas aufgeregt, ist sie hingefahren, reingelaufen und wurde aufgenommen. Nach zwei Jahren Studium und nach Absolvierung der paritätischen
Starke Rollen. Vivienne Causemann mit Katrin Hauptmann in „Woyzeck“ und Nico Raschner in „Die Zertrennlichen“.

Bühnenreifeprüfung hat sie sich zuerst einmal freischaffend orientiert.

Filmrollen. Das Tübinger Zimmertheater zählte nun aus einer anderen Position zu den Stationen, die sie durchlief. Filmrollen kamen hinzu, darunter eine kleine Partie in „Licht“ über die blinde Pianistin Maria Theresia von Paradis von Barbara Albert, für die sie wienerisches Sprechtraining bekam.
Das musste eben so sein, auch wenn das klare Deutsch, das Vivienne Causemann grundsätzlich spricht, für die Bühne von Vorteil ist. Privat hat sie sich mit dem Dialekt in der Region schon angefreundet. „Ich merke, dass ich ab und zu ine und dussa sage.“ Um „ine“, also ins Vorarlberger Landestheater hineinzukommen, hat es einiger Anstrengungen bedurft. Man werde während des Studiums zwar darüber aufgeklärt, dass der Schauspielberuf ständige Ortswechsel und Vorsprechtermine mit sich bringt, aber vor die Tatsachen gestellt, hieß das für Vivienne Causemann, zahlreiche Bewerbungen an so ziemlich alle Theater zu schicken, die für sie in Frage kamen. Dass ein solcher Brief auf dem Tisch bzw. am Computer von Intendantin Stephanie Gräve gelandet ist, empfindet sie heute als großes Glück. Sie wurde mit weiteren Kollegen zu einem Vorsprechen geladen, bei dem sich „gleich alle ineinander verliebt haben“.
Umweltaktivistin. Das sind gute Voraussetzungen für den Aufbau eines Ensembles in das sie sich mit „Die Zertrennlichen“ einfügte, einem Stück von Fabrice Melquiot, das davon handelt, wie zwei Jugendliche aus verschiedenen Kulturen gegen den Willen der Eltern eine gemeinsame bzw. für beide verständliche Sprache finden. Kurze Zeit später spielte sie ebenfalls auf der kleinen Bühne des Landestheaters, der sogenannten Box, eine junge Umweltaktivistin in „Who cares? Welche Krise?“ der Vorarlberger Schriftstellerin Daniela Egger. Im vergangenen Frühjahr realisierte sie eine aufrüttelnde Performance am Klavier. Auf dem Kornmarktplatz sang sie einen Tag lang das selbst komponierte Lied „Black Ocean“. Der Titel weist auf einen soziologischen Begriff hin bzw. den einstigen Sklavenhandel. Heute gehe es darum, die Leute darauf aufmerksam zu machen, dass die Flüchtlingsbewegungen auch auf Probleme zurückzuführen sind, die wir (Stichwort: Rohstoffgewinnung) ausgelagert haben. Hinterher sind Menschen auf sie zugegan-
Vivienne Causemann wurde im süddeutschen Herrenberg geboren und verbrachte die frühe Kindheit in Namibia. Erste Bühnenerfahrungen machte sie am Tübinger Zimmertheater. Die Ausbildung absolvierte sie am Reinhardt-Seminar.

Engagiert. In „Pünktchen und Anton“ übernimmt sie ab November gleich mehrere Rollen. Ein wichtiger Auftritt war die Performance am Kornmarktplatz.

gen und haben gesagt, dass die Aktion etwas mit ihnen gemacht hat.
„Ich lote gerne meine Grenzen aus, ich sage immer, dass ich nicht richtig geprobt habe, wenn ich keine blauen Flecken habe“, meint Causemann. Die Frage nach der Affinität zu Stücken habe sie bis vor Kurzem gar nicht beantworten können. Mittlerweile seien es wohl die widerständigen Rollen oder Außenseiterfiguren, die sie besonders interessieren. „Ich liebe Büchner, ich liebe Klassiker, die alten Griechen, ich finde es spannend, wie man alte Stücke neu greifen kann. Aber auch Texte von Elfriede Jelinek sind fantastisch.“
Menschlichkeit. Dem Publikum Menschlichkeit zu vermitteln, ist das, was sie durchaus motiviert. Vivienne Causemann ist, wie sie sagt, „in einem humanistischen Haushalt“ groß geworden. Der Vater ist Soziologe, die Mutter Pädagogin, die frühe Kindheit hat sie in Namibia verbracht, weil der Vater dort in der Entwicklungshilfe tätig war. Bestimmte Gerüche sind es, die sie an die Zeit erinnern. Als nächstes wird sie in „Pünktchen und Anton“ von Erich Kästner mitwirken. Schon im Vorjahr wurde geprobt, dann behinderte Corona sämtliche Aufführungen. „Für mich ist es wichtig, dass ich Kinder so ernst nehme wie die Erwachsenen, dass ich nicht versuche, ein Kind zu spielen, wenn ich ein Kind in einem Stück zu verkörpern habe.
„Manche sagen, Kinder sind das strengere Publikum, ich liebe dieses Publikum.“ Kinder steigen nach der Erfahrung der Schauspielerin nicht aus, wenn eine Szene sehr viel Text hat, dass sie nicht immer alles verstehen, seien sie im Alltag mit den Erwachsenen durchaus gewohnt. Nach Büchners „Leonce und Lena“, einer Inszenierung, in der sie die Gouvernante spielt sowie „Wir reden über Kunst, das sieht man doch“, kommt besonders Spannendes auf Vivienne Causemann zu. Sie übernimmt die Titelrolle in „Frida – Viva la vida“. Eine optische Ähnlichkeit mit der Malerin Frida Kahlo ist nicht auszumachen. Sie sei die Seele von Kahlo, habe die Regisseurin Maria Lisa Huber gesagt. „Ich finde, das ist ein ganz
schönes Bild.“ Christa Dietrich