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Mit Hochspannung

Heute entscheiden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunehmend selbst, wo und wie sie ihre Aufgaben am besten bewältigen können.

Offenheit. Verschiedene Treffpunkte laden zu einem kurzen Austausch ein. platz finden und buchen oder Besprechungsräume reservieren. „Das Facility Management kann die Belegungsdaten dann beispielsweise nutzen, um die Arbeitsumgebungen zu optimieren“, erläutert Guntram Paterno das System von se:connects des Herstellers Sedus in Zusammenarbeit mit Kapsch.

Freiräume. Das deutsche Unternehmen hat vor wenigen Jahren das „Büro der Zukunft“ aufgebaut. In diesem Smart Office sitzen verschiedene Abteilungen unter einem Dach, können noch intensiver zusammenarbeiten und kommunizieren. Architektur, Raum und Einrichtung spielen zusammen. „Ziel war es, kurze Kommunikationswege zu schaffen, und zwar von Mensch zu Mensch für übergreifende Teamarbeit und mehr Transparenz. Verschiedene Arbeitsbereiche zeigen Freiräume auf und machen es möglich, ganz intuitiv, dynamisch und nach den neuesten Erkenntnissen zusammenzuarbeiten.“ Das Potenzial des Raumkonzeptes verstärkt sich durch große Fenster, die den Blick ins Grüne ermöglichen und viel Tageslicht ins Gebäude fluten lassen. Hier sind vor allem die fest zugewiesenen Arbeitsplätze angeordnet. Im Erdgeschoß finden sich nicht nur abgetrennte Büros und Besprechungsräume, sondern in der sogenannten Mittelzone auch Treffpunkte, die für den informellen Austausch genutzt werden können. So sind Offenheit, Nähe und separierte Räume vereint.

Im Cube. Hier können Treffen stattfinden oder Telefonate geführt werden, ohne andere zu beeinträchtigen.

Volle Konzentration. Offene Raumkonzepte bringen viele Vorteile mit sich: Eingefahrene Strukturen werden aufgelöst, Kommunikation und Zusammenarbeit gefördert. Kurze Wege, flexible Meetings und spontaner Austausch prägen den Alltag. Doch wie sieht es in diesem „Büro der Zukunft“ mit konzentriertem Arbeiten aus? Laut Forbes geben 76% der Arbeitnehmer(innen) an, dass die größte Ablenkung im Open Space durch Kollegen entsteht, die laut telefonieren oder sich während eines nicht geplanten Treffens unterhalten. 58% der Arbeitnehmer(innen) sagen, nach einer Umfrage der University of Sydney, dass sie viel mehr Privatsphäre brauchen, um sich konzentrieren zu können. „Für bestimmte Aufgaben sind Fokus, Ruhe und etwas Distanz zum Umfeld notwendig“, bestätigt auch Guntram Paterno. Eine moderne Büroplanung muss diese Bedürfnisse in Einklang bringen und Möglichkeiten schaffen. Beispielsweise durch flexible Office-Cube-Lösungen. Hier bleiben bei Treffen in kleiner Runde oder beim wichtigen Telefonat Geräusche „draußen“ – und man selber stört auch niemanden. Sabine Carotta

Geschichte mit Spannung

Im stillgelegten Stickereigebäude des Urgroßvaters fing alles an. Mit der Gründung der „Physikalisch-Technischen Werkstätten“. Heute zählt die Baur GmbH in Sulz viele Energieversorger der Welt zu ihren Kunden. Markus Baur leitet das Unternehmen in dritter Generation.

Nein, es stand von vornherein nicht fest, dass Markus Baur einmal das Familienunternehmen in Sulz übernehmen würde. „Ich hatte in meiner Jugendzeit vielseitige Interessen. Da gab es zum Beispiel den Traum von einer Karriere in der Musikszene. Und das Schöne für mich war, dass es nie Druck von meinen Eltern gab. Ungefähr mit 16 Jahren wurde mir dann langsam klar, dass unsere Familie in einer sehr speziellen und interessanten Branche arbeitet“, blickt Markus Baur in die Vergangenheit zurück. Er beschloss in seiner Ausbildung zunächst die kommerzielle und kaufmännische Richtung einzuschlagen. Nach Abschluss der HAK Feldkirch/Bregenz folgte das Studium Betriebliches Prozess- und Projektmanagement an der FH Vorarlberg. Und da-

Networking. So familiär das kleine Team in Sulz war, so weltoffen war die junge Firma, wenn es um die Entwicklung neuer Geräte ging. Mit Demut. „Jeder Tag ist ein bisschen anders, es ist ein großes Lernen. Und ich fühle eine große Demut, dass ich in der Lage bin, hier mitzugestalten“, resümiert Markus Baur nach knapp acht Jahren Geschäftsführung.

nach? Zog es Markus Baur ins Ausland. Ein Kindheitstraum. „In gewisser Weise schon, denn als Kind wollte ich immer hinaus in die große weite Welt. Mein Vater brachte oft exotische Dinge von seinen geschäftlichen Auslandreisen mit. Das hat mich fasziniert.“ Und so folgten nach dem Studium Auslandsaufenthalte in Tulsa, Frankfurt und Nicosia.

Sieben-Jahres-Plan. Im Jahr 2005 entschied er sich schließlich, in den Familienbetrieb einzusteigen. Zunächst im Personalwesen. „Ein optimlaer Einstieg, denn dort lernt man wirklich die gesamte Organisation kennen. Die Menschen, die Stellen im Haus sowie die Profile dahinter und die ganzen Prozesse“, erzählt Markus Baur. Natürlich gewann er im Laufe der Jahre

auch Einblick in weitere Abteilungen des Hauses und nutzte die Zeit, um sich zusätzlich im technischen Bereich weiterzubilden. „Wenn man sich schon in dieser Welt bewegt, sollte man sie schließlich auch verstehen.“ Irgendwann kam er dann, der Tag, an dem Vater Martin Baur seine Pension antrat. Auch der Tag, an dem Markus Baur übernahm? Noch nicht. „Zu dieser Zeit wurde ein familienfremdes Management etabliert, ich nutzte die Chance, mich etwas zurückzuziehen und bin im Jahr 2012 mit meiner Frau und den Kindern noch kurz ins Ausland gegangen.“ Dann aber war Markus Baur bereit, Anfang 2014 übernahm er die Gesamtverantwortung für das Unternehmen.

„Rückblickend kann ich sagen, dass die Übergabe von meinem Vater sehr vorbildlich mitgestaltet war. Wir hatten einen SiebenJahres-Plan, den wir auch wirklich eingehalten haben. Der Sinn dahinter war, diesen wichtigen Moment für ein Familienunternehmen ordentlich über die Bühne zu kriegen. Und zwar in allen Bereichen.“ Und wie war

Bei uns herrscht ein großes Gefühl des Miteinanders. Wir sind gemeinsam gut unterwegs.

Neue Ideen. Der Spaß an der Technologie verbindet die Mitarbeitenden bei Baur.

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