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R A I FFE I S EN

VO R A R L B E RG

Private Banking.

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Editorial

Winter 2021 | 3 Euro

Vorarlbergs Wirtschafts- und Lifestyle-Magazin

Es werde Licht. Zu Besuch bei einem führenden Anbieter von innovativen Lichtlösungen, -komponenten und Services. Schon der Gründer der Zumtobel Group in Dornbirn, Dr. Walter Zumtobel, war stets engagiert, Produktneuheiten zu schaffen. Dieses Streben nach Innovation wird weitergeführt. „kontur“ hat mit CEO Alfred Felder über die Zukunftspläne der Gruppe gesprochen. And the Oscar goes to ... Seine Leidenschaft für Computer führte ihn nach Hollywood. Bernd Bickel kennt jedes Lachfältchen in den Gesichtern der Stars so genau, dass er sie lebensecht nachmachen kann. Das brachte dem Professor am Institute of Science and Technology in Klosterneuburg einen Goldjungen ein.

Von der Passion für gutes Licht

Viel Spaß wünscht Ihnen Ihr „kontur“-Redaktionsteam

Foto: Mathias Rhomberg/Faruk Pinjo

„kontur“-Special. Nachhaltig in die Zukunft geht es für viele Betriebe im Land. Sie betrachten Themen wie Energieeffizienz als gemeinsames großes Ganzes.

Den Barockbaumeistern auf der Spur Wie Conny Amann Netzwerken zelebriert Special: Nachhaltig in die Zukunft Das Designduo HagenHinderdael wagt Neues Im Wiener Bezirk der Gegensätze

Inhalt 08 Bei den Lichtmachern Die Zumtobel Group will auch in Zukunft eine Vorreiterrolle für die gesamte Lichtbranche einnehmen. 15 Ineinander verliebt Warum Schauspielerin Vivienne Causemann vor allem die wider­ ständigen Rollen und Außenseiter figuren interessieren.

Fotos: privat, Sedus Stoll AG, Oliver Lerch, Baur GmbH

20 Diagnose Löseritis Lohnt es sich, alles zu digitalisieren? Tristan Horx empfiehlt: Zurücklehnen, abwarten und dann entscheiden. 23 Durch Vorleben inspirieren Eine Frau, die Nachhaltigkeit lebt, im Beruf ebenso wie privat: Zu Besuch bei Judith Grass. 27 Im Büro der Zukunft Smart-Working macht das Arbeitsumfeld so flexibel wie noch nie. 30 Mit Hochspannung Markus Baur, Geschäftsführer der Baur GmbH, über Mut, Innovation und Pioniergeist.

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34 Mit Herz und Verstand Ihre Leidenschaften sind Kommunikation, Netzwerken und aus vollem Herzen lachen. Dabei läuft die Musik von David Bowie rauf und runter. „kontur“ hat Conny Amann 10 Fragen gestellt. 37 Ein besonderer Auftrag Eine komplette Villa an Sardiniens Costa Smeralda einrichten? Nur fünf Tage Montagszeit vor Ort? Das Team von Höttges in Dornbirn konnte diesen Sommer eindrucksvoll zeigen, was in ihm steckt. 43 „kontur“-Special: Nachhaltig in die Zukunft Betriebe in Vorarlberg und Österreich arbeiten mit Investitionen und Innovation an der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks. 63 Hinter der Magie des Films Er ist der Mann, der Stars wie Angelina Jolie ein Gesicht gibt. Für seine lebensechte Nachbildung von Gesichtern mit Bits und Pixeln erhielt der Vorarlberger Bernd Bickel im Jahr 2019 den Oscar. 68 Auf der Höhe der Zeit Die traditionelle Küche Vorarlbergs war schon immer „fast“ vegetarisch und ist damit heute voll im Trend. 73 Ommm . . . Schmuck von Shamballa steht für innere Ruhe und ein positives Man tra. „kontur“ hat den Gründer Mads Kornerup zum Interview getroffen. 78 Barock, nie altbacken Sie sind ein historischer Faktor mit Berührungspunkten zu zeitgenössischer Architektur: Die Bregenzerwälder Barockbaumeister.

85 Experimente wagen, Neues schaffen Beim Londoner Designduo mit Vorarlberger Wurzeln: Für Sofia Hagen und Lisa Hinderdael sind Produktdesgin, Architektur und Kunst gleichwertige Anker ihrer Arbeit. 93 Von Eisprinzessinnen und „Herrn Franz“ Im 3. Wiener Bezirk treffen Stadtgärten auf Industriehallen, hippe Lokale auf Wiener Originale, Vranitzky auf Frau Grete.

IMPRESSUM Herausgeber, Medieninhaber und Hersteller: Russmedia GmbH, A-6858 Schwarzach, Gutenbergstraße 1 • Redaktionelle Leitung: Sabine Carotta, sabine. carotta@russmedia.com • Redaktion: Christa Dietrich, Ernest F. Enzelsberger, Tristan Horx, Verena Konrad, Elisabeth Längle, Franz Muhr, Andreas Scalet, Christiane Schöhl von Norman, Yvonne Tscherner • Art Direktion: Bernadette Prassl, bernadette.prassl@russmedia.com • Anzeigenberatung: Russmedia GmbH, A-6858 Schwarzach, Gutenberg­straße 1, Patrick Fleisch, +43 5572 501-818, patrick.fleisch@russmedia.com; Ramona Lo Russo,+43 5572 501-437, ramona.­lorusso@russmedia.com; Nadja Mauser, +43 5572 501-280, nadja.mauser@­russmedia.com; Gabriel Ramsauer +43 5572 501-785, ­gabriel.ramsauer@russmedia.com; Markus Wertl, +43 5572 501-852, markus.wertl@­russmedia.com • Druck: B ­ uch­druckerei Lustenau GmbH, A-6890 Lustenau, Millennium Park 10 • Erscheinungstag: 11. November 2021 • Nächste Ausgabe: 18. März 2022

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Fotos: WienTourismus/Paul Bauer, Peter Rigaud, Shamballa, melida, Adam Duke Photography

82 Im großen Format Am neuen Touring aus der BMWFünferreihe ist nichts kleinlich.


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Die Zumtobel Group in Dornbirn ist ein internationaler Lichtkonzern und ein führender Anbieter von innovativen Licht­lösungen, Lichtkomponenten und Services. 10 kontur

Foto: Faruk Pinjo

Vom Spiel mit Licht und Architektur


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Marken der Zumtobel Group. Die führende Wettbewerbsposition der Group basiert vor allem auf den drei starken Marken, dem Know-how in der Lichtanwendung und dem technologischen Vorsprung. Im Lighting Segment zählt das Unternehmen mit den Marken Thorn und Zumtobel zu den europäischen Marktführern.

Mit ihren Kernmarken Thorn, Tridonic und Zumtobel bietet die ­Unternehmensgruppe ein umfassendes Produkt- und Serviceportfolio. Die Zumtobel Group umfasst zwei operative Segmente: das Lighting Segment mit seinen Leuchten- und Lichtlösungen sowie das Components Segment.

Mit der Komponentenmarke Tridonic nimmt der Konzern in der Herstellung von Hard- und Software für Beleuchtungssysteme ebenfalls eine führende Rolle ein. Das Service-Angebot der Zumtobel Group ist eines der umfassendsten der Lichtbranche. Zu den Dienstleistungen gehören die Beratung zu intelligenten Lichtsteuerungen und Notlichtanlagen, Licht-Contracting, Design-Services, Projektmanagement für schlüsselfertige Lichtlösungen sowie neue, datenbasierte Dienstleistungen mit Fokus auf Vernetzung von Gebäuden und Städten mittels Licht-Infrastruktur, z. B. IndoorNavigation zur Wegführung von Personen oder das Zählen von Personen innerhalb eines Raums mithilfe von Anwesenheitssensoren in den Leuchten. Der Anspruch der Gruppe ist es, Lichtlösungen zu schaffen, die eine Balance zwischen Energieeffizienz und optimaler Beleuchtungsqualität erzielen.

as Unternehmen wurde 1950 in Dornbirn von Dr. Walter Zumtobel gegründet. Produziert wurden in der Anfangszeit hauptsächlich Vorschaltgeräte für Leuchtstoffröhren. 1952 begann das Unternehmen, komplette Leuchten auf Basis von Leuchtstoffröhren herzustellen. Die 1953 am Markt eingeführte besonders schmale Balkenleuchte Profilux wurde zu einem Verkaufserfolg. Schon 1959 wurde ein Lichtlabor errichtet. Heute verfügt das börsennotierte Unternehmen über zehn Produktionsstätten auf drei Kontinenten sowie Vertriebsbüros und -partner in 90 Ländern. Die Unternehmensgruppe beschäftigte zum 30. April 2021 5813 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 1044,5 Millionen Euro. Als Kernaktionär fungiert die Gründungsfamilie Zumtobel, sie hält rund 37 Prozent der Anteile am Konzern.

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Das Lichtforum. Eine Zukunftsinvestition am Gründungsstandort.

zu können, setzt die Group verstärkt auf den Ausbau von Technologie-Partnerschaften. Am Dornbirner Standort der Zumtobel Group haben Zumtobel Lighting und Tridonic dieses Jahr zum 25. Mal in Folge die ÖKOPROFIT-Auszeichnung vom Land Vorarlberg für ihren Einsatz in Klima- und Umweltschutz erhalten. Ein Raum für Licht. Im November 2020 wurde das neue Lichtforum, eine Zukunftsinvestition am Gründungsstandort Dornbirn, eröffnet. Durch die Revitalisierung der alten Industriehalle des Unternehmens ist auf 4000 Quadratmetern ein Raum entstanden, in dem die Zumtobel Group ihre Lichtkompetenz sowie neueste Entwicklungen präsentiert. Mit der Neuqualifikation der alten Bausubstanz am Gründungsstandort belebt das Unternehmen zudem den urbanen Lebensraum der Messestadt Dornbirn. Im Lichtforum wird die Zumtobel Group 2022 auch Gastgeber für die „Top 100“-Veranstaltung der Vorarlberger Nachrichten sein. Ernest F. Enzelsberger

Im Geschäftsjahr 2020/21 hat die Zumtobel Group insgesamt 64,8 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung (F&E) investiert. Im selben Geschäftsjahr wurden im Lighting Segment 49 und im Components Segment 72 Patente angemeldet. Insgesamt verfügt die Group über aktuell 9027 aktive gewerbliche Schutzrechte, darunter 4820 Patente. Um ihr wettbewerbsfähiges Produktportfolio beibehalten und gerade bei neuen Technologien weiter ausbauen

Im Herzen Wiens. Auch bei Interspar im Haus am Schottentor sorgt Zumtobel für die Beleuchtung.

Die Diversität durch Mitarbeitende aus 80 Nationen ermöglicht es der Group, ganz im Sinne des Gründers, andere Perspektiven einzunehmen und den Horizont zu erweitern. 12 kontur

Fotos: Faruk Pinjo, Matthias Rhomberg, Studio Fasching

Die Strategie. Die Group hat ihre im Geschäftsjahr 2018/19 vorgestellte Gruppenstrategie mit dem Ziel verstärkter Kundenorientierung und geringeren Kosten umgesetzt. Im Zuge der Covid19-Pandemie hat das Management die seit 2018 implementierte „Fokus“-Strategie weiterentwickelt, um Wachstumspotenziale zu generieren und das Unternehmen nachhaltig aufzustellen. Ergänzt um die immer wichtiger werdenden Aspekte Umweltbelange und Digitalisierung ist diese zur „Be focused“-Strategie avanciert. Die Group fokussiert sich auf ihre Zielmärkte und auf nachhaltiges, profitables Wachstum in Kernanwendungsbereichen und Zukunftsfeldern. Im Indoorbereich sind dies v. a. Industrie, Büro und Bildung, Retail sowie Kunst und Kultur. Im Outdoorbereich liegt der Fokus auf der Beleuchtung von Stadtgebieten und Straßen sowie auf Architektur- und Sportbeleuchtung. Die Group ist Innovationsführer bei Komponenten und Sensoren. Die Marken decken den Großteil der Wertschöpfungskette im Bereich Licht ab. Die Group setzt auf Innovation und schlüsselfertige Lösungen. Das Ziel ist, bis 2025 klimaneutral zu wirtschaften und das Prinzip der Kreislaufwirtschaft zu implementieren. Ebenso soll den Kunden geholfen werden, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.


„Vorreiterrolle für die gesamte Lichtbranche“ – Alfred Felder, CEO Zumtobel Group, im Interview. Wie soll sich der Standort Vorarlberg entwickeln? Welche Investitionen sind geplant? Der Hauptsitz in Dornbirn stellt als Drehscheibe und Innovationshub innerhalb der Zumtobel Group einen integralen Bestandteil unseres Erfolgs dar. Dies betonen wir beispielsweise durch unsere Investition in das neue Lichtforum am Gründungsstandort des Unternehmens. Zudem ist und bleibt Dornbirn unser Zentrum für Forschung & Entwicklung. Dahingehend investieren wir derzeit am Standort Schweizerstraße in ein „Innovation and Collaboration Center“ (ICC), das künftig als Plattform für die Zusammenarbeit zwischen Produktion und F&E dient. Dabei wird das ICC zukunftsweisende Technologien, wie etwa 3D-Druck oder den Einsatz kollaborativer Roboter, näher auf deren Mehrwert für unsere Produktion untersuchen sowie innovative Einsatzmethoden erarbeiten. Dornbirn bleibt unser Leitwerk mit hohem Innovationspotenzial – nicht zuletzt auch, weil wir rund 1630 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vorarlberg beschäftigen, was den Großteil unserer Belegschaft darstellt. Welche Strategien verfolgen Sie zur Bewältigung des Fachkräftemangels? Der Fachkräftemangel kann nicht allein durch interne Maßnahmen bewältigt werden. Dafür kooperieren wir mit Fachhochschulen und Universitäten, bieten zukunftsfähige Lehrberufe an, wodurch wir einen Grundstein für die Rekrutierung von externen Fachkräften legen. Zudem ist es wichtig, die innerbetriebliche Berufsausbildung zu fördern, um dem Fachkräftemangel im Zuge des demografischen Wandels zu begegnen. Die Zumtobel Group ist einer der größten Arbeitgeber in der Region und bildet am Standort Dornbirn aktuell 51 Lehrlinge zu den Fachkräften von morgen aus. Für unser überdurchschnittliches Engagement in der Lehrausbildung tragen wir seit über 20 Jahren das von der Wirtschaftskammer Vorarlberg verliehene Prädikat „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“. Zwei Drittel der Absolventinnen und Absolventen bleiben nach ihrem Abschluss in einer anspruchsvollen Festanstellung im Unternehmen, was nicht nur eine kalibrierte Nachfolgeplanung unterstützt sowie den Wissenstransfer fördert, sondern auch die Qualität der Lehrausbildung bestätigt. Zudem legen wir großen Wert auf eine individuelle Abstimmung der persönlichen Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden – beispielsweise stehen Optionen wie Teilzeit-Modelle, gesicherte Kinderbetreuungsplätze und Remote Working zur Verfügung. Auch bieten wir vielfältige innerbetriebliche Weiterbildungen an. Dank gezielter Mitarbeiterentwicklung und die Möglichkeiten auf fachliche wie persönliche Kompetenzerweiterung können wir zahlreiche Stellen im Rahmen des In-HouseRecruiting besetzen. Wie hoch ist der Anteil von Forschung/Entwicklung und gibt es eine verstärkte Zusammenarbeit mit Universitäten bzw. Fachhochschulen? Wir sind als Unternehmensgruppe heute mit unseren Marken führender Anbieter von innovativen Lichtlösungen und bieten unseren Kunden weltweit ein umfassendes Portfolio, bei dem der Mensch und seine Bedürfnisse konsequent im Mit-

Die Wurzeln. „Dr. Walter Zumtobel war immer engagiert, Produktneuheiten zu schaffen. Dieses Streben nach Innovation führen wir weiter“, so Alfred Felder.

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Vorstand der Group. Bernard Motzko (COO), Alfred Felder und Thomas Erath (CFO), v. l. n. r.

Im Mittelpunkt. (Licht)Kunst in der Fondation Beyeler.

telpunkt stehen. Um ein nachhaltig wettbewerbsfähiges Portfolio sicherstellen zu können, müssen wir die herausragende Technologieposition und Innovationskraft der Zumtobel Group weiter stärken. Dies gelingt unter anderem durch laufende Investitionen in F&E. Darüber hinaus pflegt die Zumtobel Group ein umfangreiches Portfolio an Patenten, was uns Zugang zu strategischen Kooperationen mit anderen Unternehmen sowie die Möglichkeit auf Patentlizenzaustauschverträge mit wichtigen Marktteilnehmern verschafft. Zur innovativen Erweiterung unseres Produktportfolios setzen wir auf den Ausbau von Technologie-Partnerschaften im Rahmen von nationalen wie internationalen Forschungsprojekten. Neben namhaften Organisationen und Unternehmen wie Nichia, Bartenbach, zactrack Lighting Technologies und vielen anderen kooperieren wir mit Hochschulen und Instituten, darunter V-Research, FH Joanneum oder die Technische Universität Graz. Durch unser Engagement in länderübergreifenden Gremien und Verbänden behandeln wir Themen wie Sicherheit und Qualität des Lichts und unterstützen somit die gesamte Lichtindustrie. Wie geht die Zumtobel Group mit dem Thema Nachhaltigkeit um? Unser Ziel ist es, nicht nur kundenorientierte Lösungen zu schaffen, sondern auch die Nachhaltigkeit noch stärker in unserem Handeln zu verankern. Deshalb haben wir im letzten Geschäftsjahr unsere bestehenden Initiativen zur Nachhaltigkeit weiter in den Mittelpunkt gerückt. Wir wollen systematisch im Sinne der Kreislaufwirtschaft arbeiten. Dabei geht es uns ebenso um den verantwortungsvollen Umgang mit Materialressourcen wie um die systematische Minimierung von Abfällen, Emissionen und Energieverbrauch. Das wird künftig bereits in der frühesten Phase der Produktentwicklung berücksichtigt und dann in der Konstruktion und der operativen Supply-Chain konsequent umgesetzt. Mit diesen Initiativen will und kann die Zumtobel Group in diesem Bereich eine Vorreiterrolle für die gesamte Lichtbranche einnehmen.

„Die Zumtobel Group hat innovative familiäre Wurzeln und wir sind darum bemüht, den Unternehmensspirit und die Werte unseres Gründers aufrechtzuerhalten.“ 14 kontur

Fotos: Faruk Pinjo, Studio Fasching, Zumtobel

Es ist vor allem unsere Passion und Faszination für Licht, die uns Tag für Tag vorantreibt.


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Die PRISMA Unternehmensgruppe setzt vielfältige Initiativen und liefert nachhaltige Impulse für Lebens-, Begegnungs- und Arbeitsräume der Zukunft. Die Einbeziehung sozialer Aspekte, die Integration kultureller und traditioneller Werte und die Erfahrungen aus dem Management von 41 Standorten mit über 88 Gebäuden in Deutschland und Österreich führen laufend zu inhaltlichen, baulichen und organisatorischen Innovationen. Mit rund 50 Unternehmen und über 1.200 Mitarbeiter_innen ist der Competence Park FRIEDRICHSHAFEN ein international vernetzter Unternehmensstandort für Engineering, Software und Business Services, der sich durch umfangreiche Infrastruktur- und Dienstleistungsangebote auszeichnet. prisma-zentrum.com/cpf

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Gastgeber aus Leidenschaft Huber Fine Watches & Jewellery ist seit einem Jahr am Leutbühel in Bregenz präsent. Das traditionsreiche Familienunternehmen etabliert sich zunehmend als Treffpunkt für Uhren- und Schmuckliebhaber im „Ländle“.

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er Bregenzer Weihnachtsmarkt beginnt bald und lädt zum Flanieren, Genießen und Verweilen in der Fußgängerzone ein. Eine gute Gelegenheit, um einen ­Ausflug an den See und in die schöne Innenstadt zu machen. Ein weiteres Highlight ist der immer am ersten Samstag im Monat stattfindende „Huber-Brunch“. Bei einem reichhaltigen Frühstück mit Häppchen, Kaffee und Champagner können die Besucherinnen und Besucher das 2020 eröffnete dreistöckige Stadthaus besichtigen, mit Gleichgesinnten über ausgewählte ­Uhren und Schmuck fachsimpeln und sich beraten lassen.

Glücksmomente. Das persönliche Ambiente ist bei Huber sicht- und spürbar.

Zeit genießen. Wer Huber kennt, schätzt die stets aufmerksame und zuvorkommende Art des Inhabers Norman J. Huber und dessen Team sowie das persönliche Ambiente des traditionsreichen Familienunternehmens an allen seinen Standorten in Bregenz, Lech am Arlberg, Vaduz (Liechtenstein) und im Grand Resort Bad Ragaz (Schweiz). „Wir freuen uns, wenn die Gäste gerne zu uns kommen“, sagt Wei Lun Lin. Der gebürtige Vorarlberger ist ­Geschäftsführer der Huber-Boutique am Leutbühel und fühlt sich in seiner Gastgeberrolle sichtlich wohl.

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Wir freuen uns, wenn die Gäste gerne zu uns kommen.

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Feinste Uhrmacherkunst. In den beiden weiteren Stockwerken des Stadthauses befinden sich ein Uhrenatelier sowie eine Lounge, die für Anlässe oder Präsentationen genutzt werden kann. Dort organisierte Huber vor Kurzem einen besonderen Event: Ausgewählte Gäste bekamen einen Einblick in die faszinierende Uhrmacherkunst und legten selbst Hand an, indem sie ein Uhrwerk ­auseinandernahmen und wieder zusammenbauten – ein besonderes Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. Das ist denn auch seit ­jeher das Credo von Huber. www.huber-juwelier.at

Foto: Studio Fasching

Huber hat den Neubau an der Kirchstraße 1 am Leutbühel stark an die historische Fassade des ursprünglichen Gebäudes angepasst. Die Uhren- und Schmuck-Boutique fügt sich stimmig in das Bild der Bregenzer Fußgängerzone ein. Die Gäste erwartet im 160 Quadratmeter großen Erdgeschoß ein Shop-in-Shop-Konzept, in dem verschiedene Uhren von Weltmarken präsentiert werden, etwa Rolex, IWC, Cartier, Hublot und Tudor. Diese Marken sind in Vorarlberg nur bei Huber erhältlich. Liebhaber, die Uhren mit Geschichte mögen, werden vom Vintage-Sortiment begeistert ­ sein. Schmuckstücke von Pomellato, Boucheron und Serafino Consoli sowie die „Huber Private Label Collection“ ergänzen das erlesene Angebot.


Menschlichkeit vermitteln Ins Reinhardt-Seminar ist sie einfach reinmarschiert und das Vorarlberger Landestheater war eine vieler Bühnen, an die Vivienne Causemann Bewerbungen schrieb. Am Vorsprechtag haben sich alle ineinander verliebt.

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Foto: Dietmar Stiplovsek

ch war gut im Abschreibenlassen“, erzählt Vivienne Causemann. Während Künstler immer wieder gerne damit kokettieren, dass sie miserable Schüler waren, dass die Schule die Kreativität behindert und für Fantasiebegabte kaum auszuhalten ist, hat sie ein naturwissenschaftlich orientiertes Gymnasium gerne besucht, relativ schnell gewusst, was die Lehrer von ihr wollen und mit 17 das Abitur gemacht. Ein Medizinstudium hätte sich Vivienne Causemann durchaus vorstellen können, aber der Berufswunsch Schauspielerin festigte sich zusehends.

Schuld daran, wenn man das so sagen will, war auch das kleine Tübinger Zimmertheater, an dem sie als Jugendliche in ­Performances mitwirkte und philosophische Diskussionen erlebte. Dass am Reinhardt-Seminar in Wien die Aufnahmeprüfungen laufen, hat sie von einer Freundin erfahren. Mit dem Bild im Kopf, dass sie wohl ohnehin keine Chance hat, aber dennoch etwas aufgeregt, ist sie hingefahren, reingelaufen und wurde aufgenommen. Nach zwei Jahren Studium und nach Absolvierung der paritätischen


Ich liebe Büchner, ich liebe Klassiker, ich finde es spannend, wie man alte Stücke neu greifen kann.

Bühnenreifeprüfung hat sie sich zuerst ­einmal freischaffend orientiert. Filmrollen. Das Tübinger Zimmertheater zählte nun aus einer anderen Position zu den Stationen, die sie durchlief. Filmrollen kamen hinzu, darunter eine kleine Partie in „Licht“ über die blinde Pianistin Maria Theresia von Paradis von Barbara Albert, für die sie wienerisches Sprechtraining bekam. Das musste eben so sein, auch wenn das klare Deutsch, das Vivienne Causemann grundsätzlich spricht, für die Bühne von Vorteil ist. Privat hat sie sich mit dem Dialekt in der Region schon angefreundet. „Ich merke, dass ich ab und zu ine und dussa sage.“ Um „ine“, also ins Vorarlberger Landestheater hineinzukommen, hat es einiger Anstrengungen bedurft. Man

werde während des Studiums zwar darüber aufgeklärt, dass der Schauspielberuf ständige Ortswechsel und Vorsprechtermine mit sich bringt, aber vor die Tatsachen gestellt, hieß das für Vivienne Causemann, zahlreiche Bewerbungen an so ziemlich alle Theater zu schicken, die für sie in Frage kamen. Dass ein solcher Brief auf dem Tisch bzw. am Computer von Intendantin Stephanie Gräve gelandet ist, empfindet sie heute als großes Glück. Sie wurde mit weiteren Kollegen zu einem Vorsprechen geladen, bei dem sich „gleich alle ineinander verliebt haben“. Umweltaktivistin. Das sind gute Voraussetzungen für den Aufbau eines Ensembles in das sie sich mit „Die Zertrennlichen“ einfügte, einem Stück von Fabrice Melquiot, das davon handelt, wie zwei Jugendliche

aus verschiedenen Kulturen gegen den Willen der Eltern eine gemeinsame bzw. für beide verständliche Sprache finden. Kurze Zeit später spielte sie ebenfalls auf der kleinen Bühne des Landestheaters, der sogenannten Box, eine junge Umweltaktivistin in „Who cares? Welche Krise?“ der Vorarlberger Schriftstellerin Daniela Egger. Im vergangenen Frühjahr realisierte sie eine aufrüttelnde Performance am Klavier. Auf dem Kornmarktplatz sang sie einen Tag lang das selbst komponierte Lied „Black Ocean“. Der Titel weist auf einen soziologischen Begriff hin bzw. den einstigen Sklavenhandel. Heute gehe es darum, die Leute darauf aufmerksam zu machen, dass die Flüchtlingsbewegungen auch auf Probleme zurückzuführen sind, die wir (Stichwort: Rohstoffgewinnung) ausgelagert haben. Hinterher sind Menschen auf sie zugegan-

Vivienne Causemann wurde im süddeutschen Herrenberg geboren und verbrachte die frühe Kindheit in Namibia. Erste Bühnenerfahrungen machte sie am Tübinger Zimmertheater. Die Ausbildung absolvierte sie am Reinhardt-Seminar. 18 kontur

Fotos: Anja Koehler, Oliver Lerch, Sarah Mistura

Starke Rollen. Vivienne Causemann mit Katrin Hauptmann in „Woyzeck“ und Nico Raschner in „Die Zertrennlichen“.


Engagiert. In „Pünktchen und Anton“ übernimmt sie ab November gleich mehrere Rollen. Ein wichtiger Auftritt war die Performance am Kornmarktplatz.

gen und haben gesagt, dass die Aktion etwas mit ihnen gemacht hat. „Ich lote gerne meine Grenzen aus, ich sage immer, dass ich nicht richtig geprobt habe, wenn ich keine blauen Flecken habe“, meint Causemann. Die Frage nach der Affinität zu Stücken habe sie bis vor Kurzem gar nicht beantworten können. Mittlerweile seien es wohl die widerständigen Rollen oder Außenseiterfiguren, die sie besonders interessieren. „Ich liebe Büchner, ich liebe Klassiker, die alten Griechen, ich finde es spannend, wie man alte Stücke neu greifen kann. Aber auch Texte von Elfriede Jelinek sind fantastisch.“ Menschlichkeit. Dem Publikum Menschlichkeit zu vermitteln, ist das, was sie durchaus motiviert. Vivienne Causemann ist, wie sie sagt, „in einem humanistischen Haushalt“ groß geworden. Der Vater ist Soziologe, die Mutter Pädagogin, die frühe Kindheit hat sie in Namibia verbracht, weil der Vater dort in der Entwicklungs­hilfe tätig war. Bestimmte Gerüche sind es, die sie an die Zeit erinnern.

Als nächstes wird sie in „Pünktchen und Anton“ von Erich Kästner mitwirken. Schon im Vorjahr wurde geprobt, dann behinderte Corona sämtliche Aufführungen. „Für mich ist es wichtig, dass ich Kinder so ernst nehme wie die Erwachsenen, dass ich nicht versuche, ein Kind zu spielen, wenn ich ein Kind in einem Stück zu verkörpern habe. „Manche sagen, Kinder sind das strengere Publikum, ich liebe dieses Publikum.“ Kinder steigen nach der Erfahrung der Schauspielerin nicht aus, wenn eine Szene sehr viel Text hat, dass sie nicht immer alles verstehen, seien sie im Alltag mit den Erwachsenen durchaus gewohnt. Nach Büchners „Leonce und Lena“, einer Inszenierung, in der sie die Gouvernante spielt sowie „Wir reden über Kunst, das sieht man doch“, kommt besonders Spannendes auf Vivienne Causemann zu. Sie übernimmt die Titelrolle in „Frida – Viva la vida“. Eine optische Ähnlichkeit mit der Malerin Frida Kahlo ist nicht auszumachen. Sie sei die Seele von Kahlo, habe die Regisseurin Maria Lisa ­Huber gesagt. „Ich finde, das ist ein ganz schönes Bild.“ Christa Dietrich

Ich höre oft, dass Intendanten Bewerbungen im Stundentakt erhalten. Meine ist zum richtigen Zeitpunkt am Vorarlberger Landestheater angekommen. kontur 19


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Diagnose: Akute Löseritis O Tristan Horx, Trend- und Zukunftsforscher

„In Zukunft wird uns immer mehr digitaler Unfug über denWeg laufen, der in produktevolutionären Sackgassen verenden wird.“ 22 kontur

bwohl das soziale Zerbröseln im Netz, die Journalismuskrise und die Konsequenzen für die Gesellschaft uns als Thema ­lange beschäftigen werden, sind dies nur Teilbereiche der Digitalisierung. Vieles, vor allem in der Businesswelt und Industrie, wurde erfolgreich zum Besseren digitalisiert. Leider gibt es für Endkonsument(inn) en nicht ganz so viele tolle Produkte, wie man sich wünschen würde. Oft geht das Ganze mit der Integration in die Gesellschaft schief. Der Friedhof an schrottigen Digital-Gadgets von Google Glasses bis Segway ist groß – und notwendig. Irgendwer muss den ganzen Mist ja auch ausprobieren. Nur muss das immer ich sein? Die Early Adopter von neuen Technologien und Geräten können es doch gerne für uns ausprobieren, sodass wir nicht unser hart verdientes Geld in ein Produkt stecken, das nach spätestens einem Monat sein Ende im Keller findet. So ist der Versuch, menschliche Beziehungen zu digitalisieren, weit schwieriger als zum Beispiel einen Toaster, Kühlschrank oder Wasserkocher.

Nicht massentauglich. In der Zukunft nach Corona wird uns immer mehr digitaler Unfug über den Weg laufen, der in produktevolutionären Sackgassen verenden wird. Sosehr ich mich auch schon auf die digitale Gabel oder Bratpfanne mit dazugehöriger App freue, sosehr habe ich das Gefühl, es gibt bessere Möglichkeiten für die Digitalisierung. Soll nicht heißen, dass es in Nischenfällen nicht auch hier sinnvolle Anwendungen gäbe. Es existiert bereits eine Gabel, die Menschen mit neurologischen Problemen hilft, zu essen. Und für die Gordon Ramseys dieser Welt ist die smarte Pfanne vielleicht ein interessantes Gadget. Oft wird aber eben die Massentauglichkeit vollkommen überschätzt. Es lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen, um zu schauen, wie die Wurst der Digitalinnovation meistens gemacht wird und weswegen so wenige Produkte wirklich nachhaltig wirken. Die Schnittstelle zwischen Neuem und Wertvollem ist relativ klein. Haben Sie einen smarten, digitalen Kühlschrank, oder steuern Sie Ihre Heizung und Beleuchtung mit einer App? Wenn ja, sind Sie vielleicht

Fotos: Klaus Vylnnalek, shutterstock

Lohnt es sich, alles zu digitalisieren? Und was ist wahre Innovation, was Zeitverschwendung? D ­ arüber schreibt Tristan Horx in seinem aktuellen Buch „Unsere Fucking Zukunft“. Sein Tipp: Zurücklehnen, abwarten und dann entscheiden.


­ inem neuen Phänomen auf den Leim gee gangen, der sogenannten Löseritis. Heutzutage bauen Unternehmen Probleme auf Lösungen, die es gar nicht gibt, und wir kaufen diese sogar. Obgleich diese Dynamik bereits vor der Digitalisierung anzutreffen war, ist sie nun wahrhaftig explodiert – vor allem durch die Möglichkeit, sich das Gerät ganz schnell online zu bestellen. Getoastetes Brot, mehr nicht. Das Ganze läuft in drei Phasen ab. Zuerst wird ein bereits bestehendes Produkt digitalisiert, einfach weil man es kann – zum Beispiel ein Toaster. Den kann man mit dem Smartphone steuern, sehr beeindruckend und dementsprechend teuer. Dann merkt der Produzent aber langsam, dass das Produkt keinen inhärenten Mehrwert für Endkund(inn)en hat. Im Ende ist das Stück Brot eben getoastet, nicht mehr, nicht weniger. Also beginnt Phase zwei, das Marketing. Alles an Werbebudget wird hineingebuttert, mit der Aufgabe, Endkund(inn)en einzureden, wie dringend er doch besagtes Smart-Gerät braucht. Das funktio-

niert genau so lange, dass man die produzierte Ware noch verkauft kriegt. Folgt der letzte Schritt, indem man es still vom Markt zieht und sich über die Profite freut. Dann kann der Prozess wieder von vorne beginnen. Hoffentlich hat die coronabedingte Zeit zu Hause uns geholfen, auszusortieren, welche Gadgets wirklich Sinn machen und welche nur Abzocke sind. Am Ende landen 95 Prozent davon sowieso auf der Halde. Wenn wir nicht daraus lernen, wird die Löseritis zu einer chronischen Krankheit – noch eine brauchen wir wirklich nicht. Wertvoll, neu oder beides. Für die Technolution, den evolutionären Prozess, der bestimmt, welche neuen digitalen Produkte sich langzeitig durchsetzen, ist die Löseritis nicht unbedingt von Vorteil. Die großen Werbekampagnen verzögern das Absterben eines Produkts so lange, dass es gelegentlich eine parasitäre Rolle einnimmt. So sind Alexa & Co. für viele Menschen nicht mehr wegzudenken, aber eigentlich die ganze Nummer nicht wert. Klar, es ist nice, ihr zu sagen, sie solle „Despacito“ spielen.

Aber dass die Datensammlung, die durch das kleine, unscheinbare Gerät passiert, an eine Dystopie direkt aus Hollywood gemahnt, ist uns egal. Denn wir sind an Löseritis erkrankt. Die Selbstdiagnose ist zum Glück nicht schwer. Wenn Sie ein „cooles“ Gadget also dank der Internetalgorithmen empfohlen kriegen, sollten Sie sich die Frage stellen: Ist es wertvoll und neu oder nur eines von beiden? Die Schnittfläche ist das, was wahre Innovation ausmacht – der Rest ist Geld- und vor allem Zeitverschwendung. Man muss nicht bei jedem Hype mitmachen. Die ewig gesuchte Achtsamkeit besagt ja, die Kontrolle über die eigene Aufmerksamkeit zurückzuerlangen. Zukunft entsteht nicht dann, wenn alles, was digitalisiert werden kann, endlich digitalisiert ist. Sie entsteht, wenn wir Zeit für mehr Menschliches schaffen. Die Zukunftsvision kann nicht sein, uns endlich von unserem haptischen Dasein zu befreien, sondern es zu verbessern. Das gilt für Gadgets sowie das Internet. Smart Tech kann auch Low Tech sein. Tristan Horx

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Mein Geld macht schlau. Ihr Geld kann die Welt verändern – wenn Sie mit Ihrem Investment Unternehmen fördern, die sich zum Beispiel für Bildung engagieren. Und das geht übrigens schon mit kleinen Beträgen. Wir geben 8 auf Ihr Geld. Und auf die Welt. Sinnvoll anlegen. Wir beraten Sie: 050 882-8000


Nachhaltige Inspiration Die Entwicklung hin zur Nachhaltigkeit kann im Großen und Kleinen gelingen. Der Beweis: das erste ­klimaneutrale Tourismusgebiet Österreichs. Und Judith Grass.

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Foto: Oliver Lerch

iel gereist ist Judith Grass. Die Geschäftsführerin der Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH hat im Ausland studiert, gearbeitet, sich Tourismusgebiete angesehen und fremde Kulturen erlebt. Mehrere Monate verbrachte sie in Afrika, Neuseeland und Russland. „In Sibirien“, erzählt sie, „lagen die Temperaturen im Winter bei -40 Grad. Da hab’ ich im Skianzug geschlafen.“ Sie erinnert sich, wie die Temperaturen dann plötzlich auf -20 Grad anstiegen. „Ich weiß noch, wie ich überlegte: Was zieh’ ich an, wenn es so warm ist?“ Die 35-jährige Bürserin lacht. Doch Grass hat nicht nur ­Anekdoten zum Schmunzeln in ihrem Russland-Gepäck. Geprägt hat sie ein anderes Erlebnis. „Es war der Moment, in dem ich die Müllberge sah. Ich stand vor diesen riesigen Bergen aus Abfall und dachte: Das kann es nicht sein.“ Das sei ihr „Augenöffner“ gewesen, der ihr Handeln wortwörtlich nachhaltig verändern sollte.

Beruflicher Werdegang. 2012 startete die Vorarlbergerin, die den Master in Tourismus und Freizeitwirtschaft besitzt, bei illwerke Tourismus durch, bis sie im Juli 2020 in die Geschäftsführung der Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH berufen wurde. Hier setzt sie sich unter anderem engagiert für die Umwelt ein – die Nachhaltigkeit bei jeder Planung, Veränderung und Neuanschaffung fest im Blick. Bereits 2018 wurde das Tourismusgebiet im Monta-

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Judith Grass setzt nachhaltige Maßnahmen. Auch das Thema Müll bewegt sie sehr. Zu Hause lebt sie das Prinzip der Abfallvermeidung – beruflich arbeitet sie gerade an einem Mülltrennsystem, das im Tourismusgebiet Golm zum Einsatz kommen soll.

Frauenpower. Judith Grass mit ihrem Team.

fon durch das Klimaneutralitätsbündnis 2025 als erste Tourismusregion in Österreich als klimaneutral zertifiziert. Die Gäste können das oftmals gar nicht glauben. „Ihr seid klimaneutral – wie soll das denn funktionieren? Diese Frage bekomme ich oft zu hören“, so die Bergliebhaberin. Die Skepsis würde allerdings weichen, wenn man aufzähle, welche Beiträge zum Umweltschutz geleistet werden. „Die Menschen sind dann ziemlich überrascht.“ Nachhaltige Maßnahmen. Man habe schon vor dem Zertifizierungsprozess, der 2017 startete, CO₂-sparsame Maßnahmen getroffen. Als 2012 die Hüttenkopfbahn ersetzt wurde, glänzte das Unternehmen durch Pioniergeist. „Die Hüttenkopfbahn war die erste Bahn, die mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet wurde. Damals ein weltweites Novum“, weiß die junge Geschäftsführerin. Vor allem die Photovoltaik-Module, die in das gebogene Dach der Tal- und Bergstation integriert wurden, gab es in dieser Form nicht. Jährlich sorgt die Anlage für 60.000 kWh Strom. Das heißt, die 6er-Sesselbahn wird zu einem Drittel mit Sonnenenergie betrieben. Aber auch in anderen Bereichen wurde in nachhaltige Lösungen investiert. „Das Schneemangement ist beispielsweise GPS-unterstützt. Wir können also punktgenau beschneien“, erklärt Grass. Unterstützt wird außerdem die E-Mobilität durch Ladestationen für E-Fahrzeuge.

Mit dem erhobenem Zeigefinger erreicht man nichts. Menschen durch Vorleben zu inspirieren, macht mehr Sinn. 26 kontur

Die Gastronomiebetriebe vor Ort agieren ebenso umweltfreundlich und ressourcenschonend. Hier kommen regionale und saisonale Lebensmittel auf den Tisch. Ein Drittel der Gerichte auf der Menükarte ist zudem vegetarisch oder vegan. Wenn möglich, wird auf Plastik verzichtet und auf Recycling-Produkte zurückgegriffen, die Putzmittel besitzen das Ecolabel und sind biologisch abbaubar. „Ob es um Lebensmittel, Putzmittel, Büromaterial oder Werbeartikel geht, wir bevorzugen den nachhaltigen Weg.“ Das bedeutet auch, das unvermeidliche CO₂-Emissionen durch Unterstützung von Klimaprojekten – meist in der 3. Welt – kompensiert werden. Doch auch im Montafon steht ein neues Projekt auf der Agenda: die Einführung eines Abfallkonzeptes mit 4-teiligem Trennsystem für das

Fotos: Oliver Lerch, Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH Bregenz

Vorreiterrolle. Die Hüttenkopfbahn generiert ein Drittel des benötigten Stroms aus Sonnenenergie.


gesamte Tourismusgebiet. Die Restmülltonne soll Gesellschaft bekommen, schließlich können viele Stoffe recycelt werden. Schrittweise Veränderungen. Privat setzt Grass auf Müllvermeidung, um Plastik macht sie einen großen Bogen. Die erste Maßnahme nach dem „Mülltrauma“ in Russland sei der Umstieg von Duschgel auf feste Seife gewesen, auch die Shampooflasche wurde umschifft. Body-Butter stellt Judith Grass heute gerne selbst her, auch Waschmittel und Co. Außerdem kauft die 30-Jährige meistens auf dem Markt ein und genießt Selbstproduziertes wie Marmelade und Apfelmus. All diese Maßnahmen zeigen Wirkung. „In unserem 2-Personen-Haushalt fallen jährlich nur zwei gelbe Säcke mit Plastikabfall an“, erzählt die Geschäftsführerin ganz ohne schulmeisterhaften Unterton. Denn die naturbegeisterte junge Frau ist überzeugt: „Mit dem erhobenem Zeigefinger erreicht man nichts. Menschen durch Vorleben zu inspirieren, macht mehr Sinn.“ Grass verheimlicht nicht, dass sie aufgrund der Strecke und Arbeitszeiten ihr Auto benutzt,

um zur Arbeit nach Vandans zu gelangen. Manch einer kreidet ihr das an. „Man kann nicht perfekt sein", sagt sie. "Aber wenn jeder tut, was er kann, geht es schrittweise in die richtige Richtung." Lösungen. Der Golm hat eindrucksvoll bewiesen, dass Klimaneutralität auch in „größerem Stil“ erfolgreich umgesetzt werden kann. Nachhaltige Ziele können erreicht werden. Vom „Wie“ hat Grass ganz klare Vorstellungen: „Die Veränderungen müssen dreidimensonal passieren – auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene.“ Der UN-Aktionsplan Agenda 2030 zur nachhaltigen Entwicklung sieht genau das vor und beinhaltet 17 weitreichend definierte Ziele (SDGs). Die gute Nachricht: Verabschiedet wurde das Abkommen bereits 2015 von allen 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen. Bleibt zu hoffen, dass die Transformation der Welt schon in vollem Gange ist. Und dass nicht nur die Müllberge in Russland verschwinden, sondern auch der „Mist“ vor der eigenen Türe. Das sollte machbar sein. Schritt für Schritt. Yvonne Tscherner

Abschalten in der Natur. Energie tankt die junge Geschäftsführerin am liebsten inmitten der herrlichen Bergwelt. Diese durch umsichtiges und nachhaltiges Handeln zu erhalten, liegt ihr sehr am Herzen.

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Foto: Sedus Stoll AG

Intuitiv und dynamisch. Im Smart Office zeigen unterschiedliche Arbeitsbereiche neue Freiräume auf.

Leben ist Veränderung – auch im Arbeitsumfeld. Wo früher feste Arbeitsplätze und Strukturen die Bürolandschaft prägten, nutzen heute immer mehr Unternehmen SmartWorking-Konzepte.

Im Büro der Zukunft S tellen Sie sich vor: Sie kommen morgens ins Büro und wissen noch gar nicht, wo genau Sie überhaupt arbeiten. Vor wenigen Jahren kaum vorstellbar. Firmen, die das System der freien Arbeitsplatzwahl da bereits nutzten, wurden belächelt. Und nun? Im Büro der Zukunft wird genau dieses System salonfähig werden, ist auch Guntram Paterno von Paterno Bürowelt in Dornbirn überzeugt: „Die freie Wahl des Arbeitsplatzes – je nach Aufgaben und Vorlieben – verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten, grundlegend. Und trägt wesentlich zu mehr Wirtschaftlichkeit und Arbeitszufriedenheit bei.“ Wirtschaftlichkeit, weil jede Menge Fläche gespart werden kann. Denn fixe Arbeitsplätze „fres-

sen“ Raum, der beispielsweise bei Teilzeitkräften nur wenige Tage in der Woche effektiv genutzt wird. Durch flexible Lösungen kann diese Lücke gefüllt und die Nutzung optimiert werden. Smarte Lösung. Doch je mehr Freiheit herrscht, umso mehr Chaos könnte auch entstehen. Darum gilt es, vor der freien Platzwahl die nötigen technischen Voraussetzungen und Regeln zu schaffen. Intelligente Lösungen und Apps kommen zum Einsatz und leisten einen wertvollen Beitrag für die Nutzung und das Management von Arbeitsplätzen in Smart-Working-Umgebungen. Per Smartphone oder anderen Endgeräten kann jede(r) bereits am Tag zuvor leicht einen freien Arbeits-

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Heute entscheiden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunehmend selbst, wo und wie sie ihre Aufgaben am besten bewältigen können.

Im Cube. Hier können Treffen stattfinden oder Telefonate geführt werden, ohne andere zu beeinträchtigen.

Offenheit. Verschiedene Treffpunkte laden zu einem kurzen Austausch ein.

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Freiräume. Das deutsche Unternehmen hat vor wenigen Jahren das „Büro der Zukunft“ aufgebaut. In diesem Smart Office sitzen verschiedene Abteilungen unter einem Dach, können noch intensiver zusammenarbeiten und kommunizieren. Architektur, Raum und Einrichtung spielen zusammen. „Ziel war es, kurze Kommunikationswege zu schaffen, und zwar von Mensch zu Mensch für übergreifende Teamarbeit und mehr Transparenz. Verschiedene Arbeitsbereiche zeigen Freiräume auf und machen es möglich, ganz intuitiv, dynamisch und nach den neuesten Erkenntnissen zusammenzuarbeiten.“ Das Potenzial des Raumkonzeptes verstärkt sich durch große Fenster, die den Blick ins Grüne ermöglichen und viel Tageslicht ins Gebäude fluten lassen. Hier sind vor allem die fest zugewiesenen Arbeitsplätze angeordnet. Im Erdgeschoß finden sich nicht nur abgetrennte Büros und Besprechungsräume, sondern in der

sogenannten Mittelzone auch Treffpunkte, die für den informellen Austausch genutzt werden können. So sind Offenheit, Nähe und separierte Räume vereint. Volle Konzentration. Offene Raumkonzepte bringen viele Vorteile mit sich: Eingefahrene Strukturen werden aufgelöst, Kommunikation und Zusammenarbeit gefördert. Kurze Wege, flexible Meetings und spontaner Austausch prägen den Alltag. Doch wie sieht es in diesem „Büro der Zukunft“ mit konzentriertem Arbeiten aus? Laut Forbes geben 76% der Arbeitnehmer(innen) an, dass die größte Ablenkung im Open Space durch Kollegen entsteht, die laut telefonieren oder sich während eines nicht geplanten Treffens unterhalten. 58% der Arbeitnehmer(innen) sagen, nach einer Umfrage der University of Sydney, dass sie viel mehr Privatsphäre brauchen, um sich konzentrieren zu können. „Für bestimmte Aufgaben sind Fokus, Ruhe und etwas Distanz zum Umfeld notwendig“, bestätigt auch Guntram Paterno. Eine moderne Büroplanung muss diese Bedürfnisse in Einklang bringen und Möglichkeiten schaffen. Beispielsweise durch flexible Office-Cube-Lösungen. Hier bleiben bei Treffen in kleiner Runde oder beim wichtigen Telefonat Geräusche „draußen“ – und man selber stört auch niemanden. Sabine Carotta

Fotos: Sedus Stoll AG

platz finden und buchen oder Besprechungsräume reservieren. „Das Facility Management kann die Belegungsdaten dann beispielsweise nutzen, um die Arbeitsumgebungen zu optimieren“, erläutert Guntram Paterno das System von se:connects des Herstellers Sedus in Zusammenarbeit mit Kapsch.


v.l. Christiane Schwald-Pösel, David Breznik, Martina Köberle, Thomas Haschberger, Daniel Rein und Kerstin Polzer

VORARLBERG HEUTE TÄGLICH, 19.00 UHR, ORF 2

vorarlberg.ORF.at


Geschichte mit Spannung Im stillgelegten Stickereigebäude des Urgroßvaters fing alles an. Mit der Gründung der „Physikalisch-Technischen Werkstätten“. Heute zählt die Baur GmbH in Sulz viele Energieversorger der Welt zu ihren Kunden. Markus Baur leitet das Unternehmen in dritter Generation.

N

ein, es stand von vornherein nicht fest, dass Markus Baur einmal das Familienunternehmen in Sulz übernehmen würde. „Ich hatte in meiner Jugendzeit vielseitige Interessen. Da gab es zum Beispiel den Traum von einer Karriere in der Musikszene. Und das Schöne für mich war, dass es nie Druck von meinen Eltern gab. Ungefähr mit 16 Jahren wurde mir

dann langsam klar, dass unsere Familie in einer sehr speziellen und interessanten Branche arbeitet“, blickt Markus Baur in die Vergangenheit zurück. Er beschloss in seiner Ausbildung zunächst die kommerzielle und kaufmännische Richtung einzuschlagen. Nach Abschluss der HAK Feldkirch/Bregenz folgte das Studium Betriebliches Prozess- und Projektmanagement an der FH Vorarlberg. Und da-

Mit Demut. „Jeder Tag ist ein bisschen anders, es ist ein großes Lernen. Und ich fühle eine große Demut, dass ich in der Lage bin, hier mitzugestalten“, resümiert Markus Baur nach knapp acht Jahren Geschäftsführung.

Networking. So familiär das kleine Team in Sulz war, so weltoffen war die junge Firma, wenn es um die Entwicklung neuer Geräte ging.

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Sieben-Jahres-Plan. Im Jahr 2005 entschied er sich schließlich, in den Familienbetrieb einzusteigen. Zunächst im Personalwesen. „Ein optimlaer Einstieg, denn dort lernt man wirklich die gesamte Organisation kennen. Die Menschen, die Stellen im Haus sowie die Profile dahinter und die ganzen Prozesse“, erzählt Markus Baur. Natürlich gewann er im Laufe der Jahre

Fotos: Alexandra Serra, Baur GmbH

nach? Zog es Markus Baur ins Ausland. Ein Kindheitstraum. „In gewisser Weise schon, denn als Kind wollte ich immer hinaus in die große weite Welt. Mein Vater brachte oft exotische Dinge von seinen geschäftlichen Auslandreisen mit. Das hat mich fasziniert.“ Und so folgten nach dem Studium Auslandsaufenthalte in Tulsa, Frankfurt und Nicosia.


auch Einblick in weitere Abteilungen des Hauses und nutzte die Zeit, um sich zusätzlich im technischen Bereich weiterzubilden. „Wenn man sich schon in dieser Welt bewegt, sollte man sie schließlich auch verstehen.“ Irgendwann kam er dann, der Tag, an dem Vater Martin Baur seine Pension antrat. Auch der Tag, an dem Markus Baur übernahm? Noch nicht. „Zu dieser Zeit wurde ein familienfremdes Management etabliert, ich nutzte die Chance, mich etwas zurückzuziehen und bin im Jahr 2012 mit meiner Frau und den Kindern noch kurz ins Ausland gegangen.“ Dann aber war Markus Baur bereit, Anfang 2014 übernahm er die Gesamtverantwortung für das Unternehmen. „Rückblickend kann ich sagen, dass die Übergabe von meinem Vater sehr vorbildlich mitgestaltet war. Wir hatten einen SiebenJahres-Plan, den wir auch wirklich eingehalten haben. Der Sinn dahinter war, diesen wichtigen Moment für ein Familienunternehmen ordentlich über die Bühne zu kriegen. Und zwar in allen Bereichen.“ Und wie war

Bei uns herrscht ein großes Gefühl des Miteinanders. Wir sind gemeinsam gut unterwegs.

Neue Ideen. Der Spaß an der Technologie verbindet die Mitarbeitenden bei Baur.

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Die 60er-Jahre. Baur stellt bereits alle Geräte her, die man zur Fehlerortung in Nieder- und Mittelspannungskabeln benötigt.

Die Anfänge. Hinter ihrem Haus legten Josef Baur und sein Bruder Willi den Grundstein.

Wachstum. Am Standort Sulz wird aktuell ein Erweiterungsbau überlegt.

„Innovation hat immer auch mit einer gewissen Unwegbarkeit zu tun, mit einer Unschärfe in der Planung, mit Überraschungen. Wenn Fehler passieren, probiert man es halt noch einmal. Es wäre schade, wenn man da das Buch zu früh schließen würde. Diesen Mut, oder auch diese Verbissenheit, braucht man als Unternehmen.“

Mit Mut und Pioniergeist. Viel Kraft und Inspiration zieht Markus Baur aus der 76 Jahre langen Geschichte des Unternehmens. „Als Beispiel fällt mir hier eine Anekdote meines Großvaters ein, der mit einem neu entwickelten Prüfgerät in den Zug zur Messe nach Hannover gestiegen ist, ohne einen Messestand zu haben. Dort ange-

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kommen, hat er einfach den Mut gehabt, von Stand zu Stand zu gehen und zu ­fragen: Darf ich mein Gerät bei euch abstellen und ein bisschen Werbung dafür machen? Irgendwann hat man an einem Stand zugestimmt und er konnte sich in einer Ecke präsentieren – genau gegenüber von Siemens. Und mein Großvater war danach immer der Meinung, bei ihm waren damals mehr Besucher als bei Siemens. Das inspiriert mich. Denn man muss diesen Mut haben und es einfach machen. Wir probieren auch manchmal Dinge aus, obwohl wir nicht wissen, ob es gut geht. Aber wir machen es einfach. Und klar, es passieren auch Fehler, natürlich! Wir kochen mit Wasser. Aber dann stehen wir wieder auf und sagen: Jetzt probieren wir

es trotzdem noch einmal.“ Dieses immer wieder Aufstehen hat dazu beigetragen, dass Baur sich vom kleinen Familienbetrieb zu einem der weltweit führenden ­Unternehmen auf dem Gebiet der Prüfund Messtechnik entwickelt hat. Aktuell zählt das Unternehmen am ­Standort Sulz 155 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dazu kommen 50 weitere, verteilt auf der ganzen Welt in verschiedenen Vertriebs- und Serviceeinheiten. Und auch hier zeigt sich die etablierte Kultur und Struktur, die seit Jahrzehnten getragen wird. Nicht nur von Familie Baur, sondern auch von den Mitarbeitenden. „Wir haben beispielsweise gerade einen Mitarbeiter in die Pension verabschiedet,

Fotos: Alexandra Serra, Baur GmbH

sie, die Anfangzeit als neuer Geschäftsführer? „Sehr spannend, aber auch kompliziert. Also es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass alles einfach war. Ich hab in dieser Zeit sehr viel gelernt und auch die eine oder andere Nacht nicht sehr gut geschlafen.“ Was Markus Baur aber stets Rückhalt gab, war das große Vertrauen vonseiten seiner Eltern und seitens der Belegschaft.


Ich nenne 2021 ein Jahr der Investitionen. Wir geben Gas und bereiten uns vor für ein hoffentlich gutes 2022. der 46 Jahre bei uns war. Diese gute Mischung aus sogenannten ‚alten Hasen‘ mit viel Know-how und jungen Mitarbeitenden mit Spirit und neuen Ideen macht auch den Erfolg aus.“ Die Lehrlingsausbildung ist dabei bei Baur ein wichtiges Element auf dem Weg in die Zukunft. 16 junge Menschen werden momentan im Bereich Elektronik und im kaufmännischen Bereich ausgebildet. „Aber natürlich, auch wir müssen uns hier in die Klagen vieler anderer Unternehmen einreihen. Es ist nicht immer einfach, Lehrlinge zu finden. Vielleicht auch deshalb, weil der Beruf des Elektronikers mit gewissen ­Hürden verbunden ist. Mathematik, abstraktes Denken – das ist nicht jedermanns Sache“, so Markus Baur. Was ihn aber freut ist, dass sich auch immer mehr ­Frauen für den Beruf interessieren.

Miteinander wachsen. Wenn es um Mess- und Prüfgeräte zur Ortung von Kabelfehlern, zur Zustandsbewertung von Energiekabeln und Isolierstoffprüfung geht, schwingt auch der Begriff „Innovaton“ mit. Wie schafft man es als Unternehmen, immer vorne mit dabei zu sein? „Natürlich haben wir das Ohr stets beim Kunden. Das ist das A und O. Andererseits muss man auch mal weiterdenken und in die Zukunft spinnen.“ Es geht also darum, in die Glaskugel zu schauen, Szenarien zu entwickeln und daraus neue Konzepte zu definieren, die den Kunden vorgestellt werden. „Wenn wir gute Resonanz bekommen, können wir daran weiterarbeiten“, erläutert Markus Baur die Arbeitsweise. „Grundsätzlich ist dieser Innovationsgeist natürlich kundengetrieben. Aber ich denke, dass wir alle hier einfach einen grund-

sätzlichen Spaß an der Innovation und an der Technologie haben.“ Eine Technologie, die sich immer weiterentwickelt. „Die Energieversorger und Netzbetreiber sind mit einer Energiewende konfrontiert, die eine hohe Komplexität hat. Sie sind konfrontiert mit einer Dezentralisierung der Stromversorgung, der Dekarbonisierung und der Digitalisierung. Und dort versuchen wir einen Beitrag zu leisten. Wir sind vielleicht nur ein kleiner Teil der Energiewende, aber wir sind ein Teil davon“, so Markus Baur. Nach den Wünschen für die Zukunft gefragt, fällt ihm eine Antwort leicht: „Dass wir gemeinsam mit unseren Kunden wachsen, auch als Organisation. Dass die Kultur weiterhin stark bleibt. Ja, und dass wir natürlich mit der einen oder anderen Innovation glänzen. Denn das ist schon so etwas, was uns Spaß macht.“ Sabine Carotta

Mit Transparenz. „Unsere Mitarbeiternden sind immer darüber informiert, wie es läuft, welche Themen es aktuell gibt. Diese Transparenz schafft Vertrauen. Und das spüren wir auch.“

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Herz und Verstand Ihre Leidenschaften sind Kommunikation, Netzwerken und aus vollem Herzen lachen. Dabei läuft die Musik von David Bowie rauf und runter. „kontur“ hat Conny Amann 10 Fragen gestellt.

Nach 16 Jahren als Unternehmerin: Wie hat sich die Arbeitswelt für Frauen seither verändert? Als ich ins Berufsleben einstieg, arbeiteten die Frauen in den Büros als Sekretärinnen, später nannte man sie Assistentinnen und nur ganz wenige saßen in der ersten Reihe. Das lag aber nicht an deren Können und Wissen, sondern am patriarchalen System. In meiner Selbstständigkeit konnte ich dann bereits so manche Veränderungen spüren. Es gab in den Führungspositionen mehr Frauen, doch wurden diese dann gerne als „Karrierefrauen“ tituliert. „Karrieremann“ habe ich dagegen noch nie gehört. ;-) Ich habe das Gefühl, dass wir Frauen uns heute mehr zutrauen, mehr einfordern und auch mehr zu dem stehen, was wir können und was wir sind. Und – was ganz wichtig ist – dies auch kommunizieren und auch besser vermarkten. Aber ja, es ist noch Luft nach oben. Mir gefällt, dass die jungen Frauen von heute viel selbstbewusster auftreten und genau wissen, was sie wollen. Sie sind eine leidenschaftliche Netzwerkerin. Warum ist genau das heute immer wichtiger? Netzwerken bringt Menschen zusammen. Für mich persönlich das Wichtigste überhaupt. Man un­ terstützt sich gegenseitig, lernt Neues

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k­ ennen und es können tolle Kooperationen entstehen. Wissen teilen, Empfehlungen abgeben, Brücken bauen – für alle eine Bereicherung.

zusammenarbeite, profitiere ich von deren Erfahrung. Ich bin eine gute Zuhörerin und habe gelernt, aus meinem Bauchgefühl heraus zu entscheiden.

Kann man sich in Vorarlberg gut „vernetzen“? Ich finde schon. Kleines Land, jede(r) kennt jede(n), das macht es schon mal leichter. Für Nicht-Vorarlberger(innen) ist es aber anfangs, glaube ich, nicht ganz so einfach. Ich würde mir wünschen, dass die Menschen hier noch offener und unvoreingenommener werden, und dass Status sowie Ansehen nicht so wichtig werden.

Stichwort Netz für Kinder. Eines Ihrer Herzensprojekte? Ja, zu 100 Prozent. Als ich vor zehn Jahren zum Netz für Kinder kam, wusste ich nicht, dass so viele Kinder und Familien in Vorarlberg in deutlich benachteiligten Umständen leben müssen. Die Projekte des Netz für Kinder sind auf die Bedürfnisse dieser Kinder abgestimmt und unterstützen diese auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft. Der Verein bekommt keine Förderungen und ist deshalb auf Spenden angewiesen. Mittlerweile werden 400.000 Euro benötigt. Dieses Budget aufzutreiben wird nicht einfacher, da helfen mir natürlich mein Netzwerk und meine Kontakte im Land.

Sie arbeiten in einem Coworking-Büro. Was zeichnet diese Art des Arbeitens für Sie aus und wem würden Sie es empfehlen? Man kann sich austauschen, die Infrastruktur nützen, Kosten sparen und auch mal einen Kaffee zusammen trinken. Ich kann Coworking vor allem Einzelunternehmer(inne)n zu Beginn ihrer Selbstständigkeit empfehlen, am besten in einem branchenähnlichen Umfeld. Für mich persönlich ist wichtig, dass ich ein eigenes Büro habe und auch mal die Tür zumachen kann, wenn ich Ruhe brauche. Von BTV bis Netz für Kinder. Von Kommunikation bis Personalentwicklung. Die Bandbreite Ihres Schaffens ist groß und auch herausfordernd. Wie kommen immer wieder neue Ideen und Inspirationen? Wenn man mich fragt, was mein Beruf ist, komme ich kurz ins Stocken, weil ich eben so vielfältig unterwegs bin. Ich bin eine sehr interessierte und auch neugierige Person. Es gibt so vieles um mich herum, das ich spannend finde. Ich mag den Austausch mit Menschen. Von den Jungen lerne ich immer wieder Neues und wenn ich mit Älteren

Kommen wir von der Unternehmerin zur Privatperson: Wie und wo können Sie „abschalten“? Musik ist mein Lebenselexier, ohne Musik geht gar nichts. Sehr gerne im Auto, wo ich laut mitsingen kann – und abends, wenn niemand mehr im Büro ist, lasse ich auch es gerne „schränzen“. Meinen Kopf wieder frei bekomme ich beim Laufen und Wandern in der Natur. Zum Entspannen brauche ich viel Schlaf, lustige Abende mit meinen Freundinnen und Yoga. In welchem Land würden Sie gerne leben bzw. längere Zeit bleiben? Sechs Monate in Vorarlberg und sechs Monate in Sri Lanka oder Italien – Hauptsache am Meer und in der Sonne. Ihr Lebensmotto? Es gibt nichts Schlechtes, das nicht für etwas gut ist. Sabine Carotta

Foto: melida

Von der Werbeagentur führte Sie Ihr Weg in die Selbstständigkeit. Wie kams? Ich dachte mir, wenn ich für andere viel arbeiten kann und erfolgreich bin, kann ich das auch für mich. Ich bin ein „OneWoman-Unternehmen“, arbeite aber in all meinen Projekten in Teams. Ich brauche den regelmäßigen Austausch, gemeinsames „Hirnen“ und Reflektieren. Und das Feiern nach abgeschlossenen Projekten macht im Team auch viel mehr Spaß.


Netzwerken bringt die Menschen zusammen. Für mich persönlich das Wichtigste.

Conny Amann geb. 1965. Nach HAK-Matura kurzer Stopp bei einer Versicherung in der Buchhaltung. 16 ­Jahre in einer Werbeagentur in Dornbirn tätig. Danach im ­Marketing und Vertrieb bei Furore. Seit 2005 selbstständig als Werbeagentur und Unternehmensberaterin. Akademische Personal- und ­Organisationsentwicklerin.

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Ein Haus an der Costa Smeralda Er ist für viele Menschen ein Sehnsuchtsort: der berühmte Küstenabschnitt im Norden Sardiniens. Doch auch, wenn man dort in nur einer Woche eine ganze Villa einrichten soll?

Postkartenmotiv. Traumhafte Strände, smaragdfarbenes Wasser. Das ist die Costa Smeralda.

Foto: shutterstock

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ofagruppe indoor (12-teilig), Beistelltische, drei Sideboards mit Marmorabdeckung, zwei große Esstische, insgesamt 20 Stühle, Teppiche, sechs Boxspringbetten, sechs Schreibtische und Sessel, Daybed am Pool, ... Wissen Sie, was das ist? Das ist ein Teil der Bestellliste, die Nici Wührer vom Höttges Showroom in Dornbirn direkt nach dem Start ins neue Jahr 2021 aus Deutschland erhalten hat. „Am 2. Jänner haben wir mit dem Projektmanager telefoniert, am 3. stand der Kunde bei uns im Geschäft“, erinnert sich die Geschäftsführerin an den Beginn eines besonderen Auftrages zurück. Die Aufgabe: eine komplette Luxusvilla an der Costa Smeralda auf Sardinien mit Minotti-Möbeln einzurichten. Costa Smeralda! Allein bei diesem Namen schwirren Bilder im Kopf herum,

von idyllischen Buchten, smaragdfarbenem Wasser und einem Hauch Jetset. Doch genug der Tagträumereien, zurück zum Geschäft. Die Bestellliste lag also auf dem Tisch, doch in „Rohform“. Was folgten, waren acht Stunden, in denen gemeinsam bei Höttges alles bemustert und teils korrigiert wurde. Schließlich soll im Haus alles aus einem Guss sein. So weit, so gut. Die Einkaufsliste stand also fest. Doch bevor bei Minotti in Bella Italia bestellt werden konnte, musste das Angebot stehen. 113 Einzel-Positionen, drei Tage Arbeit. „Es war unglaublich wichtig, dass alles passt und fehlerfrei ist. Zur Montage sollte es schließlich nur einmal nach Sardinien gehen“, erzählt Nici Wührer. „Und hier muss ich gleich unserem Team ein

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Eines steht fest: Wir fahren auf jeden Fall wieder nach Sardinien. Dann aber privat, um das Meer und die tolle Insel richtig genießen zu können. Super Team. Die beiden Höttges-Monteure Francesco Dolce und Phil Wolf.

Nach Wochen der Planungen ging es dann los. Im Juli, zur Hochsaison auf Sardinien, machten sich die Monteure Phil und Francesco zeitgleich mit dem, in Tetris-Manier beladenen Sattelschlepper auf den Weg in Richtung Süden. Ihren Zeitvorsprung nutzten sie, um Montagmorgen bereits einen Blick auf den Ort des Geschehens südlich von Porto Cervo zu werfen. Und was soll man sagen: Dort herrschte beim Eintreffen der beiden noch Chaos. „Die Böden in dem renovierten Haus waren abgedeckt, die Handwerker am Arbeiten“, hat Phil Wolf diesen ersten Moment im Haus noch vor Augen, der die beiden kurz am Gelingen des Ganzen zweifeln ließ. Aber nicht lange. „Wir wussten, dass der Sattelschlepper am Abend ankommen und am nächsten Tag bereits um 11

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120 Kartons. 35 m3 Verpackung landeten am Ende im Garten. Und wurden dankenswerterweise vom italienischen Bautrupp entsorgt.

Fotos: Philipp Steurer, Höttges

großes Lob aussprechen. Sie waren alle mit Feuereifer dabei. Schließlich hatten wir zuvor keinen internationalen Auftrag in solch einem Ausmaß.“ Jeder im Geschäft war involviert – und umso aufgeregter waren natürlich alle, als die Möbel und Textilien endlich aus Italien ankamen. Dazu muss man sagen: Minotti lieferte nicht direkt nach Sardinien, sondern zunächst über den Händler – in dem Fall Höttges in Dornbirn. Darum musste auf die Schnelle auch ein Zwischenlager her – für sage und schreibe über 120 Kartons und fast sieben Tonnen Material. „Na das wird lustig“ – so war der erste Gedanke von Phil Wolf beim Anblick der Fracht. Gemeinsam mit Francesco Dolce sollte er die Montage vor Ort übernehmen. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg. ­Zunächst ging es nämlich daran, einen Spediteur für die besondere Möbellieferung zu finden. „Unser erster Kontakt war die Spedition Bischofberger. Dort wurde uns die Firma Schertler vermittel, da diese über den nötigen Sattelschlepper mit Kran verfügt“, so Nici Wührer. Diese Wahl sollte ein echter Glücksgriff für die beiden Monteure von Höttges werden. Doch dazu später. ­Zunächst ging es weiter an die Organisation: Fähre buchen, Zoll regeln – und zwischendurch mit Herrn Minotti aus Mailand persönlich telefonieren. Ja, auch für ihn war dieser Auftrag und die Abwicklung wohl etwas besonderes.


Aus einem Guss. Sämtliche Möbel wurden in Dornbirn bemustert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Uhr wieder in Richtung Fähre abfahren würde. Darum gab es nur eine klare Ansage: Bis zum Abend muss alles geräumt sein.“ Und hier erwiesen sich die Mitarbeiter der Baufirma vor Ort als sehr wertvolle Helfer. Alle packten mit an – auch als es darum ging, die Sideboards in die Villa zu bringen. 220 Kilogramm wog eines davon, da war jede helfende Hand willkommen. Doch bis die Möbel überhaupt an Ort und Stelle sein sollten, verging noch einige Zeit. Schuld daran waren die fast schon berühmt berüchtigten italienischen, engen Bergstraßen. Keine Chance für den Sattelschlepper, direkt zum Haus zu kommen. Also Planänderung. „Wir stellten den großen Lkw auf einem Parkplatz ab und beschlossen, die Möbel in kleinen Etappen raufzutransportieren“, erklärt Fransesco Dolce. Dass sie deshalb Bekanntschaft mit den Carabinieri machen würden, wussten sie zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht. In einem Boot. Doch am nächsten Morgen standen sie da, die Freunde und Helfer. Denn auf dem Platz, der durch den Sattelschlepper belegt war, stand tagsüber eigentlich ein Gemüse- und Obststand. Ein Glück, dass mit Francesco ein waschechter Italiener vor Ort war. Er konnte die Situation klären – und weiter gings. Mit Zeitverzögerung, die eigentlich nicht drin war. „Unser Team hatte ja nur fünf Tage, um das komplette Haus einzurichten. Wir haben alle von zu Hause aus mitgefiebert“, beschreibt Nici Wührer die besondere Stimmung, die in dieser Woche herrschte. Eine Mischung aus Anspannung und Freude. Freude vor allem über die Menschen vor Ort. „An erster Stelle Olli, der Fahrer des Sattelschleppers. Einer unserer wichtigsten Helfer. Der war voll dabei

und hat letztendlich seine Abreise sogar um einen Tag verschoben, um uns noch unterstützen zu können“, ist Phil immer noch begeistert. Nach fünf 14-Stunden-Tagen mit viel Schweiß – in dieser Woche herrschten auf Sardinien an die 40 Grad – war es am Ende schließlich vollbracht. Das Haus war eingerichtet, alle Möbel befanden sich an Ort und Stelle – und der gesamte Verpackungsmüll lag im Garten. 35 Kubikmeter, die erstmal entsorgt werden müssten. „Dafür hätten wir sicher noch einen Tage gebraucht, den wir schlicht und ergreifend nicht hatten.“ Doch hier stand der Bautrupp vor Ort wieder zur Seite: „Die Jungs haben einfach gesagt: Wir übernehmen das. Ohne Murren, ohne irgendeine Bezahlung dafür zu wollen.“ Und genau das ist etwas, das die beiden Monteure von ihrer Woche auf Sardinien mitnehmen. „Die unglaublich freundlichen Menschen. Es herrschte vom ersten Moment an eine super Chemie, wir saßen alle in einem Boot.“ Und eines steht für sie fest: „Hätten wir nicht alle zusammengeholfen, wäre es in dieser Art und Weise nicht machbar gewesen.“ Auch Nici Wührer und dem Team in Dornbirn fiel mit Sicherheit ein Stein vom Herzen, als das Projekt erfolgreich abgeschlossen war und ihre Mitarbeiter wieder auf dem Heimweg waren. Was diese Zeit aber eindrücklich gezeigt hat: Wenn tolles Teamwork entsteht, können auch lokale Unternehmen Aufträge solcher ­Größe meistern. Und im besten Fall wird aus Zusammenarbeit Freundschaft. Wie bei Phil, Fransesco und Olli, die im September noch bei einer Grillerei mit einem orginal Ichnusa auf die erlebnisreiche Woche angestoßen haben. Sabine Carotta

Was die beiden Monteure am meisten beeindruckt hat? „Die unglaublich freundlichen und hilfsbereiten Menschen. Es herrschte vom ersten Moment an eine super ­Chemie, wir saßen alle in einem Boot.“ Und sie sind überzeugt: „Hätten wir nicht alle zusammengeholfen, wäre es in dieser Art und Weise nicht machbar gewesen.“ kontur 41


Ihr „Gut zum Druck“ ist mit BuLu ein kompromissloses „Gut zur Umwelt“! In den letzten Jahren ist die Biene immer mehr zum Indikator für den Gesundheitszustand unserer Umwelt geworden. Unsere Bienenvölker sind direkt auf unserer Wiese neben dem Firmengebäude beheimatet. Die Bienenstöcke aus unbehandeltem Holz sind das Zuhause von über 50.000 Bienen. Täglich schwärmen sie aus, um in der großen Blütenvielfalt rund um unser Firmenareal den für den Honig notwendigen Nektar zu sammeln. Die Bienen halten wir weniger für den Honigertrag, vielmehr möchten wir einen Beitrag zu unserem Nachhaltigkeitsprojekt zum Erhalt der Bestäubungsleistung und dem Artenschutz vor Ort leisten. Wenn es den Bienen gut geht, geht es auch der Natur und damit den Menschen gut.

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MO Catering, Events und Location MO bietet seit zwei Jahrzehnten puren Genuss mit einzigartigen Locations, zündenden Eventideen und kulinarischen Kreationen.

Fotos: Weissengruber & Partner

Aus einer Hand. Mit Professionalität und Leidenschaft macht MO jedes Event zum Erfolg.

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b elegantes Fingerfood, raffinierte Buffets oder perfekte Menüs – das Team von MO Catering übernimmt die gastronomische Planung jedes Events in Vorarlberg und im Bodenseeraum. Dabei kommt alles aus einer Hand: Das umfassende Angebot beinhaltet Organisation, perfekte Abwicklung auf Wunsch mit Full-Service, verlockende Speisen und Getränke, individuell passende Dekoration so-

wie eine gekonnte Präsentation. Dabei werden Stil, Lebensfreude und Flair zelebriert. Ein Hochgenuss für Gaumen und Auge. Für unvergessliche Erlebnisse. Der Qualitätsgedanke bestimmt die Firmenphilosophie. MO ist „Ökoprofit“- zertifiziert und arbeitet seit Jahren nachhaltig, von den Mitarbeiterschulungen „Great Place to Work – Zertifizierter Tourismusbetrieb“ über den Einkauf und die Verarbeitung bis hin zum erstklassigen Service. Egal was geplant ist,

Geburtstagsfeiern, Hochzeiten oder ein Top-Businessevent – mit Kreativität und Qualität sorgt das eingespielte und aufmerksame Team für einen erstklassigen Ablauf und ein unvergessliches Erlebnis. MO Catering GmbH Schwefelbadstr. 2 A-6845 Hohenems +43 (0)5576 749 090 office@mo-catering.com www.mo-catering.com

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Dem Zinstief ein Schnippchen schlagen

Positive Renditen. Die Umfrage zeigt auch, dass sich die Österreicher höhere Ertragschancen bei ihrer finanziellen Veranlagung wünschen. „Dafür sind sie auch bereit, ein gewisses Risiko einzugehen, weil sich ohne die Beimischung von Wertpapieren mit ausschließlich klassischen Veranlagungsinstrumenten kein Kapital mehr aufbauen lässt“, so Burkhard Berchtel, Landesdirektor der Wiener Städtischen in Vorarlberg. Fondsgebundene Lebensversicherungen bieten bei Laufzeiten von zehn oder mehr Jahren eine gute Chance auf eine positive Rendite. Und im Gegensatz zu einem

Jeder 2. Prämieneuro bei Neuabschluss einer fondsgebundenen Lebensversicherung fließt in nachhaltige Fonds. Burkhard Berchtel Landesdirektor

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Nachhaltig. Immer mehr Menschen wollen auch mit ihrer Ver­ anlagung der Umwelt Gutes tun.

Direktinvestment in Aktien oder Fonds hat die Fondspolizze auch noch steuerliche Vorteile: Es fällt zwar eine 4-prozentige Versicherungssteuer, nicht aber die 27,5-prozentige Kapitalertragsteuer an. Damit sind Kurserträge von Investmentfonds innerhalb einer Fondspolizze steuerfrei. Performance-Chance. Die Fondspalette der Wiener Städtischen Versicherung beinhaltet Top-Performing Nachhaltigkeitsfonds wie den Erste WWF Stock Environment Fonds, der auf ein Jahr seit Oktober 2021 ein Plus von knapp 40% erwirtschaftete. Damit zählte der Fonds zu den besten nachhaltigen Fonds des Landes. So können Anleger mit gutem Gewissen investieren und profitieren gleichzeitig von guten Ertragschancen. Mehrere Studien bestätigen nachweislich, dass nachhaltige Geldanlagen langfristig über bessere Ertragsaussichten verfügen als konventionelle Anlagen. „Nachhaltige Unternehmen wirtschaften oftmals besser, weil sie langfristige Ziele verfolgen, in der Regel innovationsfreudiger sind und Zukunftsmärkte erschließen“, ergänzt Berchtel. Zusätzlich wägen sie Risiken stärker ab und gelten daher als krisenresistenter. Vorsorge und Klimaschutz. Die Wiener Städtische hat das Nachhaltigkeitsthema

sehr früh aufgegriffen und als erster österreichischer Versicherer mit dem Produkt Eco Select Invest eine nachhaltige Fondspolizze auf den Markt gebracht. „Mittlerweile fließt bei uns bereits jeder 2. Prämieneuro bei Neuabschluss einer fondsgebundenen Lebensversicherung in nachhaltige Fonds – Tendenz steigend.“ Fondspolizzen wie die Eco Select Invest der Wiener Städtischen verbinden individuellen Versicherungsschutz mit Veranlagung in nachhaltige Investmentfonds, sind sehr flexibel und unkompliziert übertragbar. So lässt sich für das Alter und die Familie vorsorgen und man übernimmt Verantwortung für Umwelt, Gesellschaft und künftige Generationen. Ausgezeichnet mit dem Österreichischen Umweltzeichen des Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK), verbindet die Fondspolizze Eco Select Invest zwei Mega-Trends unserer Zeit: attraktive Ertragschancen und nachhaltige Veranlagung.

Wiener Städtische Versicherung 6800 Feldkirch, Waldfriedgasse 2 wienerstaedtische.at/nachhaltigegeldanlage

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ie Corona-Krise hat tiefe Spuren in Wirtschaft und Arbeitsmarkt hinterlassen. Laut einer IMAS-Umfrage hat die finanzielle Vorsorge aber nicht darunter gelitten. Fast 80 Prozent der Befragten haben ihre Vorsorgevorhaben trotz Corona umgesetzt.

Fotos: shutterstock, Christian Schramm

Viele Österreicher wünschen sich höhere Ertrags­ chancen bei ihrer finan­ ziellen Veranlagung bzw. ­Vorsorge. Eine Möglichkeit: die Fondspolizze.


KONTUR-SPECIAL

NACHHALTIG IN DIE ZUKUNFT

Foto: shutterstock

Mit Innovationen, Investitionen in Nachhaltigkeit und weitsichtigem Handeln setzen viele Vorarlberger Unternehmen wichtige Schritte für eine bessere Welt.

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KONTUR-SPECIAL

WIR SIND PIONIERE DER NACHHALTIGKEIT Mit bewährten Vorarlberger Tugenden beweisen zahlreiche Betriebe den Willen zu einer Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks.

Die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sind Pioniere in der Nachhaltigkeit. Mit den bewährten Vorarlberger Tugenden wie Verantwortungsgefühl, Fleiß und Innovationskraft haben sie schon immer nachhaltig gelebt und gehandelt – schon zu einer Zeit, als niemand diesen

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Begriff verwendete. Wirtschaftslandesrat Mag. Marco Tittler sagt dazu: „Von einer nachhaltigen Wirtschaft profitieren alle. Kostensenkungen machen die Betriebe wettbewerbsfähiger, Umwelt und Klima werden durch einen geringeren CO2-Ausstoß geschont und die Energieautonomie gestärkt“. Vorarlberg ist nicht zuletzt dank vieler engagierter Unternehmen aller Größenordnungen Vorreiter in Sachen Energieeffizienz, der Einsparung von Emissionen und dem Umgang mit Ressourcen. Auf meist freiwilliger Basis tut die Wirtschaft bereits seit Jahren sehr viel – das zeigt sich regelmäßig am hervorragen-

Die Vorarlberger Betriebe nehmen gerade auch im Bereich der nachhaltigen Produktion eine weltweite Top-Position ein. Marco Tittler, Landesrat

Fotos: Roland Paulitsch, VLK/Mathis

D

er Begriff „Nachhaltigkeit“ beschreibt ein Nutzungskonzept. Dessen Kern ist es, eine Ressource so zu nutzen, dass sie keinen bleibenden Schaden nimmt und auch künftigen Generationen in gleicher Weise zur Verfügung steht. Nachhaltigkeit bedeutet Maßhalten, Selbstdisziplin und Selbstbeschränkung.


NACHHALTIG IN DIE ZUKUNFT Wir alle müssen die Zukunfts­ themen wie etwa Energie­ effizienz und Klimawandel als gemeinsames großes Ganzes verstehen.

den Abschneiden etwa im Energie- und Monitoringbericht des Landes Vorarlberg. Damit das aber auch weiterhin möglich ist, braucht es entsprechende Rahmenbedingungen. Und diese müssen als gesamteuropäisches, ja globales Thema verstanden werden. In Vorarlberg gilt es mit Hausverstand, Realismus und Vernunft zu agieren. Es braucht einen technologieoffenen Zugang, außerdem Investitionen und Unterstützungen in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz und eine proaktive Beteiligung und Mitarbeit der gesamten Wirtschaft, zum Beispiel bei der Energieautonomie Vorarlbergs

oder in Gesetzgebungsverfahren. Die Devise lautet: Alles was hilft, ist auch zu tun. Wir dürfen nicht ausschließlich in Effizienz denken, sondern auch in Effektivität: Jede eingesparte Kilowattstunde und jedes eingesparte Kilo CO2 hilft uns. Unzählige positive Beispiele. Vorarlberg hat viel Know-how und unzählige Betriebe im Green-Tech-Bereich und kann eine führende Rolle beim Technologietransfer einnehmen. Dafür muss der Standort aber abgesichert sein. Es braucht Planungs- und Rechtssicherheit sowie Anreize für unternehmerisches Engagement. In Vorarlberg gibt es unzählige Best-

Practice-Beispiele im Bereich Nachhaltigkeit und Ökologisierung. Zum Beispiel BERTSCHenergy mit ihrem Biomasseheizkraftwerk und den Abhitzeanlagen. Dann gibt es pratopac, wo auf Photovoltaik und Erdwärme gesetzt wird oder ALPLA mit dem ersten klimaneutralen Regranulat. Das sind nur einige der vielen Innovationsträger mit nachhaltigen Baustoffen und Materialien, Gebäude-, Umwelt- und Energietechnik, der Etablierung regionaler Kreisläufe, der Erarbeitung wirtschaftseigener Innovationsplattformen und vielem mehr. Damit geht auch eine Vielzahl an neuen zukunftsträchtigen Jobs und Ausbildungsmöglichkeiten einher.

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AK VORARLBERG

DER KLIMAWANDEL WARTET NICHT Die AK Vorarlberg fordert klare Ansagen von der Politik und setzt selbst Schritte in Richtung Zero-Emission.

Special

Fotos: Arbeiterkammer Vorarlberg, Studio Fasching, iStock

Nachhaltig in die Zukunft

Die Reduktion der eigenen CO2-Emissionen schnellstmöglich voranzutreiben ist für die AK Vorarlberg ein erklärtes Klimaschutz-Ziel.

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er Klimawandel ist ohne Zweifel die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Es braucht massive Anstrengungen von allen, um den notwendigen und umfassenden Wandel zu bewältigen. „Die Dringlichkeit der Lage erfordert drastische Maßnahmen. Der Handlungsdruck ist enorm und wir dürfen keine Zeit verlieren“, bringt AK-Präsident Hubert Hämmerle die Brisanz der Lage auf den Punkt. Betroffen ist die gesamte Wirtschaft – und damit auch die Arbeiterkammer selbst als Institution, als Bildungseinrichtung und als Arbeitgeber.

Green AK. Der Weg in Richtung CO2Neutralität ist auch für die AK Vorarlberg

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ein Weg der vielen Schritte. Einer davon ist jene Emissionen, die derzeit noch nicht vermieden werden können, mit Hilfe von Ausgleichszahlungen zu kompensieren. Die AK Vorarlberg zahlt daher für den jährlich verursachten CO2-Fußabdruck von derzeit 250 Tonnen (Stand: 2020) eine CO2-Abgabe in Höhe von 50 Euro pro Tonne an die Plattform Klimacent Austria – mit dem selbst auferlegten Handlungsdruck, die Reduktion der eigenen Emissionen schnell voranzutreiben: Der zu zahlende Betrag steigt jährlich um 7 Prozent. Die Mittel aus der Abgabe sollen im Rahmen von „Klimafitter Wald“ in regionale Klimaprojekte investiert werden, damit neben dem ­Klimaeffekt auch die Wertschöpfung in der Region stattfindet.

Seit 2017 fordern wir eine Steuerreform, die jedoch wesentlich weitreichender und sozial verträglicher sein muss als diese. Hubert Hämmerle AK-Präsident


Während die Politik sich ziert, in Sachen Klimaschutz klare Ansagen zu machen, vergeuden wir wertvolle Zeit. Die Wirtschaft muss handeln, und zwar sofort. Hier ist die Regierung gefordert, endlich für Planungssicherheit zu sorgen. Parallel dazu wurden Maßnahmen zur CO2-Reduktion definiert, die mit Nachdruck umgesetzt werden. Die Installation einer PV-Anlage zur eigenen Energieversorgung, der Verzicht auf Flugreisen zugunsten von Online-Meetings oder die Förderung grüner Mobilität und die Umstrukturierung der Arbeitsorganisation für eine Reduktion der Arbeitswege sind nur einige der Maßnahmen, die in Planung oder bereits in Umsetzung sind. Dies alles sind Bereiche, in denen auch die Wirtschaft aktuell massiv gefordert ist. Doch noch fehlt es an klaren Ansagen der Politik. Eine sozial gerechte Steuerreform. Die AK Vorarlberg hat sie seit Jahren gefordert, nun ist sie da: Die Steuerreform. Doch weder ist der Vorschlag der Bundesregierung sozial ausgewogen, noch geht er weit genug. Nach Ansicht führender Klima-Experten ist eine CO2-Bepreisung von mindestens 50 Euro pro Tonne notwendig, um wenigstens die für die Absorption anfallenden Kosten zu decken. „Seit 2017 fordern wir eine Steuerreform, die jedoch wesentlich weitreichender

und sozial verträglicher sein muss als diese“, betont Hubert Hämmerle. „Während die Politik sich ziert, in Sachen Klimaschutz klare Ansagen zu machen, vergeuden wir wertvolle Zeit. Die Wirtschaft muss handeln, und zwar sofort. Hier ist die Regierung gefordert, endlich für Planungssicherheit zu sorgen.“ Klimafreundliche Mobilität. Eine weiteres wichtiges Anliegen der AK ist es, in Vorarlberg die Umsetzung von klimafreundlichen Mobilitätsstrategien zu forcieren. Hier sind realistische Lösungen gefragt, die sowohl die Arbeitnehmenden abholen als auch die nötigen entlastenden Effekte haben. Dafür braucht es Infrastruktur, Kommunikation und aktive Unterstützung, um eine dauerhafte Veränderungen zu erreichen. Konsum als Klimakiller. Ein weiterer wesentlicher Treiber in der Emissionsstatistik ist der Konsum. Als starker Vertreter im Konsumentenschutz will die AK Vorarlberg hier einen weiteren Beitrag leisten, dem Klimawandel wirksam entgegenzutreten: Lokale Wertschöp-

GREEN CAMPUS   |  DIGITAL

CLIMATE CHANGE. ACT NOW.

FRÜHJAHR

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Regional einzukaufen leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Allerdings muss das auch leistbar sein.

In der Digitalisierung liegt eine Chance auf die Klimawende.

fungsketten müssen gestärkt und Mitarbeitende darin unterstützt werden, mehr nachhaltige und ökologische Produkte aus der Region zu konsumieren – etwa in Betriebskantinen. Hier gibt es bereits einige Unternehmen, die gute Konzepte in dieser Richtung umsetzen.   Digitalisierung als Chance. Derzeit arbeite die AK Vorarlberg mit Hochdruck am Launch des Green Campus, dem ersten Zentrum für digitale Berufe und Weiterbildung mit Fokus auf Umwelt- und Klimaschutz in Vorarlberg. Hubert Hämmerle: „Eine Chance auf die Klimawende liegt in der Digitalisierung. Diese Chance müssen wir nutzen, indem wir Wissen teilen und Zusammenarbeit fördern. Denn der Wandel kommt. Die Frage ist, wie wir ihm begegnen.“

AK Vorarlberg Widnau 2–4, 6800 Feldkirch +43 (0)50258-0 oder +43 (0)5522306-0 vbg.arbeiterkammer.at Der Green Campus ist das erste Zentrum für digitale Berufe und Weiterbildung mit Fokus auf Umwelt- und Klimaschutz in Vorarlberg. Ab Frühjahr 2022 werden hier Experten aus allen Branchen dafür ausgebildet, die mit dem Klimawandel verbundenen Herausforderungen zu meistern und die Klimawende aktiv mitzugestalten.

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DONAU VERSICHERUNG AG

NACHHALTIG VORGESORGT Der DONAU Green Protect verbindet den Schutz der Umwelt mit dem Schutz der Angehörigen und des Pensionseinkommens.

Special

Fotos: Kidizin Sane, Thomas Pitterle, shutterstock

Nachhaltig in die Zukunft

Vorsorge für die Umwelt, das Einkommen in der Pension und die Angehörigen.

I

mmer mehr Menschen wollen persönlich vorsorgen. Denn sie wissen, dass dies wichtiger denn je geworden ist. Doch eine Veranlagung muss heutzutage mehr können, als nur das Vermögen wachsen zu lassen. Viele Anleger wünschen sich, Ertrag und Sicherheit zu verbinden und zugleich umweltfreundlich und nachhaltig zu investieren. Nachhaltigkeitskriterien. Hier kommt Green Protect ins Spiel, eine fondsgebundene Lebensversicherung der DONAU. Sie bietet die attraktive Möglichkeit, Geld anzusparen und Vermögen aufzubauen. Investiert wird dabei ausschließlich

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in ausgewählte Fonds, die mit dem österreichischen Umweltzeichen zertifiziert sind. Damit ist gewährleistet, dass nicht in fossile Energien, in die Rüstungsindustrie, Atomkraft oder in Gentechnik investiert wird. Die definierten Nachhaltigkeitskriterien werden also eingehalten. Dreifach-Schutz. Zusätzlich bietet der Green Protect einen individuellen Ablebensschutz für die Angehörigen. Dieser kommt zusätzlich zum Fondsvermögen zur Auszahlung und schützt so vor finanziellen Sorgen der Angehörigen. Darüber hinaus gibt es beim Green

Nachhaltige Vorsorge, die Sie und Ihre Liebsten ein Leben lang begleitet. Jürgen Gmeiner DONAU Landesdirektor


Der Schutz der Umwelt ist ein Anliegen für immer mehr Menschen – gerade bei Investitionen. Mit der fondsgebundenen Lebensversicherung Green Protect bietet die DONAU die Sicherheit, dass nachhaltige Kriterien erfüllt sind. Für unsere Kunden eröffnet sich damit eine nachhaltige und attraktive Veranlagungsmöglichkeit mit dem Schutz einer Lebensversicherung.

Eine Veranlagung muss heutzutage mehr können, als nur Vermögen wachsen zu lassen.

Protect die Möglichkeit, das angesammelte Guthaben temporär oder auch lebenslang als Zusatzpension zu beziehen und so den eigenen und gewohnten Lebensstandard auch in der Pension aufrecht zu erhalten. Steuervorteile nutzen. Die fondsgebundene Lebensversicherung DONAU Green Protect bietet zudem steuerliche Vorteile, die man nutzen sollte. Zwar muss die 4-prozentige Versicherungssteuer auf die Prämien geleistet werden, die 27,5-prozentige Kapitalertragssteuer jedoch entfällt bei den Erträgen und Kursgewinnen in der Fondspolizze.

Attraktive Zusatzversicherungen. Der DONAU Green Protect bietet die Erweiterung des Schutzes durch verschiedene Zusatzversicherungen an. Ab dem 43. Tag der vollständigen Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit oder Unfall wird die Prämienzahlung übernommen. Bei der Babypause übernimmt die DONAU für 15 Monate die Prämienzahlung bzw. in der Familien-Hospizkarenz bis zu sechs Monate. Auch Arbeitslosigkeit kann abgefedert werden – ab dem vierten Monat der Arbeitslosigkeit wird für maximal zwölf Monate die Prämie übernommen, maximiert mit 18.300 Euro Jahresprämie pro Versicherungsfall.

DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group Arlbergstraße 15 6850 Dornbirn +43 (0)50 330 70190 +43 (0)50 330 99 70190 vbg@donauversicherung.at www.donauversicherung.at

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FLATZ GMBH

ANDERS UND NEU DENKEN Begeisterte Menschen, revolutionäre Lösungen, erfolgreiches Wirtschaften. Flatz wächst und investiert in die Zukunft.

Special

Fotos: Roland Paulitsch

Nachhaltig in die Zukunft

Die Investition in den Bereich Faserguss bietet zahlreiche neue Möglichkeiten.

V

or mehr als 85 Jahren wurde in Lauterach der Grundstein für eine echte Erfolgsgeschichte gelegt. Verpackungen, technische Bauteile oder Dämmstoffe – vermutlich kommt man fast täglich mit den Produkten, die bei der Flatz GmbH hergestellt werden, in Berührung. Geschäftsführer Stefan Flatz leitet das Unternehmen mittlerweile in dritter Generation. Seine persönliche Vision lautet: begeistert, revolutionär, erfolgreich. Engagement und Zeit. „Begeisterte Menschen sind für mich sehr wichtig, da wir den Großteil unserer Lebenszeit im Unternehmen verbringen“, erläutert er einen der elementarsten Punkte seiner Firmenphilosophie. Es verwundert daher nicht, dass viel Engagement und Zeit

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in Recruiting und HR investiert werden. Das Ergebnis ist ein eingespieltes Team, bei dem alle mit anpacken und bei dem die „alten Hasen“ den neuen Mitarbeitenden mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das familiäre Arbeitsklima wird durch gemeinsame Aktivitäten gestärkt. Auf der Suche. Auch im vergangenen Coronajahr ist das Unternehmen stark gewachsen – dank Innovationskraft, Investitionen und vor allem dank engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auch während der Lockdowns keine Schwächen gezeigt haben. „Ganz im Gegenteil“, so Stefan Flatz. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 konnten sogar 80 neue Mitarbeitende eingestellt werden, über 20 weitere werden aktuell gesucht, obwohl das Unternehmen auch

ständig 30 bis 35 Lehrlinge ausbildet. „Wir suchen Produktionsmitarbeiter(innen), Prozesstechniker(innen) mit abgeschlos-

Begeisternde Menschen sind der wichtigste Kernfaktor für eine erfolgreiche Zukunft. Stefan Flatz, Geschäftsführer


Im vergangenen Coronajahr ist das Unternehmen stark gewachsen – dank Innovationskraft, Investitionen und vor allem dank engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auch ­während der Lockdowns keine Schwächen gezeigt haben. „Ganz im Gegenteil“, so Stefan Flatz. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 konnten sogar 80 neue Mitarbeitende eingestellt werden. senener technischer Ausbildung und Mechaniker(innen), um nur einige offene Stellen zu nennen. Durch die hohe Auftragslage erweitern wir zudem das Team im Vertriebsinnendienst/Key Account“, gibt Michael Horner, Leiter Personalwesen & Finanzen bei Flatz, einen kleinen Überblick. . Think outside the box. Revolutionär, das sind die Lösungen, die die Flatz GmbH für ihre Kunden entwickelt. Dabei ist Stefan Flatz wichtig, einen „Think outside the box“-Ansatz zu fördern. „Durch diese Denkweise kommen wir oftmals auf Ideen, die nicht nur ein bisschen besser sind, sondern die auch komplett neue Lösungen ermöglichen.“ Und so hat Flatz in den vergangenen Monaten in eine neue Sparte investiert. Sechs Millionen Euro wurden für Hochleistungsmaschinen für den Faserguss bezahlt. „Mit zwei neuen Technologien zur Herstellung von

Fasergussformteilen erweitern wir unsere Möglichkeiten, Verpackungen auf Basis nachwachsender Rohstoffe zu produzieren“, so Stefan Flatz. Und es wird der Materialeinsatz sowohl ökologisch als auch ökonomisch optimiert. „Stanzabschnitte der hauseigenen Wellpappenverarbeitung, bestehend aus rund 87 Prozent Recyclingmaterialien und 13 Prozent primären Pflanzenfasern, sind der Rohstoff dieser nachhaltigen Verpackungslösungen. Das Resultat ist ein hundertprozentig wiederverwertbares Endprodukt, welches einen optimalen Schutz der Produkte und einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen vereint.“ Nachhaltige Lösungen. Die Technologie bietet weitere Chancen, wie beispielsweise für eine Dachbedeckung aus Papier. Ja, richtig gelesen. „Die Möglichkeiten sind noch nicht ausgeschöpft“, erläutert Stefan Flatz und gewährt einen Blick in

die Zukunft. „Bereits jetzt haben wir weitere sechs Millionen Euro in diese Sparte investiert. So können wir unseren Kunden im Verpackungsbereich hundertprozentig recycelbare Papierlösungen anbieten.“

Flatz GmbH Funkenstraße 6, 6923 Lauterach Telefon +43 (0)5574 83290 E-Mail: office@flatz.com www.flatz.com

V. l. n. r.: Eva Vonach (Personalwesen), Michael Horner (Leitung Personalwesen & Finanzen), Oliver Kopf (Personalwesen).

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HALI GMBH

JEDER KLEINE SCHRITT ZÄHLT Ob Unternehmen oder Homeoffice – die oberösterreichische hali GmbH versteht es, nachhaltig „aufzumöbeln“.

Special

Gute Arbeitsbedingungen und absolute Sicherheit des gesamten Teams sind bei hali oberstes Gebot.

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ie trennen Ihren Müll bereits vorbildhaft. Sie schleppen auch Ihr Altglas zum Container und achten darauf, woher Ihre Lebensmittel kommen. Aber über Ihre Möbel – die Klebstoffe, die drinnen sind und auch woher das verwendete Holz kommt – haben Sie bis heute noch nicht nachgedacht? Dann ist es gut, dass Sie an dieser Stelle hali treffen. Denn genau diese Fragen beschäftigen den Möbelhersteller rund um die Uhr. Es geht um Büromöbel mit Verantwortung, nachhaltig produziert in Österreich.

nen und Mitarbeiter. Sie betreiben die hochmoderne Produktionsanlage. Dabei sind wirklich gute Arbeitsbedingungen und absolute Sicherheit des gesamten Teams das oberste Gebot. Gearbeitet wird zum größten Teil mit Feinspanplatten, die per se schon einen hohen Recyclinganteil haben. Für die Stabilität braucht es aber auch etwas Frischholz. Und hier legt das Team von hali schon bei der Beschaffung Wert auf qualitativ hochwertige Rohstoffe. Das Frischholz kommt zu 85 Prozent aus Österreich. Die restlichen 15 Prozent aus den Nachbarländern.

Phänomenal regional. Das „Herz“ von hali liegt im oberösterreichischen Eferding. Hier werden die Möbel produziert und hier ist seit fast 80 Jahren der „place to be“. Und zwar für all die Mitarbeiterin-

Für ein gutes Klima. Doch nicht nur beim Holz wird auf Nachhaltigkeit geachtet, auch beim Einsatz von Klebstoffen. Auf diese Weise sorgen hali-Möbel auch gleich für ein gutes Raumklima. Dieses

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wird nämlich von den Ausdünstungen von Möbelstücken beeinflusst, ebenso wie die Stimmung. Darum entsprechen

Nachhaltiges Wirtschaften macht sowohl ökonomisch als auch ökologisch Sinn. Manfred Huber Geschäftsführer hali GmbH

Fotos: hali GmbH

Nachhaltig in die Zukunft


51% weniger Co²-Emissionen. 44% weniger ­Energiebedarf pro produziertem Möbelstück seit 2005. Des Weiteren ist hali klimaaktiv Paktpartner. die Klebstoffe, die in den Möbeln verwendet werden, dem Österreichischen Umweltzeichen und sorgen für so wenig Emissionen wie möglich. Das ist nicht nur ein Beitrag zu Stimmungshochs, sondern auch zu einem besseren Klima. Mit Decken und Kartons. Auch die Wege so kurz wie möglich zu halten, gehört zum Konzept von hali. Die meisten Produkte werden individuell gefertigt und innerhalb von 15 Arbeitstagen geliefert. Um hierbei die Umwelt nicht unnötig zu belasten, werden – gemeinsam mit ausgewählten Speditionen – die Lieferwege so kurz wie möglich gehalten. Und da die Möbel auch gleich komplett zusammengebaut transportiert werden, kann auf jede Menge Verpackung verzichtet werden. Während des Transports schützen Kartons und Decken die Möbelstücke. Das Beste daran: diese nachhaltigen „Umzugshelfer“ werden einfach wiederverwendet.

Bei Spanplatten und Holz wird auf Qualität geachtet.

Sparen was geht. Bei hali wird die Verantwortung für die Umwelt wirklich ernst genommen. So wird unermüdlich daran gearbeitet, den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Und zwar mit einer Vielzahl weiterer Maßnahmen, wie dem Einsatz erneuerbarer Energien. 77 Prozent des Gesamtenergiebedarfs des Unternehmens kommen mittlerweile von erneuerbaren

Energieträgern wie Wasserkraft und der eigenen Photovoltaikanlage. Die angestrebte Steigerung der Energieeffizienz wird ebenfalls in einer Zahl eindrucksvoll sichtbar. So konnte der Energiedarf je produziertem Möbelstück seit 2005 um 44 Prozent gesenkt werden. Ein weiteres Thema für den Möbelhersteller ist natürlich der Verschnitt. Es wird laufend versucht, diesen so gering wie möglich zu halten. Doch ein bisschen Verschnitt fällt bei der Bearbeitung der Spanplatten einfach an. Diesen „Abfall“ weiß man bei hali zu ­nutzen – als Futter für das eigene Heizwerk. So wird für angenehme Wärme in der Produktion in Eferding gesorgt – und das ganz ohne fossile Energieträger.

hali GmbH Millennium Park 1 6890 Lustenau +43 (0)5577 90940 office.lustenau@hali.at www.hali.at

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HEFEL IMMOBILIENGRUPPE GMBH

WOHNUNGSKAUF ÜBERS INTERNET Seit Kurzem vermarktet die Hefel Immobiliengruppe mit dem Konzept der wohnraumag Wohnungen im Internet.

Special

Fotos: wohnraumag

Nachhaltig in die Zukunft

Das erste Projekt in Fußach Neugrütt war bereits nach kürzester Zeit ausverkauft.

B

ücher, Schuhe, Elektronik und sogar Autos. Das Internet hat unser Kaufverhalten so grundlegend verändert, dass ein Leben ohne „digitalen Warenkorb“ nicht mehr denkbar ist. Stellen Sie sich deshalb vor, Sie sind auf der Suche nach einer neuen Wohnung und können diese ganz bequem, von der Couch aus, gleich im Internet kaufen Als Vorarlberger Familienunternehmen mit mehr als 70 Jahren Erfahrung auf dem Bau- und Wohnungsmarkt ist das Errichten von Wohnungen in Massivbauweise tief in unserer DNA verankert. Genauso wie das Streben, bewährte innovative Entwicklungen aufzugreifen und vorausschauend voranzutreiben.

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Neue Marke wohnraumag. Corona hat uns alle „digitalisierungsfit“ gemacht. Einkäufe online abzuwickeln war während der Pandemie eine große Erleichterung. Auch wesentlich investitionsintensivere Produkte wanderten in den Online-Warenkorb. Mit der neuen Marke wohnraumag haben wir diesen Trend aufgegriffen und werden auf einer eigenen Plattform Wohnungen zu einem höchst attraktiven Preis zum Kauf anbieten. Die viel strapazierte Frage „Wer kann sich das noch leisten?!“ wandert damit auf eine nächsthöhere Ebene: Aufbauend auf die bereits bekannten Erkenntnisse der Wohnbauforschung können wir mit digitalisierten Prozessen den Kostenspielraum erheblich ausweiten und drehen mit dieser

Mit der wohnraumag wollen wir bezahlbaren Wohnraum schaffen. Digitalisierte Prozesse bilden hierfür die Basis. DI Graziella Hefel Geschäftsleitung


Die Projekte werden massiv gebaut und lassen sich dank einer ­speziellen Bauweise innerhalb von acht bis zwölf Monaten ­errichten. Die Interessenten kaufen ihr künftiges Zuhause ­virtuell im Netz. Mit der Möglichkeit, die Ausstattungsmerkmale ganz real im ­wohnraumag-Schaufenster in Dornbirn zu besichtigen. neuen Form des Immobilienverkaufs an der Preisschraube, um Wohnraum bezahlbarer zu machen. Massiv gebaut – individuell gestaltet. Die Projekte der wohnraumag werden massiv gebaut und lassen sich dank einer speziellen Bauweise je nach Größe innerhalb von acht bis zwölf Monaten errichten. Die Interessenten wiederum konfigurieren ihr künftiges Zuhause direkt und virtuell im Netz. Auch mit der Möglichkeit, die Ausstattungsmerkmale ganz real im wohnraumag-Schaufenster zu besichtigen. Alle Wohnungen verfügen über Wohnbauförderung – bezahlt wird erst nach Fertigstellung. Dabei sichert die jahrzehntelange Erfahrung der HEFEL Immobiliengruppe den Kunden gleichbleibende Qualität. Antwort auf Facharbeitermangel. Unter Anleitung eines fachkundigen Bauleiters erstellt ein Montagetrupp aus großflächigen Bauelementen rasch und gleichzeitig qualitativ hochwertig den gesamten Rohbau. Dies entlastet den ausgetrockneten Facharbeitermarkt

Mit wohnraumag kann eine Wohnung ganz bequem von der Couch aus gekauft werden.

und bietet neue Jobmöglichkeiten für handwerklich begabte Anlernkräfte und engagierte Auszubildende Riesiger Erfolg. Dass die Vorarlberger bereits im digitalen Zeitalter angekommen sind, zeigt der außergewöhnliche

Erfolg der wohnraumag. Das erste Projekt in Fußach Neugrütt war bereits nach kürzester Zeit ausverkauft. Die neuen Eigentümer haben ihren Wohnungskauf vollumfänglich digital abgewickelt. Im Jänner wird mit dem Bau der Wohnanlage begonnen. Hier werden sie mittels Benachrichtigung im persönlichen Wohnungs-Account über den Baufortschritt auf dem Laufenden gehalten. Ein persönliches Kennenlernen findet erst bei Schlüsselübergabe statt. Darauf freut sich das Team der wohnraumag schon besonders.

wohnraumag – wir entwickeln zukunft ausgesprochen günstig.

Neugierig? Dann lohnt ein Blick ins wohnraumagSchaufenster in Dornbirn.

Hefel Immobilien GmbH Wolfurterstraße 15 6923 Lauterach www.wohnraumag.at

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RATTPACK

DIE NEUE NORMALITÄT Mit Innovativen und nachhaltigen Verpackungslösungen treibt RATTPACK® den Wandel der Verpackungsbranche voran.

Special Nachhaltig in die Zukunft

RATTPACK® steht für innovative und nachhaltige Verpackungslösungen.

hat es sich darum zur Aufgabe gemacht, die Transformation der Verpackung aktiv voranzutreiben. Eines der großen Ziele ist es, Produkte umweltschonend zu verpacken. Daher verfolgt das Unternehmen den Cradle to Cradle-Ansatz in allen Produktbereichen und verbessert die Recyclingfähigkeit der Verpackungen stetig. „Rohstoffe haben sich in den vergangenen zehn Jahren vom Abfallprodukt zum Wertstoff entwickelt und diese Entwicklung ist noch lange nicht zu Ende“, so Stephan Ratt.

Bereit für Veränderung. Eine Welt ohne Verpackung ist utopisch und nicht realisierbar. Die Verpackung erfüllt viele wichtige Aufgaben. Schutz, Lager und Transport, um nur die Primärfunktionen zu nennen. Die RATTPACK®-Gruppe

Experimente erwünscht. Den Schwerpunkt im Innovationsprozess legt RATTPACK® auf die nachhaltige Entwicklung der Produkte. „Entscheidend ist, frühzeitig technologische Veränderungen zu erkennen und daraus die Potenziale

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für künftige Innovationen abzuleiten. Es nützt keinen etwas, wenn die nachhaltige Entwicklung am Ende ein Vielfaches an Prozessabfall erzeugt und an diesem Punkt zur Verschwendung wird“, führt Matthias Ratt aus. Nachhaltigkeit bedeutet im Bereich der Verpackung nämlich vor allem, dass die Konzepte nach dem Motto „reduced-to-the-max“ entwickelt werden. Sie müssen erweiterbar sein und sich an veränderte Anforderungen mit anderen Rohstoffen anpassen lassen. Freiräume ermöglichen. Um Innovation gemeinsam entwickeln zu können, stellt das Unternehmen seinen Kunden Ressourcen zur Verfügung. Mit einem eigenen Labor kann RATTPACK® mit einen nicht zu unterschätzenden USP im Innovationsprozess aufwarten. „Maßgeblich

Fotos: RATTPACK

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b transparente Cellulose, Graspapier, Mono Verbunde, Digitaldruck oder Fälschungskonzepte mit Hologrammen. Die Verpackungsbranche verändert sich derzeit in einem noch nie dagewesenen Tempo. Diese Veränderung bringt große Chancen aber auch Risiken mit sich. „Aktiv die Zukunft zu gestalten, ist das was zählt. Abwarten ist keine Lösung“, sind die RATTPACK®-Geschäftsführer Stephan und Matthias Ratt überzeugt.


Matthias und Stephan Ratt: „Die Bereitschaft zur Veränderung treibt uns täglich an. Sie ist Teil der Strategie und einer unserer Erfolgsfaktoren.“

dabei ist, dass wir rasch reagieren können“, betont Matthias Ratt. „Schließlich kann es sein, dass sich Themen von heute auf morgen überschlagen. Dann ist man froh, wenn man im eigenen Haus Analysen und Tests durchführen kann.“ Aktiv an Innovationen wird in den folgenden Geschäftsfeldern gearbeitet: Flexible Verpackungen, Papierprodukte, Kartonagen, offsetkaschierte Wellpappe und, nicht zu vergessen, im Servicebereich. „Gerade hier starten wir mit einem spannenden digitalen Projekt“, so Stephan Ratt. „Bereits etabliert hat sich das Online-Druckdatenmanagement, das von den Kunden gerne genutzt wird. Dieser Service optimiert die Schnittstellen vom Designprozess bis zur Druckfreigabe.“ Und die Vorteile liegen auf der Hand: multiple Freigaben und Proof-Abläufe werden optimal gestaltet. „Bei kleinen und großen Unternehmen immer wieder ein sehr spannendes Thema.“

Hinterfragen und optimieren. In den vergangenen Jahren ist die RATTPACK®-­ Gruppe überdurchschnittlich stark gewachsen. Die Covid-Monate wurden genutzt, um sich zu stärken und Kraft zu tanken. „Jetzt geht es daran, gestärkt in die Post Covid-Zeit zu kommen“, so die beiden Geschäftsführer einstimmig. Mit einem Alter von 46 und 49 Jahren stehen Stephan und Matthias Ratt mitten im Leben und freuen sich noch auf viele weitere spannende Projekte mit ihren Kunden und Mitarbeitern. Seit mehr als zwei Jahrzehnten leiten sie die Geschicke des Unternehmens. Worüber sie sich besonders freuen: Ihrem Ziel, zu 100 Prozent nachhaltige Verpackungen zu produzieren, kommen sie jeden Tag einen kleinen Schritt näher. „Dank unserer jahrzehntelangen Erfahrung können wir die Kunden hier entsprechend unterstützen. Und wir hinterfragen auch, wenn wir auf etwas stoßen, das nicht im Sinne

„Jedes einzelne Projekt kann eine Keimzelle für neue Innovationen sein. Unser Verständnis von Innovation ist, einen nachhaltigen Kundennutzen zu schaffen. Dabei kann es sich beispielsweise auch um Verbesserungen an bestehenden Projekten und Konzepten handeln.“ der Umwelt ist. Als lösungsorientiertes Unternehmen versuchen wir schließlich in Abstimmung mit dem Kunden Optimierungen im Sinne der Nachhaltigkeit vorzunehmen.“ Flexibel und widerstandfähig. Aktuell beschäftigt das Unternehmen mit Hauptsitz in Wolfurt mehr als 500 Mitarbeitende. Und: Wer einmal ein „RATTIANER“ ist, der bleibt es in den meisten Fällen auch. Diese Entwicklung macht die beiden Geschäftsführer natürlich glücklich und auch ein bisschen stolz. Sprechen zufriedene Mitarbeiter doch für das Unternehmen und dessen Kultur. Führungspositionen werden nach Möglichkeit organisch besetzt, mit Fachkräften, die das Kerngeschäft von RATTPACK® von Grund auf verstehen. Neue Kundenbeziehungen aufzubauen war durch die Covid- und den damit einhergehenden Rohstoffentwicklungen der vergangenen Monate nur schwer möglich. „Ab dem Jahr 2022 sollte es aber wieder offene Türen im Markt geben.“ Und somit kann RATTPACK® seine indirekte Wachstumsstrategie weiter verfolgen. Stephan Ratt: „Wir schaffen Geschäftsbereiche und lassen auch zu, dass diese wieder schrumpfen. Das hält die Organisation flexibel und widerstandfähig. Auf diese Weise können wir uns den Marktentwicklungen schneller anpassen.“

RATTPACK® Achstraße 38, 6922 Wolfurt +43 (0)5574 6756-0 www.rattpack.eu Vielfältige technologische Möglichkeiten sind in einer Unternehmens­gruppe vereint.

LOGO

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RHOMBERG RECYCLING

RUNDE SACHE FÜR ABFALLKUNDEN Die Rhomberg Gruppe ist dabei, ihr Ressourcen Center Rheintal (RCR) zu einem echten Kreislaufwirtschafts-Zentrum zu machen.

Special

Fotos: Dietmar Walser, Rhomberg

Nachhaltig in die Zukunft

Materialien werden effizient sortiert und weiterverarbeitet.

E

ine entscheidende Rolle spielt dabei der Bereich Recycling. Denn, davon ist Rupert Grienberger überzeugt, Geschäftsführer Rhomberg Bau und Bereichsleiter „Bau und Ressourcen“: „Unsere Kundschaft möchte ihre Abfälle nicht mehr nur einfach loswerden. Sie will das mit dem guten Gewissen tun, dass nicht nur nichts unnötig entsorgt wir, sondern dass die Abfälle im Idealfall wiederaufbereitet und -verwendet werden.“ Deshalb investiert der Recyclingspezialist verstärkt in Aufbereitungsanlagen und Infrastruktur, um sein wohnortnahes Abfallentsorgungsangebot für die Vorarlberger Bevölkerung und vor allem die Industrie- und Gewerbekundschaft im Rheintal zu optimieren. Schon jetzt überzeugt Rhomberg Recycling Bürger(innen), Firmen und Gewer-

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betreibende mit der guten Erreichbarkeit seines Werks, der hohen Flexibilität sowie der individuellen Betreuung. „Wer bis zehn

Ressourceneffizienz durch Recycling. Das ist das Ziel unserer Maßnahmen. Rupert Grienberger Bereichsleiter „Bau und Ressourcen“

Uhr bei uns bestellt, gerne auch online, der erhält bereits am nächsten Tag seinen oder seine Container“, nennt Grienberger ein Beispiel. „So haben wir viele Stammkund(inn)en gewinnen können.“ Leistungsfähigste Anlage. Und so soll es weitergehen. Dazu errichtet Rhomberg eine neue Nassaufbereitungsanlage auf dem Hohenemser Betriebsgelände. 200.000 Tonnen Bodenaushub wird die Maschine zukünftig jedes Jahr waschen, trennen und so wiederverwertbar machen. Dabei reinigt die Anlage sogar Material, dessen verschlämmter, also mit Schlamm versetzter Anteil, bei bis zu 50 Prozent liegt. „Das bedeutet, dass wir auch Böden in der Anlage verarbeiten können, die bisher auf die Deponie mussten“, erklärt Grienberger.


Schon heute gewinnt Rhomberg bis zu 50 Prozent seiner Baustoffe aus recycelten Sekundärrohstoffen. Dieser Anteil wird in den nächsten Jahren durch neue Technologien, Maschinen sowie weniger Primär­ energieeinsatz qualitativ wie quantitativ gesteigert und ausgebaut. „Eine solche leistungsfähige Anlage gibt es in ganz Österreich noch nicht“. Großer Pluspunkt der Anlage ist ihr sorgsamer Umgang mit der Ressource Wasser: Brauchwasser wird nahezu vollständig wiederaufbereitet und zurückgeführt, lediglich knapp zehn Prozent verdunsten oder verbleiben im feuchten Material. Fokus Bahn. Außerdem entsteht zurzeit ein Containerterminal zur optimierten An- und Abfuhr über den Gleisanschluss des RCR. Damit stellt Rhomberg den Transport deutlich zugunsten der umweltfreundlicheren Zug-Alternative um: Erreichen aktuell lediglich 100.000 Tonnen jährlich das Ressourcen Center auf Schienen, werden es zukünftig ganze 250.000 Tonnen sein. Der Lkw-Anteil sinkt dagegen von bislang 150.000 Tonnen Baumaterialien auf nurmehr 20.000 Tonnen. „Das sind an jedem Arbeitstag des RCR mindestens 25 Lastwagen

Auf dem Gelände von Rhomberg Recycling.

­ eniger“, freut sich Rupert Grienberger w über diese Entwicklung. Neue Halle. Davon profitiert auch das Rhomberg Recycling: Direkt neben dem Gleisanschluss, gegenüber der jetzigen Halle, errichtet das Unternehmen eine weitere überdachte Arbeitsfläche zur Sortierung und Weiterverarbeitung der angelieferten Materialien. „Über die 1800 m2 große Hallenfläche können wir den Zuganschluss sehr viel besser bespielen als bisher“, ist Grienberger überzeugt. „Zudem verschafft sie uns mehr Platz, um das Material effizienter trennen zu können.“ Dazu werden auch der neue Umschlagbagger sowie der moderne Radlader beitragen, mit denen Rhomberg Recycling seinen Fuhrpark ergänzt hat. Ressourceneffizienz. Das Ziel dieser Maßnahmen: Rhomberg möchte durch Recycling, Upcycling und Urban Mining Druck von den Deponien des Landes nehmen und für seine Kundschaft die Ressourceneffizienz steigern. „So scho-

nen wir die Umwelt, erhöhen unsere Rohstoffversorgungssicherheit, steigern die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts und tun auch unserem Klima etwas Gutes“, bringt es Grienberger auf den Punkt. Schon heute gewinnt Rhomberg bis zu 50 Prozent seiner Baustoffe aus recycelten Sekundärrohstoffen. Dieser Anteil wird in den nächsten Jahren durch neue Technologien, Maschinen sowie weniger Primärenergieeinsatz qualitativ wie quantitativ gesteigert und ausgebaut.

Rhomberg Recycling GmbH Stöckenstraße 20 6850 Dornbirn +43(0) 5574 403-3490 www.rhomberg.com

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UNIVERSITÄT INNSBRUCK

BRÜCKEN IN DIE ZUKUNFT Mit über 27.000 Studierenden – davon rund 2.200 aus Vorarlberg – bildet die Universität Innsbruck die Köpfe für die Zukunft aus.

Special

Als größte Bildungs- und Forschungs­ einrichtung im Westen Österreichs ist die Universität Innsbruck ein wichtiger Motor für Wirtschaft und Gesellschaft in der Region.

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limawandel, Digitalisierung, Mig­ ration, Nachhaltigkeit und Quantentechnologien sind nur einige der Kernfragen, die unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren und Jahrzehnten intensiv beschäftigen werden. An der Universität Innsbruck arbeiten 3.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Beantwortung dieser Fragen. Sie liefern die Einsichten für die richtige Einschätzung der Ausgangslage und schaffen die Grundlagen für Lösungen. Mobilität. Elektroautos, mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge, neue Konzepte zur gemeinsamen Nutzung oder neue Möglichkeiten der Vernetzung im öffentlichen Verkehr werden die Verkehrssysteme verändern. Wie die Menschen

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darauf reagieren werden, welche Angebote sie annehmen und wie sehr sie ihr eigenes Mobilitätsverhalten anpassen und verändern werden oder müssen, ist noch unklar. „Unumstritten ist, dass sich Mobilitätsangebote verändern werden. Damit Verkehr dabei auch nachhaltiger wird, muss sich das Verhalten auch entsprechend ändern. Das heißt beispielsweise vermehrt Autos zu teilen und öffentliche Verkehrsmittel nutzen, aber auch Kurzstrecken wieder zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen“, erklärt Markus Mailer, Professor für Verkehrsplanung am Institut für Infrastruktur der Universität Innsbruck und Leiter des von der FFG geförderten Zentrums für Mobilitätsverhaltensänderung (CMC). „Das CMC sammelt Wissen zu Potentialen

und Herausforderungen der Mobilitätsverhaltensänderung im digitalen Zeitalter und gibt dieses an alle Akteurinnen und Akteure weiter, die mit Verkehrsproblemen konfrontiert sind und Lösungen dazu erarbeiten und entwickeln. Damit einher geht auch die Sensibilisierung der Änderung des Verhaltens im Bereich Mobilität“, erläutert Mailer. Die Menschen stehen für Markus Mailer und sein Team immer im Zentrum ihrer Überlegungen. „Ständig kommen neue Technologien, Nutzungsmöglichkeiten von Fahrzeugen und öffentlichen Verkehrsmitteln oder neue Autos auf den Markt. Die Erfolge der jeweiligen Produkte oder Lösungen hängen aber von vielen Faktoren ab“, verdeutlicht der

Fotos: Andreas Friedle, Universität Innsbruck

Nachhaltig in die Zukunft


­ xperte. Viele Studien versuchen bereits E zu modellieren, wie sehr sich der Verkehr mit dem Autonomen Fahren verändern wird. „Es hängt ganz davon ab, wie Menschen bereit sind, sich zu verhalten, sich anzupassen oder Einschränkungen in ihrer Flexibilität in Kauf zu nehmen und welche Angebote und Geschäftsmodelle sie akzeptieren“, verdeutlicht der Wissenschaftler. „Sollten die Menschen weiterhin Autos privat besitzen und individuell nutzen wollen, dann wird der Verkehr in Zukunft zunehmen. Wenn aber Konzepte der gemeinsamen Nutzung von Fahrzeugen, wie Carsharing oder Ridesharing weiter an Attraktivität gewinnen, kann das System effizienter werden“, so Markus Mailer. Textile Nachhaltigkeit. Am Forschungsinstitut für Textilchemie und Textilphysik in Dornbirn ergründen die Forscherinnen und Forscher alle Facetten von Stoffen und untersuchen neue Möglichkeiten, Textilien zu recyceln und Fasern neu nutzbar zu machen. Ein Kleidungsstück besteht selten aus reinsortigem Material. Selbst bei einem Kauf eines Produkts aus Baumwolle sind Knöpfe oder Nähte aus anderen Materialien und damit nicht einheitlich recycelbar. Im Textile Competence Center Vorarlberg (tccv) steht die Untersuchung von textilen Hochleistungsmaterialien im Fokus. „Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie man die unterschiedlichen Komponenten trennen und wiederverwenden kann. Um Müll zu vermeiden könnte man bereits beim

Design darauf achten, dass später die einzelnen Komponenten trennbar sind“, so Tung Pham, der mit seinem Team daran arbeitet, aus Textilmüll den Rohstoff für neue Fasern wiederzugewinnen. Pham und sein Team haben ein neues Konzept entwickelt, um Wolle und Polyamid voneinander zu trennen und anschließend aus beiden Komponenten wieder neue Fasern zu spinnen. „Mit einem von uns entwickelten umweltfreundlichen Lösungsmittel ist es möglich, das Polyamid von Wolle zu trennen, um dann in einem weiteren Schritt daraus wieder eine Faser zu spinnen. Ähnliche Schritte wurden bisher mit zum Teil toxischen Chemikalien unternommen. In unserer Forschung setzen wir beispielsweise auf wasserbasierende Chemikalien“, so Pham, der erläutert, dass ein zentraler Schwerpunkt am Forschungsinstitut auf der Untersuchung der Chemie an den Grenzflächen zwischen unterschiedlichen Materialien liegt. Plastikwelle. Ein internationales Team um Martin Stuchtey von der Universität Innsbruck hat im Vorjahr gezeigt, dass global koordinierte Maßnahmen die Verschmutzung der Weltmeere durch Kunststoffe bis 2040 um fast 80 Prozent reduzieren könnten. Diese Maßnahmen könnten mit Hilfe der heute schon verfügbaren Technologien und Lösungen umgesetzt werden. Am Arbeitsbereich Umwelttechnik beschäftigt sich Anke Bockreis mit der nachhaltigen Verwer-

tung und Vermeidung von Abfällen. „Wir arbeiten an Projekten, die ein Bewusstsein dafür schaffen, was für ein massives Problem mit unserem unbekümmerten Plastikverbrauch einhergeht. Das fängt bei den Einwegbechern an, die wir alleine in Innsbruck jeden Tag in der Höhe des Patscherkofels ansammeln“, schildert Bockreis. „Obwohl wir in Österreich ein funktionierendes Entsorgungssystem haben, landet trotzdem vieles noch in der Umwelt.“ Die Expertin für Abfallbehandlung und Ressourcenmanagement spricht sich klar für ein Einwegpfand aus, um dem Problem großflächig entgegenzutreten. „Man darf nicht außer Acht lassen, dass Plastik aber auch immense Vorteile hat. Gerade, wenn man an Hygienevorschriften oder den G ­ esundheitssektor denkt. Da wird es auch in Zukunft nicht ohne Plastik gehen. Wenn alles eingesammelt und entsprechend aufbereitet und recycelt werden könnte, dann würde man auch die ­Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren“, ist Bockreis überzeugt.

Universität Innsbruck Christoph-Probst-Platz Innrain 52 A-6020 Innsbruck +43 (0)512 507-0 www.uibk.ac.at

Es hängt ganz davon ab, wie Menschen bereit sind, sich anzupassen oder Einschränkungen in ihrer Flexibilität in Kauf zu nehmen.

Wenn alles eingesammelt, aufbereitet und recycelt ­werden könnte, würden sich auch die Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren.

Um Müll zu vermeiden ­könnte man bereits beim Design darauf achten, dass später die einzelnen ­ omponenten trennbar sind. K

Markus Mailer, Arbeitsbereich Intelligente Verkehrssysteme

Anke Bockreis, Arbeitsbereich Umwelttechnik

Tung Pham, Institut für Textilchemie und Textilphysik

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Arbeitsplätze von morgen entstehen heute Moderne Arbeitswelten sind vielseitig. Sie erfüllen mehr als nur rein funktionelle Aspekte und orientieren sich gleichzeitig an den Bedürfnissen der Mitarbeiter. Dabei werden klassische Schreibtischarbeitsplätze durch informelle Knotenpunkte, großzügige Teamarbeitslätze, flexible Mittelzonen sowie Loungebereiche ergänzt. Die Zukunft gestaltet sich wohnlich und komfortabel.

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And the Oscar goes to ...

Foto: Peter Rigaud

Er kennt jede Pore in den Gesichtern der Hollywoodstars so genau, dass er sie lebensecht nachmachen kann. Dafür bekam der Vorarlberger Bernd Bickel einen Oscar.

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ie lebensechte Nachbildung von Gesichtern berühmter Filmstars mit Bits und Pixeln für Blockbuster wie Maleficent, Avengers, Fluch der Karibik, Star Wars macht Bernd Bickel (39) und seine drei Kollegen, die zehn Jahre lang das „Medusa Performance Capture System“ entwickelt haben, im Februar 2019 zu Oscar-Preisträgern. Der digitale Magier aus dem Ländle forscht und lehrt am Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg. Jugendjahre in Vorarlberg. Der Geburtsort von Bernd Bickel ist die Montfortstadt Feldkirch. In Hohenems, Residenzstädtle der Emser Grafen, wächst er auf. Ab 1992 geht er in Dornbirn-Schoren ins Gymnasium. Da haben die Textilbarone das Zepter schon abgegeben. Bernds Leidenschaft gilt dem Computer. „Mein Vater ist Maschinenbauer und hatte einen Computer. Mit dem konnte ich spielen und alles Mögliche probieren.“ Schon vor der Matura beschließt er an der ETH Zürich Informatik zu studieren.

„Medusa“ digitalisiert ein Gesicht Millimeter für Millimeter in Geometrie, Form, Mimik. Jedes Detail im Gesicht eines Menschen macht es zum Unikat. 66 kontur

Hinter der Disney Magie. Der Computer war sein liebstes Spielzeug. Das Experiment reizt ihn bis heute. Die digitale Welt ist grenzenlos, oder? Bernd Bickel: „Fast“.

rung von Gesichtern für die Simulation von Operationen im Bereich Kiefer- und Gesichtschirurgie fokussiert. 2010 wird seine Doktorarbeit „Measurement – Based Modeling and Fabrication of Deformable Materials for Human Faces“ mit der ETH-Medaille für herausragende Dissertationen gewürdigt. Im Jahr darauf wechselt er in Zürich von der Medizin zum Film. Der nächste Weg. Luftlinie 700 Meter. Technik kreativ nutzen. Wissenschaft hinter der Magie bei Walt Disney. Das ist die Aufgabe der Abteilung Research in der

Schweizer Niederlassung des Unterhaltungsgiganten. Arbeitsplatz von Bernd Bickel bis 2014. Er ist fasziniert, wie Filmleute mit ihren Ideen die Technik herausfordern und Künstler die Technik kreativ für völlig Neues nutzen. Das Zusammenspiel von Wissenschaft, Technik und Kunst begeistert ihn nachhaltig. Gemeinsam mit drei Kollegen beginnt er das „Medusa Performance Capture System“ zu entwickeln. „Medusa“ ersetzt nicht die Schauspieler, sondern macht sie zur ersten Quelle der Animation. Unverzichtbar, unersetzbar, unverwechselbar.

Fotos: privat

Dissertation summa cum laude. Warum Zürich? „Im Gymnasium bin ich an den Offenen Tagen der ETH nach Zürich gefahren. Das ist vom Ländle aus die nächste Stadt.“ Während eines USA-Praktikums macht der Informatikstudent erste Erfahrungen auf dem Gebiet der Gesichtschirurgie mit der Entwicklung einer Software zur Optimierung der OPs von Gaumenspalten. Infolge bleibt Bernd Bickel auf die naturgetreue Modellie-


Die Schnittstelle von Wissenschaft, Technik und Kreativität findet Bernd Bickel sehr spannend: Wie können digitale Avatare noch menschlicher, lebensechter werden und ehrliche Empathien aufbauen? Meisterhaftes Mimiksystem. Das mit dem Oscar ausgezeichnete System ist mit einem Gesichtsscanner vergleichbar. „Medusa“ digitalisiert ein Gesicht realitätsnah, detailreich, porengenau, Millimeter für Millimeter in Form, Geometrie, Bewegung, Mimik. Jedes kleinste Detail im Gesicht eines Menschen macht es zum Unikat. Das exakte Abbild aller Puzzles wird in die digitale Welt übertragen und ist die Grundlage für Animationen. Die Gesichter von Schauspielern altern, lachen, schreien so echt, dass man die digitalen Werkzeuge nicht merkt. Die kleinste Veränderung würde als „unecht“ wahrgenommen und Irritationen auslösen. Blockbuster Maleficent. Einspielergebnis 500 Millionen US Dollar. Erfolgspremiere des „Medusa Systems“. Die amerikanische Version von Dornröschen der Gebrüder Grimm wird von Mächten der Finsternis bedroht. Angelina Jolie spielt die dunkle Fee. Die drei Blumenfeen sind computergeneriert. Ihre Bewegungen stammen jedoch von echten Schauspielern. Ihr Vorspiel beginnt auf einem Stuhl. Um sie herum sind acht Kameras und viele Lichter installiert, die ihre gesamte Mimik aufnehmen. Das digitale Modell der Schauspieler ist die Grundlage für ihre Verwandlung in die Filmfiguren. Im Film wird die menschliche „Essenz“ mittels Helmkamera animiert, während sich die Schauspieler frei durch die Szenen bewegen. Nach Maleficent hat sich das System in mehr als 20 Blockbuster bewährt. In der griechischen Mythologie galt Medusa als unbesiegbar. IST Austria. „Der perfekte Ort, um zu forschen und zu lehren. Die Bedingungen sind exzellent. Das kollegiale Umfeld interdisziplinär und international.“ Seit 2014 ist Bernd Bickel Professor für Computerwissenschaft am Institut of Science und Technology (IST) Austria. Seit Juni 2021 auch Vizepräsident für Technologietransfer. Der Unterricht ist hybrid konzipiert. Die Studenten sind Informatiker. „Konkrete Studien- und Arbeitsplätze sind nicht mehr so wichtig. Das Kursmaterial ist international, wir sind weltweit vernetzt, mit der Technik vertraut. Dennoch

ist die persönliche Interaktion entscheidend. Die Kurse sind klar strukturiert. Die Studenten werden individuell betreut. Die Coronazeit zeigt auf, dass unsere aktuellen Kommunikationsmittel ausbaufähig sind, damit virtuelle Schulen wie digitale Konferenzen lebensnaher funktionieren.“ Virtuelle Schulen und digitale Konferenzen. Ihre Zukunft hat holprig begonnen. Die Hauptrollen haben weiterhin menschliches Gegenüber und emotionales Miteinander. Die spannende Frage für Bernd Bickel ist, wie und ob man digitalen Avataren eine lebensechte Qualität geben kann. „Kann ein digitaler Lehrer so echt wirken, dass die Schüler eine ehrliche Empathie für ihn entwickeln?“ Die Schüler wüssten die Antwort, Herr Professor Bickel: spannender Unterricht und immer gute Noten. „Wir arbeiten an der Kreation digitaler Charaktere für den breiten Anwendungsbereich.“ Aktuelle Projekte 3D-Druck. Die Visual Computing Forschung von Bernd Bickel und seinen Studenten experimentiert u. a. mit Fertigungstechniken für spektakuläre Architekturen. Das Computerprogramm entwirft, optimiert, stabilisiert die gewünschte Biegung von geraden Balken. Ausge-

zeichnet und gefördert seitens des Horizon 2020 Forschungs- und Innovationsprogramms der EU. Anderes Beispiel: passgenaue 3D-Fertigung medizinischer Ersatzteile wie Zähne und Implantate mit dem Resultat extrem leicht, extrem stabil, extrem leistbar. Ein anderes Forschungsprojekt führt in die Weberei: leistungsstarke Algorithmen animieren Webmaschinen derart, dass Muster und Stoffe eine bestimmte Funktionalität garantieren. Was für uns Laien noch wie Utopie klingt, kann unser Leben schon in naher Zukunft entscheidend verbessern. Unser Leben in zehn Jahren. „Es wird anders als heute sein. Kommunikation wie computergesteuerte Arbeitswelten werden das Leben grundlegend ändern. Künstliche Intelligenz bleibt ein Zukunftsthema.“ Für Bernd Bickel ist die Schnittstelle von Wissenschaft, Technik und Kreativität spannender. Hier sucht er Antworten auf die Frage: Lassen sich lebensechte Emotionen technisch-wissenschaftlich kreieren? Bis er eine Antwort hat, renoviert er analog ein altes Haus. Darin wohnt er mit Sohn und Gattin Martina, Pharmazeutin und passionierte Kopfrechnerin. Die Bindung zum Ländle, zu Familie und Freunden ist real, nachhaltig, emotional eng, echt. Elisabeth Längle

Oscar Quartett. Ausgezeichnet mit dem Technical Achievement Award.

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Kreative Impulse und praktische Lösungen Die Küche soll optimal genutzt werden und Spaß machen? Im kleinen und feinen Badezimmer wollen Sie alles ordentlich verstauen? Für die Garderobe wird noch Platz im Flur gesucht? Hilfreiche Tipps & Tricks für mehr Stauraum und Funktionalität in der Küche sowie inspirierende Möbelideen für alle Wohnräume bietet www.blum-inspirations.com.

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Gewusst wie. Mit klugen versteckten Funktionen erleichtern Möbel den Alltag.

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Fotos: Blum

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er Beschlägehersteller Blum liefert auf der Plattform www.blum-inspirations.com regelmäßig neue Möbelideen und zeigt wie sich mit hochwertigen Beschlägen originelle Wohnkonzepte umsetzen lassen. Sei es den Stauraum in der Küche besser nutzen, die Ergonomie steigern oder was es bei der Planung sowie dem Renovieren zu beachten gilt. Blum Inspirations liefert kreative Ideen für Wohnräume jeder Größe und Lösungen für alle Wohnbereiche.

tenschrank mit der idealen Aufbewahrung und Zugriff von allen Seiten vor. Blum gibt aber auch mit Experimenten Einblicke in die hauseigene Bedürfnisforschung: So testen Marie und Oliver ein 22-Quadratmeter-Appartement, bei dem innovative Wohnideen für möglichst viel Stauraum auf kleinem Raum umgesetzt sind. Der Wohlfühlfaktor darf dabei aber natürlich auch nicht zu kurz kommen. Die passenden Pläne der kreativen Lösungen machen es möglich, das zusätzliche Wissen entsprechend umzusetzen.

Von Home-Office-Lösungen bis hin zu Experimenten. Das Home Office ist für viele Menschen Teil des Alltags geworden. Doch wie kann der vorhandene Platz bestmöglich genutzt werden und was gilt es sonst noch zu beachten? Die Leserinnen und Leser tauchen in eine Welt voller Tipps & Tricks sowie hilfreicher Lösungen ein. So stellt der Schwede Pär seinen individuellen Schallplat-

Es braucht nicht viel. Dieser Blick hinter die Kulissen zeigt schnell: Je durchdachter Schränke aufgebaut sind, desto mehr passt schlussendlich hinein. Das Tolle daran ist, dass man für diese kleinen Optimierungen kaum mehr Stellfläche braucht, dafür aber deutlich an Volumen gewinnt. Mehr Informationen dazu finden Sie unter www.blum-inspirations.com

Jeder Haushalt ist einzigartig. Gerade der Stauraumbedarf ist sehr individuell und abhängig von den Gewohnheiten, der Haushaltsgröße und dem Lebensstil. Daher sollte man schon bei der Planung überlegen, was genau wo untergebracht werden soll. kontur 69


Unsere Koscht auf der Höhe der Zeit Die traditionelle Küche Vorarlbergs war schon in der Vergangenheit eine „fast“ vegetarische ­Küche und ist damit heute wieder ganz vorne auf den Speisekarten. Spitzenköche wie Florian Armbruster und Thomas Scheucher geben den Gerichten den entsprechenden Kick.

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egionalität ist in der Spitzenküche endgültig angekommen. Auch in Vorarlberg bauen viele Köche inzwischen selbst ihr Gemüse an, züchten Kräuter, und es gibt sogar welche, die in der Tierzucht aktiv sind. Wie sich mit Kraut, Zwiebeln, Tomaten und Co. vom eigenen Acker kreativ kochen lässt, zeigten zuerst die skandinavischen Köche vor, die ihre Eigenzuchten mit neuen Geschmäckern kombinierten, mit Moosen aus den Wäldern, mit Algen, die sie vor der Küs­ te ernteten und Asche von Bäumen aus den riesigen Wäldern. Und damit die Gäste und die Restaurantkritikerinnen und -kritiker begeisterten. Doch es ist eine völlig neue Küche, die sie erfunden haben – die traditionelle Kost bleibt grosso modo, das was sie ist: Schwer und einfach. Fleisch nur an Sonn- und Feiertagen. Auch in Vorarlberg lässt sich die Traditionsküche relativ leicht eingrenzen. Fleisch war über Jahrhunderte Mangelware, nur ein kleiner Kreis konnte es sich öfter als einmal pro Woche leisten. Und das nicht vor vielen Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten. Noch genug Vorarlberger können sich daran erinnern, dass nur an Sonn- und Festtagen Fleisch auf den Tisch kam. Die Prämissen der Vorarlberger Küche lassen sich an jenen Klassikern erkennen, die gemeinhin mit Vorarlberger Küche in Verbindung gebracht werden: Käsknöpfle, die je nach Talschaft etwas anders zubereitet werden. Will man sie modernisieren, d. h.

einfacher und leichter ­gestalten, geht das wahrscheinlich nur im Montafon, denn der S ­ ure Käs ist ein Wunder an Kalorienreduktion. Die Möglichkeiten sind begrenzt, die Zutaten freilich deutlich hochwertiger als früher, wie der gelernte Koch, Hotelier und Patron des Feinschmeckerhotspots Rote Wand, Joschi Walch, berichtet. Was es brauche, so Walch, sind die besten Produkte: Butterschmalz vom Feinsten, affinierte Käse, die in der Roten Wand vom Bregenzerwälder Spezialisten Käsecaspar bezogen werden, und zweierlei Mehl machen die Kalorienbombe bei den internationalen Gästen zum Wohlfühlgericht. Was die Spätzle mit anderen Gerichten gemein ­haben: Sie sind darauf ausgerichtet, hart arbeitenden Bauern und Handwerkern Energie zu liefern. So auch der Hafaloab, der vor allem in den Hofsteiggemeinden zusammen mit „sura rüaba“ oder Gerstensuppe und heutzutage mit einem Schweinsbraten serviert wird. Vegetarisch und im Trend. Etwas mehr Gestaltungsspielraum ­bietet der Stopfer, wie Haubenkoch Thomas Scheucher ihn zubereitet. Mit Riebelmehl, das er vom Lauteracher Lebensmittelspezialist Richard Dietrich bezieht, schafft er völlig neue Gerichte, wie den ­extra für „kontur“ entwickelten Riebelstrudel. Scheucher ist ein Pionier bei der Verwendung regionaler Lebensmittel, entsprechend groß ist sein Wissen und sein virtuoser Umgang mit den Produkten. Und noch eins: Die Vorarlberger K ­ lassiker am Teller sind samt und s­ onders ­vegetarisch. Vorarlberg im Trend. Andreas Scalet

„Wir verwenden für die Kässpätzle nur absolute Spitzenprodukte als Zutaten. Das schmeckt auch unseren internationalen Gästen.“ Joschi Walch, Rote Wand 70 kontur


Foto: dieWEST.at

Schöne Kombi. Auch in den Stuben der Roten Wand trifft Tradition auf Moderne.

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Käsknöpfle

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ie sind wohl eines der traditionsreichsten Gerichte Vorarlbergs: die Käsknöpfle. Und das Schöne an Traditionen ist ja, wie bereits erwähnt, dass sie jeder ein bisschen anders zelebriert. Das fängt schon beim Mehl an. Florian Armbruster, Küchenchef im Hotelrestaurant der Roten Wand in

Unsere Arbeit in der Küche ist von der Leidenschaft geprägt, immer wieder Neues zu entdecken, aber auch schöne und gelebte Traditionen zu pflegen. Florian Armbruster Rote Wand Lech

Käsknöpfle oder -spätzle? Wie man die Leibspeise der Vorarlberger(innen) nennt, hängt nicht nur von der eigenen Laune, sondern oft auch von der Region ab. Während im Bregenzerwald und im Montafon meist von „Käsknöpfle“ oder „Keesknöpfli“ die Rede ist, findet man in Bregenz und Dornbirn eher „Kässpätzle“ aus den Speisekarten. 72 kontur

Fotos: Pertramer

Lech am Arlberg mischt für sein Rezept griffiges und glattes Mehl. Für den besonderen Geschmack sorgt der Käse. Bei Armbruster eine Mischung aus zwei Teilen Berkäse (ca. zehn Monate gereift), zwei Teilen Hochalpenkäse (mindestens ein Jahr gereift) und einem Teil Rässkäs. Für zusätzlichen appetitanregenden Duft in der Küche sorgen knusprig gebratene Zwiebeln, die bei Käsknöpfle einfach das Tüpfelchen auf dem i sind. An Guata!


Riebelmaisstrüdele

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iebelmais ist in Vorarlberg bereits lange zu Hause und hatte seit jeher große Bedeutung. So hatte „Das Brot des Rheintals“ um 1800 das wichtigste traditionelle Getreide Vorarlbergs, den Dinkel, überflügelt und entwickelte sich zur Ernährungsgrundlage der bäuerlichen Bevölkerung. Seine letzte Blüte erlebte der weiße Hartmais in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Danach rückte der Riebelmaisanbau für die Selbstversorgung nach und nach in den Hintergrund.

Doch einige Produzenten und Initiativen haben die Besonderheit dieses Lebensmittels erkannt. So auch die Internationale Slow Food Stiftung, die den Riebelmais als eines von elf österreichischen Produkten in die Arche des Geschmacks auf­ genommen hat. Und auch die Hauben­ küche hat den traditionellen Mais wieder-

Die Kunst und Herausforde­ rung besteht darin, auch traditionellen Zutaten wie dem Riebelmais ihre ganz speziellen Eigenheiten zu entlocken. Thomas Scheucher Guth Lauterach

entdeckt und neue kreative Rezepte entwickelt. So wie Thomas Scheucher. Riebelmais mal anders. Er verarbeitet den Riebelmais zu einem feinen Strüdele. Die Grundlage dafür bildet – wie der Name schon erahnen lässt – ein klassischer, dünn ausgezogener Strudelteig. Gefüllt wird dieser mit einer herrlich aromatischen Fülle aus Butter, feingeschnittenen Schalotten, Milch, weißer Polenta

aus Vorarlberger Riebelmais, Eiern, Muskatnuss, Salz, Pfeffer. Diese wird in den Teig gerollt und kommt für acht Minuten ins Salzwasser. Für die nötige Garnitur sorgen frische Salbeiblätter, Butter, Herbsttrompetenpilze und Parmesanspäne. Fertig! Man sieht: Mit etwas Kreativität lassen sich aus dem traditionellen Grundnahrungsmittel vielfältige Gerichte zaubern.

In die Mitte des 17. Jahrhunderts fällt das erste Auftreten von Mais im Rheintal. Von vielen Familien wurde Riebelmais vor allem zur Selbstversorgung angebaut. Damals wie heute fand und findet er hauptsächlich für den traditionellen Riebel oder Stopfer Verwendung. Und auch der Hafaloab wurde mit Riebelmais hergestellt. kontur 73


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Höttges Showroom Dornbirn, Rhomberg‘s Fabrik Färbergasse 15 T 05572 22175, www.hoettges.at

LOUNGE CHAIR VON RAY & CHARLES EAMES 1956


Foto: Shamballa

In der Ruhe . . . Er begeistert Stars wie Leonardo di Caprio, Lewis Hamilton oder Jennifer Aniston: der Schmuck von Shamballa. Gegründet wurde das Unternehmen von den Dänen Mads und Mikkel Kornerup. Die Brüder verstehen es, alte östliche Philosophien mit starken nordischen Design- und Handwerkstraditionen zu verbinden. „kontur“ traf Mads Kornerup zum Interview. kontur 75


„Schmuck muss magisch sein und Gefühle hervorrufen. Aber noch wichtiger ist das positive Mantra, das für jeden Einzelnen in ihm liegt.“

thisches Königreich, ein Ort der Ruhe, der Stille und des Glücks. Dabei geht es aber vor allem auch um das innere Shamballa. Im Buddhismus gibt es eine ganze Reihe von Meditationstechniken, die zu dieser inneren Ruhe führen. Wenn ich also sage, „shamballize the world“, hoffe ich, den Menschen ein wenig von dem zu geben, was ich wahrgenommen habe. Die Kollektion zählt Armbänder und Halsketten ebenso wie Ohrringe, Ringe und Manschettenknöpfe. Woher kommt die Inspiration? Bei mir kommt sie vom meditierenden Teil des Yoga. Aus dem Atmen und der Ruhe. Der Look war eigentlich immer für Männer gedacht. Ich habe Schmuck entworfen für meinen Bru-

Ein Treffen mit viel innerer Ruhe: Mads Kornerup mit „kontur“-CR Sabine Carotta und Nadja Mauser, Russmedia (r.). 76 kontur

der, meinen Vater, meine Söhne, für mich. Und irgendwann merkten wir, dass auch immer mehr Frauen unseren Schmuck wollten. Also nimmst du statt der schwarzen Diamanten weiße und kombinierst sie mit Weiß- oder Gelbgold, plötzlich wird aus einem Armband ein wunderbar feminines Stück. Aber natürlich gibt es auch Frauen, die den maskulinen Look mögen. Es ist wunderbar, das zu sehen. Denn ich sage immer: unser Schmuck ist weder weiblich oder männlich, er ist unisex. Denken Sie, dass Sie die Welt des Männerschmucks revolutioniert haben? Ich finde, dass Männerschmuck in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung gemacht hat. Und es freut mich, dass wir ein großer Teil davon sind. Wir hatten immer den starken Glauben und den Willen, Dinge anders zu machen, und den Mut, die etablierte Schmuckindustrie herauszufordern. Mein Traum von Shamballa war und ist es, dass unser Schmuck mit Weisheit und Leidenschaft entsteht und auch so weitergetragen wird. Sie haben Stores auf der ganzen Welt, unter anderem ist Shamballa auch bei Huber in Lech zu finden. Wie kam es dazu? Es gibt in Lech einen sehr wichtigen Mann im Laden. Er praktiziert Buddhismus nicht, aber er hat den buddhistischen Geist. Und das ist Josef Güfel. Er hat eine wundervolle, lächelnde Lebenseinstellung. Wenn man ihm begegnet, möchte man meinen, dieser Mann kennt keine Sorgen und ist einfach nur sehr dankbar für das Leben, das er hat. Und von solchen Menschen lerne ich. Er ist so, wie er ist und zelebriert Shamballa in seinem Store. Und wenn ich so nachdenke: in jedem unserer Geschäfte weltweit gibt es solche Menschen mit dem gewissen „Buddha-Mind“. Und das ist wichtig für uns. Sabine Carotta

Fotos: Shamballa

„We aim to shamballize the world“ steht auf Ihrer Website geschrieben. Was bedeutet das? Für mich bedeutet das, jeden mit dem Wort „Shamballa“ zu erfüllen, wie es mich selbst erfüllt hat. Ich wusste nicht, was es bedeutet, als ich das Wort zum ersten Mal traf, 1993 in Santa Fe in Mexiko. Aber irgendwie ist es mir gefolgt. Und so habe ich mein Handelsunternehmen als Shamballa registrieren lassen. Immer noch ohne zu wissen, was es bedeutet. Und als wir im Jahr 1996 unser Logo und den Namen groß an unserem Laden in der Thompson Street in Soho in New York platzierten, kamen plötzlich viele praktizierende Buddhisten und tibetische Mönche in den Shop. Und sie erklärten uns, was Shamballa ist: ein my-


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Barock, aber nie altbacken Den Bregenzerwälder Barockbaumeistern ist im Land erst jüngst zu begegnen. Dabei sind sie in der Region nicht nur ein historischer Faktor. Sie bieten Berührungspunkte zur zeitgenössischen Architektur und zur bildenden Kunst.

In Vorarlbergs Museumslandschaft scheint nun ein Thema auf, das lange zu wenig Beachtung fand, obwohl Bauten von Thumb, Beer etc. Exkursionsziele sind. 80 kontur

on ist reich davon. Nicht nur Schüler kennen die Barockbibliothek im Kloster Mehrerau und ein besonderer Anziehungspunkt ist die Stiftsbibliothek in St. Gallen. An beiden Orten waren Bregenzerwälder Baumeister oder Handwerker tätig. In der Mehrerau ist das der Schoppernauer Peter Anton Moosbrugger, in St. Gallen der Bezauer Peter Thumb. Während er etwa Besuchern der Wallfahrtskirche in Birnau oder des Klosters Salem, die zu seinen Meisterwerken zählen, ein Begriff ist, hat es lange gedauert, bis den Barockbaumeistern aus Vorarlberg, die überwiegend in Süddeutschland, im Elsass oder in der Ostschweiz tätig waren, auch im Herkunftsland ein Ort geschaffen wurde. Erst vor wenigen Wochen wurde im mittlerweile sanierten, ehemaligen Kurathaus in Au (das einstige Wohnhaus des Priesters) ein Barockbaumeister-Museum errichtet. Attraktiver Ausbildungsort. Die Wahl des Ortes ist kein Zufall, zu den bedeutendsten Zünften mit ihren strengen Regeln und Hunderten Lehrlingen zählte jene, die Michael Beer Mitte des 17. Jahr-

hunderts in Au gegründet hatte. Auch Peter Thumb ging dort in die Lehre. Sich im Bregenzerwald über mehrere Jahre zum Maurer, Zimmermann oder Steinmetz ausbilden zu lassen, muss attraktiv gewesen sein, obwohl die Auftragslage im Land schlecht bis nicht vorhanden war. Man zog oft schon als Jugendlicher fort, ging als Geselle ohnehin traditionell auf Wanderschaft und schuf sich später dann im Ausland einen Namen. Als besonderes Vorbild hatte Johann Wilhelm gewirkt. 1595 in Bezau geboren, erhielt er im Jahr 1621 in Frankfurt das Bürgerrecht als Zimmermann. Hilfreich dürfte dabei die Heirat mit einer Frankfurterin gewesen sein. Ansehen erwarb er sich mit seinen Kenntnissen in der Holzbaukunst, die er so meisterlich beherrschte, dass er ein Standardwerk dazu verfasste. Wer sich bewusst macht, dass für Dachstühle oder Treppenkonstruktionen die Erfahrung und das Können von Zimmerleuten unerlässlich war, kann den Wert der Dokumentation nachvollziehen. Die zwei Bände der „Architectura civilis“ erreichten hohe Auflagen. Sie enthalten rund 70­

Fotos: Rudolf Sagmeister,, Archiv Willi Rupp Hörbranz

A

uch bibliophil veranlagte Menschen greifen ab und zu zum iPad oder iPhone, wenn ihr Interesse einem Buch bzw. der Literatur und nicht nur der aktuellen Nachrichtenlage gilt. Die haptische Wahrnehmung bleibt aber ein wichtiger Faktor beim Lesen und die Liste ihrer liebsten Aufenthaltsorte führen wohl Büchereien und Bibliotheken an. Zu den Besonderheiten zählen historische Bibliotheken. Die Regi-


Verbindend. Die Stiftsbibliothek in St. Gallen steht ebenfalls mit der Vorarlberger ­Baugeschichte und der zeitgenössischen Kunst in Verbindung wie Barockkirchen am Bodensee. Zunftzeichen enthielten auch religiöse Symbole. Das Holzskelett des Kirchturms in Hohenweiler.

Die Auer Zunft wurde Mitte des 17. Jahrhunderts im Bregenzerwald gegründet, bestand nahezu zwei Jahrhunderte und hatte entscheidenden Einfluss auf sakrale, aber auch Profanbauten im süddeutschen Raum. kontur 81


Bildtafeln. Fokussiert werden Fachwerktechniken sowie die erwähnten Treppenund Dachstuhlkonstruktion. Die Erstellung der Bände war nicht nur aufwendig, sondern auch äußerst kostspielig. Zahlreiche Pläne mussten gezeichnet werden und ein Kupferstecher erhielt damit einen umfangreichen Auftrag. Johann Wilhelm gilt sozusagen als Urahn der Vorarlberger Holzbaukünstler. Geadelt. Eine Biografie ist im Zusammenhang mit der Vorarlberger Baukunstgeschichte ebenfalls interessant. Franz Beer (1660–1726), der Sohn von Maria, geb. Metzler, und Michael Beer, dem genannten Begründer der Auer Zunft, schaffte es in den Adelsstand. Sein Wappentier ist ein Bär, der in der einen Tatze einen Zirkel hält und in der anderen eine Architekturzeichnung. Seine Eltern hatte dieser Franz Beer früh verloren. Er absolvierte eine Baumeisterlehre und war dann unter anderem an der Errichtung der Abtei in Salem beteiligt. Zu seinen Hauptwerken zählen die Klosterkirche in Irsee und vor allem das Stift und die Kirche in Weingarten. Die Nobilitierung erfolgte durch Kaiser Karl VI., dem Vater der später regierenden Erzherzogin Maria Theresia. Ein solcher Vorgang wurde in Urkunden pathetisch dokumentiert: Wegen „Tugend, Vernunft, Geschicklichkeit und anderer rühmlicher Eigenschaften“ wurde Beer vom „Kaiser von Gottes Gnaden und zu allen Zeiten Mehrer des Reichs“ gewährt, den Titel „von Bleichten“ zu tragen, hieß es in die-

sem Fall. Der neue Name leitet sich von der Alpe Bleichten im Mellental ab, die Franz Beer erworben hatte.

Traditionsreich. Zimmermannsgesellen aus dem Leiblachtal mit Gesellenstücken und ein Blick in die Wallfahrtskirche von Birnau von Peter Thumb.

Der Geschichte der Bau- und Holzbaukunst in Vorarlberg ist in den letzten Jahrzehnten vermehrt Aufmerksamkeit widerfahren. Der Blick in die Vergangenheit ist bei der Auseinandersetzung mit der Gegenwart angebracht. Vorarlberg wird als Region mit hervorragenden Architekturbeispielen gepriesen. In den 1980er-Jahren hatten die Historiker Kathleen und Rudolf Sagmeister eine Ausstellung konzipiert, die ausgehend von Belgien und Frankreich in mehreren europäischen Ländern gezeigt wurde. Die Barockbaumeister aus dem Bregenzerwald, wie auch das Bregenzerwälder Holzhaus fanden Erwähnung neben zahlreichen zeitgenössischen Beispielen von u. a. Roland Gnaiger, Anton Fink, Leopold Kaufmann, Hermann Kaufmann, Dietmar Eberle, Wolfgang Ritsch, Rudolf Wäger

Der Geschichte der Bau- und Holzbaukunst in Vorarlberg ist in den letzten Jahrzehnten vermehrt Aufmerksamkeit widerfahren. Der Blick in die Vergangenheit ist bei der Auseinandersetzung mit der Gegenwart angebracht. 82 kontur


Alt und neu. Das Kornmesserhaus in Bregenz geht auf den Barockbaumeister Franz Anton Beer zurück. Gutes Handwerk wird im Bregenzerwald immer wieder zur Schau gestellt.

Der Verein des Museums in Au hat sich übrigens den Namen akkurat in An­ lehnung auf die Charakterzüge der Zunft und die Arbeitsweise der Baumeister gegeben.

Fotos: Archiv Willi Rupp Hörbranz, Rudolf Sagmeister

und Karl Baumschlager. Mittlerweile sind Bernardo Bader, Dietrich/Untertrifaller, Christine Bechter und einige weitere Architekten hinzu zu zählen. Die Vergabe der Holzbaupreise bietet diesbezüglich Aufschluss. Bildende Kunst. Ein Sprung in die Gegenwart ermöglicht auch die bildende Kunst. Im Rahmen einer Holzbau- und Handwerksausstellung in Andelsbuch platzierte der Architekt und Künstler Angelo Roventa das aus 12 rund 30 Metern hohen Baumstämmen bestehende Projekt „Peter und Paula“ neben dem Glockenturm der Pfarrkirche als Ort der Auseinandersetzung und Reflexion. Die Stämme wurden anschließend in jeweils fünf Meter lange Stücke geschnitten, womit sich 72 Teile ergaben. Die Zahl entspricht dem mittelalterlichen Weltbild mit 72 Ländern und gilt auch als mystisch. Als Installation „round 72“ wurden die Stämme in die Bregenzer Seeanlagen gebracht. Dort fungieren sie nun als Frei-

luftgalerie, in der mittels QR-Code zeitgenössische Kunstwerke abrufbar sind. Nach dem Abbau der Installation sollen die naturbelassenen Baumstämme in einer Kalkgrube 72 Jahre lang reifen. Eine Arbeit der Vorarlberger Künstlerin Siegrun Appelt führt wieder zurück in die Stiftsbibliothek St. Gallen. Gemeinsam mit dem Schweizer Martin Leuthold hat sie jüngst eine Lichtinstallation realisiert, die den Raum neu erlebbar machte, einen Bogen von der Geschichte in die Gegenwart spannte und die Wortbedeutung des Reflektierens darlegte. Der Begriff deutet schließlich nicht nur darauf hin, dass Licht zurückgeworfen wird. Im abgedunkelten Raum und nach dem Aufsetzen einer speziellen Brille wurde ein Strichcode sichtbar, der sich über die gesamte Bibliothek zog. Dazu wurden einzelne Buchrücken mit einer Spezialfolie überzogen. Dass das Buch aus unserer modernen Welt zu ­verschwinden droht, dieses Szenario schwang mit. Christa Dietrich

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Nichts an ihm ist

kleinlich

N

ichts ist kleinlich an diesem schönen, in unserem Fall geheimnisvoll metallisch schimmernden Kombi, langgestreckt, breitspurig, so ausgefeilt im neuen Look, dass er fast wie ein Coupé wirkt. Ein Meisterwerk von einem Lastenträger, gut begreifbarer Traum so mancher Dienstwagenlenker. Kommt als Testexemplar mit dem cleveren Allradantrieb xDrive daher und wirft damit unwillkürlich die Frage auf, ob ein SUV wirklich die wahre Lösung ist oder ob man nicht doch so einem aerodynamisch geglätteten, schlank auftretenden Prachtstück den Vorzug zu geben hat. Die Antwort auf diese heikle Frage muss jeder für sich selbst ermitteln. Wer nie ins wirkliche Gelände abdriftet, weit ab vom Asphalt, wer nie durch tiefes Wasser watet oder hochalpines Geröll

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bewältigt, dürfte ruhig dem Kombi den Vorzug geben. Das heißt die große Bodenfreiheit lieber eintauschen gegen die große Freiheit einer Kombi-Strategie mit allen ihren Vorzügen auf Asphalt, den wir ja, fast alle, zu 99 Prozent frequentieren. Gründlich erwischt. Der Lobgesang auf das gute alte Raumkonzept der Rucksackträger geht über in den Beifall für die jüngst erfolgte weiß-blaue Modellpflege. Die spielt sich ab auf allen Ebenen. Wir fassen zusammen: gesteigerte Effizienz durch Teil-Elektrifizierung, verbessertes Emissionsverhalten sowie Innovationen in den Bereichen Fahrerassistenz und digitale Services. Der Ausbau an Innovationen zieht sich durchs gesamte BMW-Programm und speziell durch die Fünferreihe. Die hat’s besonders gründlich erwischt. BMW setzt bei der Elektrifizierung ganz eindeutig auf Plug-in. Anders gesagt: Strom nur dort, wo es wirklich Sinn macht. Und das auf Knopfdruck, ganz ohne Reichweiten- und StromtankstellenZittern. Das Modellprogramm der 5er-Reihe umfasst jetzt, dieser E-Strategie entsprechend, schon fünf Plug-in-Hybrid-Varianten. In

Foto: www.daniel-kraus.com

Der neue Touring aus der BMW-Fünferreihe. Das ist das große Format für die große Reise. Wohl dem, der es sich leisten kann.


BMW 530e xDrive Touring, Vollhybrid-Antrieb; Vierzylinder-Benziner plus e-Motor – über BMW xDrive auf alle vier Räder; Systemleistung: 292 PS; Kraftstoffverbrauch kombiniert: 2,4–2,2 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 16,7–16,1 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 54–50 g/km; elektrische Reichweite: 48–53 Kilometer (WLTP); Preis: 66.650 Euro; Testfahrzeug 104.660 Euro

der oberen Mittelklasse bieten die Bayern damit die größte Auswahl an Modellen mit elektrifiziertem Antrieb. Klingt nach Vernunft. Das Kabel ist immer dabei. Der digitale Spürhund für die nächstliegende Stromquelle ebenfalls. Schön, effizient und sportiv. Dies ehrenwerte Denken umgibt auch die Touring-Familie. Der 530e bemüht sich als mittlere Leistungsalternative redlich um die markentypische Kombination aus Energieeffizienz und Sportlichkeit. Sein Plug-in-Hybrid-System besteht aus einem extrem laufruhigen Vierzylinder-Benziner und einem ebenfalls in das 8-Gang-Steptronic-Getriebe integrierten Elektroantrieb. Gemeinsam erzeugen sie eine Systemleistung, die bei besonders hoher Lastanforderung mittels XtraBoost auf bis zu 215 kW/292 PS steigt. Echt sportlich also bei Bedarf der bayerische Öko-Denker. Allzu oft sollte man ihm aber nicht die Sporen geben, wenn man die fantastischen Werksangaben in Sachen ­Verbrauch auch nur annähernd erreichen möchte. Zu den Schattenseiten des Systems zählen gewisse Platzeinbußen. Sie halten sich in Grenzen, da die Lithium-Ionen-Batterie platzsparend unter

der Fondsitzbank angeordnet ist. Das Gepäckraumvolumen umfasst 430 Liter.
Auch die Reichweite hält sich, systembedingt, in ziemlich engen Grenzen. Netter Trost. Für optimierten Komfort zu jeder Jahreszeit sorgt die serienmäßige Vorkonditionierung des Innenraums mittels Standheizung und Standklimatisierung. Überhaupt wird jegliche große Reise zum süßen Leben im großen edlen Komfort-Kombi. Prachtvolle Qualitätsausfertigung bis in den letzten Winkel. Zum grenzenlos süßen Leben gesellt sich, wie so oft in der ­Wirklichkeit des heutigen Lebens, ein bittere Pille. 104.000 Euro kostet das hier beschriebene Prachtstück. Man kann es auch für 66.700 Euro haben. Aber beim Streichkonzert aus einer fast 30 A4-Seiten langen Liste endloser Zubehör-Lockungen wird ­sowieso jeder weich, der auf sich hält. Die Raffinesse der eigentlich als bodenständig-vernünftig geltenden Bayern beim Erfinden begehrenswerters Luxus-Zutaten kennt keine Grenzen. Wo das wohl hinführt? Franz Muhr

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Foto: HagenHinderdael

Thinking Outside the Box

Das Londoner Designduo HagenHinderdael schlägt Wurzeln in Vorarlberg, oder hat diese schon. Produktdesign, Architektur und Kunst sind für Sofia Hagen und Lisa Hinderdael gleichwertige Anker in ihrer Arbeit. Dabei schaffen sie Alltagsgegenstände und Räume, die es so noch nicht gibt – immer mit dem Anspruch, Experimente zu wagen und Neues zu schaffen. kontur 87


Es werde Licht. Besonders aktiv ist das Studio im Design von Leuchten. Sichtbar an neuen Produkten wie der Leuchte „Bolla“.

Ab Februar 2022 werden HagenHinderdael auch in Vorarlberg präsent sein. Mit einem neuem Prototypen für Stadtmöbel und einer kleinen Präsentation von Arbeiten im vai Vorarlberger Architektur Institut.

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Dieses „Andere“ hat einen gemeinsamen Nenner. Geprägt von der organischen Formensprache Zaha Hadids, aber auch von der Lust auf das Experiment, auf neue Technologien und Fertigungstechniken und ausgestattet mit Ideen und Selbstvertrauen arbeiten die beiden Frauen an Projekten, die sich für ressourcenschonenden Materialeinsatz, für Re-use und für Remake stark machen. „Das klingt aufs Erste etwas allgemein. Konkret ist das natürlich ein großer Aufwand, denn am Schluss sollen das Gegenstände für den Gebrauch werden, die funktionieren müssen und schön sein sollen.“ Funktionale Kreationen. Ein solches Experiment wagen die beiden in diesem Winter zusammen mit einer Vorarlberger Firma, die einen Prototypen für ein Sitzmöbel aus Recyclingbeton herstellt. Die Idee kam von HagenHinderdael, das Know-how kommt aus Vorarlberg. Was noch keinen Namen hat ist ein Folgeprojekt der vielen Versuche, die Sofia Hagen und Lisa Hinderdael schon mit verschiedensten Materialien unternommen haben. „Eigentlich ist der Vorgang immer sehr ähnlich. Wir versuchen zu verstehen

Fotos: HagenHinderdael

E

s ist erst ein paar Monate her, da hat Sofia Hagen einige Wochen in Vorarlberg verbracht. Die alte Heimat ist für die Schwarzacherin gefühlt noch sehr nahe, obwohl sie seit vielen Jahren hauptsächlich international unterwegs ist. Nach einem Studium an der Universität für angewandte Kunst hat es sie nach London in das Architekturbüro von Zaha Hadid verschlagen. Dort war sie zuletzt als projektleitende Architektin in China beschäftigt. Wer die Maßstäbe des Büros kennt, kann erahnen, was das bedeutet. Über diese Arbeit lernte sie auch Lisa Hinderdael kennen, ebenso Architektin und Urbanistin. Beide beschließen, etwas Neues zu wagen. Sie tun sich zusammen und gründen HagenHinderdael, ein Designstudio, mitten in der Pandemie. Kann das gut gehen? Sofia Hagen lacht. „Es ist schon eine Herausforderung, aber wir starten nicht bei Null. Nach vielen Jahren in der Architektur gibt es Kontakte sowohl zu Projektentwicklern, Architektur- und Designstudions, als auch zu Künstler(innen)agenturen und zur Presse. Diese Kontakte sind jetzt besonders wertvoll. Man kennt uns schon, auch wenn wir jetzt etwas anderes tun.“


Unser Anspruch ist es, Dinge zu gestalten, die Freude machen und die sinnvoll sind. wie neue Technologien genutzt werden können, um nachhaltige oder bereits genutzte Materialien in ein unendliches Repertoire von funktionalen Kreationen zu verwandeln.“ So geschehen etwa beim Sitzmöbel „Twine“, einer Serie von Modulen aus recyceltem medizinischem Plastikabfall für die Möblierung öffentlicher Plätze. Die Elemente können gruppiert oder auch einzeln verwendet werden. Es gibt ein großes Repertoire an Farben und Formen. Gefertigt wird wie sehr oft in der Praxis des Designs mit vielen Partnern. „Das treibt uns auch an. Wir haben eine Idee, die durch die Vielfalt von Umsetzungsmöglichkeiten und die Expertise unseres Umfelds noch wächst.“ Partner braucht das Studio z. B. für die komplexen 3D-Druckverfahren. „Das fasziniert uns im Moment besonders. Damit sind Formenspiele möglich, die sonst in dieser Qualität nicht erreichbar wären oder schlichtweg zu teuer würden.“ Für Twine arbeitete HagenHinderdael mit Ai Build zuammen und mit dem Materialexperten Reflow, die mit dem Slogan „old plastic, new design“ bekannt wurden und sich auf die

Nachnutzung von Material spezialisiert haben, indem sie dieses zur Verfügung stellen. Dienstleistungen dieser Art werden im Designbereich immer wichtiger. Wer eine Idee hat, hat nicht automatisch Zugang zu Materialien, die zudem gereinigt und in ausreichende Menge zur Verfügung stehen müssen. Wohl überlegt. Bereits als Produkt fertig entwickelt und „ready for sales“ ist die Leuchte „Bolla“, die HagenHinderdael gemeinsam mit Cemento, einem britischen Unternehmen, entwickelt hat. Die Verbindung zur Architektur ist deutlich sichtbar – wie ein eleganter, leicht geschwungener und gedrehter Skyscraper im Miniaturformat ist Bolla eine wunderschöne Leuchte und Skulptur für den Innenbereich. Die kleinen kreisrunden Einbuchtungen, die die Oberfläche von Bolla strukturieren, sind Spuren von Verpackungsmaterial – konkret alten Luftpolsterfolien, die – parametrisch modelliert – zu diesem Ergebnis führen. Auch das Innere der Leuchte ist wohlüberlegt. Das sanfte Licht kommt aus OLED Panels, die ebenso aus recyceltem Material gefertigt wurden.

In Form. Ausgangspunkt vieler Designs sind Recylingmaterialien, die neu in Form gebracht werden. Hier mit dem Modul aus der Public Furniture Serie „Twine“.

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Lust auf Experimente. Die beiden Frauen arbeiten an Projekten, die sich für ressourcenschonenden Materialeinsatz, für Re-use und für Remake stark machen.

Nicht weniger professionell geht es im Kunstbereich zu. Dort sind die beiden vor allem mit Rauminstallationen und mit künstlerischen

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Platzgestaltungen vertreten. Meist im Auftrag und für bereits existierende Quartiere in London, oft auch für Festivals. „Das ist etwas, was uns besonders Freude macht. Schon seit unserem Studium versuchen wir jeweils nicht nur in einem Maßstab zu denken. Uns interessiert sowohl das Objekt, als auch die Architektur oder der Stadtraum.“ Ein besonders freudvolles Projekt ist „Meadows of Change“, eine Installation, die diesen Sommer im Rahmen des Wembley Park Art Trails, einen „public art exhibition“, realisiert wurde. Drei typische, rote Telefonzellen, üppig bepflanzt, verweisen auf die urbane Transformation dieser Gegend von kleinen Dorf Wembley Green hin zu einem dichten, städtischen Areal. Ab Februar 2022 werden HagenHinderdael auch in Vorarlberg präsent sein. Mit einem neuem Prototypen für Stadtmöbel und einer kleinen Präsentation von Arbeiten im vai Vorarlberger Architektur Institut. Besteht die Möglichkeit, in Zukunft noch mehr von den beiden zu sehen? „Pandemie und Brexit haben unsere Arbeit natürlich stark beeinflusst. Wir denken darüber nach, einen Teil der Produktion nach Vorarlberg zu verlegen. Uns reizt die Qualität der Zusammenarbeit mit Industrie und Handwerk und wir suchen neue ­Vertriebswege für unsere Produkte.“ Verena Konrad

Fotos: Adam Duke Photography, HagenHinderdael

Woher kommt die Lust an diesen Experimenten? „Ich wurde schon früh von sehr experimentierfreudigen Gestalter(inne)n geprägt. Besonders Wolf D. Prix und Zaha Hadid haben mich im Studium an der Angewandten gefordert. „Geht nicht“ gibt es für engagiertes Design nicht. Unser Anspruch ist es, Dinge zu gestalten, die Freude machen und sinnvoll sind. Das müssen wir auch im Designprozess selbst spüren. Natürlich ist das Experiment aber auch herausfordernd. Es müssen ständig Hindernisse überwunden werden, Partner gesucht, Material getestet. Das ist ressourcenaufwendig – besonders für ein kleines Team.“ Thinking outside the Box, das Unkonventionelle wagen, ist für viele Gestalter(innen), vor allem aber in der Architektur, zu einem großen Wagnis geworden. Der Druck in puncto Zeit und Geld ist gerade bei Großprojekten enorm – gescheiterte Experimente wären dafür zu riskant. „Umso schöner ist es, dass wir uns nach langer Zeit in großen Büros nun auch wieder diesen ursprünglich kreativen Arbeiten widmen können. Natürlich haben wir nach wie vor viel Verantwortung – für uns selbst, für unsere Partner und für die Qualität unserer Produkte und Dienstleitungen.“


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Klassisch und mehr Wissen Sie, wo das Las Vegas Europas liegt? Man muss gar nicht weit fahren. In Liechtenstein sind in den letzten Jahren Casinos wie Pilze aus der Erde geschossen. Grund genug, eines davon zu besuchen. Und man merkt schnell: das Grand Casino Liechtenstein ist mehr als nur ein Casino.

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s ist schon ein bisschen wie der Schritt in eine andere Welt. Betritt man ein Casino, liegt automatisch eine gewisse „Goldgräberstimmung“ in der Luft – selbst wenn man nur vorbeischaut, um die vier Stockwerke und rund 7000 Quadratmeter des Hauses kennenzulernen. Im Grand Casino Liechtenstein in Bendern herrscht eine internationale Atmosphäre. Das liegt vielleicht auch am Hotelbetrieb, der im

Haus integriert ist. Im GC Hotel treffen Casinobesucher, Geschäftsreisende und Urlauber aufeinander und nutzen die praktische Infrastruktur, wie beispielweise auch einen Seminarbereich. Internationale Turniere. Anziehungspunkt der besonderen Art ist aber wohl einer der größten und modernsten Pokerrooms. An 20 Tischen wird hier gespielt und die modernen, gepolsterten Stühle mit

Über den Dächern. Im Sommer eröffnete mit „Floor Four“ die erste Rooftop-Bar Liechtensteins.

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Unser Haus verkörpert einen gesellschaftlich multifunktionalen Treffpunkt mit ­internationaler Atmosphäre. Auf vier Etagen und rund 7000 Quadratmetern. Reinhard Fischer Geschäftsführer


Fotos: Kurt Patzak, Sonja Schatzmann, Katharina Vogt, Konrad Fotografie

Multifunktional. Auf vier Etagen sind in Bendern EntertainmentAngebot, Casino-, Gastronomieund Hotelbetrieb vereint.

hohen Rückenlehnen lassen erahnen, dass es hier manchmal länger gehen kann. „Wir konnten bereits internationale Turniere ins Land holen. Mit der möglichen Kapazität von 50 Pokertischen gehören wir sicher zu den größten Pokerrooms in der Region und in Europa“, führt Geschäftsführer Reinhard Fischer mit etwas Stolz in der Stimme aus. Über den Dächern. Doch der Weg führt weiter, vom Entertainment zur Gastronomie. Schließlich macht so eine Führung hungrig und durstig. Wie gut, dass es gleich vier Bars gibt. Darunter eine in – im wahrsten Sinne des Wortes – höheren Sphären. Erst im Sommer dieses Jahres hat in der vierten Etage des Grand Casino die erste Rooftop-Bar Liechtensteins ihre Pforten geöffnet. Passend zur Lage heißt

sie „Floor Four“. Sie ist nicht nur für Casinogäste, sondern auch für externe Gäste zugänglich. Wer den Innenbereich der Bar betritt, fühlt sich sofort an die berühmten Herrenzimmer im englischen Stil erinnert. Alles ist in dunklen Brauntönen gehalten. Und zu diesem Thema passt auch das Sortiment nicht alltäglicher Whisky- und Zigarrensorten. Aber auch spezielle Rumund Ginsorten können genossen werden.

Die Atmosphäre im „Floor Four“ ist entspannt und elegant zugleich. Man genießt seinen Drink und die Aussicht auf die Liechtensteiner und Schweizer Bergwelt.

Treffpunkt. Zum Abschluss der Stippvisite geht es in Meli’s Restaurant. Hier verwandelt das Team regionale Zutaten in moderne Gaumenspiele. Reinhard Fischer: „Mit diesem Konzept verkörpert unser Haus einen gesellschaftlich multifunktionalen Treffpunkt. Das wollen wir auch in Zukunft ­stärken. Mit Blick auf wichtige ­Themen wie den Spielerschutz.“

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Diplomatische Ansichten und „Herr Franz“ Stadtgärten treffen auf Industriehallen, Diplomaten auf Eisprinzessinnen, ­Vranitzky auf Frau Grete – der 3. Bezirk begeistert durch seinen Abwechslungsreichtum und ganz eigenen Mix aus ­hippen Lokalen, geschichtsträchtigen Bauten und Wiener Originalen.

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Legendär. Gmoakeller, eine Wiener Institution.

Doch nicht alle berühmten „Söhne“ des Bezirks fanden schmeichelhafte Worte für ihr Viertel. Der österreichische Schriftsteller

Heimito von Doderer, der bis zu seinem 32. Lebensjahr im 3. Bezirk in der Stammgasse 12 verweilte, schrieb später in seinem Tagebuch: es „ist ein gemeiner, ordinärer und platter Bezirk.“ Zahlreiche berühmte Bewohner sind jedoch anderer Meinung: Ingeborg Bachmann etwa, die in der Beatrixgasse lebte, beschrieb die Gegend in ihrem Roman „Malina" als „Ungargassenland“ und Beethoven (Beatrixgasse 5) komponierte hier immerhin eine Symphonie zu Ende. Ein Stück aufwärts residierte Emilie Flöge (Ungargasse 39), die bekanntermaßen Klimt zu malerischen Höhenflügen inspirierte. Die Liste an Malern, Literaten, Musikern und Architekten, die hier lebten und leben ist lang, denn der 3. Bezirk ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Wiener Gemütlichkeit. Schweizergarten, Stadtpark, Botanischer Garten: einige der schönsten Wiener Parks befinden sich in der Landstraße. So ist es beinahe überraschend, dass von den 739,8 Hektar Gesamtfläche lediglich 15 Prozent grüne Areale umfassen. Umso entschleunigender ist es, sich direkt im Grünen zu „laben“ wie im Gourmetrestaurant Steirereck (Am Heumarkt 2A), das im Stadtpark beheimatet ist und als eines der besten Restaurants Österreichs gehandelt wird. Heinz und Birgit Reitbauer

Hotspots. Res­ taurant Steirereck, Belvedere, EislaufVerein – die Landstraße präsentiert sich facettenreich.

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Fotos: Gmoakeller, Cathrine Stukhard, WienTourismus/Paul Bauer, wiener Eislauf-Verein, Nadja Meister, Heunisch & Erben

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as Planquadrat zwischen Donaukanal, Ring, Tangente und Gürtel ist ein vielfältiger Kosmos. Das wusste auch Rudolf Zabrana, der von 2001 bis 2019 stellvertretender Bezirksvorsteher war und das soziale Gefüge in seinem Refugium einst folgendermaßen beschrieb: „Die Landstraße ist ein Bezirk von Gegensätzen, wie es sie in Wien anderswo nicht gibt: vom proletarischen Erdberg über das noble Reisnerviertel mit seinen Diplomatenresidenzen, der vom Handel geprägten Landstraßer Hauptstraße bis zum Hundertwasserviertel und St. Marx, einst die Gegend der Lohnschlächter, heute ein Zentrum der Forschung und der Medien. Der Bezirk schöpft aus diesen Unterschieden.“ Bis heute präsentiert sich die Landstraße Richtung Innere Stadt mondän und hipp, während sie stadtauswärts Richtung Simmering mit großen Industriebetrieben und Gemeindebauten wie dem Rabenhof ihren Arbeiterviertel-Charme versprüht. Gerade das macht den besonderen Reiz dieses Stadtteils aus, der im Jahre 1850 durch die Eingemeindungen der ehemaligen Vorstädte Weißgerber, Erdberg und Landstraße entstanden ist.


Beeindruckend. Das Heeresgeschichtliche Museum im Arsenal. Undogmatisch. Robert Brandhofer, Michael Gubik und Markus Gould haben mit dem Heunisch & Erbsen eine Trinkstube der Herzen geschaffen.

Authentisch. Das Automobil, in dem 1914 Franz Ferdinand in Sarajevo erschossen wurde.

„Die Landstraße ist ein Bezirk von Gegensätzen, wie es sie in Wien anderswo nicht gibt: vom proletarischen Erdberg über das noble Reisnerviertel mit seinen Diplomatenresidenzen“, Rudolf Zabrana. ­ egeistern durch eine zeitgemäße, österreichische Küche, die mit b Wabenhonig mit Kokoswasser, Buchweizen und Blütenpollen sowie wildem Lattich und Schweineohren aufwartet. Ein paar Minuten in fußläufiger Distanz entfernt, befindet sich am Heumarkt 25 der Gmoakeller, eines der ältesten und, dank Grete Novak, auch berühmtesten Wirtshäuser Wiens. Die frühere Inhaberin des Lokals brachte es zu einem legendären Ruf, da die von ihr vorgenommenen Gesichtskontrollen beim Einlass bis heute Gesprächsstoff für zahlreiche Anekdoten bilden. Wer ihr nicht gefiel, wurde sofort wieder hinauskomplimentiert. Da konnte das ganze Lokal leer und die Türe sperrangelweit offenstehen: „Man wird ja wohl noch lüften dürfen“, bekamen die überraschten Besucher zu hören. Unvergessen ist bis heute die Abweisung von Bundeskanzler Franz Vranitzky, dem sie den Zutritt zu Erika Pluhars Geburtstagsfeier nicht gestatten wollte. Erst auf den zweiten Blick erkannte sie ihren langjährigen Stammgast, den „Herrn Franz“. Seit 2000 ist nun Sebastian Laskowsky Inhaber des Lokals, das mit Wiener Ursprünglichkeit, innovativer österreichischer Küche und viel Gemütlichkeit punktet. Neue Eiszeit. Auf der anderen Straßenseite erreicht man eine weitere Institution der Bundeshauptstadt: Seit 1867 können im

Wiener Eislauf-Verein (Lothringerstraße 22) sportlich Ambitionierte zwischen Oktober und März auf einer riesigen Eisfläche von über 6000 Quadratmetern ihre Pirouetten und Runden unter freiem Himmel drehen, um sich anschließend bei einem heißen Punsch wieder aufzuwärmen. Wer weiter schlendert, erreicht das Schloss Belvedere mit seinem angrenzenden Botanischen Garten, das als Ort der Unterzeichnung des Staatsvertrags in die Geschichte einging, und im musealen Bereich mit Meisterwerken von Klimt, Schiele und Monet beeindruckt. In dieser Nachbarschaft mit aristokratischem Flair lässt man sich gerne nieder und so wurden die Straßenzüge um das Schloss von anderen Staaten für die Sitze ihrer ausländischen Vertretungen entdeckt. Das Grätzel beherbergt zahlreiche Konsulate und Botschaften – wie etwa die Botschaften der Kirgisischen sowie der Italienischen Republik, von Moldau, Deutschland und Albanien. Lebensader. Pulsierende Lebensader des Bezirks ist die Landstraßer Haupstraße. Vom Stubentor stadtauswärts war sie schon zu Zeiten der Römer eine wichtige Handels- bzw. Verbindungsstraße Richtung Carnuntum. Aber auch die Kelten siedelten hier, wie neuere Ausgrabungen zeigen. Heute reihen sich hier zahlreiche

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Robert Musil, Beethoven, Emilie Flöge – die Liste an Persönlichkeiten, die hier lebten ist lang. angesagte Shops und Lokale aneinander wie Joseph Brot (Landstraßer Hauptstraße 4). In der Brotmanufaktur werden mit viel Liebe und hochwertigen Bio-Zutaten ausgezeichnete Backwerke von Hand hergestellt. Was kaum jemand weiß: Im Innenhof dieses Gebäudekomplexes befindet sich ein sogenanntes Naturdenkmal, ein Weißer Maulbeerbaum („Morus alba“), der mit seinen über 300 Jahren zu den ältesten Bäumen Wiens zählt.

Erlebnis. Kulinarik-Experte Johannes Lingenhel vor seiner Labungsstätte.

per Knolle und Jalapeno. Aber auch das Lingenhel in der Landstraßer Hauptstraße 74 ist essenstechnisch absolut erwähnenswert: Die Kombination aus Restaurant, Weinbar und Delikatessengeschäft ist eine Art Käse-Erlebniswelt mit Lebensmittelwerkstätte. Es bietet unter anderem Leckereien wie ungewürztes Beiried mit eingelegtem Hokaidokürbis sowie Dim Sum vom geschmorten XO Beef und Buchenpilze.

Vielfalt. Das Belvedere stillt den kulturellen Hunger. Joseph Brot bietet „pheine“ Dinge aus dem Ofen.

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Pop-Art Palais. Die Landstraßer Hauptstraße, die aufgrund ihrer Relevanz namengebend für den Bezirk wurde, führt weiter vorbei am Rochusmarkt, einem der traditionsreichsten und ältesten Märkte Wiens, der sich zu einem Hotspot mit zahlreichen Lokalen und einer beliebten Wohngegend entwickelt hat. Von dort aus schlängelt sich die Rasumofskygasse Richtung Donaukanal – benannt nach dem russischen Fürsten Andrej Rasumofsky, der an der Nr. 22 im Jahr 1806 ein Palais errichten ließ. Mittlerweile ist der klassizistische Prachtbau in privater Hand: Hinter den Mauern verbirgt sich eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Europas: Der Industrielle Adrian Riklin und sein Partner haben über 2400 Exponate, von Warhol bis Hrdlicka, zusammengetragen und mit dem Palais den passenden „Aufbewahrungsort“ für ihre wertvollen Kunstschätze gefunden. Früher residierte übrigens Robert Musil in den Stallungen des Palais – oder in seinem zweiten Wohnzimmer, dem Café Zartl (Rasumofskygasse Nr. 7), in dem auch andere Literaten wie Doderer oder der Kabarettist Karl Farkas verkehrten. Würden sie heute dort noch sitzen und über den 3. Bezirk debattieren: das heutige Antlitz der Landstraße mit seinem urbanen Flair, der unaufgeregten Vielfalt und den ranzigen Ecken, hätte ­ihnen sicher gefallen. Christiane Schöhl von Norman

Fotos: Christof Wagner, Joseph Bistro, WienTourismus/Paul Bauer, Winklers zum Posthorn, Thomas Droeszler, Robert Fritz

Ein paar Häuser weiter residiert in der Nr. 17 das Heunisch & Erbsen. Das elegant zurückhaltende Interieur entspricht dem Understatement der Küche und bietet einen Einblick in die Üppigkeit des Kellers: Weinflaschen, gestapelt bis zur Decke. Dazu gibt es Alpsaibling oder Tartar von der Kalbin mit Liebstöckl, Bel-


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Kultig. Winklers zum Posthorn. Kreativ-Küche. Heunisch & Erbsen.

Bunt. Hundertwasserhaus inspiriert von Gaudí.

Diese Hotspots im 3. Bezirk sind ebenfalls einen Besuch wert

Winklers zum Posthorn. Das kultige Wirtshaus besteht schon seit 1870 und war eines der Stammlokale von Qualtinger und Hundertwasser. Auf die Teller kommen Klassiker aus der Donaumonarchie wie Tafelspitzsülzchen mit Zwiebel, Kernöl oder Kalbsleber und Rindsgulasch. Posthorngasse 6 Wiener Seifenmanufaktur. Hier hütet Sonja Baldauf in ihrem heimeligen Laden ihre duftenden Schätze. Seit 2006 hat sich die gebürtige Vorarlbergerin dem Erbe des Stadlauer Seifensieders Friedrich Weiss verschrieben. Ihre rund 70 verschiedenen Seifensorten werden aus feinsten Bio-Zutaten, basierend auf Kokosöl, im aufwendigen Kaltrührverfahren von Hand hergestellt. Hintzerstraße 6 Heeresgeschichtliches Museum. Zwischen 1850 und 1856 wurde das Museum als Kernstück des Militärkomplexes Arsenal nach Plänen von Ludwig Förster und Theophil Hansen errichtet. Es ist damit der älteste Museumsbau der Stadt. Der Schwerpunkt liegt auf der Geschichte der Habsburgermonarchie und den Jahren danach. So ist etwa in einem eigenen Saal das Automobil, in dem Franz ­Ferdinand erschossen wurde, zu bestaunen. Arsenal, Objekt 1

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Kunst Haus Wien. Meister Hundertwasser hat die frühere Bugholzmöbelfabrik Thonet komplett in seinem charakteristischen Stil umgebaut: Bunte Flächen, unregelmäßige Formen, wuchernde Grünflächen. Das Museum bietet eine Hundertwasser-Werkschau sowie wechselnde Ausstellungen spannender Gegenwartskunst. Weißgerberstraße 13 Papierflieger. In Katerina Widauers Papeterie gibt es von originellen Post-its über liebevoll gestaltete Karten bis hin zu bunten Notizbüchern unglaublich viel zu entdecken. Ungargasse 55 Gasthaus Seidl. Erstklassige Wiener Küche mit kreativem Zugang. Auf der Karte stehen Blutwurst, Beef Tatar und Wiener Schnitzel sowie saisonale Highlights wie im Herbst das Gansl. Das Interieur ist unprätentiös und reduziert. Ungargasse 63 Benkei. Sushi, Sashimi & Co. – Wer eine authentische japanische Küche mit erlesenen hochwertigen Zutaten und traditionellen Hauptspeisen sucht, ist hier an der richtigen Adresse. Ungargasse 65

Dufte. Sonja Baldauf fertigt Wohlkultur für die Haut.

Fotos: WienTourismus/Paul Bauer, Winklers zum Posthorn, Thomas Droeszler, Robert Fritz

Hundertwasserhaus. Eine bis 1985 erbaute Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, die vom österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser gestaltet wurde und durch ihr farbenprächtiges, verspieltes expressionistisches Gesamtkonzept ins Auge sticht. Der eigenwillige Stil erinnert an Gaudí, denn Hundertwasser wurde von den Bauwerken des spanischen Architekten, in der Formsprache des Modernisme, der katalanischen Variante des Jugendstils, inspiriert. Keglergasse 36–38


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