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Riebelmaisstrüdele
Riebelmais ist in Vorarlberg bereits lange zu Hause und hatte seit jeher große Bedeutung. So hatte „Das Brot des Rheintals“ um 1800 das wichtigste traditionelle Getreide Vorarlbergs, den Dinkel, überflügelt und entwickelte sich zur Ernährungsgrundlage der bäuerlichen Bevölkerung. Seine letzte Blüte erlebte der weiße Hartmais in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Danach rückte der Riebelmaisanbau für die Selbstversorgung nach und nach in den Hintergrund.
Doch einige Produzenten und Initiativen haben die Besonderheit dieses Lebensmittels erkannt. So auch die Internationale Slow Food Stiftung, die den Riebelmais als eines von elf österreichischen Produkten in die Arche des Geschmacks aufgenommen hat. Und auch die Haubenküche hat den traditionellen Mais wieder-
Die Kunst und Herausforderung besteht darin, auch traditionellen Zutaten wie dem Riebelmais ihre ganz speziellen Eigenheiten zu entlocken.
Thomas Scheucher Guth Lauterach entdeckt und neue kreative Rezepte entwickelt. So wie Thomas Scheucher.
Riebelmais mal anders. Er verarbeitet den Riebelmais zu einem feinen Strüdele. Die Grundlage dafür bildet – wie der Name schon erahnen lässt – ein klassischer, dünn ausgezogener Strudelteig. Gefüllt wird dieser mit einer herrlich aromatischen Fülle aus Butter, feingeschnittenen Schalotten, Milch, weißer Polenta aus Vorarlberger Riebelmais, Eiern, Muskatnuss, Salz, Pfeffer. Diese wird in den Teig gerollt und kommt für acht Minuten ins Salzwasser. Für die nötige Garnitur sorgen frische Salbeiblätter, Butter, Herbsttrompetenpilze und Parmesanspäne. Fertig!
Man sieht: Mit etwas Kreativität lassen sich aus dem traditionellen Grundnahrungsmittel vielfältige Gerichte zaubern.
In die Mitte des 17. Jahrhunderts fällt das erste Auftreten von Mais im Rheintal. Von vielen Familien wurde Riebelmais vor allem zur Selbstversorgung angebaut. Damals wie heute fand und findet er hauptsächlich für den traditionellen Riebel oder Stopfer Verwendung. Und auch der Hafaloab wurde mit Riebelmais hergestellt.

In der Ruhe...
Er begeistert Stars wie Leonardo di Caprio, Lewis Hamilton oder Jennifer Aniston: der Schmuck von Shamballa. Gegründet wurde das Unternehmen von den Dänen Mads und Mikkel Kornerup. Die Brüder verstehen es, alte östliche Philosophien mit starken nordischen Design- und Handwerkstraditionen zu verbinden. „kontur“ traf Mads Kornerup zum Interview.
„Schmuck muss magisch sein und Gefühle hervorrufen. Aber noch wichtiger ist das positive Mantra, das für jeden Einzelnen in ihm liegt.“

„We aim to shamballize the world“ steht auf Ihrer Website geschrieben.
Was bedeutet das? Für mich bedeutet das, jeden mit dem Wort „Shamballa“ zu erfüllen, wie es mich selbst erfüllt hat. Ich wusste nicht, was es bedeutet, als ich das Wort zum ersten Mal traf, 1993 in Santa Fe in Mexiko. Aber irgendwie ist es mir gefolgt. Und so habe ich mein Handelsunternehmen als Shamballa registrieren lassen. Immer noch ohne zu wissen, was es bedeutet. Und als wir im Jahr 1996 unser Logo und den Namen groß an unserem Laden in der Thompson Street in Soho in New York platzierten, kamen plötzlich viele praktizierende Buddhisten und tibetische Mönche in den Shop. Und sie erklärten uns, was Shamballa ist: ein mythisches Königreich, ein Ort der Ruhe, der Stille und des Glücks. Dabei geht es aber vor allem auch um das innere Shamballa. Im Buddhismus gibt es eine ganze Reihe von Meditationstechniken, die zu dieser inneren Ruhe führen. Wenn ich also sage, „shamballize the world“, hoffe ich, den Menschen ein wenig von dem zu geben, was ich wahrgenommen habe.
Die Kollektion zählt Armbänder und Halsketten ebenso wie Ohrringe, Ringe und Manschettenknöpfe. Woher kommt die Inspiration? Bei mir kommt sie vom meditierenden Teil des Yoga. Aus dem Atmen und der Ruhe. Der Look war eigentlich immer für Männer gedacht. Ich habe Schmuck entworfen für meinen Bru-
Ein Treffen mit viel innerer Ruhe: Mads Kornerup mit „kontur“-CR Sabine Carotta und Nadja Mauser, Russmedia (r.).

der, meinen Vater, meine Söhne, für mich. Und irgendwann merkten wir, dass auch immer mehr Frauen unseren Schmuck wollten. Also nimmst du statt der schwarzen Diamanten weiße und kombinierst sie mit Weiß- oder Gelbgold, plötzlich wird aus einem Armband ein wunderbar feminines Stück. Aber natürlich gibt es auch Frauen, die den maskulinen Look mögen. Es ist wunderbar, das zu sehen. Denn ich sage immer: unser Schmuck ist weder weiblich oder männlich, er ist unisex.
Denken Sie, dass Sie die Welt des Männerschmucks revolutioniert ha-
ben? Ich finde, dass Männerschmuck in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung gemacht hat. Und es freut mich, dass wir ein großer Teil davon sind. Wir hatten immer den starken Glauben und den Willen, Dinge anders zu machen, und den Mut, die etablierte Schmuckindustrie herauszufordern. Mein Traum von Shamballa war und ist es, dass unser Schmuck mit Weisheit und Leidenschaft entsteht und auch so weitergetragen wird.
Sie haben Stores auf der ganzen Welt, unter anderem ist Shamballa auch bei Huber in Lech zu finden. Wie kam es
dazu? Es gibt in Lech einen sehr wichtigen Mann im Laden. Er praktiziert Buddhismus nicht, aber er hat den buddhistischen Geist. Und das ist Josef Güfel. Er hat eine wundervolle, lächelnde Lebenseinstellung. Wenn man ihm begegnet, möchte man meinen, dieser Mann kennt keine Sorgen und ist einfach nur sehr dankbar für das Leben, das er hat. Und von solchen Menschen lerne ich. Er ist so, wie er ist und zelebriert Shamballa in seinem Store. Und wenn ich so nachdenke: in jedem unserer Geschäfte weltweit gibt es solche Menschen mit dem gewissen „Buddha-Mind“. Und das ist wichtig für uns. Sabine Carotta