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gesamte Tourismusgebiet. Die Restmülltonne soll Gesellschaft bekommen, schließlich können viele Stoffe recycelt werden. Schrittweise Veränderungen. Privat setzt Grass auf Müllvermeidung, um Plastik macht sie einen großen Bogen. Die erste Maßnahme nach dem „Mülltrauma“ in Russland sei der Umstieg von Duschgel auf feste Seife gewesen, auch die Shampooflasche wurde umschifft. Body-Butter stellt Judith Grass heute gerne selbst her, auch Waschmittel und Co. Außerdem kauft die 30-Jährige meistens auf dem Markt ein und genießt Selbstproduziertes wie Marmelade und Apfelmus. All diese Maßnahmen zeigen Wirkung. „In unserem 2-Personen-Haushalt fallen jährlich nur zwei gelbe Säcke mit Plastikabfall an“, erzählt die Geschäftsführerin ganz ohne schulmeisterhaften Unterton. Denn die naturbegeisterte junge Frau ist überzeugt: „Mit dem erhobenem Zeigefinger erreicht man nichts. Menschen durch Vorleben zu inspirieren, macht mehr Sinn.“ Grass verheimlicht nicht, dass sie aufgrund der Strecke und Arbeitszeiten ihr Auto benutzt,

um zur Arbeit nach Vandans zu gelangen. Manch einer kreidet ihr das an. „Man kann nicht perfekt sein", sagt sie. "Aber wenn jeder tut, was er kann, geht es schrittweise in die richtige Richtung." Lösungen. Der Golm hat eindrucksvoll bewiesen, dass Klimaneutralität auch in „größerem Stil“ erfolgreich umgesetzt werden kann. Nachhaltige Ziele können erreicht werden. Vom „Wie“ hat Grass ganz klare Vorstellungen: „Die Veränderungen müssen dreidimensonal passieren – auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene.“ Der UN-Aktionsplan Agenda 2030 zur nachhaltigen Entwicklung sieht genau das vor und beinhaltet 17 weitreichend definierte Ziele (SDGs). Die gute Nachricht: Verabschiedet wurde das Abkommen bereits 2015 von allen 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen. Bleibt zu hoffen, dass die Transformation der Welt schon in vollem Gange ist. Und dass nicht nur die Müllberge in Russland verschwinden, sondern auch der „Mist“ vor der eigenen Türe. Das sollte machbar sein. Schritt für Schritt. Yvonne Tscherner

Abschalten in der Natur. Energie tankt die junge Geschäftsführerin am liebsten inmitten der herrlichen Bergwelt. Diese durch umsichtiges und nachhaltiges Handeln zu erhalten, liegt ihr sehr am Herzen.

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