Das geht unter die Haut: Natürliche Hautpflege im Winter Die Haut ist unser größtes Körperorgan mit einer durchschnittlichen Oberfläche von 1,73 qm und einem Gewicht von 4-5 kg. Sie hüllt uns ein und präsentiert uns nach außen. Damit sie schön geschmeidig bleibt und wir uns wohl fühlen in unserer Haut, braucht sie eine gute Pflege – besonders im Winter.
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TEXT: Elisabeth Vollmer FOTO: pixabay.com
aus in die Kälte, rein ins Warme – der Wechsel zwischen Wind und Wetter bei eisigen Temperaturen und trockener Heizungsluft beansprucht unsere Haut. Die kleinen Talgdrüsen, die unsere Haut mit Fett versorgen, stellen bei Temperaturen unter acht Grad mehr und mehr ihre Tätigkeit ein. Der Feuchtigkeitsfilm, der Hauptbestandteil unseres natürlichen Schutzmantels, wird dadurch dünner. Unsere Haut braucht im Winter also ganz viel Feuchtigkeit von außen – und die bekommt sie auf ganz natürliche Art durch die Anwendung verschiedener Öle. Viele Hautpflegeprodukte sind schon ölbasiert, also Öl-in-Wasser-Emulsionen, wie beispielsweise Duschöle, man kann aber zusätzlich seiner Haut eine Extra-Portion Feuchtigkeit zukommen lassen. ❋ An Stelle von Bodylotion kann man ein Bio-Öl leicht erwärmen, hierfür eignet sich kalt gepresstes Mandel-, Sesam- oder Avocadoöl. Nach dem Duschen hiervon ein wenig in die Haut einmassieren. Durch die Massage wird nicht nur die Haut direkt gepflegt, es wird auch die Blutzirkulation angeregt, was für eine verbesserte Hautdurchblutung sorgt. Hanföl eignet sich hervorragend, um bereits gestresste Haut zu beruhigen. Sogar Ekzeme, Irritationen, Juckreiz und Ausschläge können mit dem Öl behandelt werden. ❋ Duschen oder Baden sollte man im Winter nur warm und nicht heiß und sich dazu auch nicht so viel Zeit nehmen, denn langes Duschen trocknet die Haut zusätzlich aus. Aber es empfiehlt sich, einmal in der Woche ein sanftes Peeling einzuplanen. Dazu kann man einfach den Kaffeesatz vom Morgen mit einem Löffel Bio-Öl vermischen, einmal vorsichtig abschrubbeln und dann gründ-
lich abduschen. Die Haut wird so von alten Hautschüppchen befreit und gleichzeitig mit Feuchtigkeit versorgt. ❋ Für die Tagespflege der Gesichtshaut mischt man einfach einen Tropfen Öl unter die Tagescreme, die im übrigen gerade im Winter einen Lichtschutzfaktor haben sollte! Gut eignet sich Arganöl, denn es verstopft nicht die Poren, führt also nicht zu Hautunreinheiten. Zum Reinigen des Gesichts von Schmutz und Make-up kann man gut Olivenoder Kokosöl verwenden. ❋ Da die Haut der Lippen sehr dünn ist und auch kaum Talgdrüsen besitzt, sind sie im Winter besonders gefährdet. Bei Lippenpflegeprodukten sollte man darauf achten, dass in diesen kein Emulgator ist, dafür ist ein hoher Lichtschutzfaktor aber wichtig. Extra-Pflege erhalten sie durch einen Klacks Honig. ❋ Die Hände sind im Winter besonders exponiert, durch die Kälte werden sie ganz schnell rau und rissig. Häufiges Händewaschen und trockene Heizungsluft helfen auch nicht gerade weiter. Hilfe verspricht ein Verwöhnprogramm über Nacht: Vor dem Schlafengehen ein wenig Bio-Öl in die feuchten Hände einreiben, anschließend großzügig mit einer fetthaltigen Handcreme
einreiben und darüber Baumwollhandschuhe anziehen und über Nacht anbehalten – wirkt Wunder! Und funktioniert auch bei rauen Füßen. Raue Fersen und Ellenbogen erhalten indes gerne eine Extraportion Pflege mit Rizinusöl. ❋ Fliegende oder elektrische Haare hat man vor allem im Winter. Auch das liegt an der insgesamt trockeneren Luft, denn die durch Reibung (beim An- und Ausziehen von Pullovern oder Mützen) entstandene elektrische Ladung, kann in der feuchtigkeitsarmen Luft nur schlecht abgeleitet werden. Hier hilft Kokosöl weiter, es kann in trockene Haarspitzen einmassiert werden. Aber auch Haarkuren sind möglich: Kokos- oder Olivenöl pur einmassieren, einwirken lassen und gründlich ausspülen. ❋ Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen hilft der Haut natürlich auch enorm. Sie kann erreicht werden durch einen Luftbefeuchter oder ganz einfach durch nasse Tücher auf der Heizung, aber auch Zimmerpflanzen verbessern das Raumklima. Ansonsten hilft viel Feuchtigkeit von innen: 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit sollte man trinken. Auch eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen hilft die Haut gesund und geschmeidig zu halten. Hierbei hilft wiederum Öl: Lein- oder Hanföl z. B. in den Joghurt oder das Müsli gemischt gibt der Haut Feuchtigkeit von innen. Das Schöne ist: Alles, was man für eine natürliche Hautpflege im Winter braucht, bekommt man auf unserem Wochenmarkt, z.B. bei der Warendorfer Ölmühle oder bei Bani und Mani. •
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