Einundzwanzig Ausgabe 3/13

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Mobilität + Logistik

Kein Drahtseilakt

WDI rollt groß auf Was wäre ein Hafen ohne eine Seilerei? Die Reeperbahn hat ihren Namen angeblich von den Seilherstellern, die Hamburger Seilerstraße läuft bis heute parallel zur Reeperbahn und ist tatsächlich schnurgerade. Auf einer geraden Bahn wurden die Hanfseile zu dicken Tauen geknüpft. Heute sind viele Seile aus Stahl, aber sie werden immer noch aus einzelnen Drähten hergestellt, die kunstvoll miteinander verdreht werden. In Dortmund macht das die Firma WDI – und wie sollte es anders sein – jetzt auch direkt am Wasser. Die Geschichte von WDI (Westfälische Drahtindustrie) ist nicht die Schifffahrt, vielmehr ist der Ursprung eng mit dem Bergbau verbunden. Förderanlagen, die Aufzüge für die Mitarbeiter, alles was per Winden und Motoren an Seilzügen bewegt werden musste, setzte auf die hochwertigen Seile von WDI. Der Bergbau verlagerte sich in ande­re Kontinente, und heute ist WDI stärker im Export als in den heimischen Märkten. Denn bis heute vertraut der Bergmann lieber einem deutschen

Qualitätsseil aus der Wiege des Steinkohlenabbaus. Christian Willen, Betriebsleiter in Dortmund: „In China beispielsweise bedeutet Made in Germany noch sehr viel. Seile sind nur ein kleiner Teil einer meist viel teureren Anlage, aber ohne Seil geht es eben nicht. Standzeiten sind ebenfalls kostspielig, wenn die Anlagen ausfallen, deshalb sind unsere Python-Seile weltweit sehr gefragt, sie sind langlebig, für den Zweck konstruiert und im Bedarfsfall auch schnell verfügbar.“

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