Experten G astbeitrag
Netto-Null-CO2 bis 2050 – jetzt zählt Tempo Eine globale Wirtschaft mit Netto-Null-Emissionen von CO2 bis 2050 ist machbar. Schon heute gibt es die technischen Lösungen für eine CO2 Reduktion von mehr als 80 %. Es gilt jedoch, die Kapitalkosten zu senken, um den Wandel zu beschleunigen. Das eröffnet ungeahnte Chancen für Anleger. Eine Analyse. Der Klimawandel heizt die globalen Temperaturen auf ein unvorhergesehenes Niveau an. Dringlicher denn je muss die Menschheit daher das Ziel einer CO2-freien Wirtschaft bis 2050 erreichen.
Es gibt schon Lösungen Eine Fidelity Analyse zeigt, dass mehr als 80 % CO2-Einsparungen erreicht werden können, wenn bereits bestehende Technologien breit angewendet werden. Dazu gehören erneuerbare Energien, grüner Wasserstoff und Elektromobilität. Die letzten 20 % der Einsparung müssten dann durch Kohlenstoffabscheidung und -speicherung sowie noch ausstehende technologische Innovationen erzielt werden.
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Anlegerkapital ist entscheidend In weniger als 30 Jahren soll das Ziel der Null-Emission von CO2 erreicht sein. Ganze 90 Jahre hat es gedauert, bis sich das Automobil in den USA vollständig durchgesetzt hatte. Das allein macht deutlich: Wir können uns nicht auf die natürliche Durchsetzungsrate neuer Technologien verlassen. Wir brauchen mehr Tempo. Dazu arbeiten Regierungen weltweit an veränderten Rahmenbedingungen. Auch Verbraucher können durch ihre alltäglichen Kaufentscheidungen Anreize setzen. Ökonomisch müssen allerdings entscheidende Weichen gestellt werden: Nach gegenwärtigen Preisen würde der Übergang zu einer CO2-freien Gesellschaft kaum finanzierbare 144 Billionen
US-Dollar kosten1 – das Siebenfache des gesamten jährlichen Bruttoinlandsproduktes der Wirtschaftssupermacht USA. Das liegt vor allem daran, dass viele der Lösungen zur CO2-Reduktion noch in der Entwicklungsphase sind – oder teuer in der Anwendung und mit hohen technologischen Kosten verbunden. Anlegern und ihrem Kapital kommt eine Schlüsselrolle dabei zu, die Kosten für die Transformation der Wirtschaft drastisch zu senken. Wenn ihre Investitionen entsprechende Technologien finanzieren, lassen sich Kapazitäten erhöhen, Skaleneffekte und damit niedrigere Kosten erreichen sowie die Akzeptanzraten beschleunigen. So können CO 2 ärmere Lösungen sich auch wirtschaftlich schnell gegen ihre traditionellen Pendants durchsetzen.
Erneuerbare Energien schon weit auf dem Entwicklungspfad Was passiert, wenn Kapital für die Weiterentwicklung alternativer Technologien zur Verfügung steht, lässt sich bei erneuerbaren Energien bereits ablesen. Allein 2017 flossen