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Nachlassendes Wachstum

Nachlassendes Wachstum und die Börse – was ein Blick auf den Zyklus lehrt

Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Das gilt an den Aktienmärkten auch zu Pandemiezeiten.

Viele Wachstumsraten verzeichnen aktuell ihren Höhepunkt. Das gilt für das Wirtschaftswachstum im Allgemeinen, aber auch für das Umsatz- und Gewinnwachstum vieler Unternehmen im Speziellen. Zudem kann davon ausgegangen werden, dass auch die finanzielle und monetäre Unterstützung der Staaten und Notenbanken ihren Zenit überwunden hat. Was im ersten Moment bedrohlich klingt, ist schlichtweg der notwendige Weg zurück zur Normalität.

Neue vs. alte Normalität

Die Welt hat sich weitergedreht. Vieles ist nach der Krise anders. Aber das gilt für jede Krise. Nach überstandenen Krisen heißt es, sich an eine neue Normalität anzupassen. So individuell die einzelne Krise auch sein mag: Das Muster, nach dem sich die Märkte in einem wirtschaftlichen Zyklus aus Abschwung, Rezession, Aufschwung und anschließender Hochkonjunktur entwickeln, besitzt immer gewisse Variationen – doch am Ende überwiegen die Gemeinsamkeiten. Insofern ist die neue Normalität in einer übergeordneten Sichtweise ein stetiges, wiederkehrendes Element. Oder schlicht: alte Normalität.

Zum Einstieg wird nicht geklingelt

Während der Frühphase eines Zyklus ist das größte Problem, dass die Börse diese bereits vorweggenommen hat, sobald sie sich tatsächlich in der Realwirtschaft widerspiegelt. In der Praxis ist die konkrete Abgrenzung der Früh- und Spätphasen des Zyklus gar nur durch eine Ex-post-Betrachtung der relativen Kursentwicklung von klassischen Zyklikern zu defensiveren Werten möglich, wobei der Frühzyklus auch in der jüngsten Pandemiekrise in der Retrospektive nahezu mustergültig verlaufen ist. Zykliker haben sich seit April 2020 im Vergleich zu konjunkturunabhängigeren Aktien überdurchschnittlich gut entwickelt, bevor sich die Entwicklung in den Sommer hinein sukzessive normalisiert hat. Dies entspricht der Empirie, wonach der Frühzyklus rund ein Jahr andauert.

Der nächste Abschnitt beginnt

Was ist nun von der gerade begonnenen Zyklusmitte zu erwarten? Zunächst einmal, dass wir wirklich von einer wiedererlangten Normalität sprechen dürfen, denn durchschnittlich währt die nun vor uns liegende Phase fast vier Jahre. Zwar sind die zu erwartenden Aktienmarkterträge nicht mehr so üppig wie im ersten Jahr des Aufschwungs, bleiben aber dennoch attraktiv. Gerade die Übergangsphase kann dabei durchaus etwas ruppiger an den Börsen ausfallen, da die Marktteilnehmer durch die eingangs genannten Faktoren einer neuen Art von Unsicherheit über den weiteren Ausblick ausgesetzt sind. Schwer ist es dagegen, alleine aus der Branchenallokation einen nachhaltigen Mehrertrag zu erwirtschaften. Die vor uns liegende Börsenphase dürfte eher durch eine kontinuierliche Rotation geprägt sein, in der individuelle Themen wieder mehr Raum einnehmen und strukturelle Wachstumsthemen einen längerfristigen Unterschied machen können.

Der Höhepunkt markiert nicht das Ende

Dementsprechend muss Anlegern nicht bange werden, nur weil beispielsweise die absoluten Wachstumsraten ihren Höhepunkt gesehen haben. Mehr Normalität wird den Kapitalmärkten mittelfristig guttun. In unserer offensiven Mischfondsstrategie agieren wir entsprechend und kombinieren unsere Makroexpertise mit fundamentaler Einzelaktienanalyse. So bildet ein konzentriertes Einzelaktienportfolio den belastbaren Kern für die seit Sommer 2020 anhaltend hohe Aktienquote, wobei die aktuelle Übergangsphase im Zyklus zuletzt mit diversen Absicherungsbausteinen sinnvoll begleitet wurde. Im Ergebnis erhalten unsere Kunden damit weiterhin den ihnen bekannten risikokontrollierten Zugang zu den globalen Aktienmärkten.

Zwar sind die nun zu erwartenden Aktienmarkterträge nicht mehr so üppig wie im ersten Jahr des Aufschwungs. Sie bleiben aber dennoch attraktiv.

Christian Schmitt,

Lead Portfolio Manager des Ethna-DYNAMISCH

ETHENEA ETHENEA Independent Investors S.A. ist eine bankenunabhängige Kapitalverwaltungsgesellschaft, die auf das aktive Management von Multi-AssetFonds spezialisiert ist. Das Unternehmen bietet attraktive Investmentlösungen für verschiedene Anlegerprofile: anleihenfokussiert, ausgewogen, aktienfokussiert oder global hochflexibel anlegend. www.ethenea.com

Disclaimer Dies ist keine Anlageberatung/Kaufempfehlung. Die allein gültigen Unterlagen der Fonds finden Sie in den entsprechenden Sprachen unter dem folgenden QR-Code auf der Homepage der ETHENEA: www.ethenea.com

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