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E = mc2
Einsteins Relativitätstheorie (1905) war ein Meilenstein im Verständnis von Energie. Heute müssen technische Weiterentwicklungen und Investitionen in die Zukunft der Erzeugung von Energie die Wende zum Absenken der CO2Emissionen bei wachsendem Energiehunger bringen – ein Chancenszenario für Anleger.
Die Äquivalenz von Energie und Masse ist ein Naturgesetz, das Albert Einstein im Rahmen seiner speziellen Relativitätstheorie 1905 veröffentlicht hat. Die erste Nutzung von Energie durch Menschen wird auf die Zeit vor 300.000 Jahren geschätzt, als die ersten Steinzeitmenschen um ein natürlich entstandenes Feuer herumsaßen. Für die Erfindung des ersten Feuerzeugs hat die Menschheit noch 270.000 Jahre benötigt. Bis zur Relativitätstheorie dann weitere 30.000 Jahre. In den letzten 100 Jahren ist sicher viel mehr Technik zur Beherrschung der Energie entwickelt worden als in den 300.000 Jahren zuvor. Und in den vergangenen 10 Jahren mehr als in den 100 Jahren zuvor. Die Entwicklung von Technik beschleunigt sich im exponentiellen Tempo. Man kann sich das an einem einfachen Beispiel verdeutlichen. Kleopatra VII, „unsere“ Kleopatra, lebte zwischen 69 v. Chr. und 30 v. Chr. und damit näher an der Erfindung des ersten iPhones 2007 als an der Fertigstellung der Cheopspyramide 2560 v. Chr.
Energie für den Fortschritt
Aber zurück zur Energie. Der Fortschritt benötigt viel Energie. So viel, dass wir mittlerweile durch das
eher ungewollte Nebenprodukt der Energieerzeugung des Kohlendioxids eine menschengemachte Klimaerwärmung produzieren, die nur noch einige wenige leugnen. Wenn wir nichts ändern, dann wird sich die Erde im Schnitt um 5 °C bis zum Jahr 2100 erwärmen, mit katastrophalen Folgen für viele und vieles. Der Energiehunger der Menschheit wird aber noch weiter wachsen, sodass die aktuellen Modellrechnungen möglicherweise noch zu kurz springen. Abgesehen von einigen wenigen Ökoterroristen möchten die meisten Menschen auch nicht wirklich am technischen Fortschritt rütteln. Volkswirtschaften, die auf Pferdekutschen basieren, könnten auch kaum die bald 10 Milliarden Menschen ernähren! Also muss dem gigantischen jährlichen Ausstoß an CO2 auf andere Art beigekommen werden, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015, die globale Erwärmung auf signifikant unter 2 °C zu beschränken, zu erreichen. Abgesehen von deutlich steigender Energieeffizienz bei den Energieverbrauchern ist das Heil der Menschheit sicher eher bei der Produktion der Energie mithilfe von CO2-neutralen Methoden zu finden.
Neutrale „Thinktanks“ wie BNEF erwarten bei der Umsetzung der bisher beschlossenen Maßnahmen eine Reduktion des globalen CO2-Ausstoßes von 0,7% pro Jahr bis 2050. Das würde aber zu einer Erwärmung von mehr als 3 °C führen. Um den Anstieg auf 1,5 °C zu begrenzen, müssten die CO2-Emissionen um 10% pro Jahr sinken. Geschätzte 120.000 Milliarden US-Dollar an globalen Investitionen wären bis 2050 erforderlich. Der „Green Deal“ der Europäischen Union, der bis zum Jahr 2027 mindestens 100 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investieren möchte, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es müssen aber noch viele weitere folgen und vor allem muss der Rest der Welt mitziehen!
Chancen für Anleger
Geht man von einer globalen Wirtschaftsleistung von aktuell in etwa 80 Billionen US-Dollar aus, könnte ein Etat von 5% der Wirtschaftsleistung jedes Landes für die nächsten 30 Jahre diese Summe aufbringen. Ein Lichtblick. Die Welt hätte damit einen voraussichtlichen Anteil von 56% aus erneuerbaren Energien (Fotovoltaik und Wind) an der Stromerzeugung. Falls man dann wirklich in die Richtung gehen möchte, dass grüner Wasserstoff die Grundlage einer Wasserstoff- gesellschaft werden soll, dann müsste die Welt noch eine Schippe drauf- legen und nochmal 50% mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen. Insgesamt müssten bei Annahme der heutigen Technologie die Erzeugungskapazitäten fast verzehnfacht werden, um den Energiehunger der Welt zu stillen und grünen Wasserstoff in ausreichendem Maße zu produzieren.
Diese Herausforderungen bieten auch jede Menge Chancen für Investitionen, die Anleger aktiv wahrnehmen sollten. Es gilt, mithilfe erfahrener Portfoliomanager genau in solche Unternehmen zu investieren, die von dem Transformationsprozess profitieren sollten.
Michael Harbisch,
CEO und Portfoliomanagement, TBF SMART POWER
TBF Global Asset Management Seit der Gründung im Jahr 2000 durch Peter Dreide agiert TBF als inhabergeführtes Unternehmen Unabhängig von den Modeerscheinungen des Kapitalmarkts. Diese Unabhängigkeit gibt TBF die Freiheit, die eigenen Werte und Anlagestrategien ausschließlich im Sinne der Investoren umzusetzen. Dabei verfolgt TBF immer das Ziel, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und somit den steigenden Anforderungen des Markts immer einen Schritt voraus zu sein. www.tbfglobal.com
