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Der unterschätzte Feind des Sparers
Inflation – der unterschätzte Feind des Sparers
Dass Waren und Dienstleistungen Jahr für Jahr aufgrund der Inflation immer teurer werden, wissen Ihre Kunden natürlich. An der Supermarktkasse reagieren sie allerdings darauf meistens empfindlicher als bei der Geldanlage. Warum ist das so?
Alles wird teurer! Hinter dieser meist verärgert geäußerten Feststellung steckt ein bekanntes Phänomen: die Inflation. Sie ist nichts anderes als die sukzessive Entwertung unseres Geldes, hauptsächlich hervorgerufen durch jährliche Preiserhöhungen. Für die gleiche Menge Geld erhalten wir dadurch immer weniger Gegenwert an Produkten oder Leistungen; die sogenannte Kaufkraft des Geldes sinkt. Ausgedrückt wird dies mit der Inflationsrate, umgangssprachlich auch Teuerungsrate genannt. Doch wie wird diese ermittelt? Und von wem? Und welche Bedeutung hat sie für Kapital, das gespart werden soll? Angesichts der aktuellen Diskussion um die Inflationsraten sind das Fragen, mit denen sich Ihre Kunden intensiv auseinandersetzen müssen. Das Statistische Bundesamt misst Inflation anhand eines bestimmten Index – dem Verbraucherpreisindex (kurz VPI) – als Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums von privaten Haushalten gekauft werden. Der VPI wird für jedes einzelne Bundesland und für ganz Deutschland ermittelt. Zum Vergleich auf Europaebene wird der harmonisierte Wert berechnet. Rund 700 verschiedene Waren und Dienstleistungen, aufgeteilt in zwölf Gruppen, fließen in die Berechnung der Inflation mit ein. Dazu zählen Ausgaben für Miete, Einrichtung, Nahrungsmittel, Bekleidung, Nachrichtenübermittlung oder Bildung. Zusammengenommen bilden all diese Posten einen repräsentativen Warenkorb. Damit dieser stets aktuell bleibt, werden weniger oder gar nicht mehr nachgefragte Produkte darin regelmäßig durch andere ausgetauscht. Und damit nicht genug: Es wird auch berücksichtigt, ob sich ein Artikel mit der Zeit qualitativ verbessert, ohne dabei teurer zu werden. Dies ist häufig bei technischen Produkten der Fall, beispielsweise bei Smartphones, die dadurch faktisch im Wert steigen. Und noch etwas ist von Interesse: wofür wir Deutschen anteilig mehr Geld ausgeben. Diese Gewichtung wird alle fünf Jahre neu festgelegt.
Vorsicht, Mogelpackung!
Statt einfach plump die Preise für einen Artikel zu erhöhen, greifen Hersteller zu anderen Methoden – Mogelpackungen. Um Preissteigerungen zu vertuschen, wird an der Packungsgröße gedreht: gleicher Preis, weniger Inhalt. Der Verbraucher merkt es nicht, aber dem Statistischen Bundesamt entgehen auch diese Änderungen nicht, diese fließen ebenfalls in die Statistik als Preiserhöhung ein.
Mit unserer Konsumwahrnehmung ist es aber auch in umgekehrter Richtung nicht weit her. Nicht nur Herstellern fällt es leicht, uns hin-
Rainer Ziegler,
Leiter Regionaler Vertrieb, IFA, Pools, Platforms & White Label
So viel sind 10.000 Euro noch wert …
Auswirkung der Inflation auf die Kaufkraft
Inflationsrate 2 % Inflationsrate 4 %
10.000
7.500
5.000 9.057
8.219 8.203
6.700
2.500
0
Start nach 5 Jahren nach 10 Jahren
Quelle: https://www.finanzen-rechner.net/inflationsrechner.php
7.430
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nach 15 Jahren
ters Licht zu führen, dafür können wir schon selbst sorgen. Wer hat nicht auch häufig das Gefühl, die offizielle Inflationsrate müsste eigentlich viel höher sein, als es uns die amtliche Preisstatistik weismachen will? Dieses Phänomen nennen wir gefühlte Inflation. Sie hat drei Ursachen: 1. Generell nehmen wir Preiserhöhungen viel deutlicher wahr als Preissenkungen. 2. Je häufiger wir einen Artikel kaufen, desto intensiver erleben wir, wenn dessen Preis steigt. 3. Die Verteuerung von Waren, die wir bar oder mit EC-Karte bezahlen, wirkt stärker auf uns als Preiserhöhungen von Artikeln, die gesammelt abgebucht werden, z.B. beim Kauf mit der Kreditkarte.
Reine Ansichtssache?
Während wir Verbraucher uns natürlich tendenziell darüber ärgern, wenn die Preise steigen, hat der Staat ein großes Interesse an einer gemäßigten Inflation von ca. 1,5 bis 2,5%. Grund dafür ist, dass Verbraucher und Unternehmen mehr konsumieren bzw. investieren, wenn sie erwarten, dass Dinge später noch mehr kosten werden. Eine geringe Inflationsrate sorgt also für ein stetes Wirtschaftswachstum und wirkt außerdem positiv auf den Abbau der Staatsverschuldung – denn auch das Kreditvolumen wird ja immer weniger wert.
Die K-Frage bei der Geldanlage
Was wollen Ihre Kunden erhalten, ihr Kapital oder dessen Kaufkraft? Das Ziel beim Vermögensaufbau sollte doch letztendlich die Vermehrung des Ersparten sein – und zwar um deutlich mehr, als es durch die jährliche Inflationsrate verliert, richtig? Oder anders ausgedrückt: Wer bei der Geldanlage nur auf den Erhalt seines Kapitals hofft, hat schon verloren. In Zeiten niedriger Zinsen ist es deshalb wichtiger denn je, beim Vermögensaufbau die Inflationsrate stets mit einzubeziehen – vor allem bei langfristigen Plänen, wie beispielsweise der Bildung einer Altersvorsorge. Das, was unterm Strich rauskommt, ist die eigentliche Wertentwicklung, die reale Verzinsung. Zur richtigen Entscheidung bedarf es also keiner höheren Mathematik: Liegt die Rendite einer Geldanlage unter der Inflationsrate, verliert man Jahr für Jahr bares Geld.
Wichtige Hinweise: Diese Werbemitteilung ist ausschließlich für professionelle Kunden bestimmt. DWS ist der Markenname, unter dem die DWS Group GmbH & Co. KGaA und ihre Tochtergesellschaften ihre Geschäfte betreiben. Die jeweils verantwortlichen rechtlichen Einheiten, die Kunden Produkte oder Dienstleistungen der DWS anbieten, werden in den entsprechenden Verträgen, Verkaufsunterlagen oder sonstigen Produktinformationen benannt. Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung von DWS Investment GmbH wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als nicht zutreffend oder nicht korrekt herausstellen können. Wertentwicklungen der Vergangenheit, simuliert oder tatsächlich realisiert, sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. DWS International GmbH 2021. Stand: 15. 09. 2021. Herausgeber: DWS Investment GmbH, Mainzer Landstraße 11–17, 60329 Frankfurt am Main, Deutschland.