Kronen Zeitung - Salzburger Festspiele

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INTERVIEW

on der verzweifelten alleinerziehenden Drogensüchtigen in „Die beste aller Welten“ bis zur lebensbejahenden polnischen Altenpflegerin in „Magda macht das schon!“ – Verena Altenberger ist ein darstellerisches Allroundtalent. In ihrer professionellen Einstellung zum Schauspielberuf macht sie keinen Unterschied zwischen Burgtheater und TV-Comedy, Festspielbühne oder Filmdreh. Entsprechend hoch sind die Beliebtheitswerte der 33-Jährigen, die heuer – man mag es kaum glauben – nach 100 Jahren „Jedermann“ als erste Salzburgerin in der Geschichte der Festspiele die Buhlschaft verkörpern wird. Sie kehrt damit in einer völlig anderen Rolle an den Ort ihres bislang größten Erfolges zurück. Denn in Salzburg wurde 2017 auch das eingangs erwähnte Spielfilm-Drama „Die beste aller Welten“ gedreht, für das Regisseur Adrian Goiginger und seine Hauptdarstellerin Verena Altenberger mit Preisen überhäuft wurden. Sie sind in Schwarzach im Pongau geboren und an verschiedenen Salzburger Orten aufgewachsen. Wo kommen bei Ihnen die stärksten heimatlichen Gefühle auf? Verena Altenberger: Das ist am ehesten Dorfgastein. Wenn ich dort mit dem Zug oder dem Auto reinfahre, kenne ich ab einem gewissen Punkt jede Silhouette. Da fällt einem sofort auf, ob ein Baum gefällt wurde oder das Haus des Nachbarn neu gestrichen ist. Auch die Gerüche. Ich weiß genau, wie dort der Sommer riecht, aber auch der Frühling , der Herbst und der Winter.

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Wenn alles passt, entsteht Magie Mit der Rolle der „Buhlschaft“ im „Jedermann“ geht für die Salzburger Schauspielerin Verena Altenberger ein Kindheitstraum in Erfüllung. Das Gastspiel in der Heimat ist auch eine Rückkehr an den Ort ihres größten Erfolges. Text: Thomas Manhart

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Ich habe das Stück schon immer geliebt. Allein diese unbeschreibliche Atmosphäre, wenn man durch die Straßen von Salzburg geht und den „Jedermann“Ruf hört; das ist ein Moment, der die ganze Stadt verzaubert.

Das klingt nach einer sehr starken Naturverbundenheit . . . Auf jeden Fall, die habe ich von zu Hause mitbekommen. Meine Mutter hatte ja eine Zeit lang einen Bauernhof, und bei

den Familienwurzeln in Dorfgastein lernt man Skifahren und Wandern, bevor man gescheit gehen kann. Den ersten Dreitausender habe ich in der Rückentrage erklommen.


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