1 minute read

FESTSPIELERINNEN

Advertisement

HELENE THIMIG (1889-1974)

Die Schauspielerin und Tochter des BurgtheaterDirektors Hugo Thimig war nicht nur aufgrund ihrer Beziehung mit ihrem späteren Ehemann Max Reinhardt von Anfang an eng mit der Gründungsgeschichte der Salzburger Festspiele verbunden, sie spielte auch im ersten „Jedermann“ die Rolle der „Guten Werke“. 1937 folgte sie Reinhardt ins amerikanische Exil und wirkte in einigen Hollywoodfilmen mit. Nach dessen Tod kehrte sie aus der Emigration zurück und inszenierte von 1947 bis 1951 den „Jedermann“ ganz im Sinne Max Reinhardts.

LEOPOLDINE „POLDI“ WOJTEK

Die Künstlerin, Keramikerin und Grafikerin entwarf 1928 das Logo der Salzburger Festspiele – eine Wort-Bild-Marke, bei der die schwarze Maske auf rot-goldenem Hintergrund mit der Festung verschmilzt. Die zeitlose Kraft des Logos ist unumstritten, seine Künstlerin aufgrund ihres Mitläufertums in der NS-Zeit allerdings nicht. Die Initiative „Memory Gaps“ listet u. a. einige Aufträge auf, die Wojtek durch ihren Ehemann, den erst illegalen, dann führenden Nationalsozialisten Kajetan Mühlmann bekommen hat, etwa den eisernen Vorhang für das 1939 umgebaute Akademietheater in Wien. 1938 gestaltete sie für das Ärztehaus in Linz einen Gobelin mit Adler, Hakenkreuz und HitlerZitat. Außerdem soll sie schon 1936, als die NSDAP nach vielen Terrorangriffen in Österreich verboten war, das in Stuttgart publizierte Kinderbuch „Eine wahre Geschichte“ über das Leben Adolf Hitlers illustriert haben. Sie zog auch – mit Hilfe ihres Vaters Josef Wojtek – nach ihrer Scheidung in das „arisierte“ Haus der Künstlerin Helene von Taussig, die 1942 deportiert und in einem Vernichtungslager ermordet wurde. Ansonsten gilt sie als politisch eher belanglos –und vor allem das Logo war während der NS-Zeit nicht in Verwendung.

CECILIA BARTOLI

Stellvertretend für die vielen großartigen Frauen, die die Salzburger Festspiele heute prägen, für all jene vor und hinter dem Vorhang, sei hier die wunderbare Opernsängerin Cecilia Bartoli genannt. Seit 2012 ist sie als Intendantin die Stimme, das Herz und die Seele der Pfingstfestspiele und hat diese dank der Vielfalt und Qualität von einem „Nebenprodukt“ zu einem ebenso geliebten und gefragten Festspielereignis gemacht. Ihren heuer auslaufenden Vertrag hat sie bis 2026 verlängert.

This article is from: