an den jeweiligen Zollagenten übermitteln, der sie dann in
Kennzeichnung zertifizieren? Wie sieht es mit Geschäfts-
seinem System bearbeitet. Das bedeutet weniger manuelle
reisen und Aufenthaltsgenehmigungen nach dem Brexit
Arbeitsschritte, keine Medienbrüche und dementsprechend
aus? Was bedeutet der Brexit für (zukünftige) Verträge?
weniger Fehler.
Wie auch die Antworten auf diese Fragen ausfallen werden,
Gleichzeitig haben die Unternehmen über die Software
eines ist sicher: Der Austritt des Vereinigten Königreichs
jederzeit Transparenz, wie der Status ihrer Zollanmeldungen
aus der Europäischen Union wird einschneidende Auswir-
ist. „Mit AEB Customs Broker Integration digitalisieren
kungen auf die Wirtschaft haben. „Die Briten tun sich
Unternehmen die Zusammenarbeit mit ihren Dienstleistern,
mit dem Brexit sicherlich keinen Gefallen. Das wird eine
sparen Kosten, sorgen für Rechtssicherheit und vor allem
Lose-Lose-Situation“, sagt Bente. Deutschland verliere
für eine schnellere Abwicklung“, erklärt Bente.
nur einen wichtigen Handelspartner, die Briten 27 oder zumindest ein Dutzend wichtige. „Und der Handel mit UK wird potenziell durch Zölle, vor allem aber den zusätzlichen
Handel wird sehr viel teurer
organisatorischen Aufwand sehr viel teurer“, lautet sein Fazit.
Während für die Zollanmeldung beim Handel mit dem VK schon viele Fragen geklärt sind, bleiben bei vielen anderen Themen noch Fragezeichen: Wird es eine Zertifizierung aller im VK hergestellten Produkte durch eine europäische Zulassungsbehörde (CE-Kennzeichnung) geben? Lassen sich alle Produkte für den UK-Markt mit der neuen UKCA-
Die Autorin: Nicole de Jong kann als bekennende Europäerin die Entscheidung der Briten für den Brexit nicht nachvollziehen. Denn die größte Errungenschaft sei doch gerade der freie Verkehr von Personen, Gütern und Dienstleistungen sowie die gemeinsame Währung. Sie hofft daher, dass sich die Verhandlungspartner am Ende doch noch vernünftig einigen.
Drei Fragen an Kevin Wright, britischer Zollexperte bei AEB UK Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen des Brexits? Verspätung (in Ermangelung eines besseren Wortes) auf höchster Ebene. Das Vereinigte Königreich beschloss vor 4 ¼ Jahren, die EU zu verlassen. Damals hatte man sich für die härteste Form des Brexits inklusive Austritt aus EU-Zollunion und Binnenmarkt entschieden. Das bedeutet, dass vollständige Zollformalitäten an den Grenzen erforderlich werden. Aber heute (Stand Redaktionsschluss Anfang November) kennen wir immer noch nicht alle Anforderungen – zumindest nicht in dem Detailgrad, den wir für unsere Kunden benötigen. Die britischen Behörden entwickeln immer noch an ihren Systemen, die im Dezember ausgeliefert werden und mit denen wir unsere Software verbinden müssen. Das macht Implementierungen und Anwenderschulungen sehr schwierig. Besonders die sehr spät
hinzugefügten Änderungen für Nordirland haben alles noch viel schlimmer gemacht, zumal diese sich von den Regelungen für die EU-Grenze ziemlich stark unterscheiden. Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, was Unternehmen jetzt tun müssen? Oder besser: Gibt es Ihrer Meinung nach wichtige Informationen für Unternehmen? Die frühzeitig gegebene Empfehlung an Handelsunternehmen, ihre eigenen Lieferketten und Produkte genau unter die Lupe zu nehmen, ist nach wie vor relevant. Vor allem geht es jetzt aber um die Notwendigkeit, flexibel zu bleiben. Es ist wahrscheinlich, dass sich die Rahmenbedingungen bis zum 1. Januar und darüber hinaus weiter ändern werden. Wie nützlich ist die stufenweise Einführung der Importabwicklung im VK?
Das Vereinigte Königreich hat Unterstützung für den Importprozess für Waren aus der EU angekündigt. So sind in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 Safety and Security Declarations nicht notwendig. Zudem wird die Warenbeschau vom 1. Januar an schrittweise eingeführt und Zollanmeldungen für Standardwaren können innerhalb von sechs Monaten nachgeholt werden. Die ersten beiden Maßnahmen sind hilfreich. Aber leider sind die Regelungen für das Verschieben von Einfuhranmeldungen enttäuschend für Unternehmen, die gerade erst beginnen, Zollformalitäten abzuwickeln. So ist eine Sondergenehmigung für ergänzende Zollanmeldungen erforderlich. Außerdem müssen die Unternehmen die Mehrwertsteuer im Voraus schätzen und nach Abgabe der Zollerklärung Anpassungen vornehmen.