Küche Das Jahr 2020 wird uns in vielerlei Hinsicht in Er-
Aus den Erfahrungen mit den längeren Arbeitszei-
innerung bleiben. Die spezielle Situation rund um
ten wird nun geprüft, inwiefern eine Umsetzung der
die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, wie essenziell
«4-3-Formel» (4 Arbeitstage / 3 Freitage bei einem
eine gut funktionierende Gastronomie für interne
Pensum von 100 %) im Küchenalltag umgesetzt
und externe Kundinnen und Kunden ist.
werden könnte.
In der WAG versuchten wir, den Bewohnenden
Weiter konnten wir feststellen, dass der Zusam-
während der Frühlingswochen mit speziellen
menhalt innerhalb des Teams, aber auch unter den
Abendessen und verschiedenen kleinen Nachtes-
Abteilungen, spürbar stärker geworden ist.
sen-Events etwas Abwechslung in die Tage zu bringen. Durch den Sommer und Herbst sorgten fünf
Die Mitarbeiterinnen des WAG Café konnten nach
Spezialitäten-Wochen dafür, dass auch ohne die
der Schliessung des WAG Café im März ihre bis-
abgesagten Anlässe zumindest kulinarisch «etwas
herige Tätigkeit nicht mehr in der gleichen Form
lief» und die Bewohnenden sich an nicht alltäglichen
fortführen. Danach unterstützten sie wiederholt den
Menüs erfreuen durften.
Wohnbereich und halfen beispielsweise beim Eingeben oder beim Tischdecken mit. Dieser Einsatz
Für unsere externe Kundschaft – wie u. a. Kinder-
im Frühling war sehr wertvoll und wurde vom Wohn-
tagesstätte, Alpenrösli und Stiftung SILEA – konn-
bereich als Entlastung, aber vor allem von den Be-
ten wir in dieser Zeit unsere unkomplizierte und lö-
wohnenden als Bereicherung empfunden. Entspre-
sungsorientierte Dienstleistung unter Beweis
chend werden diese Aufgabenbereiche bei
stellen. Für die Stiftung SILEA konnte die WAG Kü-
Überlegungen auch für künftige Strukturen und
che mit pragmatischen Massnahmen – nebst den
Funktionen miteinfliessen.
beiden Standorten am Hännisweg und Innopark – auch für 13 Wohngruppen an den Standorten Hoh-
Nach dem Brand im Alpenrösli in der Adventszeit
mad, Moos und Gwatt, knapp 100 Personen, wäh-
2019 wurde das Bistro im August 2020 wieder ge-
rend mehreren Wochen ein Abendessen zubereiten.
öffnet. Es freut uns sehr, dass wir auch nach dem
Dazu waren in der Küche angepasste Dienstpläne
Umbau und den Neuerungen weiterhin die Speisen
mit 12-Stunden-Schichten nötig. Zu dieser Zeit hat-
produzieren dürfen und die Gaumen in der Stadt
ten diese Dienste auch den Vorteil, dass jeweils
Thun verwöhnen können.
weniger Personen gleichzeitig in der WAG waren. Damit konnten die Bewegungen der Mitarbeitenden
Die zum Jahresende üblichen internen und ex-
verringert und so genügend Personal als Backup
ternen Anlässe blieben in diesem Jahr weitest-
bei Ausfällen generiert werden.
gehend aus. Dazu gehörten zum Beispiel die beliebte Truthahn-Party an Thanksgiving, das
Dank dieser vorausschauenden Planung und dem
traditionelle Wienerli-Essen in der Produktion
grossen Einsatz der Mitarbeitenden konnte auch
oder der Jahresschluss-Apéro der Stiftung SILEA
der quarantänebedingte Ausfall der halben Küchen-
für 250 Personen.
brigade ohne grössere Anpassungen des Angebots gewährleistet werden. Dabei konnten wir auf die Unterstützung aus allen Abteilungen bauen, die uns in dieser Situation grossartig geholfen haben!
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