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Im Jahr 2020 erhielt der Begriff Corona – als kühles, erfrischendes Bier – eine ganz andere Bedeutung. Und es waren keine machtsüchtig herrschenden, narzisstischen, wahnsinnig veranlagten Führungspersonen, die es schafften, die ganze Welt aus der Bahn zu werfen. Nein – es war ein winziges Virus namens Corona, das kleiner ist als der Durchmesser eines menschlichen Haares!

Am 25. Februar 2020 tauchte der erste bestätigte Coronafall in der Schweiz auf. Was bisher geschehen ist, das wissen wir alle nur zu gut. Zusammengefasst verlief das Jahr so: C ool bleiben – trotz allem! O rdentlich die Hände waschen! R ücksichtsvoll miteinander umgehen! O hne Mundschutz geht gar nichts! N ur nötige Kontakte! A bstand halten!

Clubmed-Animationstage, Spiegeleierfeste, Spielabende, Lesestunden und vermehrte MotomedSporteinsätze unserer Bewohnenden sind ein paar Beispiele dafür, dass das Leben in der WAG trotz strikter Coronamassnahmen nicht stillstand. Obwohl uns das Coronavirus während des gesamten Jahres 2020 stark gefordert und herausgefordert hat, gab es dennoch zahlreiche positive und nachhaltige Erlebnisse im Wohnbereich.

Krisenerprobt: Die Hygiene- und Schutzmassnahmen des BAG (Bundesamt für Gesundheit) wurden seit Bekanntgabe der Gefährlichkeit des Covid19-Virus in der WAG laufend angepasst und umgesetzt. Das Pandemiekonzept der WAG, welches sein Dasein im Qualitätsmanagementsystem auf Papier fristete, wurde plötzlich aktiviert und «live» gelebt. Was bisher nur «im Trockenen» geübt wurde, setzten die Mitarbeitenden trotz neuer und sehr herausfordernder Situationen pflichtbewusst und kompetent um. Fazit Zukunft: Für zukünftige Krisen, Epidemien und/oder Pandemien sind wir noch besser gewappnet. Erfahrung schafft Wissen und Wis-

senschafft Sicherheit!

Händehygiene: Das Händewaschen und -desinfizieren während des Jahres 2020 hat in der 61-jährigen WAG-Geschichte einen absoluten Rekord aufgestellt! Die Hände von Mitarbeitenden und Bewohnenden wurden tagtäglich gezielter, konsequenter und bewusster gewaschen und/oder desinfiziert. Der Stellenwert der Händehygiene war vor Corona nicht derselbe für alle. Dies hat sich grundlegend zum Positiven geändert.

Fazit Zukunft: Durch dieses verstärkte Hygienebewusstsein können wir in Zukunft das Risiko von Grippeerkrankungen und anderen ansteckenden Krankheiten gegenüber unseren Bewohnenden sowie Mitarbeitenden reduzieren. Je blitzblank sauberer, desto gesünder!

Maskenpflicht: Wer hätte gedacht, dass wir uns einmal wie die Japaner und Chinesen Masken um die Ohren schlagen?! An der ersten Medienkonferenz des BAG, im Februar 2020, erwähnte Daniel Koch alias Mr. Corona, dass das Virus weniger dramatisch als frühere Epidemien und daher der Nutzen von Masken wissenschaftlich umstritten sei. Im Lauf des Jahres und nach wissenschaftlich erprobten Erfahrungen wurden wir eines anderen belehrt. Das Tragen von Masken wurde je länger je mehr zur Normalität. Die Hemmschwelle, eine Maske zu tragen, verschwand. Der «Maskenball» wurde weltweit zur Pflicht.

Fazit Zukunft: Wer von den Bewohnenden und Mitarbeitenden während der Wintermonate Grippesymptome aufweist, wird auch in Zukunft eine Maske bei der Pflege und Betreuung tragen. Wirkung:

mehr Gesundheit, weniger Krankheit!

Angst, Unsicherheit, Unverständnis: Unter den Bewohnenden und Angehörigen gab es verständlicherweise Angst, Unsicherheit und teilweise Unverständnis gegenüber den getroffenen Coronamassnahmen – haben die zwingenden Massnahmen des Kantons, wie Abstand halten, eingeschränkte oder gar keine Arbeit, Besucherstopp und Isolation, doch ihr soziokulturelles Leben aus dem Gleichgewicht geworfen. Dies erforderte gegenseitig viel Geduld, Gespräche und Diskussionen, die letztlich gegenseitiges Verständnis hervorbrachten. Die Zusammenarbeit mit Angehörigen und Beiständen wurde vertieft. Manch anerkennendes Lob und hilfreiche Anregung von ihnen haben wir sehr gerne entgegengenommen. Die Abteilungsleitungen, deren Stellvertretungen, die dipl. Pflegefachfrauen HF und die Mitarbeitenden konnten in der Coronakrise Ruhe, Flexibilität und die notwendige Empathie aufbringen.

Fazit Zukunft: Der Austausch zwischen Angehörigen und Beiständen war intensiver und eine bereichernde Erfahrung zugleich. Trotz der Krisensituation blieb der Umgang miteinander respektvoll.

Durch Verständnis und das Schaffen von Sicherheit entsteht gegenseitiges Vertrauen und Anerkennung!

Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Der Wohnbereich wurde von den WAG-Bereichen, der Verwaltung und der Produktion tatkräftig während der ersten und zweiten Coronawelle unterstützt. Von den Mitarbeitenden im WAG Café über die Mitarbeitenden der Verwaltung bis hin zu den Mitarbeitenden des Ateliers und freiwilligen Helfer*innen: ALLE haben unseren Bewohnenden mit viel Herz und grossem Engagement geholfen. So waren das Esseneingeben und die Mithilfe im Bistro, aus welchen viele interessante Gespräche entstanden, für unsere Bewohnenden eine willkommene Abwechslung. Schutzmaterial hatten wir von Anfang an genügend zur Verfügung. Dies dank dem hervorragenden Überblick und verantwortungs- und pflichtbewussten Einsatz unseres technischen Leiters. Lobenswert zu erwähnen ist auch die kompetente Zusammenarbeit bei Personalengpässen zwischen den beiden Wohnhäusern. Der Umgang unter den Mitarbeitenden war fürsorglich, verständnisvoll und hilfsbereit. Gesunder Humor hatte dennoch Platz, was für gute Stimmung sorgte. Und last but not least die Mitarbeitenden der Küche: Ihr kompetenter, flexibler und kreativer Einsatz bei den Quarantäne- und Isolationsmassnahmen der Verpflegungsmöglichkeiten für unsere Bewohnenden war schlichtweg grandios!

Fazit Zukunft: Die interdisziplinäre Zusammenarbeit rückte während der Coronakrise vermehrt in den Vordergrund. All die Erfahrungen rund um die Pandemie haben uns gezeigt, dass wir es gemeinsam schaffen und dass wir gemeinsam stark sind. Durch tatkräftiges, mit Herzblut ver-

bundenes Engagement jedes Einzelnen wird das Für- und Miteinander gestärkt!

Trennung und Loslassen: Am Anfang und am Ende dieses Jahres mussten wir uns leider von zwei Bewohnern trennen. Am 1. Februar verstarb Walter Brunner und am 22. November Hanspeter Zigerli. Loslassen heisst nicht vergessen. Im Gegenteil, sie beide werden uns in dankbarer und ehrender Erinnerung bleiben. Gute Gedanken an liebe Men-

schen bleiben immerfort – auf ewiglich!

«Öffne der Veränderung deine Arme, aber verliere dabei deine Werte nicht aus den Augen.» (Dalai Lama)

«Wir möchten uns bei euch von Herzen bedanken für eure gute Arbeit und die tägliche Unterstützung. Trotz der hektischen Zeit und der vielzähligen Veränderungen hält die WAG-Familie zusammen und

zieht gemeinsam an einem Strick. Jeder einzelne Bereich denkt an den anderen und ihr drei geht mit bestem Beispiel voran. Wir wünschen euch eine besinnliche und erholsame Zeit und im neuen Jahr ganz viele Sternstunden!»

Fazit Zukunft: Diese Zeilen erhielt die Geschäftsleitung zum Jahresende von den Abteilungsleiterinnen und Stellvertreterinnen des Wohnbereichs.

Anerkennung und Wertschätzung sind Sternstunden, die uns zeigen, für was es sich lohnt, im Jahr 2021 unsere Arbeit in der WAG für und mit Menschen fortzuführen!

Regula Heynen Bereichsleitung Wohnen, Mitglied der Geschäftsleitung

Jeannette Felix und Fabienne Herren Abteilungsleitungen Wohnen

Christine Linder und Karin Lüthi Dipl. Pflegefachfrauen HF

Christine Linder Karin Lüthi

Fabienne Herren Regula Heynen Jeannette Felix

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