Herbst & Winterausgabe 2021

Page 246

- Ein Wort -

STATUS

DER MÄUSEKÖNIG Tagebuch einer Mutter Mein Sohn Laurent geht nun also in die École Maternelle des Lycée français de Vienne. Also in den französischen Kindergarten in Grinzing, der allerdings das Wort „École“ im Namen trägt, demnach auch als Schule zu sehen ist. Sie lernen dort im Alter von 3 Jahren das Alphabet und haben auch sonst ein recht straffes Programm mit Rucksack und einem Schulheft. Was das genau bedeutet, ist, dass ich fast eine Stunde morgens und nachmittags in eine Richtung pendeln muss, um das Kind in den Kindergarten zu fahren, den er aber „Schule“ nennt. Vier Stunden insgesamt, jeden Tag. Anfangs waren die logistischen Herausforderungen, das Freunde-Finden, das Sich-Einfinden, so alles überschattend, dass ich komplett ignoriert hatte, dass mein dreijähriges Kind jetzt kein Baby mehr ist, sondern ein großer Junge, der sich gibt wie ein 5-Jähriger und der mit seinen Klassenkollegen französisch spricht (das tat er seit seiner Geburt aber schon mit seinem Vater). Größte Hürde an dem neuen Kindergartensystem sind allerdings nicht die langen Anfahrtswege, sondern eigentlich die vielen Ferien. So sind es vier Monate, die man möglichst gut verplanen muss. Verreisen kann man also mit dem Kindergartenkind nur in der jeweiligen Hochsaison. Viele Tagescamps nehmen die Kinder erst ab 6, also sind diese schon mal ausgeschlossen. Demnach verbringt man wieder viel Zeit mit der Familie und besucht Verwandte, denn vier Monate sind eine lange Zeit für ein 3-jähriges Kind. Und vor allem für die Eltern. Beatrice Tourou, bt@schlossseiten.at 246

SCHLOSSSEITEN

Es ist ein häufiges Erscheinungsbild auf den Straßen dieser Welt. Man sieht reich gekleidete Menschen mit großen, teuren Autos auf die Flanierstraßen der Metropolen eilen, um dort ihre neuen Errungenschaften zu präsentieren. Fast einem Thorstein Veblen aus der „Theorie der feinen Leute“ entrissen, sieht man Damen in High Heels aus dem Hause Louboutin, in ultrakurzen Moncler Gamme Rouge Jacken, die den Nierenbereich unter dem Gefrierpunkt kaum abdecken, und mit langen Acrylfingernägeln mit Kinderwagen spazieren, um zu zeigen: Ich habe offensichtlich Hauspersonal! Denn es ist mir in diesem Aufzug unmöglich, mich um mein Kleinkind selbst zu kümmern. Wie der Stock bei Veblens Erläuterungen Müßiggang und Vermögen aufweist, sind es heute unangemessene Kleidungsgewohnheiten. Allerdings weisen diese auch eindeutig das Soziotop aus. In unsteten Zeiten investiert der Mensch seit jeher gerne in Gold. Praktisch ist jetzt dieses Investment, da man mit dieser Flasche flüssigen Goldes auch gleich seine Augenschatten reduziert. Während ein Hyaluronsäure-Depot lang anhaltende Feuchtigkeit spendet, glättet ein besonderer Lavendelextrakt die Haut und mindert Mimik- und Stressfältchen. Die Goldpartikel lassen die Augen strahlen. Und das Bankkonto ebenfalls, denn Freunde hochwertiger Kosmetik wissen, dass Creme gerne ein Haus kosten kann. In diesem Fall ist das Investment von € 32 ein überschaubares.

4. 3.

2.

1.

WEIHNACHTS-COCKTAILS Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Denn dieses Jahr werden sämtliche Weihnachts-Cocktails nachgeholt, die wir letztes Jahr verpassen mussten. Die Tage zählen sich auch gleich viel charmanter, wenn man einen Adventkalender zur Hand hat. 1. Kleid von Self-Portrait, um € 420 (mein Lieblingsstück) 2. Adventkalender, von Jo Malone, um (*räusper*) € 350 3. Ohrclips mit Muschelperle, von CIRO, um € 690 4. Kajal (Eyeopener!), von Victoria Beckham, um € 30


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