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FEIERN OHNE REUE

Die gestrige Weinprobe bei bester Stimmung im angesagten Toprestaurant oder die ausgelassene Geburtstagsfeier bei Freunden hat Sie am nächsten Tag mit einem Kätzchen oder mit einem ausgewachsenen Kater in die Morgenstunde entlassen ...

Kopf und Magen revoltieren, und allein der Gedanke an die tollen Cocktails vom Vorabend lassen Reue und den Wunsch nach Ruhe aufkommen. Auf die einfühlsame Frage der Mitbewohner nach dem werten Befinden antwortet man vielleicht noch tapfer mit: „Ah, geht schon“ – nie aber schwört man sich selbst, dass einem so etwas nicht noch einmal passieren wird. Denn der nächste Anlass kommt bestimmt! Also heißt es versorgen und nachsorgen.

• Droht die nächste Einladung besonders lustig zu werden, wird gefeiert, gelacht, getanzt und getrunken, dann ist eine gute Unterlage wichtig. Dabei hilft eine Extraportion Kohlenhydrate, bspw. Pasta, Pizza oder Pommes Frites. Fetthaltige Kost verlangsamt nämlich die Aufnahme von Alkohol im Blut. Während der Feier versorgen dann Salznüsse und Salzstangen den Körper mit Mineralien, die der Alkohol dem Körper entzieht.

• Vorsicht bei zuckerhaltigen Drinks wie Likören, Glühwein, Punsch und süßen Cocktails, ebenso bei Sekt und Süßwein! Haben Sie eine Allergie, sollten Sie vorher eventuell an eine AntihistaminTablette denken und lieber den ganzen Abend bei einem Getränk mit wenig Zucker bleiben.

• Finger weg von Zigaretten und Zigarren! Nikotin senkt nämlich den Alkoholspiegel im Blut und man ist geneigt, mehr zu trinken, als der Körper gut vertragen kann.

Ein Kater ist kein Schicksalsschlag. Man kann vor dem Feiern, währenddessen und danach einiges tun, um sich besser zu fühlen.

• Stattdessen sollte man zu jedem Glas Alkohol ein

Glas Wasser trinken, denn Alkohol dehydriert.

Mineralwasser hilft gegen den Kater und gegen

Kopfschmerzen. Also auch am nächsten Tag noch reichlich Wasser nachtanken!

• Der Griff zur Kopfschmerztablette (Aspirin) ist nicht jedem zu empfehlen, da diese den

Magen oft noch zusätzlich reizt. Ein Kräuterbitter (natürlich ohne Alkohol) aus Wermut, Artischocke oder Mariendistel unterstützt Leber,

Magen und Verdauung bei der Entgiftung und mildert die Katerfolgen. Anstelle von Aspirin empfiehlt sich ein Espresso mit Zitronensaft. Koffein mit Zitronensäure gemixt dämpft auch den

Kopfschmerz. Die Bitterstoffe im Kaffee helfen der Leber, und Koffein dient als leichtes Schmerzmittel, das die Blutgefäße etwas erweitert.

• Das Katerfrühstück: Der Appetit auf Salziges ist vielfach enorm. Ein Rollmops als altes Heilmittel liegt oft schwer im Magen. Besser verträglich sind erfrischende saure Gurken, die klassische

Rindssuppe oder Salzstangen. Auch Joghurt oder

Topfencreme mit Früchten und Honig wirken gut. Mit Honig kann man Energiereserven schneller auffüllen, denn die Fruktose hilft beim

Alkoholabbau, ebenso das Vitamin C im Obst, das die Leberentgiftung unterstützt. Alternativ: eine Bloody Mary (ohne Wodka).

• Ingwer ist der ideale Helfer bei Übelkeit. Die enthaltenen Scharfstoffe haben eine ähnliche Wirkung wie Aspirin. Auch Vitamine und

Magnesium helfen bei der Regeneration. Ob Sie einen Ingwertee oder einen Smoothie wählen, ist

Geschmackssache.

• Speisen mit speziellen Gewürzen wie Kreuzkümmel, Kurkuma oder Nelken besänftigen Magen,

Leber und Darm und helfen, dass der Körper nach einer durchzechten Nacht wieder in Balance kommt. • Wer wieder schnell fit werden will, kann auch

Pfefferminzöl verwenden – aber nicht trinken, sondern lieber etwas verdünntes Pfefferminzöl auf Stirn, Nacken und Schläfen streichen. Das erfrischt herrlich und beruhigt die Sinne.

• Hinaus an die frische Luft! Am liebsten würde man sich gar nicht bewegen und den ganzen

Tag im Bett bleiben – aber frische, kühle Luft hilft besser und bringt den nötigen Sauerstoff schneller zurück. Wenn der Kreislauf einigermaßen in Ordnung ist, darf man auch sanftes

Jogging versuchen. Das Schwitzen reinigt den

Körper zusätzlich und vertreibt leichtes Unbehagen. Eine ausgedehnte Dusche danach erfrischt dann besonders gut und macht wieder fit.

• Und beim nächsten Mal daran denken: Ein Kater ist kein Schicksalsschlag. Man kann vor dem

Feiern, währenddessen und danach einiges tun, um sich besser zu fühlen. Als Alternative helfen natürlich auch alkoholfreie Drinks, die in letzter

Zeit mehr und mehr Zuspruch finden. Für alle unbelehrbaren Genießer aber gilt: Suchen Sie sich einen guten, sehr ungefährlichen guten Tropfen beim Winzer Ihres Vertrauens aus und vermeiden

Sie den berüchtigten Chateau Migräne.

Text: Hannelore Lensing