Abwarten und Tee trinken
Wie Tee die Hände und die Herzen wärmt

Wie Tee die Hände und die Herzen wärmt
Der neue, rein elektrische Audi Q4 Sportback e-tron1.
Die mobile Zukunft nimmt Form an – und sie ist auf den ersten Blick kompromisslos sportlich und konsequent alltagstauglich: mit seiner besonders niedrigen, Coupé-artigen Dachlinie und einem großzügigen Innenraum gibt der Audi Q4 Sportback e-tron die Richtung vor. Audi drive select und elektrische Heckklappe bringt er bereits serienmäßig mit, Dynamik und Ausdauer treiben ihn an. Seine fokussierende Front, das kraftvolle Heck und das progressive Interieur lassen keinen Zweifel: Fortschritt lässt sich nicht aufhalten – auch nicht unterwegs, wo Sie an HPC-Säulen (High Power Charging) ultraschnell laden können.
1 Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 17,9–15,6 (NEFZ); 20,9–16,6 (WLTP); CO2Emissionen (kombiniert) in g/km: 0. Angaben zu den Stromverbräuchen und CO2-Emissionenen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs.
Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes.
Der Audi Q4 Sportback e-tron1 – jetzt bei uns erleben.
Niedereimerfeld 37-39, 59823 Arnsberg
Tel.: 0 29 32 / 89 0 18-0
info@friedrich-hoffmann.de, www.hoffmann-arnsberg.audi
Remmeswiese 24, 59955 Winterberg
Tel.: 0 29 81 / 92 07-830
info@friedrich-hoffmann.de, www.hoffmann-winterberg.audi
Ein Hauch von Frost in der Herbstnacht. Ich ging übers Feld und sah wie sich der Kupfermond über eine Hecke lehnte: Ein rotgesichtiger Bauer. Ich blieb nicht stehen, um zu sprechen, nickte nur. Und ringsum blickten die Sterne sehnsüchtig mit blassen Gesichtern wie Großstadtkinder.
Liebe Leserinnen und Leser,
abwarten und Tee trinken! In Ruhe die Füße hochlegen! Die Hände in den Schoß legen!
Schauen Sie sich dazu einmal das Titelbild unserer Winterausgabe an, das Fotomotiv deutet eine gemütliche winterliche Atmosphäre an, die Person im Bild blickt offensichtlich entspannt in die winterliche Landschaft draußen – die Zeit scheint stillzustehen.
Ein Anachronismus? Passt das Motiv überhaupt in unsere Zeit? Eine Zeit, geprägt von heftigen Umwälzungen, großen Herausforderungen an jede und jeden Einzelnen von uns, lässt sie überhaupt so etwas wie Ruhe, Besonnenheit, Unaufgeregtheit zu?
Ja, das tut sie, das ist meine tiefste Überzeugung. Diese Zeit erfordert vielleicht mehr denn je das besonnene Handeln, die Überlegtheit.
Und gerade die Weihnachtszeit, der Jahreswechsel steht traditionell für diese Pause im hektischen Alltag. Somit erscheint wohl genau rechtzeitig diese HEIMATLIEBE-Ausgabe und empfiehlt sich Ihnen mit Geschichten, Reportagen und spannenden Interviews für eine Lesepause:
Entdecken Sie mit uns die große, weite Welt des Tees, ab S. 10. Tauchen Sie, so wohl gewärmt, ein ins doch eher kühle Nass, gemeinsam mit hunderten kleinen Schwimmanfängern auf dem Weg zum wohl verdienten Seepferdchen-Abzeichen, S. 21. Lernen Sie junge und begeisterte Auszubildende aus Arnsberg und Sundern kennen, ab S. 66. Und schauen Sie einem Uhrenliebhaber und Hobby-Experten über die Schulter, wie er das alte Uhrwerk im Arnsberger Glockenturm zu neuem Leben erweckt (S. 24).
Unsere Sauerland-Tour führt uns diesmal vor allem nach Winterberg und in die Skigebiete der Region (S. 33). Und weil die Weihnachtszeit für viele traditionell eine Zeit für Muße und Kultur ist, haben wir für Sie noch das Laienensemble Spielwerk (S. 62), den Dachverband Kultur Sundern (S. 53) und den Lied- und Oratorientenor Georg Poplutz besucht (S. 64).
Sie selbst benötigen nun allenfalls noch die Tasse mit einem guten Tee oder Kaffee, nach Gefühl ein paar dicke Socken und los geht’s.
Wir alle vom TEAM HEIMATLIEBE wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit, machen Sie das Beste aus ihr und kommen Sie gut ins neue Jahr. Das soll Ihnen Gesundheit, Zufriedenheit und die nötige Portion Glück bereithalten, vielleicht ein paar ruhige Momente mehr als 2022.
Auf bald!
Ihr Gisbert Scheffer
Glitzernde Kristalle, blauer Himmel und schneeweiße Strände: Ein Wintertag am Sorpesee könnte nicht schöner sein. Das wunderschöne Foto hat Claus Puteanus aus Langscheid in der Nähe des Strandbads aufgenommen. „Hier am Ufer ist es zu jeder Jahreszeit windgeschützt und sonnig“, beschreibt er seinen Lieblingsplatz. In früheren Jahren, als die Winter noch streng waren, habe man auf dem zugefrorenen See noch Schlittschuh laufen können, erinnert sich Claus Puteanus. „Einmal bin ich sogar mit Langlaufskiern bis Amecke über das Eis gelaufen.“ Zeigen auch Sie uns Ihren Lieblingsplatz! Zuschriften an info@heimatliebe-magazin.de
Nach dreijähriger Corona-Pause kann dieses Jahr endlich wieder getanzt werden: Das beliebte Tanzevent Let’s Dance wird am ersten Adventswochenende in der Sporthalle Große Wiese stattfinden. Bereits zum 33. Mal lädt der TV Neheim zu seiner Erfolgsveranstaltung ein. Am 26. November beginnt das Programm um 18.30 Uhr; am 27. November starten die Aufführungen um 16.00 Uhr. Zuschauer dürfen sich auf 14 Tanzgruppen freuen, die nach monatelangem Training ihr Können vor dem Publikum präsentieren. Die Moderation teilen sich Jacqueline John und Kevin Lauderlein. Mehr Infos unter www.tv-neheim.de
Der historische Weinberg in Arnsberg feiert im kommenden Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Seit 20 Jahren ist auch Rolf Dietz ganz vorne mit dabei und vielen als Ansprechpartner für alle Belange rund um den Weinberg bekannt. Kindergarten- und Grundschulkinder haben sich in den vergangenen Jahren an der Arbeit im Weinberg beteiligt und einen tollen Einblick in die Winzerei bekommen. Eine große Hilfe war und ist auch die Weinberg-AG des Gymnasiums Laurentianum. Mit dem Jubiläum soll nun eine Ära zu Ende gehen, denn Rolf Dietz hat sich entschlossen, sein Amt an Sascha Weber weiterzugeben. „Nach 20 Jahren muss mal wieder ein neuer Wind durch den Weinberg wehen“, findet Dietz und freut sich, in Sascha Weber einen begeisterten Nachfolger gefunden zu haben.
In der neueröffneten Praxis von Dr. Marion Azizi in Arnsberg-Hüsten stellt der Künstler Markus Wahle aus Sundern aus. Themenschwerpunkte der Ausstellung „Eine Kunstauswahl.e“ sind Arbeiten aus den Werkphasen der letzten 20 Jahre – hier besonders die Serien „Sprache des Meeres“ und „Patchwork“. In seinem Kunstschaffen setzt sich Wahle mit der Erforschung der Farbe und Werkstoffen aus der Natur und Industrie auseinander. Die Vernissage zur Ausstellung wird am Sonntag, den 4. Dezember 2022, um 17 Uhr in der Praxis Dr. Marion Azizi (Bahnhofstraße 85, 59759 Arnsberg) eröffnet. Alle Interessierten sind zur Vernissage herzlich eingeladen. Weitere Besuche der Ausstellung oder Atelierbesuche können mit dem Künstler vereinbart werden. E-Mail: markus@mwahle.de
Wenn Stricksocken, Wolldecken und Kastanienmännchen in unseren Alltag Einzug halten, beginnt für viele die Tee-Saison. In diesem Winter, der für Energiesparer wohl kälter und dunkler wird als andere zuvor, vielleicht umso mehr. Denn Tee kann wirklich viel. Kaum ein anderes Getränk ist älter und zugleich aktueller, keines vielseitiger. Tee kann wärmen und erfrischen, wach machen und entspannen, trösten, mitunter heilen und auf alle Fälle zum Genuss verführen. Tee macht glücklich, findet Nicole Dittrich, die den TeeGschwendner-Laden in der Neheimer Apothekerstraße führt, und sie erklärt, warum der Trend ganz klar in Richtung des Traditionsgetränks zeigt.
Camelia sinensis: Die Teepflanze wird vor allem in China, auch in Indien und Afrika angebaut.
Früchte-, Rooibos-, Kräutertee – auch außerhalb des klassischen Teeangebots ist die Sortenvielfalt enorm.
„Wer selbst auf sich achtet, sollte Tee trinken“, meint Nicole Dittrich. ▼
Schon in der Zeit vor Christus wurde in China Tee zubereitet. Hierzulande verstehen wir unter Tee heute ein Heißgetränk, das durch Aufguss aus Blättern, Blüten, Stängeln, Rinden oder auch Wurzeln verschiedenster Pflanzen entsteht – und denken oft erst mal an Kräuter-, Früchte- und Gewürztees. Im engeren Sinne meint Tee das Aufgussgetränk, das aus den Blättern und Knospen der Teepflanzen, Camelia sinensis und Camelia assamica, zubereitet wird: Grüner, schwarzer, weißer Tee – von Sencha über Assam bis Ceylon und Darjeeling, verschiedenste Sorten und zahlreiche Anbaugebiete, vor allem in China und Indien, laden Gourmets heute ein, sich durch die Vielfalt zu testen: von herb über malzig bis zu blumig reicht sein Geschmack.
Aufgrund des Teeins, das molekular mit dem Coffein identisch ist, lässt sich Tee in seiner Wirkung mit Kaffee vergleichen, wobei er die stimulierende Wirkung langsamer entfaltet und länger behält. „Kaffee regt auf, Tee regt an“, wirbt Nicole Dittrich und nimmt einen dampfenden Schluck aus der Glastasse vor sich. Eine Kanne hat sie immer aufgesetzt. Morgens kocht sie Grün- oder Schwarztee, am Abend eher Kräuter oder Rooibos.
Die studierte Theologin ist während langer Diskussionsabende mit Kommilitonen zum Tee gekommen. Und aus Liebe zu dem Heißgetränk beruflich zur „Teeologin“ geworden. Dass der Trend heute deutschlandweit steigt, wundert sie nicht. Laut aktuellem Teereport des Deutschen Tee & Kräutertee Verbands haben die Menschen hier 2021 so viel Tee getrunken wie noch nie zuvor. Das Bewusstsein für Gesundheit und Nachhaltigkeit ist gestiegen. Die Menschen legen mehr Wert auf natürliche und hochwertige Nahrungs- und Genussmittel. „Wer selbst auf sich achtet, sollte Tee trinken“, meint Dittrich. Als Slowfood entschleunigt und entspannt er. Und passt zu jeder Gelegenheit. Zum Nachmittagsgebäck mit der Familie, ins Kunden-Meeting und zum Filmeabend mit Freunden. Die Sortenvielfalt ist enorm. Ab September steigt in ihrem Laden die Nachfrage nach Herbsttees. Viele Menschen suchen in der Erkältungszeit besondere Kräutermischungen, Ingwer, Salbei oder Lindenblüte. Wenn es draußen kälter wird, werden die Tees tendenziell dunkler und würziger. Chais passen gut in die Weihnachtszeit. Neben ihrem Lieblingstee, dem grünen Japan Sencha, mag Nicole Dittrich in dieser Zeit besonders gerne Rooibos, der aus Afrika stammt.
Damit Tees ihr volles Aroma entwickeln können, braucht es keine aufwendige Zeremonie. „Das Wichtigste: Tee braucht Platz, um sich zu entfalten. Am besten lose in der Kanne ziehen lassen und dann durch ein Bechersieb in eine Aufgusskanne gießen. Empfohlene Wassertemperatur und Ziehzeit beachten. Und: Das Wasser sollte nicht zu hart sein.“ Eher kräftig oder mild dosiert? Dazu Milch oder Zitrone, mit Zucker, Honig oder Kandis verfeinert? Die Fachfrau rät grundsätzlich zum Ausprobieren: „Erlaubt ist, was gefällt.“ Diesem Ratschlag kommt sie selbst gerne nach: „Es macht mir Spaß, zu experimentieren, selbst Tees aus Grundzutaten wie Kräutern oder getrockneten Früchten zu mischen, damit zu kochen und zu backen. Am liebsten koche ich mit Matcha“, berichtet die Expertin. Abwarten und Tee trinken? Unter diesen Umständen vielleicht gar keine so schlechte Idee.
Text: Carina Middel, Fotos: (u.a.) Laura Kappen
Zutaten 300 g Mehl
1/2 Pck. Backpulver 5 TL Matcha-Pulver 1 Prise Salz 100 g Zucker 1 Pck. Vanillezucker 200 g Butter 1 Ei
1. Zutaten vermischen; Butter und Ei dazugeben und zu homogenem Teig kneten.
2. Teig in Frischhaltefolie einwickeln und mindestens für eine halbe Stunde in den Kühlschrank geben.
3. Backofen auf 110°C (Umluft) vorheizen. Teig ausrollen, Plätzchen mit beliebigen Förmchen ausstechen und ca. 15 – 20 Min. backen.
4. Zum Schluss mit Matcha-Pulver bestäuben oder mit Puderzucker „beschneien“.
Matcha-Plätzchen Zutaten 600 g Hähnchenbrustfilet 2 Zwiebeln 1 Tomate 1 grüne Paprika 20 g kandierter Ingwer 1 gr. Dose Ananasringe 4 EL ÖL zum Braten 1 TL Currypulver (gehäuft) 2 Knoblauchzehen 1 EL Rooibostee natur
1. Hähnchenbrustfilet abbrausen, abtupfen und in Streifen schneiden.
2. Zwiebeln abziehen, halbieren und in Scheiben schneiden.
3. Tomate einritzen, überbrühen, häuten, entkernen und in kleine Würfel schneiden.
4. Paprika putzen, abbrausen und würfeln. Ingwer fein hacken. Ananas abtropfen lassen, in Stücke schneiden, Saft auffangen.
5. 3 EL Öl löffelweise in einer Pfanne erhitzen. Das Fleisch portionsweise darin unter Rühren anbraten und herausnehmen.
6. Das restliche Öl in der Pfanne erhitzen. Zwiebeln, Ingwer, Curry und Paprika darin ca. 5 Minuten dünsten. Knoblauchzehen abziehen und die letzten Minuten dazupressen.
7. Rooibostee nach Packungsanweisung zubereiten und 200 ml abmessen.
8. Brühe darin auflösen und mit Hähnchenfleisch, Tomaten, Ananasstücken und 200 ml -saft zum Gemüse geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und ca. 5 Minuten köcheln lassen.
9. Hähnchencurry abschmecken und nach Wunsch mit Kerbelblättchen garnieren.
Der Pro-Kopf-Konsum von Schwarz-, Grün-, Kräuterund Früchtetee lag 2021 in Deutschland bei 71,5 Litern.
Gut für Körper und Geist: Rosmarintee
Matchakekse
Hähnchencurry
Zutaten
400 ml Früchtetee 300 ml Sauerkirschnektar 100 ml Traubensaft rot
1 Zimtstange
1 Sternanis 2 EL Vanillezucker
3 EL Amaretto (oder antialkoholisch: Mandelsirup)
1/2 Glas Sauerkirschen Honig nach Belieben
1 Orange zum Garnieren
1. 15 g Tee auf 400 ml kochendes Wasser geben, 10 Min. ziehen lassen.
2. Kirsch- und Traubensaft mit Zimtstange und Sternanis in einem Topf langsam erhitzen, aber nicht kochen lassen. Vanillezucker und Honig nach Geschmack zugeben.
3. Tee dazugeben. Verrühren und nochmals abschmecken.
4. Kirschen abtropfen lassen. In einen kleinen Topf geben, mit 3 EL Mandelsirup mischen und leicht erwärmen.
5. In jede Tasse einige der Kirschen geben. Den Punsch nochmals gut verrühren und auf die Gläser verteilen. Mit Orangenscheiben garnieren.
Hans-Josef Vogel und Ruhestand? Zugegeben, ein Widerspruch in sich – und im Gespräch wird schnell klar, dass Ruhestand nur für das Ende der beruflichen Tätigkeit zutrifft. Gut zehn Wochen, nachdem er offiziell aus dem Amt des Regierungspräsidenten verabschiedet wurde, treffen wir beim Interview auf einen bestens gelaunten Vogel. Einen Mann, der nach wie vor klare Botschaften sendet: an Politik, Verwaltung, an uns, die hier lebende Bürgerschaft. Botschaften, die Mut machen. Mut, der auch dringend benötigt wird. Lesen Sie in der HEIMATLIEBE eine Mitschrift des Gesprächs.
Herr Vogel, Sie sind nun seit wenigen Wochen offiziell außer Dienst. Wie geht es Ihnen aktuell persönlich? Mir geht es sehr gut. Im Ruhestand hat man ziemlich viel Freiheit, sich um das zu kümmern, was einem selber wichtig ist. Ich unterstütze die Klimabewegung und war hier zuletzt
auf einem Kongress in Frankreich eingeladen. Es ging unter anderem um das Bauen mit Holz, was auch für unsere Region wichtig werden kann. Zudem setze ich mich nach wie vor für die Modernisierung der Verwaltung ein, bei der uns vor allem das große Thema Digitalisierung helfen kann.
Kunst und Kultur interessieren mich sehr, auch da bekomme ich immer wieder Einladungen. Außerdem kümmere ich mich mehr um die Familie. In öffentlichen Ämtern kommt vieles zu kurz, das hole ich nun nach. Natürlich hat mir das alles Spaß gemacht, aber nun kann ich das Private mehr genießen und gestalten.
Wie blicken Sie – mit etwas beruflicher Distanz – auf den aktuellen gesellschaftlichen Diskurs? Es stört mich momentan die ganze Negativrhetorik, es sind doch herausfordernde Zeiten. Negative Rhetorik baut nicht auf, sie schwächt sogar. Wir müssen die Chancen suchen und nutzen. Ich glaube fest an den Wandel zum Besseren. Das möchte ich insbesondere den jungen Leuten weitergeben. Die jungen Leute müssen in den Mittelpunkt – wir müssen sie anschieben, sie unterstützen, ihnen die Türe öffnen. Wir Älteren dürfen den Kontakt zu den Jungen nicht verlieren, ganz im Gegenteil: Wir müssen mehr denn je auf sie setzen!
Wenn Sie auf Ihre Zeit als Regierungspräsident zurückschauen: Wie fällt Ihr kurzes Fazit aus?
Wir haben in der Bezirksregierung ein Innovationslabor gegründet: Digitalität als Problemlöser und Wirksamkeitsverstärker, volldigitales Verfahren für die NRW-Corona-Soforthilfen. Digitalisierung ist mehr als Technik, ist Führung, Team und Tool. Die Bezirksregierung hat sich stärker geöffnet, arbeitet in Netzwerken, nutzt Partnerschaften, unterstützt Open Social Innovation. Und Bezirksregierung kann Krise. Und: Wir haben mit den Kommunen bei der digitalen Infrastruktur des Bezirks deutlich aufgeholt.
Auf was sind Sie besonders stolz – und was hätten Sie gerne noch erledigt?
Verwaltung wird heute vor allem bestimmt durch neue Herausforderungen. Wir sind da wirksamer geworden. Das Recht aus der vordigitalen Zeit muss aber an das digitale Zeitalter angepasst werden, um besser und schneller zu sein.
Wie blicken Sie aktuell auf die Situation im Regierungsbezirk Arnsberg – insbesondere auf den Raum Arnsberg-Sundern?
Bei den erneuerbaren Energien müssen wir endgültig
Volldampf geben. Wichtige Unternehmen brauchen die ganze Palette der Erneuerbaren, um wettbewerbsfähig zu sein. Man weiß, wie wichtig die Wirtschaft für unsere Region ist. Bildung, Bildung unterstützen! Neues Lernen voranbringen! Attraktiv sein für die Jüngeren! Wir könnten mehr, sind aber immer noch zu langsam. Auch eine öffentliche Verwaltung muss modern und attraktiv für junge Leute sein, gerade was digitale Arbeitsplätze angeht.
Wie sehen Sie die Rolle unserer Region in diesem großen Regierungsbezirk?
Das Alleinstellungsmerkmal unseres Bezirks ist, dass wir einen großen Ballungsraum mit den großen Hochschulstädten Dortmund und Bochum sowie das ländliche Südwestfalen haben, das eine der führenden Industrieregionen in ganz Deutschland ist. Diese Stärken gilt es im Verbund durch mobile und digitale Innovationen zu halten und auszubauen. Es gibt keine Stadt- und Regionalentwicklung ohne Hochschulen und
Hans-Josef Vogel war von 2017 bis 2022 Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg und war zuvor von 2009 bis 2017 Bürgermeister der Stadt Arnsberg. Er studierte Rechtswissenschaften, Philosophie und Politische Wissenschaften und absolvierte ein Ergänzungsstudium der Verwaltungswissenschaften an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer. 1991 übernahm er die Verwaltungsleitung beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in Dresden und trug so zum Aufbau des MDR in Sachsen bei, ehe er 1993 Stadtdirektor Arnsbergs wurde.
Wissenstransfer! In Arnsberg und Sundern müssen wir diese Nähe zu den Ballungsräumen positiv nutzen. Auch für die Kultur. Die Dortmunder Akademie für Theater und Digitalität ist beispiellos. Ich denke, wir müssen noch ein Stück „urbaner“ werden in unserer Landschaftsregion.
Es gibt so viele Krisen wie nie zuvor: Energieknappheit, Ukraine-Krieg und die Nachwehen der Pandemie. Wie können der Bezirk und seine Kreise das meistern?
Wir müssen aus Krisensituationen wie Corona unsere Konsequenzen ziehen. Was bedeutet so eine Pandemie in Zukunft für ein Meldewesen, für Ärzte und Krankenhäuser?
Wir haben ja gesehen, wo es hakt, zum Beispiel bei fehlenden digitalen Schnittstellen. Wir haben gelernt, dass wir gerade in Schulen das digitale Lernen unterstützen müssen. Jetzt haben wir die Chance, endlich umzuswitchen! Landund Forstwirtschaft, ja wir alle sind zunehmend und stärker
vom Klimawandel, von Hitzewellen, Waldbränden und Dürren, von Starkregen und Überflutungen getroffen. Die Zahl der Hitzetoten ist gestiegen. Wir sehen, dass der Klimawandel die größte Herausforderung unserer Zeit ist. Mit Wille und Innovation können wir etwas dagegen tun. Dafür brauchen wir gute Kommunikation. Die Anpassungsfähigkeit von Menschen ist enorm, darauf kann die Politik zählen, wenn sie endlich mehr tut. Man muss die Vorteile von Veränderung entdecken, um Untergangsszenarien zu meiden.
Was hat der Tod Ihres Kollegen Walter Lübcke, der 2019 aus rechtsextremen Motiven ermordet wurde, persönlich mit Ihnen gemacht?
Ich wollte mich mit ihm noch treffen, um gemeinsame Themen zu erörtern. Kassel ist ja unser Nachbarbezirk. Für mich war Lübcke ein mutiger Mann, von dem wir lernen
können. Demokratie braucht Mut, um verteidigt zu werden. Der Sicherheitsaspekt war für mich persönlich nie ein Thema. In der öffentlichen Verwaltung ist es auch unsere Aufgabe, die Demokratie tagtäglich zu verteidigen. Und neben Mut braucht es vor allem eines: auch in der neuen Medienwelt Respekt und Zivilität!
Auch heute noch sind die Themen, für die er bis zuletzt gekämpft hat, akuter denn je ... Das große Thema Zuwanderung wirkt sich positiv und eben nicht negativ auf unsere Gesellschaft aus – zum Beispiel auf den Arbeitsmarkt und die Vielfalt in diesem Land. Das muss man Leuten erklären, die am Stammtisch oder in Stadien stumpfe Parolen anbringen. Und für die Energiewende, den Klimaschutz hat er gekämpft.
Auch der Fachkräftemangel wird immer wieder als Herausforderung genannt: Was können gerade die ländlichen Regionen im Regierungsbezirk tun, um in Zukunft für junge Menschen attraktiv zu sein?
Das Thema ist nicht vom Himmel gefallen. Es wurde schon in meiner frühen Berufsphase prognostiziert, dass wir auf eine solche Situation zusteuern und Antworten finden müssen. Das heißt vor allem: Bildung und Weiterbildung, technische Möglichkeiten nutzen. Wir brauchen eine Strategie für die Jüngeren – und die kann nur lauten: Wir müssen ihre zukünftigen Lebensgrundlagen schützen. Meine Enkelkinder werden das Jahr 2100 erreichen. Vor allem Kinder aus pre-
kären Lebensverhältnissen müssen endlich besser gefördert werden. Hier sind wir alle gefragt. Es ist ein Skandal, dass Kinder aus prekären sozialen Verhältnissen, auch Kinder von Geflüchteten, nach wie vor zu wenig Aufstiegschancen haben. Zudem brauchen wir attraktive digitale Arbeitsplätze, sodass man auch hier gut leben kann. Außerdem sollte man die Älteren noch mehr mit einbinden, auch wenn sie schon im Rentenalter sind. Ihr Potential, ihr Engagement brauchen wir.
Zwei persönliche Fragen zum Schluss, Herr Vogel: Was lesen Sie gerade?
Ich habe gerade Uwe Wittstocks Buch „Februar 33. Der Winter der Literatur“ gelesen. Beeindruckend, wie Literaten und Künstler bereits 1933 vorhergesehen haben, dass der Nationalsozialismus in die Vernichtung führt.
Wohin fahren Sie gerne in den Urlaub?
Wir fahren oft nach Italien und haben Sizilien jetzt ganz neu für uns entdeckt. Ostern waren wir in Warschau, als der ganze Flüchtlingsstrom aus der Ukraine gerade in der Stadt angekommen war. Das waren ganz besondere bewegende Eindrücke.
Das Interview führte Gisbert Scheffer, Text und Konzept: Simon Engels, Fotos: Ralf Litera
Ihr Versicherungsschutz in professionellen Händen. Direkt vor Ort. Ihr Schutzengel-Team Scheffer & Kaiser in Sundern.
Scheffer & Kaiser
Settmeckestr. 9, 59846 Sundern (Sauerland) Tel. 02933 97810 scheffer-kaiser@provinzial.de
Innovative, bedarfsgerechte Logistiklösungen aus einer Hand sind Profi-Sache. A.L.S. – Ihr zuverlässiger Dienstleister, zu Land, zu Wasser und in der Luft. Sie sagen, wohin – wir übernehmen den Rest.
Allgemeine Land- und Seespedition GmbH Heinrich-Lübke-Straße 8 · 59759 Arnsberg Telefon 02932 93060 · info@als-arnsberg.de www.als-arnsberg.de
Seit Anfang März dieses Jahres rollen die Bagger auf dem 25.000 Quadratmeter großen Grundstück der Allgemeinen Land- und Seespedition (A.L.S.) in Arnsberg-Voßwinkel: Der Bau des neuen Logistikzentrums des Unternehmens schreitet kontinuierlich voran. Mit dem 12.000 Quadratmeter großen Logistikzentrum wird die A.L.S. auf die gestiegene Nachfrage nach kurzfristig verfügbaren Lagerflächen und Ressourcen reagieren.
„Wir freuen uns, dass der Zeitplan eingehalten wird. Von außen steht die Lagerhalle bereits. Jetzt erfolgt noch das Finetuning mit der Elektronik und der Inneneinrichtung, außerdem wird eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert“, berichtet A.L.S.-Geschäftsführer Christoph Dahlmann. Bereits im ersten Quartal 2023 soll der Betrieb in dem neuen Logistikzentrum aufgenommen werden. Das nach Energieeffizienzkriterien geplante Gebäude besteht aus drei Hallenmodulen, um an einem Standort verschiedene Produktwelten mit unterschiedlichen Anforderungen zu bündeln. Zusätzlich steht hier ein temperaturgeführter Bereich auf 1.000 Quadratmetern zur Verfügung.
Somit schafft die A.L.S. beste Voraussetzungen, um die Einlagerung sperriger Güter sowie eine Block- und Regallagerung vorzunehmen. Die Kragarmregale ermöglichen eine optimale Lagerung von Langgut. Die Lagerkunden profitieren außerdem von der optimalen Lage an der Bundesstraße 7 mit der direkten Verbindung zur Autobahn A 46/445. „Diese Investition ist ein Bekenntnis zur Region und schafft weitere Arbeitsplätze“, betont Christoph Dahlmann. „Als Fullservice-Dienstleister übernehmen wir neben den Transporten und der Lagerung auch die Verpackung, Distribution und die Zollabwicklung bei Einund Ausfuhr.“
Seit der Gründung im Jahr 1989 ist das qualifizierte Speditions- und Logistikunternehmen aus Arnsberg für seine Kunden ein zuverlässiger und kompetenter Partner. Der Bau des neuen Logistikzentrums ist für die A.L.S. ein weiterer wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Zukunft.
Im Sommer locken Hallen- und Freibäder, aber auch so mancher See zum unbeschwerten, erfrischenden Freizeitvergnügen. Jetzt in der kalten Jahreszeit sind es hauptsächlich die Hallenbäder, die viel Spaß im mollig Warmen versprechen. Dass es in diesem Winter nicht ganz so wohlig warm in den Bädern werden könnte, ist zu verschmerzen. Eine größere Gänsehaut verursachen die immer wieder passierenden tragischen Unfälle im kühlen Nass. Der Grund? Meist Selbstüberschätzung und mangelndes Schwimmvermögen.
Helfen können da die Schwimmkurse verschiedenster Vereine und Institutionen in Sundern und Arnsberg, die Kurse für Kinder und Erwachsene anbieten. Vor allem die Seepferdchen-Kurse waren schon immer sehr gefragt und nach zwei Jahren Corona-Zwangspause sind die Wartelisten nicht kürzer geworden. Noch dazu müssen die Bäder aufgrund der Energiekrise ihre Temperaturen herunterfahren, was in einigen Becken schon jetzt für Gänsehaut sorgt. Was jedoch den Trainingsleitern der Schwimmkurse eine noch größere Gänsehaut über den Rücken jagt, sind ganz andere Dinge: Viele Lehrschwimmbecken müssen ersatzlos ihren Betrieb einstellen, zum Beispiel die Becken in Alt-Arnsberg und Voßwinkel, die nach heutigem Stand im Herbst 2023 schließen werden.
Dabei ist der Bedarf an Schwimmkursen hoch. Die DLRG-Ortsgruppe Arnsberg beispielsweise betreut jährlich ungefähr 30 Kinder allein in den Seepferdchen-Kursen, knapp 70 stehen allerdings auf der Warteliste. Mehr ist für die ehrenamtlichen Trainingsleiterinnen und Trainingsleiter der DLRG kaum möglich, denn hier wird auf Individualität gesetzt. „Jedes Kind ist anders, jedes soll daher die Möglichkeit bekommen, in seinem eigenen Tempo schwimmen zu lernen“, erklärt Ausbildungsleiterin Jenny Kullmann-Wedepohl. „Die Seepferdchen-Kurse dienen in erster Linie dazu, dass die Kinder die Angst vor dem Wasser verlieren und erste Grundlagen erlernen. Wirklich schwimmen können sie nach diesem Kurs noch nicht“, betont sie. Sicher eine Viertelstunde am Stück zu schwimmen, braucht es nämlich erst für die Abnahme des Bronze-Abzeichens.
Jedes Kind sollte die Möglichkeit bekommen, in seinem eigenen Tempo schwimmen zu lernen.Jenny Kullmann-Wedepohl
Neben immer mehr älteren Kindern, die auf einen Platz im Kurs warten, hat sich auch das Verhalten der Kinder geändert. „Uns ist aufgefallen, dass viele ängstlicher sind und daher die Wassergewöhnung an sich einen noch größeren Raum in der Ausbildung einnimmt“, so Jenny Kullmann-Wedepohl. Die Kinder sollen nicht nur das Schwimmen an sich lernen, sondern auch die Baderegeln und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Denn nur wer weiß, wo die eigenen Grenzen liegen und was im Notfall zu tun ist, kann sich selbst schützen. „Früher waren statistisch gesehen Männer über 50, die sich selbst überschätzt haben, die gefährdetsten Schwimmer. Inzwischen verlagert sich das auf Jugendliche. Zum Beispiel bei Wassersportarten wie dem Stand-Up-Paddling, bei dem Leute ertrinken, weil sie erschöpft ins Wasser fallen und nicht in der Lage sind, sich wenigstens eine Viertelstunde über Wasser zu halten. Das macht uns große Sorgen“, erklärt Jenny KullmannWedepohl, denn eine dauerhafte und gute Lösung zu den fehlenden Wasserflächen ist derzeit nicht in Sicht. Trotzdem sind sie und ihr Team weiterhin motiviert. „Wir haben einfach tolle Leute, auf die ich wahnsinnig stolz bin“, freut sich die Ausbildungsleiterin. „Unsere Übungsleiter, vom Jugendlichen bis zum Großvater, der nun der eigenen Enkelin das Schwimmen beibringt, sind alle mit viel Engagement dabei. Einer bereits seit 40 Jahren.“ So bleibt vor allem für die Kinder zu hoffen, dass sehr bald eine vernünftige Lösung gefunden wird, damit ihnen weiterhin ein starkes Team von engagierten Ehrenamtlichen die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln kann, die sie brauchen, um sich mit Freude und gefahrlos in die Fluten zu stürzen.
Text und Fotos: (u.a.) Denise Weber
Arnsbergs Wahrzeichen, der Glockenturm, war seit etwa 1170 südlichstes Stadttor der ursprünglichen Stadtbefestigung. Später wurde die Stadt Richtung Wedinghausen erweitert und durch neue Mauern befestigt. Als Stadttor war der Turm dadurch nutzlos geworden, er erhielt aber 1323 eine neue Funktion als Glockenturm mit zwei Uhren und kirchlichem Geläut für die angrenzend errichtete Stadtkapelle. Seit 1981 treibt ein moderner, elektronisch gesteuerter Mechanismus die Turmuhren und den Glockenschlag an. Ein altes, rein mechanisch laufendes Uhrwerk hatte man zuvor außer Betrieb gesetzt, aber nicht entsorgt. 2013 entdeckte der Arnsberger Christoph Hundt
das Uhrwerk in der zweiten Etage des Glockenturms. Das Werk war völlig verstaubt und die zahlreichen Wellen, Zahnräder und Hebel stark verharzt und teilweise korrodiert. Als sehr fachkundiger und gefragter Hobby-Experte für große Uhren war Hundt spontan begeistert: „Das möchte ich gerne restaurieren!“ Der Arnsberger Heimatbund gab ihm tatsächlich mit Zustimmung der Unteren Denkmalbehörde den Auftrag.
Laut Firmenschild entstand das Uhrwerk um 1950 in der Recklinghauser Firma Vortmann. Die drei Rollen mit den Drahtseilen, an denen drei Gewichte mit je etwa 100 kg hängen, waren noch vorhanden. Sie trieben das Räderwerk für die Uhrzeiger und für die Viertelstunden- und
Stundenschläge der Glocken an. Ein Elektromotor zog automatisch die abgelaufenen Gewichte wieder hoch, wenn sie an den Seilen langsam über 15 Meter tief absinkend ihre Arbeit getan hatten.
Handwerkliche Präzisionskunst vergangener Zeiten
Christoph Hundt reinigte einzeln die vielen unterschiedlich großen Bronzezahnräder und machte die Mechanik mit Sprühöl wieder gängig. Dies konnte nur gelingen, weil er die Fachkenntnisse besaß, um das filigrane Zusammenspiel der Zahnräder zu durchschauen. Zerlegen wollte Hundt das Uhrwerk nicht, denn dann hätte er den Drahtseilantrieb der drei Gewichte vom Werk trennen müssen, mit dem Risiko, dass diese über drei Stockwerke hinweg unkontrolliert durch den Turm hätten schießen können. Hundt schaffte es, das schwere Pendel einzujustieren und das komplizierte Zusammenspiel der Räder sowie die Läutwerke wieder in Gang zu setzen, was eine kleine Kontrolluhr am Gestell beweist.
Nun setzen LED-Leuchten den Metallglanz des beeindruckenden, aufpolierten Uhrwerks ins rechte Licht. In seinem Gussgestell präsentiert sich die faszinierende Mechanik aus vielen unterschiedlich großen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten laufenden Metallrädern und -rädchen als Beispiel handwerklicher Präzisionskunst vergangener Zeiten.
Für Teilnehmer von Stadtführungen und andere staunende Besucher kann die Feinmechanik in Gang gesetzt werden, um ihr Zusammenspiel zu demonstrieren. Der Arbeit von Christoph Hundt hat man sogar bescheinigt, dass bei einem Ausfall der heutigen elektronischen Steuerung die immer noch nach oben gehende Antriebswelle angeschlossen werden könnte, um den Gang der Uhren und das Schlagwerk der Glocken aushilfsweise zu übernehmen.
Text und Fotos: Jochem Ottersbach
Das ausgediente Uhrwerk im Glockenturm im neuen Metallglanz.
REGEL 1: Im Tiefschnee macht Skifahren am meisten Spaß.
REGEL 2: Aber nur, wenn man bis dahin kommt.
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Der Subaru Forester e-BOXER-Hybrid kommt auch dahin, wo im tiefsten Winter der Spaß anfängt. Schon serienmäßig u. a. ausgestattet mit permanentem symmetrischem Allradantrieb.
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Auszubildende Antonia Zeglin hat ihre Berufung gefunden
Seit 1834 wird auf dem Hof Japes-Schulte in Westenfeld Landwirtschaft betrieben. Seit 2020 führt Simon Japes-Schulte den Hof. Mit ihm und seiner Auszubildenden Antonia Zeglin (18) hat sich unser HEIMATLIEBE -Reporter Jakob Kaiser auf dem Hof getroffen und sich über den Berufsalltag in der Landwirtschaft und den Ablauf der Ausbildung unterhalten.
Antonia, wieso hast du diese Ausbildung gewählt?
Ich habe immer schon gerne draußen gearbeitet und mit angepackt. Das Arbeiten in der Natur und an der frischen Luft gefällt mir einfach! Die tägliche Arbeit mit Tieren ist für mich auch ein sehr großer Pluspunkt an der Arbeit auf dem Hof. Ich mag aber auch den Kontakt mit großen Maschinen, die auf dem Hof genutzt werden. Ich bin gerade mal im ersten Lehrjahr und freue mich auf alles, was ich noch lernen und dann auch bei der Arbeit anwenden kann.
Was ist dein Bezug zur Landwirtschaft und wann hast du ihn entdeckt?
Ich bin hauptsächlich durch meine Freunde auf das Berufsfeld aufmerksam geworden und konnte mich dann wirklich
für die Landwirtschaft begeistern. Schon meine Großeltern waren in der Landwirtschaft tätig, vielleicht sagt sie mir auch deswegen zu und ich habe aus diesem Grund Spaß an meinem Beruf gefunden.
Was ist für dich das Besondere an diesem Beruf?
Ich denke, die Grundidee der Landwirtschaft ist es, mit den Erträgen der Natur und der Ernte des Jahres Lebensmittel für die Menschen zu schaffen. Mit unserer Arbeit können wir dafür sorgen, dass die Menschen Lebensmittel kaufen können. Das ist etwas sehr Besonderes für mich.
Wie sieht denn ein typischer Arbeitstag aus?
Mein Arbeitstag startet morgens um 6 Uhr mit dem Melken
der Kühe. Danach kümmern wir uns dann um die Boxen der Tiere, machen dort sauber und schauen nach, ob alles in Ordnung ist. Anschließend füttern wir die Tiere. Über den gesamten Tag erledigen wir dann alles, was auf einem Hof so anfällt. Dazu zählen natürlich alle Aufgaben auf dem Feld, aber auch die Instandhaltung unserer Landmaschinen oder die Reparatur von bestimmten Dingen. Diese Aufgaben füllen den Arbeitstag immer sehr gut und bringen oft abwechslungsreiche Herausforderungen mit sich. Gerade jetzt, zu Beginn der Ausbildung, ist die Vielseitigkeit der Landwirtschaft oft noch sehr kompliziert, aber wenn ich etwas nicht verstehe, dann versucht jeder auf dem Hof zu helfen und das macht es viel einfacher, die Prozesse nachzuvollziehen. Ist dann alles erledigt, endet der Tag auf dem Hof meistens gegen 18 Uhr.
Was ist eine Aufgabe, die du am Arbeitsalltag besonders magst?
Vor allem mag ich die Arbeit mit den Tieren. Mir macht es echt sehr viel Spaß, mich um sie zu kümmern und für ihr Wohl zu sorgen. Die Kühe sind nun mal der Mittelpunkt, da ihre Milch ein wichtiges und gefragtes Lebensmittel ist. Ein Highlight ist auch immer, wenn die Kälbchen zur Welt kommen. Außerdem finde ich es super, wie familiär hier zusammengearbeitet wird.
Was sind Inhalte in der Berufsschule und wie gut kannst du diese direkt anwenden?
In der Schule lerne ich sehr viel über die verschiedenen Pflanzen und Böden, wie man damit umgeht, mit welchen Maschinen man sie bearbeiten kann. Wir lernen während der Schulblöcke auch den Umgang mit Nutztieren, wie sie richtig gehalten werden und wie man sie pflegt. Das ganze Wissen kann ich wirklich gut in der Praxis anwenden.
Was willst du nach deiner Ausbildung machen?
Ich kann mir vorstellen, nach meiner Ausbildung weiter in
einem Tierbetrieb zu bleiben, einfach weil ich die Arbeit mit den Tieren sehr schätze. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, in ein Lohnunternehmen zu gehen, das Aufgaben für andere Höfe übernimmt, zum Beispiel in der Ernte oder bei anderen Arbeiten auf dem Feld. Grundsätzlich kann ich mir sehr gut vorstellen, hier im Sauerland zu bleiben, weil ich hier aufgewachsen bin und das Leben hier sehr gerne mag.
Ein Highlight ist immer, wenn die Kälbchen zur Welt kommen.Text: Jakob Kaiser, Fotos: Ralf Litera
„Wir möchten zeigen, wie gut wir uns hier im Sauerland eigentlich selbst regional versorgen können“, erzählt Susanne Gördes stolz, während sie durch den Laden führt. Gemüse aus Werl, Käse aus Schmallenberg und das Fleisch? Aus eigener Herstellung in Sundern-Selschede, wie Robert Gördes erklärt: „Die Schweine werden hier auf dem eigenen Hof speziell für unseren Laden gezüchtet, haben genug Platz und werden gentechnik- und antibiotikafrei schonend ernährt.“ Dies kann der Hofladen auch zukünftig garantieren. Die Idee zum eigenen Hofladen ist zwei Jahre lang gereift und aus dem Verkauf von Fleischpaketen, die weiterhin angeboten werden, entstanden. Es wurde viel geplant und organisiert, bis Susanne Gördes nun tatsächlich ihren Job als Zahnarzthelferin aufgab, um mit viel Herzblut für den Hofladen da zu sein. Im Oktober war es dann endlich so weit: Der Hofladen Gördes eröffnete seine Türen für regionale Produkte jeglicher Art. Neben dem eigenen Schweinefleisch gibt es hausgemachte Konfitüren, Käse, Kartoffeln, Gemüse, Obst, Essig, Eier, Senf, Honig, Liköre, aber auch verschiedene Dekorationsartikel und vieles mehr. Jeden Donnerstag werden den Kunden wechselnde, frisch zubereitete warme Speisen, wie z.B. Frikadellen oder Suppen angeboten. Für ihr mit Liebe ausgesuchtes Sortiment tauscht sich der Familienbetrieb mit anderen Landwirten aus der Region aus. „So können wir auch gegenseitig unsere Produkte vertreiben, uns alle als Ergänzung des anderen sehen, nicht als Konkurrenz.“ Das, was im Vordergrund stehe, sei die Regionalität und die faire, bewusste Herstellung der verschiedenen Lebensmittel, eben keine Massenproduktion. Der Vater von Robert Gördes fährt schon seit etwa 57 Jahren Eiertouren im Raum Sundern, der Hof wird in der 6. Generation fortgeführt. „Und nun entwickeln wir die Familientradition eben noch einen Schritt weiter“, so Robert Gördes.
Die Konfitüren werden von Familie Gördes hausgemacht und im Hofladen verkauft.
Frische Milch aus Eversberg kann man sich im Laden selber zapfen. Hof Gördes Selschede 4a 59846 Sundern www.hof-gördes.de
Die kalte Jahreszeit ist die Zeit, in der die Erkältungen wieder richtig Fahrt aufnehmen. „Viel trinken, viel frische Luft und viel schlafen. Diese klassischen Tipps kennen alle, aber es gibt noch viel mehr gute alte Hausmittel“, erzählt Iris Wendlandt. Als Mutter von drei Kindern und Oma von fünf Enkelkindern hat sie schon so manches probiert. „Nicht alles muss bei jedem helfen, aber einen Versuch ist es wert, bevor man direkt zu anderen Mitteln greift.“
Tee gehört in der Erkältungszeit einfach dazu – vor allem Ingwertee wirkt durchblutungsfördernd und hemmt die Vermehrung von Viren. Einfach eine Knolle gründlich waschen (nicht schälen, denn direkt unter der Schale sitzen die wirksamen Stoffe), ein etwa daumendickes Stück abschneiden und dies in kleinere Stücke schneiden. Je kleiner die Stücke sind, umso intensiver ist der Geschmack später. Den Ingwer anschließend mit kochendem Wasser aufgießen. Man kann den Tee auch mit Zitrone und/oder Honig verfeinern. „Damit das in der Zitrone enthaltene Vitamin C nicht zerstört wird, sollte man die Zitrone nicht mit kochendem Wasser aufgießen“, weiß Iris Wendlandt. „Den Honig erst dazugeben, wenn der Tee etwas abgekühlt ist, denn sonst verliert er auch seine Wirkstoffe.“
Thymian kann man nicht nur als Tee genießen, sondern auch zu einem Hustensirup verarbeiten oder zum Inhalieren nutzen.
Kochtopf, kochendes Wasser, Handtuch und Salz – mehr braucht man nicht, um klassisch zu inhalieren. In einem Liter kochendem Wasser einen gehäuften Teelöffel Kochsalz auflösen. Handtuch über den Kopf und die Öffnung der Schüssel. Vorsicht: Zu Beginn ist der Wasserdampf noch sehr heiß, daher erst mehr Abstand halten. Statt Salz kann man auch ein paar Zweige Thymian oder eine Handvoll Kamillenblüten nehmen. Die ätherischen Öle der Kamille wirken schleimlösend. „Auch wenn es beim Inhalieren sehr warm wird, sollte man nicht vergessen, sich danach weiterhin warm einzupacken. Kühlt der Körper aus, haben die Viren eine größere Chance, sich ihren Weg in den Körper zu bahnen.“
Hustensirup selber machen – das geht? Ja. Das Wundermittel hierfür ist eine Zwiebel. Sie wirkt antibakteriell und kann in einfacher Kombination zu einem Hustensirup gezaubert werden. Das Rezept ist ganz simpel: Zwiebeln klein schneiden und in ein Schraubglas legen. Die Zwiebeln mit Thymian gut bestreuen (muss nicht zwingend sein) und alles mit einer ca. 2 cm dicken Schicht aus Kandis oder Honig versehen. Diese Mischung für mehrere Stunden oder über Nacht stehen lassen und den entstandenen Saft abgießen. Auch mit Rettich kann man einen Hustensirup herstellen: „Den Rettich einfach aushöhlen und mit Kandis füllen.“
Iris Wendlandt
Nicht nur als Hustensirup hilft die Zwiebel. Ist die Nase verstopft, hilft ein Zwiebelsäckchen über Nacht, dass man besser atmen kann. Ein Zwiebelsäckchen kann zudem auch bei Ohrenschmerzen helfen. Unsere Wunderwaffe regt die Durchblutung an und reduziert Keime. „Wichtig ist, dass die Zwiebel erwärmt wird, damit sie richtig wirken kann“, erklärt Iris Wendlandt. Eine Zwiebel in kleine Stücke schneiden, in ein Stofftuch oder eine alte Socke geben, zubinden und in kochendes Wasser halten. Das Zwiebelsäckchen einfach nachts neben das Kopfkissen oder bei Ohrenschmerzen auf das Ohr legen, fixieren und ungefähr zwanzig Minuten wirken lassen.
In diesem Jahr konnte die in Sundern ansässige Steuerberatungsgesellschaft Tillmann-Gehrke & Partner ihr 60jähriges Betriebsbestehen feiern. Am 2. Juli 1962 von Waltraud Tillmann-Gehrke gegründet, beschäftigt die Kanzlei mittlerweile fast 40 Mitarbeiter*innen. Niedergelassen ist TGP in einem modernen Bürogebäude in der Settmeckestraße. Im Jahr 2020 wurde TGP von der DATEV als „Digitale Kanzlei“ ausgezeichnet. Arbeitsprozesse und -abläufe innerhalb der Kanzlei finden mittlerweile fast vollständig ohne Papier statt. Aufgrund des Wachstums und des stetig steigenden Arbeitsaufkommens ist die Kanzleiführung fortwährend auf der Suche nach neuen Talenten und Teamplayern. Hierzu wurden in der Vergangenheit sowohl erfolgreich einige Social Media-Kampagnen gestartet als auch im
Sommer mit einer groß angelegten Plakatwerbung neues Personal akquiriert. Um neue Mitarbeiter*innen zu gewinnen und vorhandene langfristig an das Unternehmen zu binden, sind jedoch neben leistungsgerechter Bezahlung heutzutage weitaus mehr Maßnahmen erforderlich. Ein angenehmes Arbeitsumfeld, Firmenevents, Homeoffice, modern eingerichtete Arbeitsplätze, Zusatzleistungen wie Getränke, Obst und eine betriebliche Zusatzkrankenversicherung sowie die aktive Unterstützung bei der eigenen Karriere sind nur einige Benefits, die TGP als Arbeitgeber anbietet. Aber auch die soziale Komponente liegt den Verantwortlichen bei TGP sehr am Herzen. Nicht von ungefähr wurde TGP kürzlich durch den Landrat des HSK als „Familienfreundliches Unternehmen“ ausgezeichnet.
Winter im Sauerland? Ist unglaublich vielfältig! Pistenspaß, Einkehrschwung, Rodelvergnügen, Loipen-Romantik oder die Schneeballschlacht gehören selbstverständlich dazu. Aber auch wundervolle Advents- und Weihnachtsmärkte, kulinarische VerwöhnMomente sowie Wellness für Körper, Geist und Seele. Winter ist im Sauerland einfach mehr. Nachhaltigkeit, Klimaschutz und innovative Technik in den Wintersport-Gebieten zum Beispiel oder Spitzensport in der VELTINS-EisArena. Winter macht einfach Spaß im Sauerland. Einen kleinen Ein- und Ausblick bieten die folgenden Seiten. Wir wünschen Ihnen pures Lesevergnügen, das garantiert Lust macht auf das winterliche Sauerland!
Der Winter hat auch im Sauerland Einzug gehalten und die sonst so grüne Natur der Mittelgebirgsregion zeigt sich nun von einer ganz anderen Seite. Dabei ist es egal, ob die Berge und Täler von einer weißen Schneedecke umhüllt sind oder es einfach nur knackig kalt ist und man die klare, erfrischende Luft bei jedem Atemzug intensiv spürt, Raureif die Wiesen und Felder bedeckt oder morgendlicher Nebel die Städte und Dörfer wie eine dicke Decke einhüllt.
Besonders betriebsam geht es in den Skigebieten der Region zu. Denn sie darf stolz „größtes Wintersportvergnügen nördlich der Alpen“ versprechen und punktet mit mehr als 130 Liftanlagen und bis zu 300 Hektar Pistenfläche. Das ist in Nordrhein-Westfalen einmalig und lockt daher Wintersportler von nah und fern in die Region. Und auch das 500 Kilometer lange Qualitätsloipennetz der Nordicsport-Arena sucht im weiten Umkreis ihresgleichen. Selbstverständlich setzen die Liftbetreiber im Sauerland nicht nur auf Quantität, sondern sorgen mit regelmäßigen Investitionen auch dafür, dass stets die höchsten Qualitätsstandards Skiund Snowboardgenuss vom Feinsten möglich machen. Aber auch die Kleinsten kommen im regen Wintertreiben des Sauerlands auf ihre Kosten. Denn die zahlreichen Rodelhänge versprechen unbeschwerten Pistenspaß. Hier kann man sich nach Herzenslust austoben, wenn es auf den bestens präparierten Hängen rasant hinab ins Tal geht. Und wer selbst keinen Schlitten besitzt, mietet ihn sich einfach direkt vor Ort an den Stationen. Praktischer geht es gar nicht.
Entschleunigung lautet jetzt das Zauberwort, denn genau das ist es, was eine erholsame Winterwanderung so besonders macht. Hierbei geht es nicht um weite Strecken mit unzähligen Kilometern. Schon ein kurzer Ausflug reicht aus, um die Lebensgeister wieder neu zu wecken und dem Körper einen Frischekick zu verpassen. Gleich mehrere dieser Routen findet man im Tourenportal des Sauerland-Tourismus – die Angebotspalette reicht von leichten Spaziergängen auf planierten oder geschobenen Wegen, beispielsweise rund um den Kahlen Asten, die sich perfekt für Familien mit Kindern eignen, bis zu mittelschweren Routen, wie dem gut zehn Kilometer langen Winterwanderweg von Olsberg nach Brilon, für die Ausdauernden unter den Wanderfans. Doch egal, wofür man sich entscheidet, wunderschönes Landschaftserlebnis ist garantiert.
Wer lieber anderen beim Sporttreiben zusehen will, hat im Sauerland ebenfalls die Qual der Wahl. Denn der Veranstaltungskalender hat gleich mehrere Events der internationalen Spitzenklasse zu bieten. Den Auftakt macht in diesem Jahr der Snowboard Worldcup im Parallelslalom am 10. Dezember. Ab Januar geben sich dann weitere Highlights mit dem Bob & Skeleton Weltcup in der VELTINS-EisArena, dem Skisprung Weltcup auf der Mühlenkopfschanze in Willingen und dem Rennrodel Weltcup quasi die Klinke in die Hand und sorgen für jede Menge Nervenkitzel im winterlichen Sauerland.
Je weiter der Winter voranschreitet, umso näher rücken die Weihnachtstage und da sind die Wochenenden traditionell geprägt von den vielen kleinen und großen Advents- und Weihnachtsmärkten der Region. Hier duftet es nach warmem Glühwein und gerösteten Mandeln, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Besinnliche Musik begleitet die Besucher beim Stöbern an den vielen Ständen, auf der Suche nach Geschenken für Verwandte und Freunde. Noch entspannter wird es dann nur in den Wellnessbereichen der Hotels und Landgasthöfe. Für viele Urlauber der perfekte Abschluss eines erlebnisreichen Tages – egal ob im liebevoll gestalteten Saunabereich oder bei einer wohltuenden Massage. Denn die Betriebe verstehen sich darauf, ihren Gästen den Aufenthalt so angenehm und entspannend wie möglich zu bereiten. So geht eben bester Service auf Sauerland-Art.
Der direkt am Land- und Kurhotel Tommes gelegene Heilstollen „Brandholz“ wird seit über 20 Jahren therapeutisch genutzt. Er ist ein Begriff für Gesundheit und Wohlbefinden geworden. Atmen Sie mal wieder richtig durch und tanken neue Energie.
Nordenauer Heilstollenkur –Höhlentherapie im Sauerland 8 Tage, ganzjährig, individuell verlängerbar
• 7 ÜN inkl. reichhaltigem Frühstücksbuffet
• Ein saisonales Schlemmer-Buffet
• Ein Begrüßungscocktail
• 6 x Genießer-Drei-Gang-Halbpension
• Ausführliche ärztliche Beratung und eingehender ärztlicher Check-Up, beinhaltend die Laboruntersuchung der relevanten Blutparameter im Umfang einer Klinikaufnahme (vollst. Blutstatus & -fette, Leber- & Nierenwerte, Elektrolyte usw.). Bei Indikation EKG
• Notfallversorgung, Psychologische Beratung
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Text: Sauerland Tourismus / Rouven Soyka
Geöffnet: ganzjähr. tägl. 8.00 – 17.30 Uhr Eintritt ab 7,50 €, mit SauerlandCard 7,00 € Land- & Kurhotel Tommes, Inh. Torsten Tommes e.K. Heilstollenweg 9, 57392 Nordenau www.heilstollen-nordenau.de
Drei Weltcups und eine Junioren-Weltmeisterschaft –die VELTINS-EisArena steht vor einer spannenden Saison
Die internationale Bob- und Rodelbahn ist perfekt vorbereitet
Sie ist eine Herausforderung, verlangt höchste Konzentration und hat seit vielen Jahrzehnten einen ausgezeichneten Ruf: die VELTINS-EisArena in Winterberg! Viele Welt- und Europameister wurden auf der internationalen Bob- und Rodelbahn an der Kappe schon gekürt. Und auch die Saison 2022/23 hat zahlreiche hochkarätige Wettbewerbe zu bieten. Sie hat es in sich, die Saison 2022/23. Gleich drei Weltcups sowie eine Junioren-Weltmeisterschaft stehen als Höhepunkte im Veranstaltungskalender der VELTINS-EisArena. „Wir freuen uns sehr auf die kommenden Monate. Wir wissen, dass diese Saison mit vielen hochkarätigen Wettbewerben eine echte Herausforderung wird. Unser Team ist bestens vorbereitet und hochmotiviert, ein perfekter Gastgeber mit einer perfekt präparierten Bob- und Rodelbahn zu sein“, sagt Stephan Pieper, Geschäftsführer der Sportzentrum Winterberg Hochsauerland GmbH.
Los geht es mit den Hochkarätern bereits in wenigen Wochen. Dann gibt sich vom 6. bis 8. Januar 2023 die
Weltelite des Bob- und Skeleton-Sports zum Weltcup die Ehre an der Kappe. Aus heimischer Sicht rücken gleich zu Jahresbeginn die beiden Olympia-Siegerinnen Laura Nolte und Hannah Neise vom BSC Winterberg in den sportlichen Fokus. Aber auch die Männer des Teams vom Winterberger Bundestrainer René Spies gehen als Favoriten in die Rennen.
Februar steht im Zeichen der Rennrodel Schlag auf Schlag geht es dann weiter. Denn schon eine Woche später, vom 13. bis 15. Januar 2023, steht der ambitionierte Bob- und Skeleton-Nachwuchs im Mittelpunkt des Geschehens bei der Junioren-Weltmeisterschaft. „Eine
WM ist immer eine besondere Veranstaltung, auf die wir als VELTINS-EisArena mit Spannung hinarbeiten. Schließlich starten hier die Olympiasiegerinnen und -sieger von morgen bei uns im Sauerland“, freut sich Stephan Pieper. Der Februar 2023 wird schließlich ganz im Zeichen des Rodelsports stehen. Gleich zwei EBERSPÄCHER RodelWeltcups stehen in Winterberg im Veranstaltungskalender. Zunächst wird im Eiskanal am 11. und 12. Februar um die begehrten Weltcup-Punkte gekämpft. Um Millimeter und Hundertstelsekunden geht es schon wenig später, am 25. und 26. Februar, beim Rodel-Weltcupfinale ebenfalls in der VELTINS-EisArena. Dann werden nicht nur die WeltcupSieger gekürt, auch der Gesamt-Weltcup der Rodlerinnen und Rodler entscheidet sich in Winterberg.
Mit viel Vorfreude blickt nicht nur das Team der VELTINSEisArena auf die kommenden Wochen. Auch die vielen ehrenamtlichen Mitstreiter des BSC Winterberg im Bereich Bob und Skeleton sowie des BRC Hallenberg beim Rodeln fiebern der Saison entgegen. „Ohne die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem BSC und dem BRC wären solche Großveranstaltungen nicht möglich. Wir sind eine eingeschworene Mannschaft. Die ehrenamtliche Arbeit kann nicht genug gelobt werden, danke dafür“, so Stephan Pieper.
Neben Weltcup und WM stehen zahlreiche weitere Sportveranstaltungen im Terminkalender der VELTINSEisArena: der Europacup Bob, der Interkontinentalcup Skeleton sowie der Kontinentalcup Rodeln und der JuniorenWeltcup Rodeln, um nur einige zu nennen. Informationen zu allen Terminen und zur VELTINS-EisArena finden Interessierte unter www.veltins-eisarena.de
Text: Ralf Hermann, Fotos: Dietmar Reker Alle Infos unter www.veltins-eisarena.de
• Tickets für die Weltcups + Junioren-Weltmeisterschaft gibt es online unter www.veltins-eisarena.ticket.io.
• Mit den Tickets kann kostenlos mit Bus und Bahn angereist werden.
• Die Kombi-Tickets berechtigen im Rahmen der jeweils gültigen Tarifbestimmungen und Beförderungsbedingungen des WestfalenTarifs im entsprechenden Geltungsbereich zur Fahrt mit den Bussen und Bahnen. lm SPNV sind alle zuschlagsfreien Züge des Schienenpersonennahverkehrs in der 2. Wagenklasse zur Fahrt zugelassen.
• Taxibob • Gästerodeln • Bahnführung Firmen-Incentives, auch im Winter
• Besondere Weihnachtsfeiern
• Weitere Infos: www.veltins-eisarena.de
Loipenbeitrag kommt zu 100 Prozent Loipenbetreibern vor Ort zugute
Es sieht immer alles so locker flockig aus. Wer in der WintersportArena Sauerland Langlauf machen möchte, findet bei ausreichender Schneelage täglich frisch gespurte Loipen vor, sorgfältig beschildert nach den Vorgaben des DSV. So einfach, wie es aussieht, ist es nicht. Es kostet eine Menge Geld. Geld, das refinanziert werden soll.
Das Streckennetz umfasst mehr als 500 Kilometer Qualitätsloipen in den Höhenlagen. Wer sich über die Loipen informieren möchte, findet Daten und Fakten in dem umfangreichen Nordic Guide sowie in einem Internetportal. „Eine kostenfreie Loipennutzung bedeutet eine enorme Belastung der Kassen von Vereinen und Kommunen. Das Spuren der Loipen, Aufstellen der Schilder und Instandhalten der teuren Maschinen und Strecken wird größtenteils ehrenamtlich geleistet“, so Julian Pape, Projektleiter der WintersportArena Sauerland. Um für eine Refinanzierung zu sorgen, gründeten die Loipenbetreiber der Regionen Sauerland und Wittgenstein den Verein Nordicsport-Arena Sauerland e. V. Bei diesem Verein sollte nun jeder Loipennutzer ein Loipenticket kaufen. Das geht ganz einfach online. Wer neu in den Langlaufsport hineinschnuppern oder wieder einsteigen will, ist mit einem Tagesticket für 5 Euro bestens bedient. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie junge Sportler, die in die Loipen gehen, laufen kostenlos. Wer regelmäßig auf die Bretter steigt, sichert sich eine Jahresmitgliedschaft für 30 Euro pro Saison. Jedes der 16 Loipengebiete der Region hat eine eigene Buchungsseite, so dass der Erlös der im jeweiligen Gebiet gebuchten Tickets auch komplett dort landet. Das Ticket kann ganz einfach online gebucht werden unter: www.wintersport-arena.de/nordisch-wandern/onlineloipenticket-buchen/
Text: Julia Kleinsorge, Foto: WintersportArena - Stephan Peters
Handlungskonzepte für die Liftbetreiber stehen fest
Hinsichtlich der Energiekrise müssen nicht nur die Liftbetreiber der WintersportArena Sauerland alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und auf alles vorbereitet sein. Die Skigebiete haben den milden Winter, den LockdownWinter und den zurückliegenden Corona-Winter hinter sich gebracht. Sie werden nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern nach vorn schauen und mit der Situation umgehen. Sie tragen Verantwortung und nehmen sie wahr.
Text: Julia Kleinsorge, Fotos: WintersportArena Sauerland
• Auswahl und Priorisierung von Anlagen, die unbedingt in Betrieb genommen werden sollen, und solchen, die weniger wichtig sind
• Lifte voll besetzen (dazu kann und sollte jeder Gast etwas beitragen)
• Fahrgeschwindigkeit in weniger stark besuchten Zeiten reduzieren
• Am K1 Lift in Willingen die Sitzheizung abstellen. So etwas gibt es nur am Achter-Sessellift am Köhlerhagen. Dies bedeutet für den Gast wenig Komfortverlust, da die Heizung nach dem Platznehmen nur wenige Sekunden an ist.
• Raumtemperaturen senken und ungenutzte oder wenig genutzte Räume nicht heizen
• Heizungsanlagen warten und Energieverbrauch optimieren
• Beleuchtung optimieren (LED, ungenutzte, weniger genutzte Räume nicht beleuchten usw.)
• Sofern möglich, weitere Wärmedämmung einsetzen
• Schulung der Mitarbeiter hinsichtlich Energieverbrauch
• Fokussierung auf die Pisten, die wirklich benötigt werden (Vorsaison und Nachsaison sind weniger stark frequentiert)
• Beschneiung im Grenzbereich (-1/-2 Grad) vermeiden, sofern sich kältere Temperaturen abzeichnen, denn dann ist der Vorgang effektiver
• Einsatz von Schnei-Lanzen präferieren, sofern vorhanden und sofern die Temperaturen ausreichen (Lanzen benötigen etwas mehr Kälte als Kanonen, dann aber etwas weniger Energie)
Weitere ausführliche Infos unter www.wintersport-arena.de
• Gute Bezahlung
• Ein junges, dynamisches Team
• Flexibele Arbeitszeiten
• Neueste Bekleidung (Skianzug)
• Unterkunft bei Bedarf
• Den besten Arbeitsplatz im Skiliftkarussell
Es gibt einen Plan, mit dem man den Herausforderungen begegnen will:
Zukunftsweisende Investitionen sorgen für weiteren Komfort im größten Skigebiet des Sauerlandes
27,5 Pistenkilometer, 34 Abfahrten und 26 Lifte: Das Skiliftkarussell Winterberg bietet alles, was das Skifahrerherz begehrt. Tausende Gäste aus dem In- und Ausland genießen jährlich das winterliche Schneevergnügen in vollen Zügen, und die Macher des Pistenspaßes sorgen mit zukunftsweisenden Investitionen für optimale Bedingungen – damit die Freude auf den Pisten ansteckend ist.
Wenn im Frühjahr die letzten Wintersportler das Skiliftkarussell verlassen haben, geht die Arbeit im Skigebiet weiter. Die Erfahrungen aus der Saison zeigen, wo man nachbessern und optimieren kann. So gibt es auch dieses Jahr Top-Neuigkeiten aus dem größten Skigebiet des Sauerlandes. Christoph Klante, Sprecher des Skiliftkarussells, ist happy, was das große Team des Skigebietes auf den Weg gebracht hat, und freut sich auf die neue Saison. 250 Mitarbeiter arbeiten mittlerweile ganzjährig im Skiliftkarussell mit seinen Freizeit- und Gastronomiebetrieben. Im Winter kommen 550 Saisonarbeitskräfte inklusive derjenigen in Verleihen und Skischulen dazu.
Für die Skifahrer ist es wichtig, dass sie schnell auf die Piste kommen und dann beste Schneebedingungen vorfinden. So wurden an verschiedenen Stellen neue Kassenautomaten installiert, damit die Wartezeiten so kurz wie möglich gehal-
ten werden und der Spaß auf Ski, Snowboard und Schlitten so schnell wie möglich beginnen kann. Weiterhin ist im Skigebiet Kappe eine neue Pistenwalze unterwegs. Klante: „Hier werden wir die Präparation der Piste weiter verbessern!“ Und damit die Wintersportler die heimischen Pisten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen möglichst lange gut fahren können, wurde in neue Schnee-Erzeuger investiert. Durch effizientere Maschinen wird Energie eingespart. Wer keine eigenen Ski besitzt, kann seine Ausrüstung im Vorfeld bei den zahlreichen Skiverleihen ausleihen. Dort sind auch neue Modelle verschiedener Hersteller für Kinder und Erwachsene im Verleih.
Zwischen dem Skiliftkarussell Winterberg und den Ortsteilen Alt- und Neuastenberg wird in dieser Saison ein zweiter Skibus pendeln. Hier sollen die Taktung und der Service für die Gäste erhöht werden. „Wir möchten, dass der Gast den zügigen Austausch hat, wenn er zwischen den Skigebieten wechseln möchte“, so Christoph Klante.
Im Skigebiet Herrloh unterhalb der Sprungschanze hält ein 200 Meter langes, neues Förderband für die Skibabys und die Skischule Einzug. „Das macht das Liften für die Kinder besonders leicht“, freut sich Christoph Klante.
In der Remmeswiese wurde eine neue Photovoltaikanlage installiert, um den Anteil des Eigenstroms zu erhöhen. „Bei den aktuellen Energiepreisen ist das natürlich ein ganz wichtiges Thema“, betont der Sprecher des Skiliftkarussells.
Wen zwischendurch oder nach dem Skivergnügen der große Hunger überkommt, kann sich an der Schanze und am Nordhang über neue Gastronomiebetriebe freuen. Dort können sich die Tagestouristen auf klassische sowie moderne Gerichte freuen.
Die Website www.skiliftkarussell.de hat auch eine Überarbeitung erfahren. Dort findet der User nicht nur alle tagesaktuellen Informationen rund um die Beschaffenheit der Pisten und den Liftbetrieb, sondern auch eine neue Panoramakarte, auf der nun auch die Pisten in Alt- und Neuastenberg zu sehen sind. Diese Pisten sind auch in der WinterbergCard Plus enthalten.
Text: Carmen Ahlers, Fotos: Wintersport-Arena Sauerland
Schmallenberg. Wenn ein Traditionshandwerksbetrieb, der im Jahr 1900 gegründet wurde, noch immer mit Innovationen, Enthusiasmus und Liebe zum Detail arbeitet, kann man wohl von einer Besonderheit sprechen. Seit 122 Jahren gibt es die Metzgerei Merte in Schmallenberg. Viele ihrer „Sauerländer Lieblinge“ aus der Metzgerei gibt es nicht nur im Stammhaus und den acht Fachgeschäften, sondern seit einem Jahr in einem Onlineshop: www.merte-shop.de
Für unsere Kunden spielt der Einkauf regionaler Lebensmittel eine immer größere Rolle. Das Bewusst sein hat sich verändert.
Bernd Willmesist auch heute bei Urenkel Bernd die Freude an der Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln spürbar. Regionalität stand bei Merte schon immer im Vordergrund. Ihre Wertschätzung steigt: „Für unsere Kunden spielt der Einkauf regionaler Lebens-
mittel eine immer größere Rolle. Das Bewusstsein hat sich verändert. Es war schon immer unsere Leidenschaft, beste Fleisch- und Wurstwaren herzustellen. Wenn immer mehr es zu schätzen wissen, sich damit beschäftigen, macht es doppelt Spaß“, so Bernd Willmes.
„Wir übernehmen zu 100 Prozent die Verantwortung für unsere Produkte. Von der Aufzucht und Haltung der
Tiere über Futter, Transport, Schlachtung und Verarbeitung bis hin zur Ladentheke halten wir alle Schritte in eigenen Händen.“ Die Landwirte kennt Bernd Willmes persönlich. Das war in seiner Familie schon immer so. „Wir können gar nicht genug betonen, wie wichtig uns die enge Zusammenarbeit mit unseren Landwirten ist. Ob Schwein, Rind oder Geflügel: Wir stehen mit allen unseren Landwirten in engem Kontakt und überzeugen uns selbst davon, dass dort alles mit rechten Dingen zugeht.“ Die sogenannten Pigour-Landwirte betreiben gute und verantwortungsvolle Landwirtschaft. Geschlachtet wird drei Mal die Woche beim befreundeten Familienbetrieb Jedowski in Unna. „Wir können bei jedem Stück sagen, von welchem Hof und welchem Tier es stammt. Dafür
stehen wir persönlich gerade“, so Bernd Willmes.
Wer sich von den zahlreichen fachlich geschulten Kollegen beraten lassen möchte, ist in den neun Fachgeschäften der Metzgerei Merte goldrichtig. Auch auf vielen Festen bieten Caterer und Imbissbetreiber die Speisen und Produkte aus Mertes Küche an. Wer möchte, kann sich die „Sauerländer Lieblinge“ nach Hause senden lassen. Neben den Klassikern wie Fleisch- und
Wurstspezialitäten, Grill- und saisonalen Gerichten gibt es auch eine große Auswahl an fertigen Gerichten für die schnelle Küche. Die Palette geht von klassischer Bolognese über Currywurst, Braten und Königsberger Klopse bis zu ausgefallenen Speisen wie Rinderzunge in Weißweinsauce – im Glas oder in der praktischen Rolle. Versendet werden die Produkte mit dem Paketdienst. Damit geht die Traditionsmetzgerei mit der Zeit und bleibt sich und seinen Grundsätzen nach wie vor treu.
Text: Julia Kleinsorge, Fotos: Björn Lülf
Kontakt und
Merte Metzgerei Im Brauke 24 57392 Schmallenberg www.merte.com www.merte-shop.de
Die WTW und der Filmemacher Patrick Kohl freuen sich über beeindruckendes Ergebnis, das sogar schon preisgekrönt ist
Das Filmteam hatte den Anspruch, so authentisch wie möglich zu arbeiten, und hat seine Darsteller in der Region gesucht.
Patrick Kohl (rechts) ist preisgekrönter Filmemacher, der in Winterberg aufgewachsen ist.
Authentisch, modern und sogar preisgekrönt kommt der neue Winterberger Imagefilm daher, der einen umfassenden Einblick in all das gibt, was Winterberg mit der Kernstadt, seinen Dörfern und Hallenberg ausmacht. Im Mittelpunkt: die Menschen in all ihrer Diversität. Die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH (WTW) hat den Film in Auftrag gegeben, umgesetzt hat ihn der Regisseur und Producer Patrick Kohl.
„Es ist jetzt die Zeit für einen neuen Film, denn alle paar Jahre geben wir unseren Winterberg-Fans ein Update in Form des Imagefilmes zu ihrem Lieblingsort. Schon unser letzter Aufschlag war ein gewaltiger Sprung nach vorne, was Technik und Emotionen anging. Dementsprechend hat er viele Fans begeistert und dazu animiert, all das auch mal ganz persönlich zu fühlen, zu riechen und zu erleben. Das ist uns gelungen, weil wir mit den Videos die vielen schönen Seiten Winterbergs optimal präsentiert haben. Daran knüpfen wir mit dem neuen Imagefilm an“, freut sich Winfried Borgmann, Geschäftsführer der WTW, über das herausragende Ergebnis. Der Film zeige die Hochgefühle der Region und gebe ein echtes Bild von dem, was in Winterberg erlebbar und (be-)greifbar sei, so Borgmann weiter, und davon habe Winterberg mit Hallenberg so viel zu bieten, dass es kaum in wenige Filmminuten zu fassen sei. „Wir haben uns dennoch herangewagt und das Ziel erreicht. Das Ergebnis ist sehr gut geworden! Dabei ist der Film nicht frei erfunden, nicht fiktiv, sondern setzt da an, wo das Leben passiert“, freut sich der WTW-Chef.
Auch Patrick Kohl ist glücklich: „Für mich war sofort klar, dass ich den Job übernehmen will. Winterberg und das Sauerland haben sehr viel (Lebens-)Qualität zu bieten. In den letzten Jahren hat sich wahnsinnig viel getan. Und ich finde, es hat sich auch in den Köpfen vieler ein Schalter umgelegt. Das ist spannend. Diese faktische und emotionale Veränderung sichtbar zu machen, war unser Ansatz für den Film“, erklärt Patrick Kohl, der in Winterberg aufgewachsen ist. Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann verkaufte er sein Hab und Gut, reiste mit dem Geld nach Amerika und landete schließlich für knapp 14 Jahre in Berlin und im Filmbusiness. Zurzeit lebt der Regisseur mit seiner Frau in Beirut. „Mit Winterberg bin ich trotzdem sehr verbunden.“
Die Entstehung eines Werbeclips funktioniert nicht von heute auf morgen. „So ein Film entsteht durch Teamwork. Zuerst muss eine Idee gefunden werden. Dazu werden heutzutage auch Daten analysiert und Befragungen durchge-
führt. Danach werden Skripte geschrieben, die in das Konzept passen. Das allein kann schon mal ein paar Wochen dauern. Es werden Locations gescoutet und Menschen gecastet, die wir im Film repräsentieren wollen“, so Patrick Kohl. Später werde mit einem professionellen Team gedreht und danach gehe es in die sogenannte Postproduktion. Schnitt, Color Grading, Grafikarbeit, Tonaufnahme und Musikkomposition. Diese wenigen Minuten Filmzeit seien das Ergebnis von dutzenden Beteiligten. „Meine Aufgabe als Regisseur und Producer ist es, alle Gewerke – vom Schreiben der Idee bis zum finalen Schnitt – zu orchestrieren und allen Beteiligten den Raum zu geben, im Rahmen der Produktion das Beste aus ihren Fähigkeiten herauszuholen. Ich persönlich glaube, dass man diese Leidenschaft auch als Zuschauer spüren kann“, erzählt Patrick Kohl.
Ein Film, der die Bevölkerung spiegelt Wichtig sei vor allem die Authentizität. Des Weiteren seien auch Aspekte wie Sichtbarkeit ein persönliches Anliegen gewesen. Kohl: „Wir wollten mindestens 50 Prozent der Rollen und speziell die Action- bzw. Sportszenen mit Frauen besetzen, um Rollen-Klischees entgegenzuwirken. Es sollte ein Film sein, der möglichst inklusiv ist. Der die Bevölkerung spiegelt. Deshalb haben wir unsere Protagonisten und Protagonistinnen auf lokaler Ebene gesucht“, betont der Filmer.
Im neuen Imagefilm geht es nicht darum, den Katalog der Freizeitmöglichkeiten abzuarbeiten, sondern es wurden relevante Zielgruppen in den Fokus gerückt. Best Ager, die hochwertigen Urlaub suchen. Familien, die sich entspannen und ihren Kindern schöne Ferien ermöglichen wollen. Gruppen von jungen Menschen, die den sportlichen Ausgleich oder eventuell auch mal einen Adrenalinkick suchen. „Durch emotionales Storytelling schaffen wir Identifikation und Zugehörigkeit“, so der Regisseur. Inzwischen ist der Film sogar preisgekrönt. Mit dem Werbeclip haben die Macher beim Travel Film Fest International in Zypern den Award in der Kategorie „Best Travel Cinematography“ gewonnen.
Text: Carmen Ahlers, Fotos: privat
Philipp Hofmann ist Sauerländer und Fußballprofi beim VfL Bochum. Im HEIMATLIEBE-Gespräch gibt er Einblick in den Alltag eines Profis und Familienvaters.
Die Frage nach dem Lieblingsplatz in der Jugend ist eigentlich überflüssig. Der Bolzplatz natürlich! Oder besser, der Fußballplatz in Wenholthausen. Auch heute tummelt sich der 29-Jährige gerne täglich auf dem grünen Rasen und da vor allem im Sechzehner des Gegners! Mittlerweile übt er diese Lieblingsbeschäftigung allerdings auch beruflich aus, denn der gebürtige Wenholthausener und Neu-Winterberger Philipp Hofmann ist Profi in der Fußball-Bundesliga beim VfL Bochum. Der Stürmer lebt den Traum vieler junger Kicker, einmal in der Elite-Liga auf Torjagd zu gehen. Dass ihm dabei die regelmäßige Rückkehr zu seinen Wurzeln im Sauerland hilft, um dem Leistungsdruck standzuhalten, erläutert „Phil“ im Gespräch mit der HEIMATLIEBE.
Wenn Philipp Hofmann den Raum betritt, macht er Eindruck. Stattliche 1,96 Meter misst der Torjäger des Revierklubs. Hinzu kommt eine Athletik, die auch im lockeren Pullover nicht verborgen bleibt. Der ein oder andere Abwehrspieler wird dies aus leidvoller Erfahrung im Zweikampf bestätigen können. Dass Kopfball-Tore bei ihm durchaus regelmäßig vorkommen, ist angesichts der körperlichen Voraussetzungen kein großes Wunder. Gut, für seine Größe kann er jetzt nichts, für seine Athletik und sportliche Laufbahn schon. Das Kicken ist ihm schon seit seiner Geburt in die Wiege gelegt. „Mein Vater Dirk war ebenfalls Profi und hat unter anderem bei Borussia Dortmund und Unterhaching gespielt. Natürlich gehörte der Fußball bei uns zum Alltag, stand einfach im Mittelpunkt“, sagt der Sauerländer, der „zu ein paar der Jungs von früher“ aus Wenholthausen noch regelmäßigen Kontakt pflegt. Seine Wurzeln sind ihm wichtig, schließlich wohnt seine Oma
noch in Wenholthausen, seine Mutter in Freienohl und mit seiner Frau Chantal hat er im vergangenen Jahr in Winterberg gebaut. „Früher wollte ich eigentlich nie weg aus Wenholthausen, heute kann ich mir nicht mehr vorstellen, nur an einem Ort zu bleiben wie so viele andere. Das ist nichts für mich.“
Das Sauerland lässt ihn aber dennoch oder gerade deswegen nicht wirklich los. „Das ist auch gut so. Hier kann ich abschalten und ein wenig zur Ruhe kommen. Das stressige Profi-Geschäft einmal vergessen“, so der Familienvater einer 14 Monate alten Tochter. Wandern, gut essen, Zeit mit der Familie verbringen, Freunde besuchen – das sind die Dinge, die den Akku wieder aufladen und auch mental eine Wohlfühl-Oase sind. Einmal fällt im Gespräch über den Profifußball sogar das Wort „Drecksgeschäft“! Vielleicht aus
Versehen, aber es lässt schon den Eindruck zu, dass der ProfiFußball eine Tendenz entwickelt hat, den Menschen außen vor zu lassen. Eine fatale Entwicklung trotz zum Teil exorbitanter Gehälter. Auf dem Papier ist Philipp Hofmann, der von der Agentur ROOF beraten wird, derzeit 2,5 Millionen Euro wert. Das darf keine Belastung werden. „Du musst mental schon sehr stabil sein und wissen, was du willst, um dich durchzusetzen. Deshalb ist es auch gut, dass es beim VfL Bochum Psychologen gibt, die immer ansprechbar für uns sind, wenn uns was belastet.“ Letztlich gehen elf Unternehmer auf den Platz, auch wenn der Linksfuß dies so nicht lebt. „Bei uns in Bochum trinke ich mit ein paar Mitspielern schon mal ein Bier in der Kabine und wir unternehmen mit den Familien in der Freizeit was zusammen. Ich bin da eher ein bodenständiger Typ, der den urtypischen Fußball mit allen Facetten liebt und lebt.“
Philipp wusste dies schon sehr früh, obwohl er erst in der E-Jugend mit acht Jahren das erste Mal beim TSV Rot-Weiß Wenholthausen auf dem Platz stand. „Da habe ich dann schnell sehr viele Tore geschossen und mein Vater hat dann irgendwann mal gesagt, dass ich wechseln sollte.“ Nächste Station war damals der SC Neheim in der unmittelbaren Nachbarschaft und auch dort war der Torjäger nicht zu halten und netzte überdurchschnittlich ein. Dies blieb auch den Scouting-Abteilungen der Vereine aus dem Ruhrgebiet nicht verborgen. Borussia Dortmund, der VfL Bochum und der FC Schalke 04 zeigten großes Interesse. „Damals war ich großer Schalke-Fan, deshalb ist mir die Entscheidung nicht schwer gefallen, ins Internat der Knappen zu wechseln.“
Der Konkurrenzkampf? War natürlich riesig. Einmal da, träumt jeder junge Spieler von einem Profi-Vertrag. Zumal der FC Schalke damals, anders als in der aktuellen Situation, ein ambitionierter Vorzeige-Klub im internationalen Fußball war. Ganz hat es mit der Profi-Karriere in Königsblau zwar nicht geklappt, die Karriere von Philipp Hofmann, der schon früh auch Auslandserfahrung beim FC Brentford in der 2. englischen Liga sammelte, kann sich dennoch sehen lassen. Weitere Stationen waren unter anderem der SC Paderborn, der FC Ingolstadt, die Traditionsvereine 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig sowie zuletzt der Karlsruher SC. „Natürlich war ich in den vergangenen Jahren ein klassischer Zweitliga-Spieler. Mein Ziel, mich in der 1. Bundesliga durchzusetzen, habe ich aber nie aufgegeben“, so der 29-jährige Stürmer. Nun scheint dieser Traum erfüllt, obwohl der VfL Bochum aktuell das Tabellenende ziert. Dennoch hat sich Philipp mittlerweile unter dem neuen Trainer durchgesetzt.
„Ich habe Erfahrung im Abstiegskampf und kann dem Team auf dem Platz helfen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die Kurve kriegen.“
Auch Niederlagen wollen verarbeitet werden. Und da kommen der Familienmensch Philipp Hofmann und das Sauerland wieder ins Spiel. „Es ist sicher einfacher, auch nach Niederlagen nach Hause zu kommen zu seiner Familie und einer strahlenden Tochter. Da relativieren sich viele Dinge. Wir wohnen zwar in einer Zweitwohnung in Bochum, fahren aber durchaus regelmäßig ins Sauerland nach Winterberg und auch mal nach Wenholthausen oder Freienohl, um dem Fußballgeschäft ein wenig zu entkommen.“ Auch seine Mitspieler und Physiotherapeuten dürfen sich regelmäßig anhören, dass sich ein Trip ins Land der tausend Berge immer lohnt. So ganz ohne Fußball geht es aber nicht, denn Philipp Hofmann zieht es auch dann, wenn er im Sauerland ist, regelmäßig zu seinem Lieblingsort: dem Fußball-Platz!
Wie sieht dein Alltag als Profi aus?
In der Regel bin ich gegen 9 Uhr auf dem Trainingsgelände. Dann frühstücken wir und es gibt erste Tests, die zeigen sollen, wo aktuell die individuelle Belastungsgrenze liegt. Vor dem eigentlichen Training gehen wir ins Gym, um uns vorzubereiten. In der Regel trainieren wir dann 2 Stunden und essen danach gemeinsam Mittag. Gegen 13 Uhr ist der Trainingstag vorbei. Einmal pro Woche findet zudem ein zweites Training nachmittags statt. Hinzu kommen die Spieltage mit An- und Abreise sowie die Vor- und Nachbereitung der Spiele.
Unter welchem Trainer würdest du gerne mal trainieren?
Ganz klar: unter Jürgen Klopp. Er ist einfach ein MegaTrainer und menschlich hervorragend.
Wer sind deine Vorbilder?
Früher waren es Fernando Torres und Ronaldo (nicht Cristiano), heute natürlich Lewandowski, Haaland und Benzema.
Gibt es Hobbys neben dem Fußball?
Ja klar, die Familie und Auszeiten mit Freunden. Welche sportlichen Ziele hast du?
Auf jeden Fall die Klasse halten mit dem VfL Bochum und zum Ende der Karriere noch mal eine Station im Ausland, vielleicht in Amerika.
Auf was freust du dich nach der Karriere?
Ich freue mich auf viel mehr Zeit mit meiner Familie. Beruflich würde ich gerne im Fußballgeschäft bleiben. Konkrete Pläne habe ich diesbezüglich aber noch nicht.
Spiele in der 1. Liga und Tore: 10 / 1 Spiele in der 2. Liga und Tore: 209 / 72 Spiele in der 3. Liga und Tore: 38 / 11 Spiele im DFB-Pokal und Tore: 19 / 10 Vereine: TSV Rot-Weiß Wenholthausen, SC Neheim, FC Schalke 04, FC Ingolstadt, 1. FC Kaiserslautern, FC Brentford, SpVgg Greuther Fürth, Eintracht Braunschweig, Karlsruher SC, VfL Bochum Alter: 29 Jahre Position: Stürmer Familie: Verheiratet, eine Tochter Wohnorte: Winterberg und Bochum Größe: 1,96 Meter Marktwert: 2,5 Millionen Euro Agentur: ROOF
Der Dachverband Kultur Sundern e. V. agiert als Sprachrohr und Unterstützer für alle kulturellen Vereine
Begeistert waren über 400 Sängerinnen und Sänger beim 1. Sunderner Mitsingkonzert dabei.
Vorstand und Beirat vom Dachverband Kultur Sundern e.V.
Wie lässt sich eine musikalische Großveranstaltung am Sorpesee stemmen? Organisatorisch, aber auch finanziell. Wer übernimmt etwa die Kosten für Band und Technik? Mit diesen Fragen haben sich drei Chöre im vergangenen Jahr an den Dachverband Kultur Sundern gewandt, der kurzerhand einen LEADER-Förderantrag gestellt und als Mitveranstalter des ersten Sunderner Mitsingkonzertes an der Langscheider Seebühne mitgewirkt hat. Über 400 Sängerinnen und Sänger und ein atemberaubend schönes Konzert später ist klar: ein voller Erfolg, auch dank der Unterstützung des Dachverbandes.
Kultur bringt Menschen darüber in den Austausch, was sie gerade bewegt.
Irmgard Harmann-Schütz
Gegründet wurde er 2020, gedanklich geboren im Grunde schon eher, nachdem der Runde Tisch der Kultur und zwei Sunderner Kulturforen gezeigt hatten: Die Probleme wie mangelnder Nachwuchs oder ein zu geringes Gewicht in der öffentlichen Wahrnehmung sind in vielen Vereinen die gleichen. Klar war den Teilnehmenden auch: Sie müssen kooperieren und eine starke Öffentlichkeitsarbeit auf die Beine stellen. Um zukunftsfähig zu sein, braucht es eine Vernetzung. Und es braucht neue, offene Formate. Denn vor allem junge Menschen lassen sich heute nur noch ungern in verpflichtende Vereinsstrukturen binden.
Sunderns Kulturszene stärken
Vor diesem Hintergrund lädt der Dachverband Kultur Sundern heute alle Kulturschaffenden und -interessierten zu einer gemeinsamen und zukunftsorientierten Entwicklung des kulturellen Lebens im ganzen Stadtgebiet ein. Kultur wird im weitesten Sinne verstanden, vom Kunst- bis zum Schützenwesen. Im Beirat sind Vereine aus allen Sparten vertreten.
Das wichtigste Ziel des Dachverbandes: Kulturelle Vereine zu unterstützen und zu begleiten, etwa indem öffentliche Fördermöglichkeiten erschlossen und Gelder beantragt werden, aber auch durch Diskussions- und Fortbildungsveranstaltungen. Zentral ist die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit. Der neue Veranstaltungskalender auf der Website soll alle geplanten Veranstaltungen im Raum Sundern und darüber hinaus erfassen und so helfen, Termine besser abzustimmen und bekannter zu machen. Gegenüber Stadt und
Politik vertritt der Dachverband kulturelle Interessen, indem er im Ausschuss für Wirtschaft, Soziales und Kultur Mitspracherecht hat. Umso mehr Mitglieder hinter ihm stehen, desto überzeugender kann er sich auch auf dieser Ebene für kulturelle Anliegen in Sundern einsetzen. „Wir wollen öffentliches Sprachrohr sein und etwas bewegen“, erklärt Irmgard Harmann-Schütz, stellvertretende Vorsitzende des Dachverbandes, das Anliegen.
Eingebunden ist der Dachverband auch in den Entwicklungsprozess des Hauses für Kultur und Begegnung am Franz-Josef-Tigges-Platz. „Dieses Haus lebt von Menschen und Vereinen, die es wollen und unterstützen. Deshalb möchten wir Begeisterung schaffen und die Menschen im gesamten Stadtgebiet für das Projekt gewinnen. Alle Bürgerinnen, alle Vereinsmitglieder sind eingeladen, das Haus mitzugestalten“, so die Vorsitzende Anne Knappstein. Bei Infoveranstaltungen an vier Standorten können demnächst alle Kulturinteressierten und Vereine mehr über den Dachverband und das Haus erfahren und selbst berichten, was die Vereine bewegt. Termine folgen. Nicht zuletzt öffentliche Fördergelder, die derzeit auf Bundes- und Landesebene zur Verfügung stehen, zeigten: Noch nie sei Kultur so ernst genommen worden wie heute. „Kulturelle Bildung kann Menschen mitnehmen, Werte vermitteln, die unsere demokratische Gesellschaft stärken“, erklärt Harmann-Schütz. Und Anne Knappstein ergänzt: „Kultur ist in Friedenszeiten wichtig, in Krisenzeiten aber ist Kultur überlebenswichtig.“
Herzliche Einladung an alle Bürger*innen, Vereine und Unternehmen in Sundern, Mitglied zu werden und die Arbeit des Dachverbandes so mitzugestalten und zu unterstützen.
Mehr Infos unter: dachverband-kultur-sundern.de
Mit unserer über 30-jährigen Berufserfahrung im Handwerk und dem Studium der Innenarchitektur, finden wir die ideale Lösung für Ihre persönliche Wohnraumsituation, u.a. in der Fensterdekoration, Polster arbeiten, Sonnen- und Insektenschutz, Teppichverlegung, Wohnraumplanung und vieles mehr ...
Hellhake – die Wohngestalter Markus Kattner & Guido Scholz
Hauptstr. 158, 59846 Sundern, Telefon: 02933 6760 E-Mail: diewohngestalter.sk@gmail.com www.die-wohngestalter.de Öffnungszeiten
Montag: 10.00 - 15.00 Uhr
Dienstag: 10.00 - 13.00 Uhr 15.00 - 18.30 Uhr
Donnerstag: 10.00 - 13.00 Uhr 15.00 - 18.30 Uhr
Freitag: 10.00 - 15.00 Uhr
Vor uns liegt eine dunkle und kalte Zeit: der Winter. Doch auch diese Jahreszeit hat ihren Reiz und beschenkt uns mit dicken Schneeflocken, Eisblumen und rotglühenden Sonnenuntergängen, wenn „das Christkind Plätzchen backt“. Wir haben uns in der HEIMATLIEBE -Redaktion umgehört und wollten wissen, warum auch die Winterzeit schön sein kann. Herausgekommen sind viele gute Gründe, den Winter zu mögen, weil ...
... es zauberschön ist, morgens aufzuwachen und die Welt ist überzogen von Schnee. Die Wärme der Schornsteine formt in die Morgenluft lange Wolken. Die warmen Stiefel lassen die frischen Flocken knirschen und die Luft scheint klarer als sonst. Ein heißer Tee wärmt die kalten Finger wieder auf und die Plätzchen schmecken nach Zimt. Es ist die Zeit vom schönsten Fest im Jahr: Weihnachten. Eine besondere Vorfreude liegt in der Luft und es ist das größte Geschenk, mit seinen Lieben zusammen zu sein am Weihnachtsabend.
Laura Kappen... wir endlich wieder auf Wildewiese Ski und Schlitten fahren können.
Ralf Litera
... mit seinen Feiertagen und Bräuchen, den Geschichten und Familientraditionen ein bisschen Langsamkeit und Zauber aus längst vergangener Zeit ins Haus fliegt. Plätzchenbacken nach Omas Geheimrezept, die guten alten Stricksocken und Weihnachtssongs, strahlende Kinderaugen, wenn sich der Martinsumzug mit hundert kleinen Lichtern in Bewegung setzt ... Eine gesunde Portion Nostalgie ist mein Herzwärmer, wenn es draußen dunkel wird und das Leben rundherum trotzdem einfach weiterrast.
... es dann hoffentlich wieder schneit. Wenn dicke, weiße Flocken die Landschaft bedecken, alles ruhig und friedlich wird, dann packt meine ganze Familie die Schlitten aus und wir rodeln gemeinsam jauchzend die Sauerländer Berge hinunter. Manchmal reicht auch der eigene Garten, steil genug ist er ja. Wenn wir dann durchgefroren, mit roten Wangen nach Hause kommen, wärmt ein heißer Kakao mit Mini-Marshmallows uns wieder auf und der perfekte Wintertag endet gemütlich aneinander gekuschelt auf der Couch.
... ich die nicht vorhandenen Farben mag. Alles taucht ein in Sepiatöne. Beige in allen Schattierungen. Die Kontraste in Grau- und Weißtönen haben manchmal etwas sehr Grafisches, Abstraktes. Harte Linien, klare Flächen. Und ab Januar kommt die strahlende Wintersonne dazu und gibt der Landschaft, den Pflanzen ein eigenes besonderes Licht. Da kann das Gras am Ruhrufer schon mal einen goldenen kunstvollen Ton bekommen. Susanne Espert
Mag ich den Winter? Nein! Zumindest nicht in der Form, wie er sich bei uns im Verhältnis zu den anderen Jahreszeiten darstellt. Die wenigen Schneetage und das Weihnachtsfest machen Dunkelheit, karge Natur und feuchte Kälte nicht wett. Sein Vorteil ist, dass man ihm entfliehen kann, um ihn in seiner Wunschform zu erleben, zum Beispiel bei einer Schneeschuhwanderung in Norwegen: Im Umkreis von etlichen Kilometern keine Menschenseele, Bewegung in herrlicher Landschaft, hoher, feiner Neuschnee, Sonne und abends gemütliche Geselligkeit am kuscheligen Kamin mit entsprechenden Getränken.
Eigentlich mag ich den Winter nicht. Es ist kalt, früh dunkel, draußen meist ungemütlich. Aber was diese Zeit so besonders macht, ist die Gemütlichkeit, die sich eben durch genau diese Dunkelheit und Kälte zuhause ergibt. Lichterketten, Kerzenschein, Kuschelsocken, heiße Getränke wie Kakao oder Glühwein … Man kann Spieleabende mit seinen Freunden und Freundinnen verbringen, über die Welt philosophieren, gemeinsam Filme schauen. Und das alles ohne den Drang, unbedingt etwas unternehmen zu müssen, weil draußen die Sonne scheint. Es ist kalt, es regnet meistens, also hat man genug Gründe, um es sich zuhause gemütlich zu machen. Julia Bankstahl
... ich den Schnee liebe und Skifahren im Sauerland einfach wunderschön ist. Es lohnt sich besonders, die vielen kleinen Skigebiete mit ihren urigen Hütten zu erkunden. Mein Tipp: Bei guten Pistenverhältnissen unter der Woche einen Tag frei nehmen und ab in den Schnee. Ohne lange Anreise, ohne Stress und Anstehen. Wie ein kleiner Ski-Urlaub vor der Haustür – natürlich inklusive Einkehrschwung.
... ich da endlich wieder Hallenfußball spielen kann. Im Winter geht es im Jugendfußball meistens in die Sporthallen der Umgebung, um dort unabhängig vom Wetter trainieren zu können. Je älter man wird, desto seltener wird indoor trainiert, weil der Trainer meint: „Ihr seid ja nicht aus Zucker!“ Also wird auch bei Sauerländer Winterwetter draußen gespielt. Nur wenn sich die Mannschaft mal dazu entschließt, zusammen in die Halle zu gehen, kann man die Hallenschuhe auspacken und beim Geruch von Linoleum, alten Turngeräten und vergessenen Turnbeuteln mal wieder zusammen „pöhlen“. In diesem Ambiente lässt dann jeder, mehr oder weniger, seinen inneren Straßenfußballer raus.
Jakob Kaiser... er mir ein Gefühl von Behaglichkeit gibt, wenn ich im Warmen bin und nach draußen schauen kann. Am besten knistert im Kamin ein Feuer und es schneit. Man hat keine Termine und kann es sich drinnen bei einem Rotwein gemütlich machen. Außerdem liegt im Winter eine für mich ganz wichtige Zeit, die ich sehr gerne mag und auf die ich mich immer freue: die Weihnachtsund Adventszeit. Alles ist festlich dekoriert und es duftet überall nach den typisch weihnachtlichen Dingen: Orangen, Zimt und Tannengrün.
Der Frühling punktet mit seiner Helligkeit, seinen vielen bunten Farben, einem Neuanfang. Und der Winter? Der Winter lebt von vielen kleinen Lichtern. Von kleinen Hoffnungsträgern an kurzen, dunklen Tagen. Von der Gemütlichkeit im eigenen Heim, die durch Lichterketten oder Kerzenschein getragen wird. Der Winter steht sinnbildlich für ein bisschen Entschleunigung im hektischen Alltag. Für den Fokus auf ein kleines bisschen Selbstfürsorge und Entspannung – durch Gemütlichkeit. Denn wusstet ihr, dass Kerzenlicht eine beruhigende Wirkung auf die Stimmung hat? Der weiche Schein, das leichte Flackern, die warme Farbe einer Kerze, das alles kann entspannend wirken. Daher haben wir hier für euch zwei Bastelprojekte für die Weihnachtszeit, mit denen ihr euch Zeit für euch nehmen könnt. Zeit für Entspannung. Zeit für Kerzenschein.
Die Stabkerzen werden zu Beginn in ein Wasserbad gestellt. Am besten funktioniert es, wenn ihr heißes Wasser aus dem Wasserhahn nehmt. Stellt die Kerzen für ca. 10 Minuten in das hohe Glas, um sie aufzuweichen. Ihr könnt zwischendurch testen, ob das Wachs schon weich genug ist. Lässt es sich einfach eindrücken, könnt ihr die Kerze herausnehmen. Legt sie dann auf ein Blatt Backpapier und drückt sie mit dem Nudelholz glatt. Ende und Spitze der Kerze solltet ihr dabei aber auslassen, damit ihr sie später
noch gut – und vor allem gerade – in die Kerzenständer stellen könnt. Danach müsst ihr direkt anfangen zu zwirbeln: Kerzen an beiden Enden festhalten und so oft drehen, dass es für euch schön aussieht. Dann komplett abkühlen lassen. Fertig sind individuelle, wunderschöne Weihnachtskerzen!
Das Wachs kann beim Drehen aufbrechen, wenn die Kerzen nicht komplett durchgefärbt sind oder die Wassertemperatur zu kalt war. Ihr müsst vermutlich ein bisschen ausprobieren, nehmt also nicht die schönste Kerze als Erstes.
2
Was ihr benötigt:
2 Alte Einmachgläser (z.B. Marmeladen- oder Pestogläser)
2 Kunstschnee
2 Sprühkleber
2 Kreppband
2 Deko zum Verzieren (z.B. Schleifenband, künstliche Tannenzweige)
2 Auflaufform oder Karton
Na, könnt ihr euch schon denken, wie es funktioniert? Wir recyceln Einmachgläser und funktionieren sie zur Winterdeko um! Zur Vorbereitung die Gläser spülen, säubern und trocknen. Den Kunstschnee z.B. in eine Auflaufform schütten. Das Behältnis muss so zugänglich sein, dass man die Gläser später darin wälzen kann. Diese wer-
den nämlich nun mit dem Sprühkleber vollflächig besprüht, von jeder Seite, einmal rundherum. Solange der Kleber noch frisch ist – also sofort –, legt ihr die Gläser in den Kunstschnee und wälzt sie so lange darin, bis der Schnee vollflächig am Glas kleben bleibt. Sollte euch die Deckkraft noch nicht genug sein, könnt ihr eine zweite Schicht Sprühkleber verwenden und die Gläser danach noch mal in Schnee wälzen.
Am Ende verziert ihr die Gläser oben noch mit einem hübschen Schleifenband oder Baumwollgarn und ein bisschen Deko, Teelicht rein – fertig sind die selbstgemachten, recycelten Einmachgläser für gemütliche Winterstunden.
Text und Fotos: Julia Bankstahl
Damit oben am Glas ein sauberer Rand entsteht, habe ich den oberen Teil vorher mit Kreppband abgeklebt. Dieses zieht ihr am Ende einfach wieder ab und ihr habt eine saubere Kante.
Viele Arnsberger erinnern sich gerne an ein kulturelles OpenAir-Highlight im Jahr 2013: Die „Jedermann“-Aufführung im Wedinghauser Klosterhof auf der Bühne des geöffneten gläsernen Lichthauses. Damals trat die Laienspielgruppe Spielwerk ins Rampenlicht, die dieses sehr anspruchsvolle Theaterstück von Hugo von Hoffmannsthal mit einer großen Anzahl weiterer Schauspieler, Statisten und einem Rahmenprogramm inszenierte. Die erstaunliche Professionalität der Gruppe, die heute eingetragener Verein ist, hat sich in ihren jährlich stattfindenden Aufführungen erhalten, wenn nicht gar gesteigert.
Seit 2013 betreuen Susanne Gieseke und Gaby Renner als Regisseurinnen die heute etwa 20 Schauspieler. Die beiden wählen auch die Stücke aus, die an alle Beteiligten hohe Ansprüche stellen. „Wir suchen Aufführungen, die das Publikum aus der Schule, vom Theater oder Fernsehen kennt, und setzen sie möglichst eins zu eins um“, erläutert Susanne Gieseke. Nach „Jedermann“ kamen bekannte Titel wie zum Beispiel „Der Besuch der alten Dame“, „Der zerbrochene Krug“ oder „Die zwölf Geschworenen“ zur Aufführung. Im November 2022 steht der Thriller „Der
Seelenbrecher“ von Sebastian Fitzek an. Neben den Premieren folgen traditionell noch jeweils zwei bis drei weitere Spieltage in der Arnsberger Kulturschmiede in der Altstadt. Dieses Theater fasst bei Bühnendarbietungen bis zu 90 Zuschauer, eine Auslastung, die das Ensemble meist erreicht. Großes Aufsehen erregte das Fernsehspiel „Terror“ von Baldur von Schirach. Mutig wie gewohnt warteten die Regisseurinnen die Freigabe dieses für Laiendarsteller sehr anspruchsvollen Schauspiels ab und brachten es, präsentiert vom Lions Club Arnsberg-Sundern, im November 2021 auf
„Die zwölf Geschworenen“, 2020
die Bühne mit dazugehöriger Publikumsabstimmung. Diesmal spielten sie mit riesigem Erfolg sogar im Sauerland-Theater mit fast 600 ausverkauften Plätzen.
Acht Monate Vorlauf von der Ideenfindung zur Premiere
Christian Vernholz hatte in „Jedermann“ eine Nebenrolle, ist heute Vorsitzender des Vereins und inzwischen Vollblut-Darsteller in wichtigen Besetzungen. Er weiß natürlich, wie die Bühnenarbeit von der Ideenfindung bis zur Premiere abläuft: „Am Anfang des etwa achtmonatigen Vorlaufs steht das Vorlesen des Stücks, dann werden die Rollen verteilt. Die anschließende Pause nutzen die Darsteller zum Lernen der Texte. Während der anfänglichen Proben spielt man nur den Text, teilweise noch mit Manuskripten in den Händen. Wenn der sicher ist, kommen Mimik, Ausdruck und Bewegung hinzu.“ Es mache zunehmend Spaß, wenn man nach anfänglichen Zweifeln merkt, dass man mitten im Stück
ist. Die Proben laufen sehr konzentriert ab, jedoch in heiterer Atmosphäre mit witzigen Situationen und auch lustigen Versprechern. „Nach den Aufführungen ist man erst mal platt“, bekennt Vernholz. „Aber nach etwa zwei Monaten fiebert man der Inszenierung des nächsten Stücks entgegen.“
Text und Fotos: Jochem Ottersbach
Heimatliebe beschreibt das Lebensgefühl einer ganzen Region. Es vereint das Dorf, die Stadt, zeigt Menschen, Vereine, Unternehmen: alle miteinander.
Heimatliebe erzählt Geschichten mit Hingabe, Lust und Laune und präsentiert Heimat zeitgemäß und lebenswert. Das Print-Magazin erscheint dreimal jährlich in regional zugeordneten Ausgaben.
Viele weitere Informationen täglich aktuell auf: www.heimatliebe-magazin.de
Durch verschiedene Begegnungen und Ermutigungen habe ich mich dann aber doch zur Aufnahmeprüfung für ein Gesangsstudium entschieden und bekam tatsächlich einen Studienplatz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und zum Konzertexamen an der Kölner Musikhochschule. So entschied ich mich zunächst gegen den Lehrerberuf und ging Schritt für Schritt meinen Weg als Konzertsänger weiter, wofür ich heute sehr dankbar bin, weil ich es sehr gern bin!
Ein Interview von Denise Weber.
Unsere Gegend kann mit einigen sehr guten Chören aufwarten, deren anstehende Weihnachtskonzerte von vielen schon sehnsüchtig erwartet werden. Manchmal geht aus solchen Chören auch ein Solist hervor, der sich weit über die Grenzen des Sauerlands hinaus einen Namen machen kann. So wie der Lied- und Oratorientenor Georg Poplutz, der 1974 in Arnsberg geboren wurde und als mittlerer von drei Brüdern im Eichholz aufwuchs. Inzwischen lebt er mit seiner Frau Katharina in Frankfurt und reist mit seiner Musik um die ganze Welt, dem Sauerland und vor allem Arnsberg ist er aber weiterhin verbunden.
Herr Poplutz, wie sind Sie mit der klassischen Musik in Berührung gekommen?
Schon als Kind bin ich zum einen mit klassischer, zum andern auch mit geistlicher Musik in Berührung gekommen. Zum Beispiel nahmen unsere Eltern uns drei Brüder ab und zu mit in klassische Konzerte im Sauerland-Theater und von klein auf mit in die Kirche. Mit etwa 7 Jahren bekam ich dann ersten Klavierunterricht und begann, im Kinderchor von Gerd Schüttler zu singen, später auch in seinem Jugend- und Kammerchor.
Das Singen begleitet Sie also schon von klein auf, trotzdem haben Sie zuerst auf Lehramt studiert. Wie kam es dazu, dass Sie sich dann ganz der Musik gewidmet haben?
Musik habe ich schon immer gern gemacht. Ich habe aber nicht geglaubt, dass mein Singen auch mein Beruf werden könnte. Mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, konnte ich mir aber gut vorstellen und so wollte ich eben Musiklehrer werden. Ich selber hatte engagierte Musiklehrer am Laurentianum und am Mariengymnasium kennengelernt und konnte so auch in Musicals oder der Schulband singen. Dieses Engagement wollte ich gern weitergeben.
Inzwischen wohnen Sie in Frankfurt, reisen aber zu Konzerten um die ganze Welt. Gab es ein besonders aufregendes Ziel? Tatsächlich haben mich Konzertreisen schon nach Mexiko und Singapur geführt, auch konnte ich nach Namibia, Botswana, Südafrika und Shanghai reisen; das waren natürlich sehr besondere, exotische Ziele und es blieb auch immer etwas Zeit und Gelegenheit, einen Eindruck der Gegend zu bekommen, was natürlich zusätzlich bereichernd war. Ich freue mich aber auch, dass ich in Deutschland immer wieder neue kleinere und größere Städte kennenlerne und in anderen erneut zu Gast sein darf. Im Hamburger Michel oder der Elbphilharmonie etwa, der Dresdner Frauenkirche, der Leipziger Thomaskirche, im Berliner Konzerthaus oder im Speyerer Dom. In Polen bin ich öfter in Danzig und Breslau eingeladen, in der Schweiz regelmäßig in St. Gallen, Basel und Zürich; gerade erst war ich in Spanien in Bilbao, Vic und Barcelona. Wenn ich irgendwo zum Singen zu Gast bin, nehme ich mir möglichst Zeit zum Nachlesen über den Ort und zum Spazieren. Ehrlich gesagt bin ich eigentlich überall gern, es gibt doch überall Schönes zu entdecken!
Was lieben Sie an Ihrem Beruf bzw. Ihrer Berufung am meisten? Dass ich mit dem, was mir Freude macht und was mich erfüllt, mein Geld verdienen darf, dass ich damit zusätzlich an
schöne Orte reisen darf, an denen ich besondere Kirchen und Stätten besuchen kann, dass ich eigentlich immer mit freundlichen, interessanten und interessierten Menschen arbeiten kann und dass ich so viel von Zuversicht und Gottvertrauen singen darf – all das dank schöner Musik.
Was bedeutet es für Sie, vor Publikum zu singen?
Es bedeutet, auch nach inzwischen etlichen Jahren immer wieder große Aufregung und Spannung vor dem Konzert, aber auch Freude und Dankbarkeit, wenn es dann gelungen ist, wenn es Kontakt gab zum Publikum und wenn ich das Gefühl habe, dass ich meine Botschaft oder meine Rolle übermitteln konnte und die Leute zufrieden oder gar glücklich scheinen.
Haben Sie ein Lieblingswerk oder Lieblingskomponisten?
Eigentlich singe ich alles, was ich singen darf, ausgesprochen gern! Das können Lieder der Romantik von Schubert oder Schumann sein oder biblische Texte von Schütz, Monteverdi, Bach oder Mendelssohn. Sehr gern singe ich die Rolle eines der vier Evangelisten in den Passionen oder in den Weihnachtsoratorien verschiedener Komponisten. Manche Werke wiederholen sich öfter, Händels Messias habe ich zum Beispiel inzwischen an die 75-mal gesungen, aber erstaunlicherweise habe ich auch immer wieder neue Werke zu lernen, was damit zusammenhängt, dass so viele Werke von Komponisten aus der Barockzeit noch in den Archiven der Bibliotheken schlummern, die nach und nach ausgegraben, aufgeführt und aufgenommen werden. Das ist einfach toll!
Im Oktober haben Sie ein Benefizkonzert in der Propsteikirche Arnsberg gegeben. Was bedeutet es für Sie, in der alten Heimat zu singen?
Das bedeutet mir sehr viel! Ich habe in der alten Heimat und insbesondere auch in und rund um die Propsteikirche sehr glückliche Zeiten verbringen dürfen. Und so kehre ich bis heute immer wieder sehr gern zurück. Beim Konzert Anfang Oktober war es für mich sehr besonders, nach fünf Jahren dort wieder einmal ein ganzes Programm zu singen, und ich habe mich sehr gefreut, unter den zahlreichen Menschen doch einige bekannte Gesichter zu entdecken.
Gibt es etwas, was Sie am Sauerland, an Arnsberg vielleicht sogar vermissen? Gibt es hier Lieblingsorte?
Die vertraute Umgebung und damit auch die Menschen dort, die schöne Altstadt, viel Wald und die Ruhr, das Osterfeuer und das Schützenfest, oft auch einfach die Stille im Eichholz. Und ich mag es, dass man sich kennt in der Stadt – das ist in Frankfurt natürlich nicht so. Wer weiß, vielleicht kehre ich eines Tages doch zurück hierher?!
Ehrlich gesagt bin ich eigentlich überall gern, es gibt doch überall Schönes zu entdecken!
Warum weggehen, wenn es auch hier geht?
Jedes Jahr ist die Ausbildung ein Thema, das viele junge Menschen im Sauerland beschäftigt. Mit der Entscheidung für eine Ausbildung, ein Studium oder ein duales Studium legen sie einen ersten wichtigen Grundstein für ihre berufliche Laufbahn. Oft wollen die jungen Erwachsenen nach der Schule erstmal die Welt sehen und neue Erfahrungen sammeln oder es zieht sie in die großen Städte, weil es dort viele verschiedene Berufsfelder gibt. Doch warum soll man weggehen, wenn das alles auch hier geht? HEIMATLIEBEReporter Jakob Kaiser aus Westenfeld absolviert gerade selbst ein duales Studium in der Warsteiner Werbeagentur Mues und Schrewe. Mit der Vorstellung verschiedener Ausbildungsberufe zeigt der 19-Jährige, dass auch die Heimat interessante Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten hat.
Ich mag es, dass ich viel mit Menschen in Kontakt bin.“
Julia UllmannDuales Studium zur Industriekauffrau Schulte Home GmbH & Co. KG
Julia macht ein duales Studium bei Schulte Home GmbH & Co. KG in Sundern zur Industriekauffrau. Innerhalb von 3 ½ Jahren kann sie so eine Ausbildung und einen Bachelor machen und sammelt zusätzlich zum Studium schon Berufserfahrung. Sie kümmert sich darum, dass die Kommunikation zwischen den Speditionen und dem Unternehmen reibungslos funktioniert. Dadurch, dass die Aufgaben immer sehr verschieden sind, war es für die duale Studentin zu Beginn herausfordernd, wie man die Aufgaben priorisiert und wo man die nötigen Informationen erhält. Allerdings birgt die Abwechslung für sie auch einen großen Vorteil. Julia mag es zum Beispiel sehr, dass sie durch die verschiedenen Arbeitsaufgaben viel mit Menschen in Kontakt ist und so immer wieder neue Kolleg:innen kennenlernt.
Timo war schon immer fasziniert von Holz und nach dem Praktikum in einer Tischlerei war ihm dann klar, dass er eine Ausbildung zum Tischler machen möchte. Die Vielseitigkeit und Abwechslung machen den Beruf für ihn so besonders. Außerdem lernt man hier etwas fürs Leben und man sieht am Ende jedes Tages, was man geschafft hat, so der angehende Tischler. Ein normaler Arbeitstag beginnt für Timo um 7 Uhr. In einem kurzen Briefing werden die Aufgaben des Tages geklärt und danach geht es dann richtig los. Zu seinen Lieblingsaufgaben zählt Timo die verschiedenen Varianten der Türenmontage und das präzise Arbeiten beim Möbelbau. Das genaue Einhalten von Maßen und die nötige Präzision fordern den jungen Handwerker oft heraus, aber bereiten ihm auch sehr viel Spaß.
Am Ende des Tages sieht man, was man geschafft hat.
Timo Fillinger, Balve
Ich kann das Wissen aus den Vorlesungen im Arbeitsalltag einbringen.
Johannes Berghoff-Wrede
Johannes absolviert sein duales Studium bei der Brauerei C. & A. Veltins. Sein Interesse an kaufmännischen und industriellen Strukturen wollte er während des Studiums direkt mit Praxiserfahrungen kombinieren und er hat deswegen ein duales Studium gewählt. Der Studiengang ist für ihn ein sehr guter Grundstein für die spätere Berufslaufbahn. In der Brauerei durchläuft er gerade die verschiedenen Abteilungen und lernt das Unternehmen mit all seinen Facetten kennen. Das gefällt Johannes besonders gut, weil er durch die unterschiedlichen Aufgaben in allen Bereichen lernen kann. Der Kontakt zu Kunden und den anderen Mitarbeitern ist für ihn ein Highlight im Arbeitsalltag. Die Vorlesungen an der Fachhochschule, besonders am Samstag, sind für den Studenten eine besondere Herausforderung in seinem Berufsleben. Das neue Wissen aus diesen Vorlesungen dann im Arbeitsalltag einzubringen, macht ihm wiederum viel Spaß.
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Achtsame Berührung ist Friedensarbeit
Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich.
Lukas Hauhoff, Westenfeld
Lukas ist dem Beruf durch die Ferienarbeit nähergekommen und hat sich nach den positiven Erfahrungen dazu entschlossen, sich zu bewerben. Der typische Arbeitstag beginnt morgens mit dem Beladen des Bullis und der anschließenden Fahrt zur Baustelle. Dort angekommen gibt es eine kleine Einweisung und dann geht es an die Arbeit. Diese sieht oft ganz unterschiedlich aus. Manchmal fallen nur kleine Reparaturen an und man ist schnell fertig oder man ist für einen längeren Zeitraum an einer Baustelle beschäftigt. Für Lukas ist die abwechslungsreiche Arbeit mit ihren täglichen neuen Herausforderungen ein großer Pluspunkt an seinem Beruf. Besonders wenn man dazugelernt hat und am Ende des Tages sieht, was man Neues eingebaut hat, kann man auf ein erfolgreiches Tagwerk zurückschauen.
Text: Jakob Kaiser
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der Sauerländer an sich ist ja eigentlich kein Knieperkopp. Aber verkommen lässt er trotzdem nix. Früher wurde mit dem Badewasser noch das Auto gewaschen und die löchrige Feinripp-Unterbuchse ließ sich wunderbar als Spüllappen verwenden. Heute würde man nachhaltig dazu sagen, damals war man sparsam. Und das ist immer noch so, nicht nur in Zeiten von Energiekrise und Inflation.
Der Sauerländer hält die Pinunsen zusammen und prahlt nicht damit. Warum sollte er auch? Lokalmatador ist nicht, wer das dickste Bankkonto hat, sondern wer es nach diversen Bierchen noch schafft, die aufgemalte Fliege im Kneipenklo-Pissoir zu treffen. Zum Beispiel bei der jährlichen Sparkasten-Leerung, wo das mühsam Ersparte direkt in Flüssiges umgewandelt wird. Da kommt fast so etwas wie Freibier-Feeling auf! Selbst der Lauschöpper drückt sich nicht vor der Runde, obwohl er sich sonst immer verpieselt, wenn er dran ist. Dieser unbeliebte Zeitgenosse ist zwar geizig, aber tierlieb: Er hält den seltenen Goldesel im Keller und hat immer einen Igel in der Tasche.
Der Unterschied zwischen Geiz und Sparsamkeit ist dem Sauerländer sehr wohl bekannt. Sein Motto: Wer feste arbeitet, der darf auch Feste feiern. Reich an Freunden und Gesundheit macht er sich Spasss für ne Mark und braucht kein Managergehalt, um sein Leben zu managen. Denn dass finanzieller Erfolg ohnehin reine Glückssache ist, erkennt man schließlich immer wieder am dümmsten Bauern, der die dicksten Kartoffeln erntet, woll?
Herausgeber: Mues + Schrewe GmbH Kreisstraße 118 · 59581 Warstein facebook.com/HeimatliebeArnsbergSundern www.heimatliebe-magazin.de
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Redaktion: Julia Bankstahl, Beatrix Collins, Simon Engels, Jakob Kaiser, Laura Kappen, Carina Middel, Jochem Ottersbach, Gisbert Scheffer, Denise Weber Sauerland-Teil: Carmen Ahlers, Rolf Hermann, Julia Kleinsorge, Rouven Soyka
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Fotos: Julia Bankstahl, Dachverband Kultur Sundern e.V., B. Eisel, Jakob Kaiser, Laura Kappen, Ralf Litera, Jochem Ottersbach, Claus Puteanus, Sauerlandtourismus, Schulte Home GmbH, Spielwerk Arnsberg, TeeGschwender, Adobe Stock, TV Neheim, Brauerei C. & A. Veltins, Denise Weber Sauerland-Teil: Björn Lülf, Stephan Peters, Dietmar Reker, Steffi Rost, WintersportArena Sauerland
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