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Abwarten und Tee trinken
Abwarten und Tee
trinken Wie Tee die Hände und die Herzen wärmt
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Wenn Stricksocken, Wolldecken und Kastanienmännchen in unseren Alltag Einzug halten, beginnt für viele die Tee-Saison. In diesem Winter, der für Energiesparer wohl kälter und dunkler wird als andere zuvor, vielleicht umso mehr. Denn Tee kann wirklich viel. Kaum ein anderes Getränk ist älter und zugleich aktueller, keines vielseitiger. Tee kann wärmen und erfrischen, wach machen und entspannen, trösten, mitunter heilen und auf alle Fälle zum Genuss verführen. Tee macht glücklich, findet Nicole Dittrich, die den TeeGschwendner-Laden in der Neheimer Apothekerstraße führt, und sie erklärt, warum der Trend ganz klar in Richtung des Traditionsgetränks zeigt.



Camelia sinensis: Die Teepflanze wird vor allem in
China, auch in Indien und Afrika angebaut. Früchte-, Rooibos-, Kräutertee – auch außerhalb des klassischen Teeangebots ist die Sortenvielfalt enorm. „Wer selbst auf sich achtet, sollte Tee trinken“, meint Nicole Dittrich. ▼



Schon in der Zeit vor Christus wurde in China Tee zubereitet. Hierzulande verstehen wir unter Tee heute ein Heißgetränk, das durch Aufguss aus Blättern, Blüten, Stängeln, Rinden oder auch Wurzeln verschiedenster Pflanzen entsteht – und denken oft erst mal an Kräuter-, Früchte- und Gewürztees. Im engeren Sinne meint Tee das Aufgussgetränk, das aus den Blättern und Knospen der Teepflanzen, Camelia sinensis und Camelia assamica, zubereitet wird: Grüner, schwarzer, weißer Tee – von Sencha über Assam bis Ceylon und Darjeeling, verschiedenste Sorten und zahlreiche Anbaugebiete, vor allem in China und Indien, laden Gourmets heute ein, sich durch die Vielfalt zu testen: von herb über malzig bis zu blumig reicht sein Geschmack.

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Aufgrund des Teeins, das molekular mit dem Coffein identisch ist, lässt sich Tee in seiner Wirkung mit Kaffee vergleichen, wobei er die stimulierende Wirkung langsamer entfaltet und länger behält. „Kaffee regt auf, Tee regt an“, wirbt Nicole Dittrich und nimmt einen dampfenden Schluck aus der Glastasse vor sich. Eine Kanne hat sie immer aufgesetzt. Morgens kocht sie Grün- oder Schwarztee, am Abend eher Kräuter oder Rooibos.
Vom Traditions- zum In-Getränk
Die studierte Theologin ist während langer Diskussionsabende mit Kommilitonen zum Tee gekommen. Und aus Liebe zu dem Heißgetränk beruflich zur „Teeologin“ geworden. Dass der Trend heute deutschlandweit steigt, wundert sie nicht. Laut aktuellem Teereport des Deutschen Tee & Kräutertee Verbands haben die Menschen hier 2021 so viel Tee getrunken wie noch nie zuvor. Das Bewusstsein für Gesundheit und Nachhaltigkeit ist gestiegen. Die Menschen legen mehr Wert auf natürliche und hochwertige Nahrungs- und Genussmittel. „Wer selbst auf sich achtet, sollte Tee trinken“, meint Dittrich. Als Slowfood entschleunigt und entspannt er. Und passt zu jeder Gelegenheit. Zum Nachmittagsgebäck mit der Familie, ins Kunden-Meeting und zum Filmeabend mit Freunden. Die Sortenvielfalt ist enorm. Ab September steigt in ihrem Laden die Nachfrage nach Herbsttees. Viele Menschen suchen in der Erkältungszeit besondere Kräutermischungen, Ingwer, Salbei oder Lindenblüte. Wenn es draußen kälter wird, werden die Tees tendenziell dunkler und würziger. Chais passen gut in die Weihnachtszeit. Neben ihrem Lieblingstee, dem grünen Japan Sencha, mag Nicole Dittrich in dieser Zeit besonders gerne Rooibos, der aus Afrika stammt.

Kreative Tee-Küche
Damit Tees ihr volles Aroma entwickeln können, braucht es keine aufwendige Zeremonie. „Das Wichtigste: Tee braucht Platz, um sich zu entfalten. Am besten lose in der Kanne ziehen lassen und dann durch ein Bechersieb in eine Aufgusskanne gießen. Empfohlene Wassertemperatur und Ziehzeit beachten. Und: Das Wasser sollte nicht zu hart sein.“ Eher kräftig oder mild dosiert? Dazu Milch oder Zitrone, mit Zucker, Honig oder Kandis verfeinert? Die Fachfrau rät grundsätzlich zum Ausprobieren: „Erlaubt ist, was gefällt.“ Diesem Ratschlag kommt sie selbst gerne nach: „Es macht mir Spaß, zu experimentieren, selbst Tees aus Grundzutaten wie Kräutern oder getrockneten Früchten zu mischen, damit zu kochen und zu backen. Am liebsten koche ich mit Matcha“, berichtet die Expertin. Abwarten und Tee trinken? Unter diesen Umständen vielleicht gar keine so schlechte Idee.
Text: Carina Middel, Fotos: (u.a.) Laura Kappen
Weihnachtliche Matcha-Plätzchen
Zutaten
300 g Mehl 1/2 Pck. Backpulver 5 TL Matcha-Pulver 1 Prise Salz 100 g Zucker 1 Pck. Vanillezucker 200 g Butter 1 Ei 1. Zutaten vermischen; Butter und Ei dazugeben und zu homogenem Teig kneten. 2. Teig in Frischhaltefolie einwickeln und mindestens für eine halbe Stunde in den Kühlschrank geben. 3. Backofen auf 110°C (Umluft) vorheizen. Teig ausrollen, Plätzchen mit beliebigen Förmchen ausstechen und ca. 15 – 20 Min. backen. 4. Zum Schluss mit Matcha-Pulver bestäuben oder mit Puderzucker „beschneien“.
Hähnchencurry mit Rooibostee
Zutaten
600 g Hähnchenbrustfilet 2 Zwiebeln 1 Tomate 1 grüne Paprika 20 g kandierter Ingwer 1 gr. Dose Ananasringe 4 EL ÖL zum Braten 1 TL Currypulver (gehäuft) 2 Knoblauchzehen 1 EL Rooibostee natur 1 TL Hühnerbrühe Salz, Pfeffer Kerbelblättchen zum Garnieren 1. Hähnchenbrustfilet abbrausen, abtupfen und in Streifen schneiden. 2. Zwiebeln abziehen, halbieren und in Scheiben schneiden. 3. Tomate einritzen, überbrühen, häuten, entkernen und in kleine Würfel schneiden. 4. Paprika putzen, abbrausen und würfeln. Ingwer fein hacken. Ananas abtropfen lassen, in Stücke schneiden, Saft auffangen. 5. 3 EL Öl löffelweise in einer Pfanne erhitzen. Das Fleisch portionsweise darin unter Rühren anbraten und herausnehmen. 6. Das restliche Öl in der Pfanne erhitzen. Zwiebeln, Ingwer, Curry und Paprika darin ca. 5 Minuten dünsten. Knoblauchzehen abziehen und die letzten Minuten dazupressen. 7. Rooibostee nach Packungsanweisung zubereiten und 200 ml abmessen. 8. Brühe darin auflösen und mit Hähnchenfleisch, Tomaten, Ananasstücken und 200 ml -saft zum Gemüse geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und ca. 5 Minuten köcheln lassen. 9. Hähnchencurry abschmecken und nach Wunsch mit Kerbelblättchen garnieren.

Der Pro-Kopf-Konsum von Schwarz-, Grün-, Kräuter- und Früchtetee lag 2021 in Deutschland bei 71,5 Litern.

Matchakekse Gut für Körper und Geist: Rosmarintee

Hähnchencurry


GebrannteMandelKirschpunsch
Zutaten
400 ml Früchtetee 300 ml Sauerkirschnektar 100 ml Traubensaft rot 1 Zimtstange 1 Sternanis 2 EL Vanillezucker 3 EL Amaretto (oder antialkoholisch: Mandelsirup) 1/2 Glas Sauerkirschen Honig nach Belieben 1 Orange zum Garnieren
1. 15 g Tee auf 400 ml kochendes Wasser geben, 10 Min. ziehen lassen. 2. Kirsch- und Traubensaft mit Zimtstange und Sternanis in einem Topf langsam erhitzen, aber nicht kochen lassen. Vanillezucker und Honig nach Geschmack zugeben. 3. Tee dazugeben. Verrühren und nochmals abschmecken. 4. Kirschen abtropfen lassen. In einen kleinen Topf geben, mit 3 EL Mandelsirup mischen und leicht erwärmen. 5. In jede Tasse einige der Kirschen geben. Den Punsch nochmals gut verrühren und auf die Gläser verteilen. Mit Orangenscheiben garnieren.

