Unkraut vergeht nicht!
Ein Loblied auf Bärlauch, Löwenzahn und Co.
TEXT: ELISABETH VOLLMER
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etzt im Frühling grünt und sprießt es überall. Doch viele Gartenbesitzer sind nicht über jedes Grün erfreut. Was oft nicht so gut gefällt sind Wildkräuter, denn sie sind robust und anspruchslos und finden so überall ein Plätzchen zum gedeihen. „Unkraut“ werden sie auch beschimpft, denn durch ihr häufig eher unscheinbares Aussehen und den unkontrollierten Wuchs stören sie in so manchem Blumenbeet. Aber gerade weil sie bislang noch nicht kultiviert wurden, enthalten sie noch das ganze Spektrum an Vitalstoffen, also Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, aber auch Chlorophyll und andere sekundäre Pflanzenstoffe mit krebshemmendem und antioxidativem Potential.
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Löwenzahn, Gänseblümchen, Brennnesseln, Vogelmiere, Giersch, Schafgarbe, Bärlauch und Co. finden sich nicht nur in den heimischen Blumenbeeten; im Wald, auf den Frühlingswiesen und oft einfach am Wegesrand gedeihen die leckersten Wildkräuter. Bei einem Spaziergang im Grünen können Sie sich also direkt für Salate, Smoothies oder grüne Suppen mit den aromatischen „Unkräutern“ eindecken. Die wichtigste Grundregel beim Sammeln von Wildkräutern ist allerdings: Nur Pflanzen sammeln, die man auch wirklich bestimmen kann! Dabei helfen ein Bestimmungsbuch oder, noch praktischer, eine App fürs Smartphone. Ist man sich trotzdem nicht sicher, lässt man das Wildkraut lieber stehen. Sehr unterhaltsam und lehr-
reich sind übrigens auch geführte Kräutersammlungen, wo man von Experten wertvolle Tipps bekommen kann. Es versteht sich sicherlich von selbst, dass man nicht am Rande vielbefahrener Straßen Kräuter ernten sollte, ebenso nicht am Rand von bewirtschafteten Feldern, da hier evtl. mit Pflanzenschutzmitteln gespritzt wurde. Man pflückt am besten nur die oberen Triebspitzen und die jungen Blätter, da diese noch zart sind und weniger Bitterstoffe enthalten. Wildkräuter kann man das ganze Jahr über ernten, sie sind allerdings saisonal unterschiedlich. Während jetzt im Frühling die Zeit für zarte Blätter und Blüten ist, sind es im Sommer und Herbst eher die Samen und Früchte und im Winter