marie 62/ Juli August 2021

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Mittendrin in V

Die Zukunft der Arbeit 4 Stunden Tag? 6 Urlaubswochen? Homeoffice als Normalzustand? Wie sieht eine Arbeitskultur im 21. Jahrhundert aus und wohin werden wir uns weiterentwickeln? Diesen Fragen will „Die Schaffarei“ der Arbeiterkammer nachgehen: mit einem gesellschaftspolitischen Think Tank, dem digitalen Campus und einer partizipativen Herangehensweise.

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GEGENPOSITION

Text: Daniel Furxer Fotos: Daniel Furxer, Schafferei

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as Thema „Arbeit“ und wo der Mensch im Arbeitsprozess verortet ist, ist ein zentrales Anliegen in der heutigen Zeit. Wie ist Arbeit verteilt und wie leben wir, um ein gutes Leben bewerkstelligen zu können? „Menschen arbeiten, um zu leben. Ob sich hieraus ein Widerspruch ergibt, hängt davon ab, wie viel Autonomie man ihnen am Arbeitsplatz einräumt, ihr Leben und Arbeiten zu verbinden“, sagt Eva King, Geschäftsführerin der Schaffarei und des Digital Campus. „Unsere Kinder erleben Arbeit anders, als wir sie vor 20 Jahren erlebt haben. Arbeit ist einem ständigen Wandel unterworfen. Arbeitskultur ist ein Spiegelbild gesamtgesellschaftlicher und kultureller Prozesse.“ 2018 und 2019 startete die Schaffarei als Sommerfestival mit Musik und Symposien zur Arbeitskultur. „Dieses temporäre Event haben wir in einen ganzjährigen Betrieb umgewandelt. Was beim Festival groß und kompakt war, wollen wir nun permanent in kleinen Formaten anbieten.“ Bei der Schaffarei geht es um Inspiration, Innovation und Reflexion. Wo will ich beruflich hin und wer oder was liefert die Inspiration hierzu? Bei dem Schaffarei-Format „Lunch mit meinem Traumberuf “ kann man sich seinen Traumberuf vor Augen holen und mit einer Vorarl­berger Persönlichkeit, die dieses Ziel schon erreicht hat, auf ein Mittagessen gehen. „Wenn ich zum Beispiel Filmregisseur werden möchte, kann ich ein Mittagessen mit Reinhold Bilgeri vereinbaren. Berufe, die scheinbar in Vorarlberg schwer zu realisieren sind, können so in Greifweite kommen“, bekräftigt King. Ein zweites Beispiel ist die Veranstaltung „Gegenposition“. Eine Pro- und eine Kontra-Rednerin treten gegeneinander an und haben zuerst zehn, dann fünf und schlussendlich in einer dritten Runde drei Minuten Zeit, um ihre Position darzulegen. Es geht hier bewusst um eine Zuspitzung und einen Schlagabtausch der besseren Argumente. Die „Schaffarei“ ist im ehemaligen Jugendhaus „Graf Hugo“ in Feldkirch untergebracht. Die Villa wurde behutsam renoviert und beherbergt nun Büro- und Schulungsräume für den digitalen Campus und ein Restaurant mit Café im Erdgeschoss. Auch ein Nachtclub im ehemaligen Musikkeller ist in Planung. „Wir wollen den Menschen einen niederschwelligen Zugang zu unserem Haus ermöglichen. Hier kann man sich treffen– auch ohne konsumieren zu müssen – sich austauschen und über neue Formen der Arbeit diskutieren“, so King.

LUNCH MIT MEINEM TRAUMBERUF

Die Schaffarei lädt zur offiziellen Eröffnung vom 9.-11. September ein


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