LANDxSTADT Sommer Edition 2022

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TIZE.CH

EINE STORY VON TIZE.CH: JUNG, FRECH UND DYNAMISCH

MOBBING – DÄMON DER GESELLSCHAFT

Leider kann man es überall antreffen: In der Schule, in Freundesgruppen, am Arbeitsplatz oder im Internet. Mobbing ist überall weit verbreitet und viele berichten von eigenen Erfahrungen. In der Schweiz wird etwa jedes fünfte Kind gemobbt, bei Erwachsenen in der Schweiz werden laut einer Studie* ungefähr 35 Prozent, zum Beispiel am Arbeitsplatz oder in Chats und sozialen Netzwerken gemobbt. Doch wie passiert das und vor allem wie geht man als Mobbingopfer damit um? Text: Enya Egloff Bilder: istock (* Bündnis gegen Cybermobbing e.V.)

2013 hat die Audencia Nantes School of Management eine Studie durchgeführt, aus der hervorgeht, in welchen Teilen der Welt Mobbing eher akzeptiert wird. Dafür wurden in Südasien (Indien), im angelsächsischen Raum (England, USA, Australien), im konfuzianischen Asien (Singapur, Taiwan, Hong Kong), in Lateinamerika (Kolumbien, Argentinien, Mexiko), Afrika (Nigeria) und Osteuropa (Griechenland, Polen, Ungarn) jeweils 1´500 ehemalige NBA-Studenten über die Schikane befragt. Tatsächlich ergab die Studie, dass je hierarchischer das Land, desto eher wird Mobbing toleriert. Man begründet dies mit der Vermutung, dass der Respekt für Hierarchie und Loyalität gegenüber dem Vorgesetzten an erster Stelle steht. Mit den heutigen Medien sind die Fälle von Cybermobbing stark angestiegen. Heute ist es die häufigste Form. Cybermobbing: - Verbreiten von Falschinformationen - Hochladen von peinlichen, freizügigen und pornografischen Bildern - Erstellen von beleidigenden Fake-Profilen - Beschimpfen, Bedrohen und Belästigen via Messenger - Gründen von Hassgruppen gegen eine bestimmte Person Kinder und Jugendliche sind am meisten betroffen. Cybermobbing findet seinen Ursprung meist in der Schule und wird oft von bekannten oder nahestehenden Leuten betrieben. Laut der schweizerischen Kriminalprävention sei Cybermobbing immer an einen

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Mangel an Sozial- und Medienkompetenz geknüpft. Die Täter:innen steigen innerhalb der eigenen Gruppe auf, in dem sie andere blossstellen. Viele sind sich dabei nicht bewusst, dass Mobbing auch online strafbar ist. Folgen von Mobbing Die Folgen sind von Person zu Person anders. Fest steht aber, dass es kaum ein Opfer gibt, das keine psychischen und/oder körperlichen Schäden davonträgt. Einige haben Schlafprobleme, ständige Kopfschmerzen oder entwickeln eine Essstörung. Andere leiden irgendwann unter Depressionen, einer posttraumatischen Belastungsstörung oder anderen psychischen Krankheiten. Eine posttraumatische Belastungsstörung ist wie ein Schutzmechanismus des Gehirns. Sobald es das Erlebte nicht mehr richtig verarbeiten kann, sucht das Unterbewusstsein eine Lösung, damit das Selbe nicht wieder passieren kann.


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