Auserlesene Pralinen, Bean-toBar Schokoladen und Handwerkskunst
«Es ist nicht gleichgültig, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten»
Robert Lerch
Liebe Leserin, lieber Leser
Genuss bedeutet Aufmerksamkeit. Wer sich in Genuss übt, hebt nicht nur seine Stimmung, sondern tut auch etwas Gutes für Körper und Seele. Momente des Geniessens helfen, sich vor Stress im Alltag zu schützen. In einer Welt, die sich immer schneller dreht, werden Genussmomente zum Luxus. Denn Genuss braucht nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch Zeit. Dabei kann die eigene Geschmackswahrnehmung durch Genussübungen trainiert werden, indem Sie den Geschmack eines Lebensmittels beschreiben lernen.
Tauchen Sie ein in das Universum voller Düfte, Geschmäcker und Sinnesmomente – in die Welt der Schokolade.
«Der Geruch nach frischem Brot zieht mich heute noch magisch an», erzählt uns Peter Kasimow, der erste geprüfte Brotsommelier der Schweiz. Er weiss, warum die Auswahl
des richtigen Korns so wichtig ist. Vollkorn zum Beispiel bietet mehr Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien, was für eine gute Gesundheit förderlich ist. Unsere Brot und Schoggi Story lässt nicht nur Kinderaugen leuchten, sondern ist die perfekte Kombination aus süss und herzhaft, die sofort ein wohliges Gefühl vermittelt.
Nachhaltigkeit ist bei Nala Chocolatière nicht nur Modebegriff. «Wir produzieren so wenig Abfall wie möglich und setzen bei der Holz- und Karton-Verpackung auf Schweizer Hersteller», erzählt Shireen von Schulthess. Der Haupthebel in Sachen Umweltschutz sei aber der bolivianische Wildkakao Criollo Amazonico. «Er wird nicht auf einer Plantage, sondern wild geerntet. Das ist für die Natur viel schonender.»
Bei den kreativen Pairings, welche wir für Sie
exklusiv in Szene gesetzt haben, treffen edle Schokoladen auf exotische Gewürze, womit eine Geschmacksexplosion entsteht, die alle Sinne anspricht. Die würzige Wärme von Kurkuma verleiht Schokolade eine überraschend aromatische Note, während Pralinen mit Pfeffer oder Fleur de Sel das Spiel von Süssse und Würze perfektionieren. Truffes mit Lavendel, Pralinen mit feinen Tee-Nuancen oder Mango entführen in neue Genusswelten.
Im Choco Guide entdecken Sie exklusive Kreationen voller Geschmack, Handwerkskunst und Raffinesse, preisgekrönte Klassiker und auserlesene Spezialitäten aus den sieben Regionen der Schweiz. Viel Vergnügen beim Riechen, Schmecken und Degustieren!
We love chocolate!
Herzlichst, Katja Bopp, Chefredaktorin
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6 Markt-Tipps
Dubai Schokolade & Heisse Schoggi
10 Schoggi & Brot
Kombination aus süss & herzhaft
16 Brot-Sommelier
Peter Kasimow über gutes Brot
18 Buch-Tipps
Süsses, Donna Hay & Schokolade
20 Der Schokoladengiesser
Genusszeremoniell am Königshof
24 Felchlin Couverturen
Nachhaltigkeit als süsse Leidenschaft
26 Nobile Cioccolato
Nachfolgelösung und neuer Standort
28 Nala Chocolatière
Fast alles neu bei der Schoggi-Königin
32 Schweizer Röstmeisterin
IMPRESSUM Inhalt
Sofia Heuri von Kaffeemacher
34 Mocca Genuss
Schokolade und Kaffee
40 Confiserie Honold
120 Jahre Tradition und Innovation
42 Michel Erpen
«Schoggi ist mein Ding»
46 Loveon
Natur trifft Genuss
48 Schöne Dinge
Chocolate & Design
50 Chocolate Pairings
Edle Schokolade & exotische Gewürze
58 Nachhaltigkeit
Tipps für den Alltag
62 Events
Genuss-Events
64 Region Zürich
Tradition & Innovation
68 Region Mittelland
Bean-to-Bar & Jubiläum
70 Region Nordwestschweiz Vielseitigkeit
72 Region Ostschweiz Berge & Tourismus
76 Region Zentralschweiz Schoggiexperten & Schutzengeli
Vertrieb Kiosk, Abos, Partner, Events, Verlag, Onlineshop chocoguide.ch und Zielversand Nachdruck Auch auszugsweise, nicht gestattet.
Für unaufgefordert eingesandte Texte und Fotos übernimmt der Verlag keine Gewähr.
Titelbild Katja Bopp (Styling), Adrian Ehrbar (Foto)
Exklusive Auswahl
Die Confiserie Sprüngli ist bekannt für ihre über 185-jährige Tradition als Haut Chocolatier. In sorgfältiger Handarbeit und aus besten natürlichen Zutaten fertigen die Confiseurinnen und Confiseure in der eigenen Manufaktur seit jeher edelste Schokoladenkreationen. Neu präsentiert Sprüngli eine exklusive und liebevoll assortierte Auswahl seiner besten und beliebtesten Pralinés & Truffes in den zwei edlen Sprüngli-Hausassortiments. Mit den beiden neuen Produkten zelebriert das Familienunternehmen nicht nur seine hohe Schokoladenexpertise und Handwerkskunst, sondern auch die traditionsreiche Geschichte seines Sprüngli-Hauses am Paradeplatz. Die mit viel Liebe zum Detail gefertigten Schokoladenkreationen werden in sorgfältiger Handarbeit aus besten natürlichen Zutaten und nach streng gehüteten Rezepten in der eigenen Manufaktur in Dietikon, Zürich, frisch hergestellt. spruengli.ch
Hervorragende
Qualität
Hervorragende Rohstoffe sind der Schlüssel für herausragende Produkte. Das weiss auch Pistor, die Grosshandelspartnerin für Bäckerei- und Gastrobedarf. Darum legt sie grossen Wert darauf, ihren Kundinnen und Kunden Rohstoffe in bester Qualität anzubieten. Das Angebot überzeugt: Allein bei Couverturen führt Pistor weit über hundert verschiedene Artikel im Sortiment. Der Kakaoanteil der verschiedenen Couverturen bewegt sich zwischen 28 und 83 Prozent mit unterschiedlichem Kakaobutteranteil, der für die spezielle Fliessfähigkeit sorgt. Erhältlich sind die Produkte aller namhaften Marken von Felchlin über Carma, Callebaut, Aeschbach, Lindt, Valrhona bis Villars. Neben Couverturen bietet Pistor auch bezüglich Backschokolade, Schokoladenhalbfabrikate wie Hohlkugeln und Schokoladenschalen, sowie Confiseriemassen, Glasuren und Füllungen eine grosse Sortimentsvielfalt, die keine Wünsche offen lässt. pistor.ch/shop
Dubai Schokolade
Seit Monaten kursiert ein neuer Food-Hype durch die sozialen Medien: Die Dubai-Schokolade. Die voluminöse Schokolade besticht durch eine Füllung aus dünnen Teigfäden (auch Kadayif oder Engelshaar genannt) und einer Creme aus Pistazien. Erfunden hat sie die britisch-ägyptische Unternehmerin Sarah Hamouda (38) in Dubai. Angeblich soll sie während ihrer Schwangerschaft Lust auf ein neues Schoggi-Erlebnis gehabt haben, wie sie CNN erzählte. Bei Müller FIVE gibt es die Schokolade mit 40% Costa Rica und 65%iger Maracaibo Couverture. muellerfive.ch
Schoggi & Brot
Frisches Brot und Schokolade wecken sofort warme, sinnliche Assoziationen. Es erinnert uns an ein einfaches, aber luxuriöses Vergnügen. Der Duft von warmem, frisch gebackenem Brot zieht uns magisch an. Die knusprige Kruste und die mit Sorgfalt ausgewählten Zutaten sorgen für ein authentisches Aroma. Dazu die zartschmelzende Süsse auserlesenden Schokoladen, die perfekte Kombination aus süss und herzhaft, die sofort ein wohliges Gefühl vermittelt.
Von links oben im Uhrzeigersinn: Truffes-Brioche, Confiserie Sprüngli, spruengli.ch. Petite Plaque Noisettes Lait von der Confiserie Honold, honold.ch. Ciocrema mit Piemonteser Haselnuss von Casa Nobile, casa-nobile.ch. Petite Plaque Cornflakes von der Confiserie Honold, honold.ch. Frische Bruchschokoladen, Confiserie Sprüngli, spruengli.ch. Alle Brote von fredys.ch.
Text und Styling: Katja Bopp Bilder: Adrian Ehrbar
Die Couverturen von Felchlin:
Nachhaltigkeit als süsse Leidenschaft
Schweizer Schokolade ist weltweit für ihre herausragende Qualität bekannt, und die Max Felchlin AG trägt mit ihren edlen Couverturen stolz zu diesem Ruf bei.
«Mit Passion und Verantwortung vom Ursprung bis zum Genuss rund um die Welt»
Leitsatz der Max Felchlin AG
Doch die Couverturenherstellung bei Felchlin ist mehr als nur eine Frage des Geschmacks. In Ibach-Schwyz, wird Nachhaltigkeit in jeder Phase der Wertschöpfungskette grossgeschrieben. Von der Cacaobohne bis zum Endprodukt setzt das Unternehmen auf faire, umweltfreundliche und innovative Methoden, die sowohl den Menschen als auch der Natur zugutekommen.
Im Einklang mit der Natur
Felchlin ist ein kleiner, aber feiner Produktionsbetrieb, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Couverturen und weitere Halbfabrikate von höchster Qualität für professionelle Anwender herzustellen und dabei die Umwelt und die Gesellschaft nicht aus den Augen zu verlieren. Kunden in der Schweiz und weltweit vertrauen auf diese einzigartige Qualität. Mit einer Nachhaltigkeitsstrategie, die im Jahr 2024 aktualisiert und weiter entwickelt wurde, zeigt Felchlin ihren Weg auf, wie man Genuss und Verantwortung miteinander verbinden kann. Diese Strategie basiert auf drei Säulen:
y Mit Passion Lebensqualität gestalten
y Qualität im Einklang mit der Natur
y Partnerschaftlich zum gemeinsamen Erfolg
Direkt aus dem Ursprung
Ein Herzstück der Nachhaltigkeitsstrategie ist der direkte Einkauf des Qualitätscacaos in den Anbauländern. Dabei verzichtet Felchlin bewusst auf den Bezug von Cacaobohnen über die Rohstoffbörsen. Dieser direkte Handel ermöglicht es, die Arbeitsbedingungen und die Lebensqualität der Bauern positiv zu beeinflussen. Dank den direkten und langfristigen Partnerschaften und Preisen, die weit über dem Marktpreis liegen, kann den Cacaobauern ein faires Einkommen und Sicherheit garantiert werden. Weiter ermöglicht dies den Kooperativen auch in andere Projekte zu investieren - sei es in Schulmaterial für die Kinder, die Umstellung auf Bio-Anbau oder in Renovierungen ihrer Betriebe.
Gesundheit für alle
Seit dem Jahre 2021 engagiert sich Felchlin zudem für eine grundlegende Gesundheitsversorgung für ihre Cacaobauern und deren Familien. Das Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Startup-Unternehmen «Elucid» lanciert wurde und von Felchlin-Kunden sowie der Schweizer Plattform für nachhaltigen Kakao unter-
Cacaofrüchte von der Finca Amistad, welche im Norden von Costa Rica liegt.
100 Jahre Brändli Bombe
Die Brändli Bombe, die legendäre Kreation der familiengeführten Confiserie Brändli aus Aarau, feiert ihr 100-jähriges Jubiläum. Sie wurde 1924 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des eidgenössischen Schützenfestes in Aarau erfunden und erobert seither die Herzen von Gourmets auf der ganzen Welt.
Vieles hat sich in diesen 100 Jahren verändert. Eines aber ist gleichgeblieben, bis aufs letzte Gramm: das Rezept der Brändli Bombe. Ein Herz aus dunkler Ganache, ein Mantel aus speziellem Marzipan, umhüllt von einer mit sorgfältig gerösteten Mandelsplittern durchsetzten Couverture. 40 Millimeter Durchmesser, 40 Gramm schwer, seit Jahr und Tag. «Ein Erfolgsrezept muss man nicht ändern,», sagt Alexandra Brändli. Zusammen mit ihren Eltern, Mark und Rita Brändli, ihrem Bruder Philippe Brändli und ihrem Cousin Dominik Brändli bildet sie die Geschäftsleitung des Familienunternehmens, in vierter und fünfter Generation.
Wohl älteste SchokoladenSpezialität der Schweiz
«Wir lieben die Confiserie-Kunst und sind stolz auf die Brändli Bombe. Sie steht sinnbildlich für Qualität, Genuss und Schweizer Tradition», beschreibt Alexandra Brändli ihre Philosophie. «Seit ihrer Erfindung vor 100 Jahren durch unsere Vorfahren Ernst und Martha Brändli-Margot haben wir Millionen von Brändli Bomben nach Originalrezept hergestellt. Als eine der ältesten Schokoladenspezialitäten der Schweiz – wenn nicht sogar die älteste - hat sich die Brändli Bombe bis weit über die Schweizer Landesgrenzen einen Namen gemacht hat.»
Brändli Bomben im Buckingham Palast
Die berühmteste Liebhaberin der Brändli Bombe war die britische
Queen Elizabeth The Queen Mother, was dem Schweizer Erzbischof Dr. Bruno Bernhard Heim aus Olten zu verdanken ist. Er war von 1973 bis 1985 Nuntius, sprich päpstlicher Vertreter, in Grossbritannien und pflegte in dieser Funktion enge Kontakte zum britischen Königshaus. Zu seinem Antrittsbesuch brachte er Queen Elizabeth The Queen Mother als Geschenk Brändli Bomben mit. Sie mochte sie so sehr, dass sie sie daraufhin in den Jahren danach in den Buckingham Palace liefern liess und ihren Gästen zum königlichen Tee servierte. «Eine Ehre, die sich kaum in Worte fassen lässt.» Die Verpackung der Brändli Bombe ist ebenfalls nennenswert. Sie stammt vom Schweizer Grafikmeister Celestino Piatti, der sie exklusiv für die Brändli Bombe entworfen hatte.
Oben: Geschäftsleitung der Confiserie Brändli von links: Philippe, Dominik, Rita, Mark und Alexandra Brändli. Unten: Queen Elizabeth The Queen Mother und der Schweizer Erzbischof Dr. Heim aus Olten mit Brändli Bomben.
Tradition & Innovation 120 Jahre Honold Confiserie
Die Confiserie Honold feiert im Jahr 2025 ihr 120-jähriges Jubiläum und eröffnet just zum Jahresbeginn eine neue Filiale in Erlenbach. Altbewährt und unverändert beliebt sind derweil die kleinen Stars im Haus des Zürcher Familienunternehmens: die «Petites Plaques».
Tradition wird in der Confiserie Honold gross geschrieben. Das Unternehmen ist in vierter Generation im Besitz von Cristina de Perregaux. An Innovation mangelt es allerdings nicht, ganz im Gegenteil. Honold entwickelt sich stetig weiter und hat im April 2024 mit Fritz Wyder einen Geschäftsführer gefunden. «Er war früher Koch, besuchte die Hotelfachschule, war in leitender Funktion bei der St. Jakob Stiftung und hat eine grosse Passion für hochstehende Produk-
«Die Petites Plaques sind als Mitbringsel sehr beliebt, darüber hinaus eignen sie sich gut, um als B2B-Produkt verschickt zu werden.»
Cristina de Perregaux Firmeninhaberin Confiserie Honold
te», erklärt Cristina de Perregaux, die als Verwaltungsratspräsidentin und Inhaberin weiterhin für Strategie und Produktentwicklung verantwortlich ist.
Damit aber nicht genug der Neuerungen: Im Januar 2025, just zum 120. Geburtstag von Honold, wird in Erlenbach die sechste Filiale eröffnet. Wie in den bisherigen Läden am Zürcher Rennweg, am Zürichberg, in Küsnacht, Herrliberg und Witikon wird mit Schokoladen-
«Es Gaffee»
Geniessen Sie ein «Gaffee» mit den Tartufi Espresso Macchiato aus zartschmelzender Mandel-Gianduja und Kaffee, Bärner Momente mit der Praline N°6 Gaffee Myanmar, oder Schweizer Momente mit der Praline N°5 Kaffee mit handgeröstetem Spezialitätenkaffee aus dem Emmental. casa-nobile.ch
Schoggi ist mein Ding
Michel Erpen (48) zählt zu den kreativsten DessertKünstlern der Schweiz. Heute verwöhnt er die Gäste im Grand Resort von Bad Ragaz, begonnen hat aber alles in einem kleinen SchokoladenParadies im Kanton Aargau.
Text: Stephan Santschi
Bilder: zVg.
Michel Erpen führt im Grand Resort von Bad Ragaz, wo er seit Sommer 2023 für die Desserts von drei verschiedenen Restaurants zuständig ist, ein achtköpfiges Team.
Auf dem Fliessband rollt feine Schokolade vorbei, ab und zu darf ein Stück stibitzt werden – so sieht wohl der Traum vieler Kinder aus.
Michel Erpen hat genau dies erlebt. «Heute wäre es aufgrund der Hygienevorschriften nicht mehr erlaubt», erzählt er lachend, «doch so habe ich schon als kleiner Goof gemerkt, dass Schoggi mein Ding ist. Der Geschmack hat mich seit jeher fasziniert.» Sein Vater André war Teamleiter in der Schokoladenentwicklung von Chocolat Frey in Buchs AG. Michel ist heute Chef-
Patissier im Fünfsterne-Haus Grand Resort Bad Ragaz. Dazu später mehr. Sein Vater hat ihn in vielerlei Hinsicht inspiriert, nicht nur mit der Möglichkeit zum Gratisnaschen. Bevor er sich für die Genusswelt umschulen liess, arbeitete André Erpen als Feinmechaniker. In dieser Funktion zog es ihn in die Welt hinaus, auf Kreuzfahrtschiffen bereiste er die Kontinente. Davon zeugt ein Porträtfoto im Keller des Elternhauses, wo er auf einem Schiff posiert. «Auch ich wollte deshalb ins Ausland», erzählt Michel von
einem Wunsch, den er sich in der Zwischenzeit mehrfach erfüllt hat. Er war in den USA, Neuseeland und ebenfalls auf Weltmeeren unterwegs. Doch alles der Reihe nach.
Eindrückliches Erlebnis in Madagaskar
Michel Erpen absolvierte zunächst eine Bäcker-/Konditor-Lehre und verdiente sich anschliessend an verschiedenen Stellen die Sporen ab, unter anderem im nordamerikanischen Atlanta. Doch das sehr frühe Aufstehen behagte ihm nicht, viel-
mehr trachtete er nach der hohen Gastronomie, oder wie es Erpen formuliert: «Ich wollte Desserts machen.» Also suchte er den Einstieg in die Patisserie, begann im Hotel Widder in Zürich bei Küchenchef Markus Hänsli als Commis praktisch nochmals von unten und liess sich in vielen Kursen bei den Schokoladen-Spezialisten von Felchlin in Ibach SZ weiterbilden. Letztere bewundert er auch nach jahrelanger Zusammenarbeit: «Die Loyalität der Firma Felchlin fasziniert mich. Sie hat sich immer weiterentwickelt und ist dennoch klein und auf dem Boden geblieben. Zudem stimmt das Preisverhältnis.» In Madagaskar erlebte Erpen vor Ort, wie Felchlin die Kakaobauern unterstützt. «Ich erkannte, dass auch ein Patissier eines Fünf-Sterne-Hotels nachhaltig arbeiten kann und sah, wie der direkte Kauf der Couverture den Bauern hilft», berichtet der 48-jährige Aargauer, der Felchlin-Verkaufsleiter Erich Keller als Mentor bezeichnet: «Er hat mich gepusht, dank ihm habe ich an mich geglaubt. Ich bin nämlich sehr selbstkritisch.»
Diese Grössen haben ihn geprägt Bald zeigte sich: Michel Erpen ist ein Naturtalent, das gerne Neues ausprobiert und viel experimentiert. «In Sachen Geschmacksnerven bin ich ein Freak. Ich erkenne, was zusammenpasst.» Erpen traf auf seinen Lehr- und Wanderjahren auf Gleichgesinnte und liess sich begeistern. Von Fabian Inderbitzin beispielsweise, der alles selbst herstellt. Von Andreas Caminada, der mit lokalen Produkten hochwertig kocht. Von Hans Herzog, bei dem er in Neuseeland lernte, wie Schokolade und Wein verglichen und kombiniert werden können. Oder im Chedi in Andermatt, wo ihn Armin Egli seine Kreativität und Leidenschaft für Schokolade ausleben liess. «Überall nahm ich etwas mit.» Auf keinen Fall missen, wollte er das Schiffserlebnis des Vaters, gleich zweimal checkte er für ein halbes Jahr auf der «MV Crystal Cruise Symphony» ein. Ziele waren jeweils Süd- und
«In Sachen Geschmacksnerven bin ich ein Freak. Ich erkenne, was zusammenpasst.»
Michel Erpen
Chef-Pâtissier, Grand Resort Bad Ragaz
Mittelamerika, «jeden Tag waren wir an einem anderen Ort», erzählt Erpen. «Diese Lebenserfahrung war der Hammer, es war für mich wie eine zweite Lehre.» Mehr noch: Er entdeckte ein neues Hobby, das Langstreckenlaufen. «Auf jeder Insel konnte ich rennen.» Später nahm er an Marathons teil, in Boston, am Jungfrau-Marathon oder dem Zermatter Ultra-Marathon.
Die Ideen kommen beim Rennen
Am wohlsten fühlte er sich aber nicht auf dem Meer oder einer exotischen Insel, sondern in den Schweizer Bergen. Nirgendwo arbeitete Erpen länger als im Riffelalp Resort im Kanton Wallis auf 2222 Metern –
An Ostern 2024 präsentierte er mit der Kinsugi-Technik drei Eier aus Schokolade zu jeweils 20 Kilo.
über zehn Jahre wirkte er im FünfSterne-Hotel als Chef-Patissier. «Dort konnte ich mich entwickeln und richtig austoben.» Wenn er jeweils von seinem Wohnort Zermatt auf 1600 Metern den Berg hinauf zur Arbeit rannte, liessen die Ideen nicht lange auf sich warten. «Alles schrieb ich ins Büchlein, das ich im Spind
Choco Guide 2025
Aufregung in der Schweizer Schoggiszene: Loveon erfindet die erste Kräuterschokolade, die aphrodisierend wirkt und die Libido steigern kann. Sie ist ebenso im Umlauf wie die süsse Verführung von Laflor in der Geschenkbox, die besser schmeckt als jeder Liebesbrief. Wer eher abenteuerlustig veranlagt ist, macht sich auf die Suche nach Löwenküssen und Galaxy Confections, taucht ab in die «Crazyworld of Taucherli» oder versucht, das Marzipan-Geheimnis der Brändli Bombe zu lüften.
Etwas seriöser zu und her geht es bei Hirschy, wo der Wiler Mandelfisch zum städtischen Botschafter ernannt worden ist. Choba Choba, die erste Schweizer Schokoladenmarke, die im Besitz von Cacao-Bauern ist, macht feine Schoggi und wehrt sich gegen die Abholzung des Regenwalds im Amazonas. Wie auch immer. Auf der Schweizer Landkarte des Genusses ist für jeden Schoggi-Tiger etwas dabei.
Nala Chocolatière
Einzigartige Aroma-Kombinationen verpackt in frischem und edlem Look: Das zeichnen die Pralinen und Tafeln der Schokoladenkönigin aus. Schokolade, Gewürze, Nüsse oder Früchte werden zu einem Genusserlebnis vereint. Zum Beispiel? Die Espuma oder Drunken Yuzu Truffes.
Ausserfeldstr. 8
Rifferswil, nalachocolate.com
Honold
Ein traditionelles Produkt im Traditionshaus sind die Kirschstängeli. Der Hochstamm-Kirsch in zarter Zuckerkruste wird mit feiner Grand Cru Chakra-Lait-Schoggi (40 %) überzogen und in Kakaopulver gedreht. Unikate sind die Schattenmorellen-Kirschstängeli mit Sauerkirsch der Brennerei Humbel: Analog den kakaosortenreinen Grand-Cru-Schokoladen wird er aus einer einzigen Sorte gebrannt.
Rennweg 53, Zürich honold.ch
Merz
In Chur gibt es eine kleine Schokoladenfabrik. Merz röstet handverlesene Kakaobohnen aus der Dominikanischen Republik und Peru und verarbeitet sie zu hochwertiger Schokolade, Pralinen und aussergewöhnlichen Fantasiefiguren – zu jeder Saison ein Highlight!
Bahnhofstrasse 22, Chur merz.swiss
Müller Five
Fünf Brüder, jeder hat eine Tafelschokolade als Favoriten. Gianduja mit Haselnuss aus Bolivien, gesalzenen Erdnüssen aus Costa Rica, Mandeln und Preiselbeeren aus Ecuador, purer Schoggi aus Venezuela oder Pistazien aus Madagascar.
Bahnhofstr. 11, Näfels mueller-five.ch
Hirschy
Die Hausspezialität «Wiler Türmli» ist mit einer Gianduja verfeinert. Krokantsplitter aus Nougat Montélimar und geröstete und gehackte Kakaobohnen geben der Kreation das gewisse Etwas. Auch die Champagnertruffes oder Bierpralines sind ein Genuss.
Obere Bahnhofstr. 25, Wil hirschy.ch
Billy Bugga
Billy&Bugga Artsy Chocolates ist eine kreative Schokoladenmarke, die Tradition mit Innovation verbindet. Für die Herstellung hochwertiger Pralinen und kunstvoller Backwaren werden sorgfältig ausgewählte Produkte aus der Region verwendet, welche ein unvergessliches kulinarisches Erlebnis schaffen.
Dorfstrasse 39, 8372 Wiezikon b. Sirnach
Schwarzenberger
Der Renner sind die prämierten Rigistei mit Quitten-, Pflümliund Kirschfüllung. DIn der Spezialitätenbox geniessen Sie eine Grand-Cru-Schokolade, dragierte Mandeln, Orangettes, Caramella, Carrés de chocolat und feine Pralinés.
Die Schutzengeli sind nicht nur feine Knuspertruffes aus aromatischen Nüssen, bester Milch-Schoggi und zarter Pralinécrème, sondern vermitteln auch persönliche Botschaften: «Viel Glück!», «Bleib gesund!» oder einfach «Danke».
Schwanenplatz 7, Luzern confiserie.ch
Bebié
Die Herztropfen aus exquisitem Cognac, knuspriger Zuckerkruste und Sambirano-Couverture (68 Prozent) sind das perfekte Rezept in jeder Lebensphase. In ganz schweren Fällen wird eine Tagesdosis bis zu vier Tropfen empfohlen.
Das Festichoc findet bereits zum 19. Mal in der Stadt Versoix statt. Die familiäre und gesellige Veranstaltung am Genfersee kann kostenlos besucht werden und es kommen mehr als 30 Chocolatiers aus der gesamten Westschweiz zusammen. Verkostungen, Verkäufe, eine Ausstellung von Schokoladenskulpturen, Animationen und Essensstände sorgen für genussvolle, überraschende und schokoladige Momente! festichoc.ch
Schoggifestival ehrundredlich #4
13. APRIL 2025
Save the Date: Das Schoggifestival ehrundredlich Edition #4, organisiert von Good Chocolate Hub, findet am Wochenende vor Ostern 2025 in der Mühle Tiefenbrunnen in Zürich statt. Das Programm besteht aus einer vielseitigen Auswahl von Veranstaltungen rund um ehr- und redliche Schokolade.Es braucht die Schoggibewegung je länger, je mehr: Denn Abholzung, Klimakrise, Menschenrechtsverletzungen und zu tiefe Einkommen sind noch immer ungelöste Herausforderungen für die Menschen in den Kakaoproduktionsländern. Das Schoggifestival zeigt, wie Konsument:innen mit Neugier, Genuss, Aktionen und Freude an der Schoggi gemeinsam Verantwortung übernehmen können. schoggifestival.ch
Camille Bloch
Lösen Sie auf dem Rundgang durch die Erlebniswelt die sieben Rätsel der Goldenen Haselnuss. Degustieren Sie Ragusa mit knackigen Nüssen und feiner Praliné-Füllung oder die zarte Schoggiverführung von Torino. camillebloch.ch
Slow Food Markt
28.02. – 02.03.2025
Der grösste Schweizer Slow Food Markt in Zürich ist die perfekte Kombination aus traditioneller und innovativer Kulinarik an einem Ort. Hier bieten 100 regionale Produzent:innen ihre nachhaltig hergestellten Lebensmittel an. Das «Good Food Forum» bietet praxisorientierte Vorträge und faszinierende Workshops rund um das Thema besseres Essen – für den Geschmack, die Gesundheit und die Umwelt an. slowfoodmarkt-zuerich.ch
Schöne Dinge
Text: Katja Bopp Bilder: zVg.
Die Farbe Braun ist ein Synonym für Erdverbundenheit, Wärme und Geborgenheit. Sie erinnert an den Duft von frisch gemahlenem Kaffee, Schokolade und an das warme Gefühl von Holz. Braun ist jedoch nicht nur eine Farbe, die Sicherheit und Ruhe ausstrahlt, sie steht auch für Genuss, vor allem, wenn es um Schokolade geht.
CHOCOLATE
In vielen Kulturen wird Schokolade als Luxus betrachtet, als etwas, das man bewusst geniesst, um sich selbst zu verwöhnen. Ihre braune Farbe erinnert an die Ursprünge der Kakaobohnen, die tief in den tropischen Böden der Erde gedeihen, und verbindet somit Genuss mit der Natur. Schokolade, die in ihrer dunkelsten Form nahezu schwarz wirkt, trägt doch in den meisten Variationen einen warmen braunen Ton. Die verschiedenen Nuancen von Braun, die durch Kakao und die Zugabe von Milch oder Zucker entstehen, spiegeln die Vielfalt an Aromen wider – von bitterer Dunkelschokolade bis hin zu süsser Milchschokolade.