Erinnerungspolitik
6 Erinnerungspolitik – „Zukunft braucht Herkunft“ Für Konservative gilt seit jeher: Um lebens- und zukunftsfähig zu sein, brauchen die Menschen eine positive Bindung zu ihrer Herkunft. Zukunft braucht Herkunft!98 Deshalb bezieht auch der moderne Konservatismus seine Zukunftsorientierung aus dem Kontinuum der Geschichte. Ć [W]ir besitzen kein anderes Leben, keine andere Kraft als die Schätze der Vergangenheit, die wir lenken, assimilieren und neu schaffen müssen. Die Liebe zur Vergangenheit hat nichts mit reaktionärer Politik zu tun. Die Zerstörung der Vergangenheit ist vielleicht das größte aller Verbrechen.“ SIMONE WEIL Die Geschichte bietet uns einen natürlichen Wegweiser zu unserer Identität, einen Ankerplatz in den Stromschnellen des Wandels.99 Wer seine Vergangenheit verlöre, „würde zukunftsunfähig“, wie der Philosoph Hermann Lübbe sagt. In den Worten von Wilhelm von Humboldt (1767–1835): „Ein Volk, das keine Vergangenheit haben will, hat auch keine Zukunft.“ Deshalb fördert und fordert die AfD-Fraktion eine Wiederbesinnung auf unsere Geschichte und eine „Rückkehr in die kulturelle Überlieferung“.100
150 Jahre deutscher Nationalstaat und Berlin als deutsche Hauptstadt: der Reichsgründung im Januar 1871 neben der 1848er-Revolution als Ausgangspunkt für die Verwirklichung von Einigkeit und Recht und Freiheit würdig gedenken Antrag der AfD-Fraktion vom 05.01.2021 (Drucksache 18/3286)
Ć Die Verständnislosigkeit für die Gegenwart entsteht […] aus Unkenntnis der Vergangenheit.“ MARC BLOCH, Apologie der Geschichte oder der Beruf des Historikers, Stuttgart 1974, S. 47. „Erlöst und vernichtet zugleich“ – 75. Jahrestag des Kriegsendes: Tag der Mahnung und der Erinnerung Antrag der AfD-Fraktion vom 28.04.2020 (Drucksache 18/2642)
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