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3.3 Die politische Ergebenheitsadresse des Vereins „Die Vielen e.V.“

Unsere Position:

Die AfD-Fraktion bekennt sich zur Freiheit der Kunst und unterstützt die Kunstszene dabei, sich von der Anbiederung an das System des Politischen zu lösen. Richtlinien zur Durchführung von Wettbewerben für Kunst müssen der Freiheit der Kunst Rechnung tragen. Kunstförderung sollte auf die künstlerische Qualität als alleiniges Entscheidungskriterium setzen. Außerkulturelle Zielsetzungen der Kulturpolitik – so redlich sie auch sein mögen – untergraben die Autonomie von Kunst. Bei künstlerischen Auswahlentscheidungen müssen Gremien mit Künstlern besetzt werden. Der Verwaltung kommt der Auftrag zu, das Verfahren objektiv, transparent und kontrolliert zu gestalten.

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3.3 DIE POLITISCHE ERGEBENHEITSADRESSE

DES VEREINS „DIE VIELEN E.V.“

Eine Kampagne des Vereins „Die Vielen e.V.“ hat bundesweit Kultureinrichtungen dazu gedrängt, eine gemeinsame Erklärung zu unterzeichnen. Die darin postulierte Offenheit und Pluralität wird durch das selbst praktizierte Schwarz-Weiß-Denken und die aggressive Anfeindung von Andersdenkenden ad absurdum geführt. Wer die Kulturszene derart auf ein fragwürdiges ideologisches Leitbild einschwören will, tritt in Wahrheit selbst die Freiheit der Kunst mit Füßen. Die Erklärung der Vielen entpuppt sich als Simulation von Courage – es handelt sich um eine politische Ergebenheitsadresse im Gestus des Widerständigen.

Märkisches Museum

Ć Diese Erklärung [der Vielen], ein weiteres Dokument, für das sich einige der Unterzeichner vielleicht einmal schämen werden, zeigt den viel bestrittenen Gesinnungskorridor ebenso erschütternd wie deutlich. Man wolle diskutieren, Meinungen, die nicht passen, aber kein Forum bieten. Wer zieht die Grenze? […] Kommt man nicht erst in freier Debatte zur Selbstvergewisserung und zu Positionen, die tragen? Diese Erklärung […] ist für mich ein Tiefpunkt der

Debatten- und Toleranzkultur und zeugt von nichts anderem als dem moralischen und intellektuellen Bankrott der Initiatoren.“

UWE TELLKAMP, Schriftsteller, über ‚Die Vielen‘

Die Belegschaften der Bühnen wurden selten vorab darüber in Kenntnis gesetzt und erfuhren von der Beteiligung ihrer Kultureinrichtung erst durch den Abdruck im Spielplan.

Eine politische Einordnung von „Die Vielen“ ist laut Wissenschaftlichem Dienst des Deutschen Bundestages insoweit möglich, als der Verein beispielsweise Bündnisse wie #unteilbar unterstützt. Der Organisator ist ein linksextremer Rechtsanwalt, der Hausbesetzungen für ein legitimes Mittel der Wohnraumschaffung hält und der „Roten Hilfe“ angehört, die vom Verfassungsschutz als linksextrem eingestuft wird.

Versammlung des Vereins „Die Vielen e.V.“ im Liebermann-Haus

Ć [D]iese ‚Erklärung‘ ist ein aufgeblasenes Nichts. Wohlfeil und voller

Diffamierungen. Sie ist Ausdruck gedanklicher Gratis-Mentalität, mit der man nur wie ein Schwamm aufsaugt, was der vermeintliche

Mainstream an Impulsen zum Besser-Fühlen zur Verfügung stellt. Ein staatlich geförderter Verein verlegt regierungsamtliche

Propaganda und die Kulturszene – vorrangig die mit staatlichen

Geldern alimentierte – applaudiert eilfertig. Sie folgt bereitwillig der willkürlichen roten Linie quer durch das gesellschaftliche Spektrum, gemäß der rechts von ihr kein Diskurs mehr stattfinden soll.“

MATTHIAS MOOSDORF, Cellist, über ‚Die Vielen‘

Die kulturpolitischen Sprecher aller AfD-Landtagsfraktionen veröffentlichten am 25.03.2019 eine gemeinsame Erwiderung auf eine Erklärung des Vereins „Die Vielen e.V.“. Darin heißt es:

Ć Das Auftreten der ‚Vielen‘ ist nicht pluralistisch und offen, sondern monolithisch und autoritär. Wenn die Ausgrenzung einer Minderheit, der ‚Wenigen‘, durch die reklamierte Mehrheit, die ‚Vielen‘, betrieben wird, so manifestiert sich darin keine demokratische, sondern eine in Ansätzen bereits totalitäre

Gesinnung. Wer die Demokratie wirklich verteidigen will, der sollte auch Minderheitenmeinungen zulassen, in den Diskurs einbeziehen und den Dialog mit deren Vertretern suchen. […] Was sie einer imaginierten Minderheit ankreiden, nämlich totalitär und unterdrückerisch zu agieren, dessen befleißigen sie sich als selbsternannte und selbstgerechte Mehrheit selbst. Die ‚Freiheit der Kunst‘, die sie zu verteidigen vorgeben, untergraben sie durch ihr eigenes Verhalten und vertiefen dadurch die Spaltung der

Gesellschaft. Welches Ensemblemitglied, welcher freischaffende

Künstler wagt es noch, sich gegen den Konformitätsdruck zu erheben, den die ‚Vielen‘ auf sie ausüben? Allen mutigen Künstlern und Kulturschaffenden, die es trotzdem tun, gilt die Solidarität der Alternative für Deutschland.“ KULTURPOLITISCHE SPRECHER ALLER

AFD-LANDTAGSFRAKTIONEN, am 25.03.2019

Nichtsdestoweniger luden die kulturpolitischen Sprecher der AfD-Fraktionen alle Kulturschaffenden, die die „Erklärung der Vielen“ unterzeichnet haben, ein, mit ihnen in einen zivilisierten und konstruktiven Dialog zu treten. Sie taten dies in der Überzeugung, dass Kunst und Kultur frei bleiben sollen von ideologischer und politischer Einflussnahme.

Auto in Goldfolie – Aktion des Vereins „Die Vielen e.V.“

Fahne vor dem Märkischen Museum

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