Berlin – Kulturmetropole mit Zukunft! Kultur- und erinnerungspolitisches Konzept der AfD-Fraktion

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Kulturpolitische grundsätze

2.4 KULTUR UND MARKTWIRTSCHAFT

Kunstsubventionierung ist ambivalent zu sehen. Es handelt sich um einen Eingriff gegenüber dem nicht geförderten Konkurrenten und ist damit wettbewerbsverzerrend. Wer subventioniert, benachteiligt auch.42 Falsch aufgestellt, dient staatliche Kulturförderung nicht der praktischen Durchsetzung der Freiheit der Kunst, sondern läuft ihr zuwider. Voraussetzung, dass junge Kunstschaffende auf dem Markt Fuß fassen können, ist, dass der Markt nicht mit geförderten Institutionen übersättigt ist.43 Ć Das einzig wirklich Gute, das die Gesellschaft für den Künstler tun kann, ist, ihn in Ruhe zu lassen. Man gebe ihm Freiheit. […] Freiheit dem Künstler! Das wäre ein Ziel für jene mächtigen, gewichtigen Leute, die immer versichern, sie würden alles für die Kunst tun! Sie könnten ihr Förderungswerk mit der Abschaffung […] ihrer finanziellen Förderung beginnen […]. Die Einrichtung bequemer künstlerischer Jobs ist die unwahrscheinlichste Methode, die Kunst zu fördern.“ CLIVE BELL, Kunst, S. 141 f. Kunst als Ware löst nicht das autonome Wesen der Kunst auf, die Warenförmigkeit von Kunst ist vielmehr Ergebnis der Autonomie der Kunst.44 Der Markt diente der Befreiung der Kunst, durch die „Quasi-Verstaatlichung“ der Kulturförderung wird die gewonnene Freiheit wieder zurückgenommen.45

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