Berlin – Kulturmetropole mit Zukunft! Kultur- und erinnerungspolitisches Konzept der AfD-Fraktion

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Kulturpolitische Grundsätze

2.2 SOZIOKULTUR UND BREITENKULTUR

›Soziokultur‹ zielt darauf ab, die Schwellen zu Kunst und Kultur abzubauen und den Kreis der Menschen, die sich aktiv kulturell betätigen, zu erweitern. Idee ist es, die Menschen in ihrem Wohnumfeld zu erreichen sowie die alltägliche Lebenswelt und die Kulturpraxis zu verbinden. Soziokultur findet statt in soziokulturellen Zentren, Stadtteilzentren, Nachbarschaftszentren, Kiezläden, Volkshochschulen, aber auch in den traditionellen Kultureinrichtungen, die sich immer mehr dafür öffnen. Zugleich umfasst die Praxis der Soziokultur mehr Formen als die Arbeit mit fester Lokalität. Wir erleben Soziokultur in einer Vielgestalt von Initiativen, fluktuierenden Formaten und temporären Projekten, die nicht in einem festen Gebäude agieren. Das Theorem der Soziokultur wurde als Gegenmodell zur unpolitischen Kultur geschaffen. Indem das Unpolitische zur Sache praktischer Unmöglichkeit erklärt und der „unpolitische Kulturmensch“ als ›affirmative Kultur‹ deutscher Bürgerlichkeit verfemt wird, mündet Soziokultur eben doch darin, was ihre Vertreter von sich weisen wollten: in „Agitation“ und „Ideologisierung“.29 Die AfD-Fraktion in der Hauptstadt fordert:

Die Förderung von Soziokultur soll auf die Kultivierung und ästhetische Erziehung der Bürger hinwirken, darf jedoch nicht für eine neomarxistische Sozialarbeit mit künstlerischen Formen missbraucht werden. Kulturpädagogen sollen künstlerisch arbeiten und nicht als Söldner im Heer der Sozialarbeiter dienen müssen.

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