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Strategie für die industrielle Gesundheitswirtschaft Anker in Krisenzeiten und Wachstumstreiber der Zukunft
März 2021
Industrielle Gesundheitswirtschaft als Schlüsselindustrie Die industrielle Gesundheitswirtschaft (iGW) ist für den Standort Deutschland seit vielen Jahren eine Schlüsselindustrie. „Made in Germany“ für Diagnostika, Medizinprodukte, Arzneimittel, Biotechnologie und Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) gilt weltweit als Gütesiegel. Die iGW ist international wettbewerbsfähig und leistet seit Jahren einen positiven Beitrag zur deutschen Handelsbilanz. Die letzten Monate haben gezeigt, wie schnell das Thema Gesundheit zum absoluten Mittelpunkt unseres politischen und wirtschaftlichen Handelns werden kann. Die iGW ist wie keine andere Industrie in der Lage, Deutschland den Weg aus der wirtschaftlichen Krise zu bahnen. Sie ist eine Schlüsselindustrie des 21. Jahrhunderts und als entscheidender Wachstumstreiber und Jobmotor stabilisierend und damit erfolgskritisch für den Standort Deutschland. Es müssen jetzt Rahmenbedingungen geschaffen werden, welche die Innovationskraft der iGW nachhaltig stärken und ihr ermöglichen, diese Rolle bestmöglich auszufüllen. Der Gesundheitswirtschaft muss also der Stellenwert eingeräumt werden, welcher der faktischen Bedeutung dieses Industriezweiges für unsere Gesellschaft entspricht. Während der Wert von Fortschritt in anderen Branchen in Deutschland auch wirtschafts- und gesellschaftspolitisch diskutiert wird, steht diese wichtige Diskussion bei der Gesundheitswirtschaft noch am Anfang. Das Verständnis von Gesundheit als „Kostentreiber“ des Sozialwesens ist überholt: Vielmehr müssen diese Kosten als Investitionen in unsere Gesundheit und damit nicht nur als Mehrwert für das individuelle Wohlergehen verstanden, sondern auch als Rückgrat einer stabilen Wirtschaft und unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens gesehen werden. Dieser Sinneswandel ist notwendig, damit die Investitionen in Gesundheit auch in Zukunft am deutschen Standort und nicht vor dem Hintergrund des harten internationalen Wettbewerbs auf den Weltmärkten immer häufiger außerhalb von Deutschland bzw. Europa erfolgen. Eine öffentliche, entschlossene und offensichtlich durch konkrete Maßnahmen flankierte Wertschätzung für Wertschöpfung ist unerlässlich, damit die iGW ihre volle Innovationskraft auch weiterhin am Standort Deutschland in Europa entfalten kann. Entscheidend ist, europäische Innovationskraft und bestehende Wertschöpfungsketten zu schützen und zu fördern. Denn eine stabile Wirtschaft und eine funktionierende Gesundheitsversorgung benötigen auch eine intakte industrielle Gesundheitswirtschaft.
Michaela Hempel | Industrielle Gesundheitswirtschaft | T: +49 30 2028-1493 | m.hempel@bdi.eu | www.bdi.eu