Limmatwelle Woche 44

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WETTINGEN

INITIATIVE Endspurt für die Unterschriftensammlung zur Initiative «Lebendiges Wettingen» In überraschend kurzer Zeit konnten weit über 1000 Unterschriften für die Initiative «Für ein lebendiges Wettingen» gesammelt werden. Das parteienübergreifende Initiativkomitee freut sich über die grosse Zustimmung in der Bevölkerung und ist zuversichtlich, die restlichen 400 Unterschriften noch vor Weihnachten zusammenzubringen. Damit wären die für eine Volksinitiative nötigen 10 Prozent aller stimmberechtigten Personen in Wettingen in rund acht Monaten mobilisiert worden. Einige zugesagte Unterschriften sind noch zu erwarten, viele angeschriebene Vereine und Institutionen aus Kultur und Sport sind noch am Sammeln. Die notwendige Anzahl der Unterschriften für eine kommunale Initiative wurde vom Grossen Rat vor einigen Wochen auf 5 Prozent gekürzt, weil erkannt wurde, welch grosse Arbeit hinter einer solchen realen Unterschriftensammlung steht im Gegensatz zu den populären Online-Befragungen. Die Wettingerinnen und Wettinger werden also als Letzte eine Volksinitiative in dieser Grössenordnung auf die Beine stellen. Die Initiative will eine verbindliche gesetzliche Grundlage schaffen für wichtige Leistungen in sechs verschiedenen Bereichen der Gemeinde. Die Initiative erklärt diese sechs Bereiche zu Gemeindeaufgaben: die Musikschule, die Gemeindebibliothek, die Förderung kultureller Aktivitäten und Vereine, die Förderung sportlicher Aktivitäten und Vereine, Freizeitangebote und Leistungen an das Alter. Diese Leistungen tragen wesentlich zur Qualität einer Gemeinde bei und sollen deshalb mit Minimalbeträgen gesichert werden, die eines Ortes in der Grössenordnung von Wettingen würdig sind. Da die Mindestbeträge an die Steuererträge gekoppelt sind, ist sichergestellt, dass immer nur das Geld ausgegeben wird, das auch da ist. Wer sich genauer informieren will oder selbst Unterschriftenbogen ausdrucken will, kann auf www.lebendigeswettingen.ch alles finden. (zVg) INSERATE

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Von der Klimajugend in den Ema Savic ist 18. Für die Grünen wird sie ab Januar im Einwohnerrat sitzen. Ein Gespräch mit der Stimme einer neuen Generation. ROBIN SCHWARZ

Zu laut sind sie! Unverschämt! Den Kopf in den Wolken! Komplett utopistisch und naiv! Anspruchsdenken allenthalben! Gleichzeitig bei den kleinsten Dingen sofort übertrieben emotional! Wer mit 18 nicht links ist, hat kein Herz, wer es mit 40 noch ist, hat kein Hirn! So tönt es, wenn, so würde sie Ema Savics Generation nennen, Boomer über die Jungen zetern, wenn sie an Klimaaktivistinnen und -aktivisten herumnörgeln, wenn sie maulen, wenn jemand, der noch viel Lebenszeit vor sich hat, erpicht radikale Lösungen fordert als Teil einer Generation, die keine Nerven mehr hat für inkrementelles Rumgetrödel – und das wissenschaftlich begründen kann. Würden aber eben jene Zänker mit diesen Vorurteilen Ema Savic begegnen, müssten sie ihr Bild dieser Generation revidieren und dann einfach einmal zuhören, anstatt es immer bereits besser zu wissen. Ema Savic ist gerade einmal 18 und trotzdem in den Einwohnerrat gewählt worden. Somit wird sie im Januar die jüngste Parlamentarierin Wettingens werden. Doch der von konservativeren Kräften zusammenfantasierten Karikatur der Jugend entspricht die Kantischülerin keineswegs. Wenn, dann ist sie vielleicht sogar deren Antithese. Jungtalent Ema Savic auf der grossen Wiese hinter der Kanti Baden. Nervosität und Verantwortung Es ist ein goldener Herbstnachmittag, die Schule ist gerade zu Ende gegangen. Ema Savic sitzt auf einer Steinbank vor der Kanti Baden. Hin und wieder grüsst sie Mitschüler, die vorbeilaufen. Sie spricht überlegt, fast vorsichtig, mit einem Hauch Schüchternheit. Es fallen, typisch für eine multikulturelle und digitalisierte Generation, viele englische Wörter und Phrasen mit makellosem amerikanischem Akzent. «Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass ich jetzt aktiv etwas verändern und mitreden kann, darauf freue ich mich sehr», sagt Ema Savic über ihren Wahlerfolg, aber auch eine grosse Verantwor-

Robin Schwarz

tung sei es. Damit gerechnet hat war ziemlich nervös, so exponiert sie – trotz Listenplatz 1 – nicht, war ich noch nie», sagt Savic. «das war wirklich eine ÜberraZum ersten Mal im Einwohnerrat schung, ich bin ja nicht so bekannt sass sie im September anlässlich der Mündigkeitsfeier – sie wurde erst Ende Juli 18 –, das Hauptthema war «Ich war ziemlich nervös, so der abgeschmetterte Bez-Neubau, interessant» habe sie das exponiert war ich noch nie.» «ehrlich gefunden. Mittlerweile wurde sie EMA SAVIC, EINWOHNERRÄTIN IN SPE offiziell zu den Sitzungen der Fraktion SP/WettiGrüen eingeladen und erhält so einen ersten Einblick in in Wettingen». Die Idee, sie und ihre zukünftige Tätigkeit – «eher ihren Kollegen Thomas Ruckli als ein Job, kein Hobby», wie sie dazu Speerspitzen auf die vordersten sagt. Auch trifft sie sich mit andeListenplätze zu setzen, war jene ren jungen Parlamentariern ihrer von WettiGrüen-Einwohnerrat Leo kantonalen Sektion und man helfe Scherer, «weil wir die Klimajugend sich gegenseitig. Konkrete Anlierepräsentieren», sagt Savic. «Ich gen, die sie mit einem Vorstoss an-


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