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Investition Erweiterung und Erneuerung Schulinformatik, Kreditgenehmigung

INITIATIVE

Endspurt für die Unterschriftensammlung zur Initiative «Lebendiges Wettingen» In überraschend kurzer Zeit konnten weit über 1000 Unterschriften für die Initiative «Für ein lebendiges Wettingen» gesammelt werden. Das parteienübergreifende Initiativkomitee freut sich über die grosse Zustimmung in der Bevölkerung und ist zuversichtlich, die restlichen 400 Unterschriften noch vor Weihnachten zusammenzubringen. Damit wären die für eine Volksinitiative nötigen 10 Prozent aller stimmberechtigten Personen in Wettingen in rund acht Monaten mobilisiert worden. Einige zugesagte Unterschriften sind noch zu erwarten, viele angeschriebene Vereine und Institutionen aus Kultur und Sport sind noch am Sammeln. Die notwendige Anzahl der Unterschriften für eine kommunale Initiative wurde vom Grossen Rat vor einigen Wochen auf 5 Prozent gekürzt, weil erkannt wurde, welch grosse Arbeit hinter einer solchen realen Unterschriftensammlung steht im Gegensatz zu den populären Online-Befragungen. Die Wettingerinnen und Wettinger werden also als Letzte eine Volksinitiative in dieser Grössenordnung auf die Beine stellen. Die Initiative will eine verbindliche gesetzliche Grundlage schaffen für wichtige Leistungen in sechs verschiedenen Bereichen der Gemeinde. Die Initiative erklärt diese sechs Bereiche zu Gemeindeaufgaben: die Musikschule, die Gemeindebibliothek, die Förderung kultureller Aktivitäten und Vereine, die Förderung sportlicher Aktivitäten und Vereine, Freizeitangebote und Leistungen an das Alter. Diese Leistungen tragen wesentlich zur Qualität einer Gemeinde bei und sollen deshalb mit Minimalbeträgen gesichert werden, die eines Ortes in der Grössenordnung von Wettingen würdig sind. Da die Mindestbeträge an die Steuererträge gekoppelt sind, ist sichergestellt, dass immer nur das Geld ausgegeben wird, das auch da ist. Wer sich genauer informieren will oder selbst Unterschriftenbogen ausdrucken will, kann auf www.lebendigeswettingen.ch alles finden. (zVg)

INSERATE

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Von der Klimajugend in den

Ema Savic ist 18. Für die Grünen wird sie ab Januar im Einwohnerrat sitzen. Ein Gespräch mit der Stimme einer neuen Generation.

ROBIN SCHWARZ Zu laut sind sie! Unverschämt! Den Kopf in den Wolken! Komplett utopistisch und naiv! Anspruchsdenken allenthalben! Gleichzeitig bei den kleinsten Dingen sofort übertrieben emotional! Wer mit 18 nicht links ist, hat kein Herz, wer es mit 40 noch ist, hat kein Hirn!

So tönt es, wenn, so würde sie Ema Savics Generation nennen, Boomer über die Jungen zetern, wenn sie an Klimaaktivistinnen und -aktivisten herumnörgeln, wenn sie maulen, wenn jemand, der noch viel Lebenszeit vor sich hat, erpicht radikale Lösungen fordert als Teil einer Generation, die keine Nerven mehr hat für inkrementelles Rumgetrödel – und das wissenschaftlich begründen kann.

Würden aber eben jene Zänker mit diesen Vorurteilen Ema Savic begegnen, müssten sie ihr Bild dieser Generation revidieren und dann einfach einmal zuhören, anstatt es immer bereits besser zu wissen. Ema Savic ist gerade einmal 18 und trotzdem in den Einwohnerrat gewählt worden. Somit wird sie im Januar die jüngste Parlamentarierin Wettingens werden. Doch der von konservativeren Kräften zusammenfantasierten Karikatur der Jugend entspricht die Kantischülerin keineswegs. Wenn, dann ist sie vielleicht sogar deren Antithese. Jungtalent Ema Savic auf der grossen Wiese hinter der Kanti Baden. Robin Schwarz

Nervosität und Verantwortung

Es ist ein goldener Herbstnachmittag, die Schule ist gerade zu Ende gegangen. Ema Savic sitzt auf einer Steinbank vor der Kanti Baden. Hin und wieder grüsst sie Mitschüler, die vorbeilaufen. Sie spricht überlegt, fast vorsichtig, mit einem Hauch Schüchternheit. Es fallen, typisch für eine multikulturelle und digitalisierte Generation, viele englische Wörter und Phrasen mit makellosem amerikanischem Akzent.

«Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass ich jetzt aktiv etwas verändern und mitreden kann, darauf freue ich mich sehr», sagt Ema Savic über ihren Wahlerfolg, aber auch eine grosse Verantwortung sei es. Damit gerechnet hat sie – trotz Listenplatz 1 – nicht, «das war wirklich eine Überraschung, ich bin ja nicht so bekannt

«Ich war ziemlich nervös, so exponiert war ich noch nie.»

EMA SAVIC, EINWOHNERRÄTIN IN SPE

in Wettingen». Die Idee, sie und ihren Kollegen Thomas Ruckli als Speerspitzen auf die vordersten Listenplätze zu setzen, war jene von WettiGrüen-Einwohnerrat Leo Scherer, «weil wir die Klimajugend repräsentieren», sagt Savic. «Ich war ziemlich nervös, so exponiert war ich noch nie», sagt Savic.

Zum ersten Mal im Einwohnerrat sass sie im September anlässlich der Mündigkeitsfeier – sie wurde erst Ende Juli 18 –, das Hauptthema war der abgeschmetterte Bez-Neubau, «ehrlich interessant» habe sie das gefunden. Mittlerweile wurde sie offiziell zu den Sitzungen der Fraktion SP/WettiGrüen eingeladen und erhält so einen ersten Einblick in ihre zukünftige Tätigkeit – «eher ein Job, kein Hobby», wie sie dazu sagt. Auch trifft sie sich mit anderen jungen Parlamentariern ihrer kantonalen Sektion und man helfe sich gegenseitig. Konkrete Anliegen, die sie mit einem Vorstoss an-

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