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Schulliegenschaften, Unterhalts- und Ersatzinvestitionen, Kreditgenehmigung

Einwohnerrat

gehen will, hat Ema Savic noch keine, aber sie erwähnt zum Beispiel das Abstellen der Strassenlampen nach zwei Uhr nachts – ein Anliegen, über das der Einwohnerrat vor ein paar Jahren schon einmal debattiert hat. Sie aber er-

«Das klassische unnachhaltige Billigproduzieren ist halt nicht linke Politik.»

EMA SAVIC, EINWOHNERRÄTIN IN SPE

wähnt Bewegungssensoren als Umsetzungsmöglichkeit. Dass das kostet und Wettingen notorisch für Sparpolitik ist, weiss Savic, sagt aber nonchalant: «Das klassische unnachhaltige Billigproduzieren ist halt nicht linke Politik.»

Im Altherrenclub

Der Einwohnerrat ist tendenziell immer noch ein Club älterer Männer und oft geht es nicht besonders harmonisch zu und her. Darauf angesprochen, wie sie dem entgegenblickt, sagt Ema Savic: «Es wird bestimmt nicht 100 Prozent ‹smooth› sein. Ich weiss nicht, wie die Leute darauf reagieren, dass ich jung, links und, ja», sie pausiert für einen kleinen Moment, «weiblich bin», setzt sie fort. «Ich werde mich einfach durchsetzen können müssen, ich muss zeigen, dass ich diese Rol-

«Es wird bestimmt nicht 100 Prozent ‹smooth› sein.»

EMA SAVIC, EINWOHNERRÄTIN IN SPE

le wirklich ernst nehme.» Auf Streitereien habe sie keine Lust, «ich bin pazifistisch, kompromissbereit und suche gerne Lösungen, ich mag keinen grundlosen Konflikt». Aber auch da habe sie ihre Grenzen, mit Rassisten und «Climate-Change-Deniers» zu reden, müsse beispielsweise nicht sein. «Mental strength» brauche sie dann bestimmt.

Eltern vegan, sie «nur» vegetarisch

Einen präzisen Moment, indem sie politisiert worden ist, gebe es nicht, sagt Ema Savic. Aber sie ist in einer grün orientierten Familie aufgewachsen – ihr Vater ist Gründer einer Firma von erneuerbaren Energiesystemen, beide Eltern vegan, sie hingegen «nur» Vegetarierin. Ein Umfeld, offen für politische Diskussion. «Zum Beispiel über die BrexitAbstimmung haben wir damals diskutiert», erinnert sich Savic. Das war 2016, sie somit erst 12, 13 Jahre jung.

Dann kamen der Klimastreik und das Engagement bei den jungen Grünen. Über das Projekt «engage», bei dem Junge ihre Anliegen für die Gemeinde einbringen können, habe die Ortspartei sie schliesslich entdeckt und für eine Kandidatur angefragt.

«Es ist ein tolles Gefühl, mit meinen Freunden für etwas zu demonstrieren, das uns wichtig ist», sagt Savic über ihr Engagement. Für die

«Es ist ein tolles Gefühl, mit meinen Freunden für etwas zu demonstrieren, das uns wichtig ist.»

EMA SAVIC, EINWOHNERRÄTIN IN SPE

Kritik an jungen Aktivisten habe sie indes nur wenig übrig, «schliesslich geht es um uns, um unsere Zukunft, da darf man auch mal laut sein». Aber: «Nicht alle Jungen sind links», sagt Savic über ein weiteres Vorurteil gegenüber der Gen Z, das mancherorts reproduziert wird. «Wir haben auch in der Klasse politische Diskussionen und Meinungsunterschiede. Darüber zu reden, hilft einem, sich persönlich weiterzuentwickeln.» Grundsätzlich gehe sie gerne in die Schule, die dritte Bez habe sie übersprungen und habe an die Kanti gewechselt. «Ich habe sehr gerne Naturwissenschaften, aber auch Fächer, in denen wir viele Diskussionen führen.» Chemie und Biologie sind ihre Schwerpunktfächer, Mathematik das Ergänzungsfach. Sie will einmal Medizin studieren oder vielleicht Physik oder Mathematik. Harte Fächer. Savic lacht. «Ich bin nicht der klassische Strebertyp, der stundenlang lernt», viel mache sie noch neben der Schule, Sport – Tennis, Ski –zum Beispiel. «Das, was ich lerne, interessiert mich und ich mache viel im Unterricht, dann braucht es zuhause nicht mehr so viel Zeit.»

Bei mehreren Einwohnerratssitzungen pro Jahr, die manchmal Stunden dauern, ist das wohl eine gute Voraussetzung.

VERMISCHTES

Samichlaus und Schmutzli können wieder besucht werden. zVg

Besuch beim Samichlaus Im letzten Jahr besuchte der Samichlaus die Wettinger Familien nicht in der warmen Stube, sondern die Familien besuchten ihn an einem stimmungsvollen Ort in der Natur rund um ein knisterndes Feuer. «Diese Besuche sind uns allen in bester Erinnerung, und so werden wir dies auch 2021 wieder durchführen», sagen die Organisierenden. Der Samichlaus und seine Schmutzlis können am Samstag, 4. Dezember, Sonntag, 5. Dezember, oder am Montagabend, 6. Dezember, besucht werden. Zusätzlich werden auch wieder Besuche zuhause angeboten. Bei diesen Besuchen bitten die Organisierenden um die Einhaltung von angemessenen Schutzmassnahmen. Der Samichlaus werde weiterhin genügend Abstand wahren. Fragen und Infos: samichlaus@kathwettingen.ch. Anmeldung: bit.ly/samichlaus2021. (zVg)

Fit durch den Winter In der Gemeindebibliothek wird am 10. November, 10.15 Uhr kostenlos Rückengymnastik angeboten. Denise Zumsteg, Geschäftsführerin vom Physioflex Wettingen, führt durch den Anlass. Ausser bequemer Sportkleidung sei nichts zu bringen. Es gilt Zertifikatspflicht. (zVg)

Mörderische Musik Am Samstag, 20. November, um 20 Uhr findet im Tägisaal das Jahreskonzert der Harmonie Wettingen-Kloster unter dem Motto «Tatort Tägi» statt. Durch das Unterhaltungskonzert führen zwei Akteure der ImproTheatergruppe «anundpfirsich». Weiter gibt es in der Pause und nach dem Konzert eine grosse Tombola mit vielen tollen Preisen. Ebenfalls wieder mit dabei ist die Tambourenvereinigung Wettingen und Umgebung, welche nach der Pause das Publikum mit Tambourenklängen unterhält. Reservationen bis am 14. November via Mail an reservationen@hwk.ch. (zVg)

Kaufmann & Co. im Figurentheater Vom 5. bis 7. November gastiert das renommierte Theater Kaufmann & Co. aus Berlin im Figurentheater Wettingen mit den beiden neuen Produktionen «Die Deathcleaner» und «Opas Engel». Beide Stücke entstanden in enger Zusammenarbeit mit Sven Mathiasen, dem Leiter des Figurentheaters Wettingen. Es gibt 1000 Gründe, Ordnung in sein Leben zu bringen, aber oft endet das Aufräumen in Verzweiflung, Streit oder gar Tod. Das muss nicht sein. Die DeathCleaner helfen, wo man nicht weiterkommt. Was aber heisst das für die Dinge, die entsorgt werden? Der Weg in die Mülltonne bedeutet für sie nicht nur den sicheren Tod, mit ihnen verschwinden auch ihre Geschichten und Erinnerungen. «Die DeathCleaner» ist ein tragikomisches Stück über den Tod der Dinge und den Optimierungswahnsinn. (zVg)

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