MARKETING & MEDIA
Freitag, 8. April 2022
medianet.at
© APA/AFP/Joe Klamar
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„Fragebogen ist schlicht und einfach zu lang“ Im Interview: Thomas Kralinger und Hans Metzger mahnen eine Reform der Media-Analyse ein – „bekommen keine relevanten Ergebnisse mehr“.
••• Interview: Dinko Fejzuli Text: Martina Berger
E
s muss die Aufgabe der Media-Analyse sein, der Werbewirtschaft darüber Auskunft zu geben, wie viele Kontakte sie mit welcher Zielgruppe erreichen kann, also einen Leistungsbeweis für eingesetztes Werbegeld“, sagt Thomas Kralinger, Geschäftsführer Kurier Medienhaus. „Durch die Medienkonvergenz sprechen wir alle unsere
Leserinnen und Leser sowie Userinnen und User nicht nur in einem Printprodukt, sondern auch in digitalen Erscheinungsformen in allen Medienkanälen und auch im öffentlichen Raum an. Wir bilden also eine für die Werbewirtschaft interessante und vielfältig ansprechbare Community. Ziel einer neuen Media-Analyse muss es daher sein, hier klare und transparente Daten für Zielgruppensegmentierungen für die Werbewirtschaft zu liefern.“
Seine Kritik am aktuellen Zustand der Erhebungsmethode für die Media-Analyse, die aus seiner Sicht einen „dringenden Reformbedarf“ hat, fasst der Medienmanager folgendermaßen zusammen: „Unser aller wesentlicher Kritikpunkt ist, dass wir in vielen Bereichen nicht mehr die Repräsentanz in der Bevölkerung erreichen, der Fragebogen zu lang ist, die entsprechende Altersgruppen nicht erreicht werden und wir somit keine relevanten Ergebnisse mehr be-
kommen. Hinzu kommt, dass wir, je nachdem, wie die einzelne Medienhäuser ihre Print- beziehungsweise Digitalprodukte aufstellen, ganz unterschiedliche Resultate einer in Wahrheit Marken-Reichweite erhalten.“ Print oder online gelesen? Kralinger ortet hier vor allem das Problem, dass zum einen die Befragten, trotz konkreter Fragen im MA-Fragebogen, nicht mehr unterscheiden, ob sie einen Artikel in Print, online