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Wieder im Aufwind

Krisenfest

Die beiden Unito-Geschäftsführer Achim Güllmann (l.) und Harald Gutschi sind allen Krisen zum Trotz zuversichtlich. Wachstum sei quasi garantiert, sogar, wenn man nicht die gesamte Inflationsrate von derzeit 6,8% an den Kunden weitergeben will.

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Im Vorjahr weniger, heuer wieder mehr

Trotz klar eingeschränkter Warenverfügbarkeit: Der Rückgang des Unito-Umsatzes war temporär.

GRAZ. Die Unito-Gruppe liegt allen Krisen zum Trotz auf Kurs. Zwar musste man in 2021 eine Umsatzdelle von 6,3% auf 395 Mio. € in Kauf nehmen, allerdings war 2020 auch ein Ausnahmejahr, in dem der E-Commerce boomte wie nie zuvor – während es nun um „normales“ Wachstum auf hohem Niveau geht.

Eine Frage des Vergleichs

„Wir sind mit dem Geschäftsverlauf 2021 zufrieden“, kommentiert Harald Gutschi, Sprecher der Unito-Geschäftsführung. „Verglichen mit dem Vor-Pandemie-Niveau des Geschäftsjahres 2019, sind wir mit 12,5 Prozent in einem soliden Plus beim Umsatz. Außerdem stammt der überwiegende Teil unseres aktuellen Umsatzrückgangs aus dem Technik-Bereich. Wenn aufgrund des Chipmangels viele Technik-Artikel nicht lieferbar sind, können wir sie schließlich auch nicht verkaufen.“

Positiv mutet auch die Umsatzentwicklung der letzten zwölf Jahre an – das waren durchschnittlich pro Jahr acht Prozent Zuwachs. „Die Rendite lag in diesen Jahren immer zwischen zwei und vier Prozent“, führt Geschäftsführungskollege Achim Güllmann aus – und ergänzt: „2021 lag das EBT sogar leicht über vier Prozent und da sind die Investitionen schon abgezogen. Das ist das, was wir unseren glücklichen Eigentümern überweisen.“

Was nun wieder den Erlös betrifft, kommt auch die Prognose für 2022 mit Zuversicht: „Derzeit, also vom 1. März bis 4. April, liegen wir im Umsatz sogar um 30 Prozent über dem Vorjahr“, freut sich Gutschi, zumal die Planung eigentlich nur auf zehn Prozent Wachstum abzielte. Selbstredend hat man für 2022 die Hausaufgaben gemacht – was in bewegten Zeiten etwas heißen will: „Wir haben im Vorjahr die Läger vollgemacht“, so Gutschi, „daher können wir es uns erlauben, heuer die Preiserhöhungen nur moderat weiterzugeben.“ Sprich: Die aktuell mit 6,8% hohe Inflationsrate bekommen Otto-Kunden zum 30. Jubiläumsjahr abgesoftet zu spüren, nämlich in Form einer Preiserhöhung um voraussichtlich rund drei Prozent.

Preiswürdig bleiben

Eine Rahmenbedingung dazu lautet auf adäquaten Druck auf Vorlieferanten, die „nicht alle Verteuerungen weitergeben können“, zumal die Positionierung von Otto (Umsatzanteil an Unito 2021: 100 Mio. €) die Preiswürdigkeit inkludiere. Um die zu erhalten, gebe es weitere Einsparungsbereiche, etwa wirkt sich die verminderte Retourenquote von 35,5 auf 26,1% positiv aus.

Was die Top 3-Themen im Retail der nahen Zukunft betrifft, so sind das der weiter stark steigende Anteil der mobilen Einkäufe via App am Smartphone, das erwähnte und anhaltende Sinken der Retourenquote sowie der Umstand, dass die Kunden mit Nachdruck nachhaltig einkaufen. Im Dreijahresvergleich wächst die Unito in Österreich bei nachhaltigen Artikeln um 164% (!).

Auswirkungen des Kriegs

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine wird das Jahr 2022 ebenfalls prägen und dementsprechend Auswirkungen auf Unito haben. „Diese humanitäre Katastrophe führt zu kurzfristiger Konsumunlust und Kaufzurückhaltung“, erläutert Gutschi. Die eingeschränkte Warenverfügbarkeit und der Chipmangel, die bereits das Geschäftsjahr 2021 stark beeinflussten, werden auch 2022 bleiben. Allerdings, so Gutschi: „Wir können mittlerweile Krise!“ (nov)

Unitos Bilanz

Erlös 2021

Die Unito-Gruppe realisiert mit ihren OnlineMarken Otto, Universal, Quelle, Ackermann und Lascana im Geschäftsjahr 2021 (1. März 2021 bis 28. Februar 2022) einen Gesamtumsatz von 395 Mio. € (–6,3%).

Ausblick

Aktuell ziehen die Erlöse kräftig an und liegen sogar deutlich über der Zielvorgabe von zehn Prozent in 2022. Besonderes Augenmerk gilt den nachhaltigen Produkten; 300.000 werden heuer ins Sortiment aufgenommen.

KARRIERE

© Manner/Noll

Sabine Brandl

Manner Sabine Brandl (55) übernimmt ab April die neu geschaffene Position Chief Sales Officer (CSO) beim Wiener Süßwarenfabrikanten Manner. Brandl bringt über 30 Jahre Vertriebserfahrung im Food- und Non-Food-Bereich (u.a. Eduscho, Ankerbrot, Bahlsen) mit; als CSO steht sie den nationalen und internationalen Vertriebsbereichen vor und berichtet in dieser Funktion direkt an Manner-CEO Andreas Kutil. Brandl erhält auch die Prokura des Unternehmens.

© Vandemoortele/Christian Vorhofer

Bernhard Bruckner

Vandemoortele Zuletzt Key-Account-Manager bei Recheis und davor Regionalverkaufsleiter bei Hofer, zeichnet Bernhard Bruckner (33) seit Anfang März als neuer Sales Manager Backery Products Austria bei der Vandemoortele Gruppe für die Vertriebsaktivitäten, die Kundenbetreuung und die Weiterentwicklung im Bereich TK-Backwaren für den LEH und Discount in Österreich verantwortlich. Er folgt in dieser Funktion auf Ingo Heuer.

Preis zur Rettung der Artenvielfalt

Die Spar-Initiative „Gemeinsam die Vielfalt retten“ zeichnet vorwissenschaftliche Arbeiten von Maturanten aus.

© Spar/evatrifft

Wettbewerb

Der „VielfaltsPreis zur Rettung der Artenvielfalt“ wird künftig jährlich vergeben – prämiert werden die besten drei vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA) pro Bundesland zum Thema Artenschutz und Biodiversität.

SALZBURG. Vor knapp über einem Jahr startet Spar das SechsPunkte-Programm „Gemeinsam die Vielfalt retten“. Nun hat die Initiative den „Vielfalts-Preis zur Rettung der Artenvielfalt“ ausgerufen – und lädt damit ab sofort Österreichs Maturantinnen und Maturanten dazu ein, ihre vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA) zum Thema Biodiversität und Artenschutz einzureichen. Die drei besten Arbeiten pro Bundesland werden prämiert, als Jury fungiert der im Zuge der Initiativengründung aufgestellte Spar-Bienenrat, der sich aus Experten aus Wissenschaft und Praxis zusammensetzt.

Bienenrat fungiert als Jury

„Es ist die Welt unserer Kinder, auf die wir aufpassen müssen. Es ist unsere Aufgabe, die Biodiversität und Artenvielfalt in Österreich zu schützen. Daher freut es mich besonders, dass mit der Ausschreibung des Vielfalts-Preises jetzt auch junge Menschen Teil dieser Initiative werden“, erklärt Spar-Vorstand Markus Kaser. „Denn es geht um die Welt von morgen, und gerade unsere Jugend ist es, die in den letzten Jahren klar und deutlich für unser Ökosystem eintritt. Ich bin schon gespannt auf die Ideen und Ansätze der Maturantinnen und Maturanten.“

Nachwuchsforscher des Maturajahrgangs 2021/22 können ihre bereits verfassten Arbeiten ab sofort unter www.ahs-vwa. at einreichen. Der Wettbewerb findet jährlich statt.

Es winken 300 Euro

Pro Bundesland werden die drei besten Arbeiten ausgezeichnet; den ersten Plätzen winken je 300 € und ein Urban-Gardening-Package, die Zweit- und Drittplatzierten erwarten je 100 € und ein Spar-Markenprodukte-Package.

Die VWA ist die erste von drei Säulen der seit dem Schuljahr 2014/15 geltenden Reifeprüfung an allgemeinbildenden und berufsbildenden höheren Schulen; im Zuge dieser Arbeit (Ausmaß: 15-20 Seiten bzw. rd. 50.000 Zeichen) beschäftigen sich die Maturanten systematisch mit einem Thema ihrer Wahl. (red)

Es freut mich besonders, dass mit der Ausschreibung des Vielfalts-Preises jetzt auch junge Menschen Teil unserer Initiative werden.

Markus Kaser Spar-Vorstand

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