46 RETAIL
Freitag, 13. März 2020
medianet.at
© Hagleitner Hygiene/Bernhard Peßenteiner
Die Köpfe hinter „hagi“ Die Markenverantwortliche Stefanie Hagleitner, Chemikerin Kerstin Heine und Entwicklungsleiter Christoph Lind.
Hagleitner launcht Privatkundenrange Bisher ausschließlich auf Firmenkunden ausgerichtet, zielt der Hygienespezialist mit „hagi“ auf Endverbraucher ab.
WIEN/ZELL AM SEE. Der Salzburger Hygienespezialist Hagleitner steigt ins Privatkundengeschäft ein: Unter der Marke „hagi“ werden mit Händedesinfektionsschaum, Schaumseife, „Popo-Schaum“ und Oberflächendesinfektionsschaum nun erstmals Hygieneprodukte für Endverbraucher angeboten. Die Produkte werden zunächst bei Amazon und im eigenen Webshop angeboten, die Listung im Einzelhandel scheint nur eine Frage der Zeit. Reaktion auf Corona-Panik Die Angst vor dem Coronavirus und seiner Ausbreitung habe Hagleitner in den letzten Wochen eine Verzehnfachung der Nachfrage beschert, so Unternehmensinhaber Hans Georg Hagleitner. Das Unternehmen reagierte mit der Verdopplung der Produk-
tion, kann aktuell aber nur die Vertriebsgesellschaften in zwölf europäischen Ländern beliefern; knapp 180 Vertriebspartner in 63 weiteren Ländern können derzeit nicht mit Desinfektionsmitteln beliefert werden. Insgesamt profitiert die Hygiene-Branche jedenfalls enorm: Hagleitner rechnet vor, dass man aktuell mit Desinfektionsmitteln „in drei Tagen so viel Umsatz wie sonst in einem Monat“ mache. Drei Jahre Planung Der Launch von „hagi“ steht indes nicht in Zusammenhang mit der Angst vor Covid-19. Hans Georg Hagleitner: „Die Entwicklungszeit von hagi betrug genau drei Jahre und fünf Tage“ – so lange, seit 1. März 2017, ist nämlich Tochter Stefanie im Betrieb, die für hagi verantwortlich zeichne. „Bei Hagleitner haben mehr Privatkunden angeklopft. Da wurde uns klar: Die Nachfrage
nach professionellen HygieneErzeugnissen ist riesig“, so Hagleitner, die im Unternehmen für Marketing & Sales zuständig ist. Bei der Entwicklung der hagi-Linie waren auch Motivanalystin Helene Karmasin und das ebenfalls in Zell ansässigeDesignstudio Design Storz involviert.
Erfolg, der für sich spricht Insgesamt wirkt Hagleitner in zwölf Ländern – und hat 1.240 Beschäftigte. Im Wirtschaftsjahr 2018/19 hat das Familien unternehmen 125 Mio. € umgesetzt, der Exportanteil belief sich auf 46,6%.
© Hagleitner Hygiene
••• Von Paul Hafner
Der Verkaufsbeginn der ersten vier Produkte markiert nur den Beginn: Hans Georg Hagleitner rechnet damit, dass „das Endkundengeschäft in sieben Jahren zehn Prozent unseres Gesamtumsatzes ausmachen kann“ – auch deshalb errichte man am Stammsitz in Zell am See ein zweites Chemie-Werk, das sowohl End- als auch Firmenkundengeschäft dienen soll. Das Investitionsvolumen dafür beläuft sich auf 20 Mio. €, 50 neue Arbeitsplätze entstehen.
Das Head Office in Zell am See wird um zweites Chemie-Werk erweitert.