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CIO Inside Summit IT-Fachkongress zum Thema Digitalisierung in Spielberg

ARTIFICIAL INTELLIGENCE Österreichs AI-/ KI-Versäumnisse

WIEN. 2.595 Patente wurden im Bereich Künstlicher Intelligenz in den vergangenen fünf Jahren angemeldet. Aus der Studie „The road to AI – Investment dynamics in the European ecosystem“ von Roland Berger geht hervor, dass nur 38 davon aus Österreich stammen.

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Damit liegt Österreich auf dem vorletzten Platz aller EU-Nationen.

Der Auftrag an Europa Das europäische KI-Ökosystem ist dabei noch immer stark fragmentiert und leidet unter mangelnder Integration. Die Unsicherheiten, hervorgerufen vom Brexit, heizen diesen Trend weiter an. Während z.B. 70% aller Investitionen in französische KI-Start-ups aus Frankreich stammen, erhält das Land weniger als ein Prozent dieser Investitionen aus Deutschland.

Der Auftrag an die neue EU-Kommission ist laut Roland Berger deshalb klar: Klare Rahmenbedingungen für ein vereintes europäisches KI-Ökosystem. (pj)

Künstliche Intelligenz Innereuropäische Synergien sollen nutzbar gemacht und freier Datenfluss ermöglicht werden. © Panthermedia.net/Jirsak

Und danach?

Als IT-Fachkongress lotet der CIO Inside Summit aus, wie es nach der digitalen Transformation weitergeht.

CIO Inside Summit: Die CIOs wünschen sich Stabilität und Sicherheit dank – oder trotz? – Digitalisierung. © Überall scene development

SPIELBERG. Im Zuge der Vorbereitungen zum CIO Inside Summit – dem Fachkongress für Digitalverantwortliche, der vom 26. bis zum 28.4. bereits in die fünfte Runde geht – hat der Veranstalter Überall Scene Development Top-Themen schon im Vorfeld mit CIOs diskutiert.

„Wichtig ist, zu erkennen, wann die Schnelllebigkeit der Digitalisierung tatsächlich mitzugehen ist und zum businesskritischen Faktor wird“, meint Thomas Nußmüller, Manager IT & Communication bei der Distribution und Marketing GmbH. „Aktive Kommunikation im agilen Vorgehen und die enge Miteinbeziehung unserer Fachabteilungen mit der Möglichkeit, Digitalisierung konstruktiv mitzugestalten, schaffen das Commitment zum Erfolg.“

„Was gibt Stabilität? Mehr denn je: der Mensch“, ist Christian Ott, CIO bei Banner, überzeugt. „Wir als Führungskräfte müssen die Mitarbeiter befähigen und stärken, damit die neue Komplexität beherrschbar wird. Nur eine Kultur des Miteinander wird zukünftig erfolgreich sein.“ Lagermax-CIO Johannes Krenn: „Ich denke, jede Firma muss ihre eigene individuelle Geschwindigkeit für Digitalisierungsmaßnahmen finden. Veränderung schafft Unsicherheit. Wir versuchen daher, eine möglichst konstante Geschwindigkeit einzuhalten und Digitalisierungsmaßnahmen stetig und konsequent, aber nicht überstürzt voranzutreiben.“ Walter Svoboda, Geschäftsführer von Wüstenrot Datenservice: „Algorithmen aus dem KI-Umfeld können eine große Hilfe sein, da es immer mehr um Real-timeErkennen geht. Hierbei ist der Mensch einfach überfordert.“

Die Ethik wird entscheiden „Ich bezweifle stark, dass es ein nach der digitalen Transformation gibt“, meint Dieter Gally, Head des IT Departments bei der Oesterreichischen Nationalbank. „Vielmehr sehe ich die Wirtschaft und – weit darüber hinaus – die ganze Welt seit Jahrzehnten in einer digitalen Transformation begriffen, die aktuell durch die Verfügbarkeit von immer wirkmächtigeren Technologien zusätzlichen Antrieb erhalten hat. Diese Digitalisierung wird wohl auch in Zukunft stetig und eventuell sogar beschleunigt voranschreiten. Die Welt wird sich dadurch nachhaltig verändern.“ „Ob im privaten oder beruflichen Umfeld: Unser Alltag wird längst von einer stetig steigenden Anzahl lernender Algorithmen beherrscht“, ergänzt Nußmüller. „Der Einfluss der KIMaschine in der Wirtschaft wird sicher weiter steigen. Die Kernfrage bleibt beim Regelwerk der Ethik: Wer steuert die KI?“

Die Ergebnisse dieser Diskussionen spiegeln sich im aktuellen Programm des CIO Inside Summits wider, das sich vor allem auf Schnittstellen- sowie auf brisante Security-Themen fokussiert. (pj)

www.cioinside.at

© Marlene Rahmann Erfolgreiche Legal Tech-Start-ups mit Initiatorin Sophie Martinetz (in Orange) und Wolfgang Pichler (direkt dahinter).

LTHV: Recht digital

Das Legal Tech Hub Vienna treibt – an den Mandanten orientierte – Digitalisierung in der Rechtsbranche voran.

WIEN. Mehrere große Rechtsanwaltskanzleien sowie zusätzliche Unterstützer wie etwa Manz forcieren ein Accelerator-Programm für Legal Tech-Unternehmen, lokale und internationale Kooperationen mit Interessensvertretungen, Unis/FHs und anderen Legal Tech Hubs.

Darüber hinaus werden Standards für die gesamte Rechtsbranche über Forschungsaufträge, Partnerschaften und Diplomarbeiten entwickelt.

„Frische Legal Tech-Produkte aus der ganzen Welt in einem geschützten Rahmen auszuprobieren, ist für die LTHV-Partner sehr interessant“, hebt Initiatorin Sophie Martinetz von Future Law hervor. „Die direkten Rückmeldungen der Anwälte sind wiederum für die Legal Tech Start-ups sehr wertvoll und helfen ihnen dabei, ihre Produkt im Sinne von zukünftigen Benutzern weiter auszubauen.“

Im Oktober hat das LTHV ersten Geburtstag gefeiert, aktuell läuft der zweite Start-up-Batch. Pro Batch werden weltweit Legal Tech Start-ups gesucht, aus den Top 10 sucht eine vom Hub besetzte Fachjury die Top 5 aus – mit dem Ziel, dass diese „Besten der Besten“ ihre Pilotprojekte realisieren. Das Programm umfasst ein Kick-off und vier weitere Module zwischen Mai und November. Jeden Monat kommen die Start-ups drei Tage nach Wien – da treffen sich dann alle Beteiligten, also Kanzleien, Start-ups und Partner, und arbeiten an den Produkten bzw. Pilotprojekten. Dazwischen wird an der Umsetzung auf digitaler Basis gefeilt. Am Ende gibt’s einen „Demo Day“, an dem die Legal Techs ihre Piloten und Erfolge präsentieren.

Schon Batch 1 brachte Erfolge Ein Start-up aus Batch 1 hat bereits ein Google-Investment von 3,5 Mio. € ergattert, ein anderes hat eine Kooperation mit einem großen Verlag abgeschlossen, andere konnten Funding-Runden erfolgreich abschließen. Unterm Strich können die Start-ups also die Rechtsbranche tatsächlich positiv beeinflussen.

„Der LTHV triggert die Erneuerung der Anwaltsbranche von innen“, kommentiert Wolfgang Pichler, Mitglied der Geschäftsleitung von Manz. Die aktuellen Top 5 sind die Wiener 360kompany AG, Bigle Legal aus Barcelona, Closd aus Paris, das holländisch-schottische Projekt Juralio und die Luxemburger Smart Oversight. (pj)

Elektromobilität für alle ABB präsentiert neue Wandladestation.

WIEN/ZÜRICH. Die neue Terra AC-Wallbox ist in ausgewählten Märkten bereits jetzt erhältlich und soll ab Mai weltweit zur Verfügung stehen.

Die smarte Ladelösung ist in Varianten bis 22 Kilowatt verfügbar, um weltweit Kompatibilität mit der Haus- und Gebäudeelektrik zu gewährleisten, und unterstützt die „Mission to Zero for smart cities“. Jedes Ladegerät ist mit einem hochpräzisen Energiezähler ausgestattet, der in Smart-Building-Energiemanagementsysteme integriert werden kann und fortgeschrittenes Lastmanagement ermöglicht. Auf diese Weise können Privathaushalte und Unternehmen die Leistung ihrer Anlagen bedarfsgerecht anpassen, um Ladeleistung und Kosteneffizienz zu maximieren. (pj)

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Zeitung

Aktuelles für Freunde des regionalen Genusses

InhaltsVersteckspiel

Freitag, 13. März 2020

„Wir wollen wissen, wo es herkommt.“ Auch bei Fertigprodukten.

Von Paul Christian Jezek, zu lesen auf Seite 3

www.bauernladen.at

Die Regenwurmbauern

Am Wurmhof Thaller wird aus dem Mist der Vergangenheit Humus für die Zukunft.

Gaby und Wolfgang Thaller machen sich einen natürlichen Kreislaufprozess der Natur zunutze. Der Mist ihrer Rinder wird aufbereitet und dient den Regenwürmern als Futter. Das Ergebnis ist bester Regenwurmhumus. Was so einfach klingt, ist aber ein Prozess, der rund drei Monate dauert. Wie alles begann? Der 60 ha große Hof der Thallers war ein klassischer Stiermastbetrieb; ein Zeitungsartikel über die Arbeit der Regenwürmer, genauer gesagt Eisenia foetida, also die etwas kleineren Kompostwürmer, beeindruckte und faszinierte Wolfgang Thaller. Er musste auch nur eine Nacht darüber schlafen, oder vielmehr darüber grübeln, und der Entschluss stand für ihn fest: „Wir werden Regenwurmbauern.“

Bio-Dünger Ein eigener Stall wurde gebaut, der Viehbestand gleich mal um rund 80.000 aufgestockt. Das war 2009. „Klar wurden wir am Anfang nicht nur belächelt, sondern ausgelacht“, erzählt Gaby Thaller. Der Erfolg gibt den innovativen Bauern aber Recht. Heute leben rund vier Mio. Kompostwürmer am Wurmhof Thaller. Im Herbst 2019 wurde das Folgen Sie uns auf Facebook und Instagram unter @bauernladen.at

Projekt mit dem zweiten Preis beim Innovationspreis Vifzack der Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer ausgezeichnet.

Auf natürliche Art entsteht ein BioDünger, der die Pflanzen ernährt, stärkt und zu deren Gesunderhaltung beiträgt. „Sie werden resistenter gegenüber Schädlingen, Obst und Gemüse schmecken besser und Tomaten reifen besser an der Pflanze“, zeigt sich Gaby Thaller begeistert. Sie empfiehlt den Regenwurmhumus vor allem zum Start der Gartensaison: Samen keimen rascher und junge Pflanzen wachsen zügiger.

PRODUKTE DER WOCHE

Reis für den Ernstfall

Haben Sie schon einen Notfall-Vorrat an Lebensmitteln sowie Pflegeprodukten?

Diese Woche auf www.bauernladen.at

Gartenkräuter Limonen Pesto Egal ob zu Fisch, Tomatensalat oder als Brotaufstrich: Dieses Pesto kann einfach zu jeder Speise punkten. © Taschler im Glas

Taschler im Glas 130 g 7,90 €

Blanc De Rouge Blaufränkisch gleichgepresst Frizzante 2018

Feine Fruchtfinesse,

prickelndes Säurespiel, dezente Restsüße

Weingut Kreiler 0,75 l 6,50 €

Kräuterworkshops für Erwachsene von April bis Oktober

Biohof Adamah 5 Personen 225,– €

Alle Produkte unserer Gut-Schein-Partner auf www.bauernladen.at

6.338 852

&PRODUZENTEN

PRODUKTE

••• Von Rita Davidson

Stellen Sie sich vor, Sie dürfen oder können das Haus nicht mehr verlassen. Jetzt gilt es, Haltung zu bewahren und trotzdem auf das Aussehen und die Hautpflege zu achten. Deshalb empfehle ich immer einen Reisvorrat. Denn Reis macht nicht nur satt, sondern auch schön. Ja, es gibt sie tatsächlich, die Reiswasser Beauty-Behandlung. Wenn Sie also das nächste mal Reis kochen, nehmen Sie ein bisschen mehr Wasser und verwenden es für die Hautpflege. Reiswasser enthält Folsäure, Mineralstoffe und Inositol, das die Zellenerneuerung und die Durchblutung fördert. Somit ist das Wasser aus Reiskörnern auch eine natürliche Anti Aging-Pflege. Es ist auch ein wahres Naturmittel gegen Rötungen und Allergien. Besonders bei empfindlicher Haut ist es aufgrund der entzündungshemmenden Eigenschaften ein Segen. Und so wird’s gemacht: Einfach ein kleines Handtuch oder einen Waschlappen in das bereits leicht ausgekühlte Kochwasser tränken und das Gesicht morgens und abends damit abtupfen. Die Gesichtshaut beruhigt sich und wird wunderschön geschmeidig.

© pixabay

Honig-Lammragout Ein Vorgeschmack auf Ostern. Die feinen Zutaten Lamm, Honig und Wein versprechen große Gaumenfreuden.

Backpulver für die Fußpflege Backpulver ist ein Säureträger. Es besteht aus Natriumhydrogencarbonat, das bereits im alten Ägypten für die Mumifizierung verwendet wurde. Doch keine Angst, die Quarantäne wird garantiert nicht so lange dauern. Denken wir doch lieber an den Frühling und natürlich den Sommer … und damit an unsere Füße.

Aus zwei Päckchen Backpulver und Wasser wird ein Fußbad. Es beruhigt nicht nur die strapazierte Haut, sondern lässt auch unangenehmen Geruch verschwinden. Aber Achtung: Backpulver nicht bei rissiger oder entzündeter Haut verwenden.

Das Landwirte-Plädoyer Heute ernährt ein landwirtschaftlicher Betrieb in Österreich 117 Menschen; im Jahr 2000 waren es noch 76. Die Forderung nach angemessenen Lebensmittelpreisen wird dementsprechend lauter.

Peeling mit Zitrone Falls Sie jedoch von den Füßen mit glatten Oberschenkeln ablenken möchten, empfiehlt sich ein Backpulver-Zitronen Peeling: Einfach Backpulver (die Menge kommt auf die Körperstelle an) mit Zitronensaft zu einer homogenen Masse vermengen und die betroffenen Hautstellen mit kreisenden Bewegungen gut durchmassieren. Danach mit lauwarmen Wasser die Reste entfernen. Nach einigen Anwendungen wird ihre Haut wunderbar glatt sein.

Supermarktfasten Woche zwei ist geschafft und Nicola Tutsch ist motiviert. „Ich freue mich, das Experiment wird immer besser und ich habe mich tatsächlich noch nie so auf einen Einkauf mit drei Kindern gefreut.“

Der Bauernladen-Veranstaltungstipp

WALDPÄDAGOGIK FÜR ERWACHSENE Sonnberg bei Stanz im Mürztal: Stefan Schwaighofer vom Biohof Ellersbacher lädt Erwachsene dazu ein, den Wald zu entdecken. Der zertifizierte Waldpädagoge stellt die Funktionen und Abläufe im System Wald in den Mittelpunkt. Solche Führungen dienen der Naturvermittlung, Bewusstseinsbildung und Erholung zugleich. Gruppenpauschale bis max. 10 Personen (15 € p.P.) www.ellersbacher.at Weitere Tipps und Events auf www.bauernladen.at

Kein Versteckspiel mit „Primärzutaten“

Es bleibt dabei: „Wir wollen wissen, wo es herkommt!“ Das könnte den Absatz heimischer Qualitätsprodukte stark fördern – und sollte daher im Interesse (auch) der österreichischen Lebensmittelindustrie sein.

••• Von Paul Christian Jezek

Schon jetzt – genau genommen seit dem BSE-Skandal – muss die Herkunft von frischem, verpacktem Fleisch angegeben werden. Ähnliche Regelungen für die Angabe der Herkunft gelten für Honig, Fische, Oliven, Obst und Gemüse sowie Biolebensmittel. Darüber hinaus existiert das AMA-Gütesiegel für Lebensmittel aus Österreich.

Die neuen EU-Regeln Nun tritt ab April eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung für die Primärinhaltsstoffe von verarbeiteten Lebensmitteln (LMIV; Verordnung (E) Nr. 1169/2011) in Kraft. Sie gilt für Lebensmittel, die nicht aus Österreich kommen. Als „Primärinhaltsstoffe“ definiert sind jedenfalls alle Zutaten mit einem Anteil von mehr als 50% am Endprodukt sowie „wichtige“ Zutaten. Beispielhaft wird bei einem JoghurtProdukt der Fruchtanteil geringer als 50%, die Frucht aber eine derart wichtige Zutat sein, dass die Herkunft angegeben werden muss.

Somit können die Konsumenten checken, wo die Milch herkommt, und auch, wo die Heidelbeeren, Erdbeeren, Marillen, etc. herkommen, die für das Joghurt verarbeitet wurden. Die Industrie kann weiterhin „Hergestellt in Österreich“ auf die Verpackung drucken, muss aber zusätzlich die Herkunft der Primärzutaten darstellen, wenn diese nicht aus Österreich kommen.

Laut neuen EU-Regeln bleibt es den Lebensmittelherstellern weiterhin überlassen, wie genau sie das Herkunftsland

IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber: medianet Verlag GmbH Anschrift: Brehmstraße 10/4, 1110 Wien Telefon: +43 1 91920 E-Mail: office@medianet.at Homepage: www.medianet.at Geschäftsführer: Markus Bauer Redaktion: Andrea Knura, office@bauernladen.at, Brehmstraße 10/4, 1110 Wien Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: www.medianet.at/news/page/offenlegung

© pixabay

bzw. die -länder angeben. Sie können bei der Region beginnen oder ein Land bzw. mehrere Länder nennen, aus denen die Primärzutaten stammen. Also etwa „Belgien“ oder „Belgien und Niederlande“. Es genügt jedoch auch die Herkunftsinformation „EU“ oder „Nicht-EU“. Sogar die Kombination „EU und Nicht-EU“ ist möglich, wenn eine Primärzutat aus der EU kommt und die andere nicht. Somit bleibt es letztlich (wieder bzw. weiterhin) den Herstellern überlassen, wie genau sie die Herkunft deklarieren – sie müssen den jeweiligen Staat nicht nennen.

Die neuen EU-Regeln gelten nicht für geschützte geografische Angaben, geschützte Ursprungsbezeichnungen und garantiert traditionelle Spezialitäten; in diesem Bereich ändert sich nichts, es ist also beispielsweise die Bezeichnung „Frankfurter Würste“ weiterhin möglich, auch wenn die Würste nicht aus Frankfurt kommen.

Wettbewerbsnachteile? Der Fachverband der Lebensmittelindustrie lehnt die im Regierungsprogramm angeführte verpflichtende nationale Kennzeichnung ab, befürwortet aber wie bisher die freiwillige Kennzeichnung der Herkunft, wie das z.B. durch das AMA-Gütesiegel möglich ist. „Weiters treten wir für den EUBinnenmarkt und gegen Nationalismen ein, wir stehen für Vielfalt und Qualität Per 1. April 2020 gelten europaweit neue Kennzeichnungsvorschriften für Lebensmittel.

und nicht für eine Verlagerung nationalistischer Strömungen auf die Ebene der Lebensmittel“, schreibt FV-Pressesprecher Oskar Wawschinek. „Denn was passiert, wenn eine nationale Herkunftskennzeichnung für bestimmte Lebensmittel in Österreich umgesetzt wird? Die Situation wäre dann: Alle in Österreich produzierenden Hersteller haben die Pflicht, die Herkunft zu deklarieren, während all jene Produkte, die in der EU produziert werden und im Regal des LEH unmittelbar mit den österreichischen Produkten konkurrieren, davon befreit sind. Im Ergebnis steht dann auf dem in Österreich produzierten Lebensmittel „Fleisch aus EU“ und auf den in der EU produzierten Lebensmitteln daneben steht nichts, obwohl das Fleisch z.B. aus der Ukraine stammt oder einen sehr weiten Weg hinter sich hat.“

Wenig überraschend das nun folgende Argument: Die zusätzlichen Kosten, die den heimischen Herstellern dadurch entstehen, seien „enorm“. Wawschinek: „Es müssen dann nämlich Rohstoffe nach Herkünften getrennt transportiert, gelagert, verarbeitet und verpackt werden. Jeder, der sich ernsthaft für Transparenz einsetzt, würde diese auf EU-Ebene einfordern. Alles andere ist bloß ein Ausdruck von nicht zu Ende gedachten, nationalistisch geprägten Vorurteilen. Wer sich tatsächlich dafür einsetzen möchte, Transparenz betreffend die Herkunft von Lebensmitteln für die Konsumenten voranzutreiben, der muss europäisch denken und argumentieren und darf sich nicht für nationale und protektionistische Interessen vor den Karren spannen lassen.“ Die Argumentation mit den „zusätzlichen Kosten“ für die Lebensmittelindustrie ist nachvollziehbar. Dem Konsumenten ist damit aber in keiner Weise geholfen, wenn er genau wissen möchte, was in „seinen“ Lebensmitteln drin ist und wo die Zutaten herkommen. Jedenfalls besteht die – wohl berechtigte – Befürchtung, dass „europäisch denken und argumentieren“ zu genau gar nichts führen wird, und summa summarum eine „europäische Lösung“ frühestens am Sankt-Nimmerleins-Tag zu erwarten ist.

Eine große Chance in Sicht Natürlich gibt es auch Konsumenten, denen das egal ist – Hauptsache, die Lebensmittel sind möglichst billig. Und es ist klar, dass Produzenten in anderen EU-Staaten nicht dazu gezwungen werden können, nationale Kennzeichnungspflichten einzuhalten und diese somit – wenn es sie gäbe – nur für österreichische Betriebe gelten würden.

Wären sie aber nicht dennoch und vielleicht sogar gerade deswegen durchaus eine Chance für österreichische Qualitätsprodukte aus österreichischen Qualitätsbetrieben?

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