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KULTUR
Sigfried Schertenleib: «Ein populäres Kunstmuseum soll Seinen 60. Geburtstag feierte das Kunstmuseum Thun (KMT) letztes Jahr. Und dieses Jahr wird dessen Förderverein 50. «thun! das magazin» sprach mit Vereinspräsident Sigfried Schertenleib.
Mit dem Förderverein unterstützt Sigfried Schertenleib …
… sowohl das Kunstmuseum an der Hofstettenstrasse …
Sigfried Schertenleib, als 1959 der heutige Förderverein Kunstmuseum gegründet wurde, waren Sie 17. Kannten Sie das Kunstmuseum bereits? Sigfried Schertenleib: Nein, ich kannte es nicht, da ich in Biel wohnte. Am Gymnasium vermittelte mir aber unser Zeichnungslehrer als aktiver Künstler intensiv die Auseinandersetzung mit der Kunst.
weniger Bekanntes zu zeigen und es einer breiteren Bevölkerung näher zu bringen, entspricht dies dem Leistungsauftrag. Das KMT will kein Elfenbeinturm sein für wenige «Kunstverständige». Hier gilt es noch vermehrt, Schwellenängste abzubauen, zu vermitteln und zu informieren. Die Auseinandersetzung mit dem Kunstschaffen setzt vor allem die Bereitschaft voraus, auch Ungewohntes und Unbekanntes auf sich wirken zu lassen. Erwähnenswert ist etwa das aktuell laufende Projekt «Blicke sammeln». Vorbildhaft und mit nationaler Medienpräsenz werden ausgewählte Personengruppen aus der Bevölkerung zur Ausstellungsgestaltung mit Bildern ihrer Wahl aus den Sammlungsbeständen aktiv und damit für Kunst sensibilisiert.
Damals waren Kinder wohl selten im Kunstmuseum anzutreffen. Heute jedoch tut dieses viel für sie. Ja, der Stellenwert der Kunstvermittlung, besonders auch für Kinder, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Der Vorstand unterstützt aktiv die ausgezeichneten Angebote des KMT. Die Kunstvermittlerin Sara Smidt setzt innovative und kindergerechte Konzepte um. Ihre Grenzen liegen beim sehr bescheidenen Budget der öffentlichen Hand. Sie ist auf Unterstützung durch Sponsoring angewiesen. Sie tun sehr viel für die Bekanntheit des Kunstmuseums. Kann ein solches Museum populär sein? Oder ist dies gar nicht das Ziel? Das Kunstmuseum hat sich regional, überregional und national einen viel beachteten Ruf erworben. Das ist vor allem auf Ausstellungsprogramme zurückzuführen, die mit hohem Qualitätsanspruch ausgewählte Kunstschaffende nach Thun holten. Wenn «populär» bedeutet, sowohl etabliertes Kunstschaffen wie auch
INFO Höhepunkte des Jubiläumsjahres des Fördervereins KMT – 6. Mai: Mitgliederversammlung im Rathaus, Gastreferent: Dr. Peter Studer, Präsident des Schweiz. Kunstvereins – 16. Mai ZOOM 9: Gespräch mit Jakob Jenzer und dessen gehörlosem Sohn: «Sehen Gehörlose anders?» – 27. bis 30. August: Kunstreise für Mitglieder nach Prag – 31. Oktober ZOOM 10: «Überraschung» Olivia Notaro – im «Thuner Tagblatt» wird monatlich je ein Bild aus der Sammlung des KMT vorgestellt – Ankauf eines grösseren Werkes
thun! 1/2009