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MENSCHEN
from Thun Magazin 01/09
by WEBER VERLAG
Fränzi Mägert-Kohli: Steffisburgerin und Weltmeisterin. Die Profi-Snowboarderin ist ihrer Wohngemeinde und der Region Thun fest verbunden. Deshalb plagt sie trotz sportlichen Erfolgen oft auch das Heimweh.
Heimat und Zuhause: Fränzi Mägert-Kohli beim Ortseingang von Steffisburg.
Fränzi Mägert-Kohli, vor zwei Monaten wurden Sie Weltmeisterin im Snowboard-Parallelslalom. Was ist das für ein Gefühl? Fränzi Mägert-Kohli: Es ist ein tolles Gefühl. Mit dem WM-Titel ging für mich ein Traum in Erfüllung. Es ist mein bisher grösster Erfolg. Ich freue mich immer noch und ich werde immer wieder darauf angesprochen. Die Reaktionen sind allerdings nicht mehr so gross wie unmittelbar nach dem Sieg an der WM. Für mich ist der Titel aber eine tolle Motivation für den Rest der Saison.
Seither sind Sie immer wieder neue Rennen gefahren. Konnten Sie den Triumph schon richtig auskosten? Ja, das konnte ich bereits in Südkorea. Und schliesslich auch zu Hause, mit einem Privatfest mit der Familie und Freunden.
In Ihrer Wohngemeinde Steffisburg wurden Sie nach Ihrem triumphalen Sieg wie eine Königin empfangen… …ich habe gewusst, dass die Gemeindeverantwortlichen etwas planen. Aber ich war überrascht, was sie alles für mich auf die Beine gestellt haben. Das hat mich sehr gefreut. Und ich erhielt auch wunderbare Geschenke, wie beispielsweise ein neues Fahrrad oder eine aus Fels der Eiger-Nordwand gefertigte Fruchtschale von meinen Sponsoren.
Was bedeuten Ihnen Ihr Wohnort und die Region Thun? Für mich ist Steffisburg und die Region Thun meine Heimat. Ich fühle mich hier so wohl wie sonst nirgendwo. Ich lebe hier von Kindesbeinen an und freue mich noch immer über die Gegend, die Berge und den See. Das ist für mich wahre Lebensqualität. Hier kann ich mich von den Strapazen des Profisports erholen, die Seele baumeln lassen. Zu Hause wartet immer jemand auf mich. Und das ist ein sehr schönes Gefühl.
Sie sind oft und lange im Ausland unterwegs. Haben Sie da manchmal auch Heimweh? Ja, sicher. Vor allem an Orten, wo ich mich nicht so wohl fühle. Das war auch an der WM in Südkorea so. Denn dort war alles anders und so vieles fremd für mich. Das war auch ein Grund, weshalb ich später an die WM reiste als die anderen Teilnehmerinnen. Und natürlich kehrte ich auch sehr gerne wieder hierher zurück.
Tanja Frieden ist als Olympiasiegerin auch Botschafterin für Thun. Können Sie sich ein ähnliches Engagement für Ihre Wohngemeinde oder für die Region Thun vorstellen? Ich engagiere mich bereits, wenn auch nicht offiziell, als Botschafterin. Denn die Gemeinde Steffisburg ist seit drei Jahren eine meiner Sponsorinnen. Und natürlich trete ich deshalb auch an Anlässen der Gemeinde auf.
Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wie lange Sie noch als Profi snowboarden wollen? Das kann ich heute noch nicht sagen. Das ist abhängig von meiner Motivation und von meiner Gesundheit. Sicher will ich aber an den Olympischen Spielen von 2010 in Vancouver, Kanada, dabei sein.
Und was möchten Sie danach machen? Ich mache zurzeit eine Ausbildung als Wellness-Trainerin. Ich möchte nach meiner sportlichen Karriere im Bereich der Gesund heitsförderung anderen Menschen die Freude am Sport vermitteln.
Sie haben 2007 geheiratet. Denken Sie auch daran, eine Familie zu gründen? Ja sicher, das wünsche ich mir auf jeden Fall. So etwas lässt sich allerdings schwer planen. Es ist aber sicher schön, wenn man als junger Mensch eine Familie gründen kann.
Wie entdeckten Sie eigentlich den Snowboard-Sport? Das war in der 8. Klasse. Damals war Snowboardfahren der Trendsport schlechthin. Wie viele andere auch fand ich Skifahren einfach öde. So habe ich das trendige Snowboard ausprobiert. Und dieser Sport hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Mittlerweile habe ich mir aber auch wieder Skis gekauft, allerdings sind es Tourenskis.
Was fasziniert Sie am Snowboard-Sport? Das Carven auf einer harten, gut präparierten Piste. Wenn die Kante in den eisigen Schnee schneidet und ich richtig in die Kurve liegen kann. Das ist das Tolle am Snöben. Und dann ist es natürlich eine Sportart, die ich draussen in den Bergen ausüben kann.
Hat es neben Ihrer sportlichen Karriere noch Platz für anderes? Während der Saison von Mitte August bis Ende März habe ich praktisch keine Freizeit. In der wenigen freien Zeit zu Hause fallen dann wie bei allen anderen alltägliche Dinge an: waschen und putzen beispielsweise. Aber das ist eher ein Müssen. Und natürlich versuche ich mich auch zu erholen. So gehe ich gerne in die Berge, lese eine Zeitung und lasse die Seele baumeln. Ich bin ein Mensch, der viel frische Luft braucht.
Sie haben ein Lebensmotto… …ja, «gib jedem Tag die Chance, der schönste in deinem Leben zu sein».
Und wie geben Sie jedem Tag diese Chance? Das Leben ist ein Geschenk und man verbaut sich etwas, wenn man negativ eingestellt ist. Auch wenn es nicht immer einfach ist, versuche ich stets positiv eingestellt durchs Leben zu gehen. Und mal ehrlich: Im Vergleich mit anderen Menschen in anderen Ländern haben wir es hier ja wirklich gut.
Gibt es überhaupt noch eine Möglichkeit, Ihren Hochzeitstag oder den Tag Ihres Weltmeistersieges zu toppen? Ja, das glaube ich. Sonst würde ich ja den künftigen Tagen gar keine Chance mehr geben. Und dann gibt es noch andere Ereignisse, die wirklich einen Tag zum schönsten im Leben machen können. Olympia-Gold oder die Geburt des eigenen Kindes beispielsweise. Oft sind es aber auch die kleinen Dinge im Leben, die einen Tag zu etwas Besonderem machen.
Sie fahren Ende März Ihr letztes Rennen der Saison in Valmalenco (Italien). Was machen Sie danach? Zuerst einmal werde ich zwei bis drei Wochen eine Pause ein legen und mich erholen, beispielsweise bei Skitouren etwa. Dann steht die Ausbildung zur Wellness-Trainerin mit der Diplomarbeit im Vordergrund. Mitte April werde ich aber wieder mit dem Aufbautraining beginnen. Und natürlich werde ich meine Familie und den Freundeskreis pflegen sowie mein Zuhause geniessen.
Ihr grösster Wunsch für die kommende Saison? Ich möchte natürlich Olympia-Siegerin werden!
Interview: Martin Hasler Fotos: Martin Hasler/Swiss-Snowbard/Swiss-Ski (zvg) In Aktion: Fränzi Mägert-Kohli auf ihrer Fahrt zu WM-Gold.


Gewonnen: Voller Freude über den Sieg im Parallel-Slalom zeigt Fränzi Flagge.

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