Keine halben Sachen

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MEINE VORFAHREN

«Der bärenstarke Pellegrini aus Graubünden …»

ren. Unter anderem war dort zu lesen: «Der bärenstarke Pellegrini aus Graubünden …» Ich war richtig stolz, einen so starken Papa zu haben. Meiner Mama hingegen waren solche Errungenschaften gleichgültig, um nicht zu sagen vollkommen egal. Anders kann ich das nicht erklären. Als Schulbub bekam ich mit, wie Mama eine Kartonschachtel voller Schwingfestkränze und ein Turnerband mit Fest-Medaillen «entsorgte», einfach so in den Kehricht beförderte. Den Grund zu ihrem Tun habe ich nie herausfinden können. Diese leichtfertige Entsorgung kam früher oder später ans Licht. Die Enttäuschung meines Vaters muss gross gewesen sein, waren das alles doch Erinnerungsstücke, vielleicht die einzigen, an seine Schwingerzeit. Ich erinnere mich noch heute an das fürchterliche, lautstarke Donnerwetter eines Abends in der Stube.

Meine Mama und die Buschors Nun zu meiner Mutter, Ida Maria Pellegrini, geborene Buschor. Sie kam am 25. Juli 1921 auf die Welt. Ihre Eltern betrieben ein Bauerngütlein im Burst, weit draussen im Riet in der weiten Ebene des Rheintals, mitten im Dreieck von Altstätten, Montlingen und Kriessern. Die Grossmutter hiess Rosa, eine geborene 14


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