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Die Pellegrinis
Gesprächen mit Papa und vor allem durch die italienischen Muratori Morini, Vanini, Vacani, Realini und wie sie alle hiessen. Bei Chiasso überquerten wir die Grenze zu Italien, fuhren Richtung Como und von dort hinaus auf die Penisola, auf die Halbinsel, die den Comersee in den Lago di Como und in den Lago di Lecco teilt.
Wenn man etwas über Namen und Leute im Zusammenhang mit einem Dorf erfahren will, so sehe man sich zuallererst auf dem Dorffriedhof um. Das tönt vielleicht nicht einladend, aber dort gibt es stumme Zeugen. Das sind die Grabinschriften, die Namen der Verstorbenen auf dem Friedhof. Einmal in Nesso angekommen, war der camposanto bald gefunden. Alle mir genannten Namen fanden sich dort in Stein gemeisselt. Der Name Pertusini war besonders häufig zu lesen. Also beschloss ich die nahe gelegene Osteria aufzusuchen, um dort nachzufragen.
Mit der gleichen Begeisterung wie am Vortag in Stabio erklärte ich dem Wirt voller Stolz, dass ich ein Nachfahre der Pertusini sei und dass ich die Namen auf dem Friedhof eben gelesen hätte. Der Signor oste hörte mir geduldig zu, schaute mich an und sagte mit einem Lächeln, dann seien wir eben imparentato (verwandt), denn er sei ein vero Pertusini. Das war natürlich der Moment, einen piatto di carne und einen rosso di casa zu bestellen, um weiter über unsere Vorfahren zu diskutieren. Leider kannten wir uns beide zu wenig, um neue Gemeinsamkeiten aufzudecken. Auch diese Begegnung endete in freundlicher Harmonie, vielleicht etwas langweilig für Annali und meine kleinen Töchter. Als Belohnung für deren Ausharren gab’s auf der Rückreise immerhin eine Überfahrt mit dem Fährschiff von Bellagio nach Menaggio.
Die Pellegrinis
Am 6. Dezember 1944, am Nikolaustag, kam ich im Silvio Pellegrini, Spital in Thusis auf die Welt. Zu Kriegszeiten noch. 20.06.1880–6.07.1938 Ein halbes Jahr zuvor landeten die Alliierten an der Nordküste Frankreichs. Mein Papa, Jahrgang 1904, hiess Giacomo Paolo Pellegrini. Seinem Vater, meinem Neni, verdanke ich meinen Vornamen Silvio.
Er starb sechs Jahre vor meiner Geburt – wie gerne hätte ich doch meinen Namensgeber, den Baumeister Pellegrini, gekannt. Als Schulbub kam ich in den

Baugeschäft Silvio Pellegrini