02/2023 bioprofi

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Auswirkungen der Inflation

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Kann man

Zwischenfrüchte verfüttern?

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JUNI 2023

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Beim Reden kommen die Leute zusammen

Dieses Sprichwort gibt es in vielen Sprachen und Kulturkreisen. Weil „Reden“ immer und überall der erste Schritt zu gegenseitigem Verständnis ist.

Mindestens so wichtig ist es allerdings auch, wie und auf welchen Ebenen wir miteinander kommunizieren.

Wie machen wir das beispielsweise in der Landwirtschaft? Reicht es, wenn wir uns einfach nur „gegenseitig überschreien“?

Die Konventionellen die Bios und umgekehrt, die Grünlandbauern die Ackerbauern, die Praktiker die Wissenschaftler und die Standesvertretungen die Politik? Wir alle erleben dieses emotionale Durcheinander in unserem Arbeitsalltag – ein rechthaberisches „Bauchgefühl“, bei dem es laut zugeht, aber selten tatsächliche Inhalte zum Ausdruck kommen. Bringt uns das wirklich weiter?

Ich frage bewusst provokant und zugespitzt, weil ich überzeugt bin, dass wir aus vielen unserer landwirtschaftlichen Diskussionen die Emotionalität herausnehmen und weitaus faktenbasierender kommunizieren sollten. Selbstverständlich gilt dies für alle Seiten. Ja, mein eingangs erwähntes Sprichwort sollte für uns alle eigentlich lauten:

„Bei einem auf Fakten basierten Reden kommen die Leute in der Landwirtschaft zusammen.“

Dabei möchte ich mich und das FiBL-Wissenschaftsteam gar nicht aussparen. Auch wir mussten in den Anfangsjahren lernen, dass es eine gemeinsame Sprache zwischen der Forschung und Praxis braucht. Ohne akademische Überheblichkeit und ohne Dünkel gegenüber der Wissenschaft. Ich denke, dies ist uns im Laufe der Zeit erfreulich gut geglückt. Gemeinsam mit Ihnen, mit zahlreichen gemeinsamen, praxisorientierten Forschungsarbeiten. Und wenn ich heute die FiBLWebsite ansehe (www.fibl.org)

oder auch diese und die vorangegangenen Ausgaben des „bioprofi“, dann bin ich mir sicher, dass es bereits ein sehr starkes wissenschaftliches Fundament für einen auf Fakten basierenden Diskurs in der Landwirtschaft und somit auch in der Agrarpolitik gibt.

Wir müssen diese Fakten endlich zu Wort kommen lassen, gegenseitig fundierter argumentieren und offener einander zuhören. Das gilt übrigens auch für die Biobäuerinnen und Biobauern untereinander: Hier habe ich bisweilen den Eindruck, die nächste Generation des Biolandbaus – also Neueinsteiger und Umsteller –wird nicht mit offenen Armen,

sondern mit gewissen „ökonomischen“ Vorurteilen empfangen. Dabei sollten wir ihnen doch zuerst einmal zuhören und bereit sein, neue Sichtweisen zu akzeptieren. Dass die „Neuen“ keine Pioniere mehr werden, ist nur logisch – so wie es ebenfalls verständlich ist, dass jemand mit seinem Betrieb Geld verdienen will und auch muss.

Noch eine Bemerkung: Verstehen Sie mein Plädoyer für einen faktenbasierenden Diskurs bitte nicht als eine gänzliche Absage an die Emotionalität. Freilich braucht es Emotionalität in der Landwirtschaft, unbedingt, doch eben dort, wo sie am besten hingehört: bei Ihren direkten Kontakten und Gesprächen mit den Konsumentinnen und Konsumenten. Wo es darum geht, die Menschen emotional und authentisch für den Biolandbau und die biologische Lebensmittelqualität abzuholen. Denn das sollten wir keinesfalls nur einem „Schweinderl“ in der Werbung überlassen.

bioprofi 2/2023 3 Foto: © Reinhard Geßl
Mag. Andreas Kranzler ist Geschäftsführer von FiBL Österreich.
DER FIBL-BLICK

Bio fürs Herz, Agrarökologie für den Verstand

Vor 60 Jahren erschien Rachel Carsons Jahrhundertbuch „Der stumme Frühling“. Es leitete das Verbot von DDT ein. Die Umweltbewegung entstand und die intensive Landwirtschaft stand am Pranger. Die behördliche Zulassungspraxis bei Pestiziden veränderte sich und der Schutz der natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Luft und Biodiversität rückte ins Zentrum.

Es entstanden neue landwirtschaftliche Produktionsmethoden, welche weniger chemische Pflanzenschutzmittel und Dünger einsetzten. Das beschleunigte auch die Agrarökologie als Forschungsdisziplin: Es ging um die Umweltfolgen der Landwirtschaft. Auf der Erde lebten 1963 drei Milliarden Menschen, heute sind es acht Milliarden. Wegen des Wachstums der Menschheit ist das Problem trotz riesiger Fortschritte nicht geringer geworden. Leider gibt es dafür keine Patentlösung, so sehr einem der Biolandbau auch ans Herz gewachsen ist.

Was genau versteht man unter Agrarökologie?

Die Agrarökologie – zuvor nur Forschungsdisziplin – wurde in den 1990er Jahren ein Teil der kleinbäuerlichen Bewegungen. Für Via Campesina zum Beispiel war der Biolandbau suspekt, weil er sich auf den Konsum ausrichtete, dazu Kontroll- und Zertifizierungssysteme entwickelte und seine bäuerliche Eigenständigkeit dem Staat (Bioverordnung) und dem Handel opferte. Denn die kleinbäuerliche Bewegung hat ein emanzipatorisches Verständnis. Sie will selbstständig die besten Lösun-

gen finden, wie man ohne die Agrarindustrie ein gutes Einkommen erwirtschaftet und dabei Natur und Gesundheit schont.

Seit knapp 10 Jahren steht Agrarökologie zunehmend für das schier Unmögliche, nämlich 10 Milliarden Menschen ohne weiteren Raubbau an den natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Luft und Biodiversität ernähren zu können. Die Agrarökologie als Transformationskraft zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs).

Die wichtigen Agrarländer können mit der Idee nichts anfangen. Die EU und Japan hingegen sehen große Chancen.

Länder wie die Schweiz und Österreich arbeiten aktiv in einer Koalition „Agrarökologie“ zusammen, welche als Ergebnis des UNO-Ernährungsgipfels 2021 gegründet wurde.

Wir wissen, was eine agrarökologische Landwirtschaft charakterisiert, aber wir haben keine abschließende Definition

Von allen Empfehlungen, wie man nachhaltig und dennoch produktiv sein kann, ist die Diversifizierung der Landwirt -

4 bioprofi 2/2023 Foto: © Mafalda Rakoš

Vatertag= Tag

schaft bisher die überzeugendste, das zeigen viele Forschungsarbeiten. Mehr Vielfalt kann mit vielfältigen Fruchtfolgen, mit Zwischenfruchtanbau oder mit Mischanbau von Getreide und Leguminosen erreicht werden. Agroforst-Systeme oder zumindest der Anbau von einjährigen Kulturen zwischen Alleen mit Bäumen und Sträuchern sind weitere Möglichkeiten. Für großflächige Betriebe können Maschinen so gesteuert werden, dass eine vielfältige Abfolge von Kulturen in Streifen entlang der Landschaftskonturen erfolgt, die jedes Jahr verschoben werden. Dabei können auch natürliche Landschaftselemente in die Felder integriert werden. GPS und Kameras machen das möglich. Die Wechselwirkungen mit Landschaftselementen wie wildblumenangereicherten Feldrändern und Heckenreihen sowie einjährigen Wildblumenstreifen, die innerhalb des Felds wandern, fördern die Biodiversität und damit natürliche Regulierungsmechanismen.

Solche Diversifizierungsmaßnahmen erhöhen die Widerstandsfähigkeit landwirtschaftlicher Produktionssysteme. Sie beanspruchen aber auch mehr Flächen, weshalb ertragsstarke Sorten notwendig sind. Neue Züchtungstechniken, sofern sie solche Diversifizierungsstrategien unterstützen, sollen nicht grundsätzlich gestoppt werden.

Der chemische Pflanzenschutz wird schrittweise zurückgefahren und, wo noch nötig, durch pflanzliche Stoffe und lebendige Antagonisten ersetzt. Nährstoffe und organische Substanz werden im Kreislauf gehalten.

Nutzen wir die Innovationskraft, die in der Landwirtschaft steckt

Wissenschaft und Innovation sind der Schlüssel zur Gewährleistung einer nachhaltigen Ernährungssicherheit für eine wachsende Bevölkerung, das war die Schlussfolgerung des UNO-Ernährungssystemgipfels von 2021. Innovation passiert im sozialen, wirtschaftlichen, institutionellen und ökologischen Bereich. Dazu gehören auch alle Arten von technischen und technologischen Innovationen, die gut funktionierende, produktive und sehr nachhaltige Lebensmittelsysteme garantieren können. Die Agrarökologie geht bei ähnlichen Zielen wie der Biolandbau offener mit der Innovation um. Der Biolandbau hat seit dem Inkrafttreten der EU-Verordnung 1992 eine mehr oder weniger geschlossene Werkzeugkiste. Das sehen die einen als Vorteil („man geht keine Risiken ein“), die anderen als immer größeres Handicap, weil die Wissenschaften in hoher Schlagzahl mit neuen Lösungen kommen. Da wir heute über klare Indikatoren

Trautenfels

11. JUNI 2023

und Messgrößen für die Nachhaltigkeit verfügen, wie man Entwicklungen steuern kann, sind Fehlentwicklungen, wie sie Rachel Carson 1963 beschrieb, in Zukunft wenig wahrscheinlich.

Global oder lokal: Welches ist die richtige Sichtweise?

Für die zukünftige Ernährungssicherheit spielt der Biolandbau auch nach 100 Jahren Pionierarbeit mit 1,6 Prozent der Anbaufläche weltweit nur eine Nebenrolle. Das hat auch mit seiner Ertragsschwäche zu tun. Der Biolandbau würde zwar in der Kombination mit der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und mit einer Reduktion der Verfütterung von Getreide an Tiere sehr viele Menschen ernähren können. Leider aber nur dann, wenn die globale Erwärmung auf heutigen 1,1 Grad Celsius gestoppt

werden kann, wie Modelle des FiBL und der FAO zeigen. Es gibt sehr viele Regionen, wo der Biolandbau die beste Lösung ist. Die Biolandwirtinnen und -wirte können ganzheitlich denken und handeln. Es braucht sie deshalb. Aber das ideale Kombipaket, wo alles zusammenpasst, ist leider noch lange nicht geschnürt und bleibt wohl eine schöne Illusion. Und wichtig ist auch, dass Nachhaltigkeit nicht an der Landesgrenze Halt macht. Was man im Inland nicht produziert, verbraucht im Ausland Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität. Wenn ich einen Wunsch offen hätte, wären das 30 Prozent Biolandbau und 70 Prozent Agrarökologie, in ganz Europa. Auf die Turbo-Bauern können wir dann gut verzichten.

Prof. Dr. Dr. Urs Niggli gilt als Pionier der internationalen Forschung im Biolandbau. Er ist Präsident des Instituts für Agrarökologie in Aarau, Schweiz.

bioprofi 2/2023 5 MEINUNG
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Auswirkungen der Inflation

Die Inflation in Österreich kletterte im Jahresschnitt 2022 auf rund neun Prozent, das hat auch Folgen für landwirtschaftliche Betriebe, zeigt die Analyse von LEOPOLD KIRNER.

Die zurzeit hohe Inflation speist sich aus mehreren Quellen, daher wird sie so rasch nicht vergehen: Die Corona-Pandemie verursachte den größten Wirtschaftseinbruch seit dem Zweiten Weltkrieg und löste einen Rückgang der globalen Handelsströme aus. Lieferketten wurden unterbrochen, wodurch sich das Angebot bei hoher Nachfrage bei vielen Produkten verknappte. Ein zentraler Verstärker für Preissteigerungen waren im vergangenen Jahr die hohen

Energiepreise. Und eine andere Ursache liegt in der offenen Geldpolitik der westlichen Zentralbanken, die Märkte mit großen Geldmengen fluteten und die Zinsen lange sehr niedrig hielten.

Hohe

Preissteigerungen

Die Preissteigerungen in der Landwirtschaft fielen noch deutlich heftiger aus. So legten die Getreidepreise 2022 gegenüber dem fünfjährigen Zeitraum 2016 bis 2020 um mehr als

das Doppelte zu. Die Preise für tierische Produkte stiegen zwar ebenso markant an, aber nicht so enorm wie jene für pflanzliche Produkte. Für Mastschweine notierte die Schweinebörse 2022 um 24,7 Prozent höhere Preise als im Referenzzeitraum 2016 bis 2020, bei Maststieren betrug der Preisanstieg laut Rinderbörse 21,1 Prozent. Interessant, die Preise für Ferkel und Kälber legten hingegen um weniger als fünf Prozent zu. GVO-freie Milch verzeichnete 2022 um 43,2 Prozent höhere Preise als 2016 bis 2020, bei Bio-

milch betrug der Anstieg hingegen nur 29,4 Prozent. Auch die Betriebsmittelpreise legten 2022 deutlich zu, bei Biobetrieben jedoch weniger, außerdem werden viele von ihnen in der biologischen Landwirtschaft nicht eingesetzt.

So wurde gerechnet

Die Auswirkungen der Inflation werden auf der Basis von sechs typischen Betrieben kalkuliert. Diese Modellbetriebe wurden mit Beraterinnen und Beratern festgelegt und stellen für

6 bioprofi 2/2023 Foto: © agrarfoto.com

Abb. 1: Gesamt-Deckungsbeitrag ohne öffentliche Gelder 2016 bis 2020 (jeweils linke Säule) und 2022 (jeweils rechte Säule). Beschreibung der Betriebe siehe Kasten auf Seite 8.

die jeweilige Region typische Betriebe dar (siehe Kasten). Kalkuliert wird mit dem Internet-Deckungsbeitragsrechner der BA für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen.

Die Ansätze für Produkt- und Betriebsmittelpreise laut Tab. 1 leiten sich überwiegend aus statistischen Quel -

len wie Börsenpreisen oder AMA-Marktpreisberichten ab. Einige Preisansätze wurden mit Experten getroffen, wie z. B. die Festlegung der Preise für Ölsaaten und Eiweißpflanzen. Einige wenige Preisannahmen wie die sonstigen variablen Kosten mussten aufgrund fehlender

bioprofi 2/2023 7 BETRIEBSWIRTSCHAFT
Produktionsverfahren 2022 zu 2016–2020 Preisänderung von 2016–2020 auf 2022 Mahlweizen +120 Prozent von 160 auf 352 Euro/t Körnermais +118 Prozent von 150 auf 328 Euro/t Zuckerrübe +116 Prozent von 31,4 auf 67,8 Euro/t Sojabohne +70 Prozent von 381 auf 648 Euro/t Winterraps +65 Prozent von 383 auf 632 Euro/t Mastschweine +24,7 Prozent von 1,90 auf 2,37 Euro/kg SG Maststiere +21,1 Prozent von 4,36 auf 5,28 Euro/kg SG GVO-freie Milch +43,2 Prozent von 38,89 auf 55,69 Ct/kg Biomilch +29,4 Prozent von 51,02 auf 66,02 Ct/kg Stickstoffdünger +250 Prozent von 0,91 auf 3,19 Euro/kg Phosphordünger +100 Prozent von 0,89 auf 1,78 Euro/kg Kaliumdünger +150 Prozent von 0,65 auf 1,63 Euro/kg Dieselkraftstoff +78 Prozent von 1,12 auf 2,00 Euro/l Sojaextraktionsschrot +70 Prozent von 38,1 auf 65,0 Ct/kg MilchviehKraftfutter +80 Prozent von 24,2 auf 43,6 Ct/kg BiomilchviehKraftfutter +50 Prozent Von 48,0 auf 72,0 Ct/kg Tab. 1: Ansätze für ausgewählte Produkt- und Betriebsmittelpreise (inkl. MwSt.)  agrana.com/bioagenasol • Mindestens 90 % Anteil an organischer Substanz • Hohe Auswaschsicherheit • Wirksam bei niedrigen Temperaturen • Bewertet nach Bio Austria Richtlinien Nähere Infos unter duenger@agrana.com EINE MARKE VON AGRANA BioAgenasol® – unser rein pflanzlicher, biologischer Langzeit-Volldünger aus Österreich. BioAgenasol ® Gesunder Boden –Gesunde Ernte!

Typische Betriebe

MF ­ 95 ­WV : Marktfruchtbetrieb im Weinviertel mit 95 ha Ackerland, angebaut werden Weizen, Gerste, Zuckerrübe, Winterraps, Sojabohne und Biodiversitätsflächen.

MS ­ 450 ­ LB : Schweinemastbetrieb mit 450 Mastplätzen und 25 ha Ackerland im Leibnitzer Feld. Die Fruchtfolge besteht aus Körnermais, Weizen, Wintergerste, Sojabohne, Ölkürbis und einer Ackerbrache.

RM ­ 150 ­ KL : Rindermastbetrieb mit 150 Stiermastplätzen und 45 ha Ackerland im Klagenfurter Becken. Kultiviert werden Silomais, Körnermais, Weizen, Win-

Datenbasis vom Autor eingeschätzt werden.

Dreifacher Deckungsbeitrag

bei konventionellen

Marktfrüchten

Alle Einzel-Deckungsbeiträge erhöhten sich 2022 deutlich gegenüber 2016 bis 2020, wie Tab. 2 bei ausgewählten Produktionsverfahren belegt. Besonders hohe Zuwächse berechnen sich für konventionelle Marktfrüchte: Beispielsweise

tergerste, Sojabohne, Kleegras und Biodiversitätsflächen.

MI ­ 60 ­ RO : Milchviehbetrieb im Bezirk Rohrbach mit 60 Kühen, 8.800 kg produzierte Milch je Kuh und Jahr, 55 ha landw. Fläche, 115 Erschwernispunkte.

MI ­ 35 ­ FR ­ Bio : Biomilchviehbetrieb im Bezirk Freistadt mit 35 Kühen, 6.800 kg produzierte Milch je Kuh und Jahr, 44 ha landw. Fläche, 95 Erschwernispunkte.

MI­17­SZ: Milchviehbetrieb im Bezirk Schwaz mit 17 Kühen, 6.750 kg produzierte Milch je Kuh und Jahr, 14,5 ha Grünland und 34 ha Alm, 235 Erschwernispunkte.

stieg der Deckungsbeitrag für die Leitkultur Mahlweizen unter den Bedingungen im Weinviertel von 294 auf 988 Euro/ ha, eine Steigerung um 236 Prozent. Bei Körnermais im Leibnitzer Feld betrug der Zuwachs sogar 317 Prozent, also mehr als das Vierfache. Überdurchschnittlich hoch fällt die Zunahme mit 268 Prozent auch für die Zuckerrübe aus, der Deckungsbeitrag erhöhte sich um rund 1.800 Euro/ha. Sojabohne und Winterraps legten um rund 100 Prozent zu.

Die Deckungsbeiträge in der Tierhaltung nahmen ebenso zu, aber in einem deutlich geringeren Ausmaß im Vergleich zu Marktfrüchten. Sie stiegen je nach Nutztier um 11 Prozent (Schweinemast), 26 Prozent (Rindermast) und je nach Art der Milchviehhaltung zwischen 21 und 42 Prozent. Für den Biomilchviehbetrieb wurde keine Wirtschaftsdüngerleistung berechnet (Annahme einer Kreislaufwirtschaft ohne Düngemittelzukauf), daher die Abweichung gegenüber den beiden konventionellen Betrieben (dafür sind aber auch die Kosten für Wirtschaftsdünger im Futterbau entsprechend geringer, weil diese nicht eingerechnet werden).

Gesamt-DB steigt je nach Betrieb um 8 bis 227 Prozent

Schließlich wurde der Gesamt-Deckungsbeitrag für jeden Betrieb ermittelt, bei der Milchviehhaltung mussten dafür auch die variablen Kosten des Futterbaus eingerechnet werden. So steigen die variablen Kosten für ein Hektar Grünland mit Silage im Bio -

milchviehbetrieb in Freistadt von 274 Euro/ha im Zeitraum 2016 bis 2020 auf 350 Euro/ ha im Jahr 2022, eine Zunahme um 28 Prozent. Beim konventionellen Betrieb in Rohrbach steigen die variablen Kosten der Silageproduktion hingegen um mehr als das Doppelte. Die Ergebnisse für alle sechs Betriebe und beide Betrachtungszeiträume zeigt Abbildung 1. Der Gesamt-Deckungsbeitrag ohne öffentliche Gelder erhöht sich durch die Inflation um über 6.000 Euro im Heumilchbetrieb in Tirol (MI-17-SZ) bis auf 68.774 Euro im Marktfruchtbetrieb im Weinviertel (MF-95WV).

Fazit

Sowohl Einzel-Deckungsbeiträge als auch Gesamt-Deckungsbeiträge stiegen in allen hier berechneten Betrieben im Jahr 2022 deutlich an, wobei Marktfruchtbetriebe stärker profitieren als tierhaltende Betriebe. Es ist somit davon auszugehen, dass der überwiegende Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe 2022 höhere Einkommen erwirtschaftete als in den Jahren davor. Bei Biobetrieben dürfte das Plus etwas geringer ausfallen, weil die Biopreise im Verhältnis zu konventionellen Preisen weniger stark gestiegen sind. Aber Achtung: 2023 werden die Einkommen wieder sinken, weil die Produktpreise in vielen Fällen den Plafond erreicht haben und die Kosten hoch bleiben oder weiter steigen, vor allem dann auch die fixen Kosten für z. B. Abschreibungen oder Versicherungen. Für Biobetriebe dürfte dann der Rückgang etwas geringer ausfallen, auch weil Biopreise weniger volatil sind als konventionelle Preise.

Beschreibung der Betriebe siehe Kasten oben. Deckungsbeiträge ohne Einrechnung von Grundfutter bei Milchkühen. Keine Einrechnung der Wirtschaftsdüngerleistung beim Biomilchviehbetrieb (MI-35-FR-Bio).

Tab. 2: Zunahme des Deckungsbeitrags pro Einheit für ausgewählte Produktionsverfahren

8 bioprofi 2/2023
Produktionsverfahren Betrieb Einheit Deckungsbeitrag Zunahme in % 2016–20 2022 Mahlweizen MF-95-WV Euro/ha 294 988 +236 MS-450-LB Euro/ha 357 1.118 +213 Körnermais RM-150-KL Euro/ha 319 1.331 +317 Zuckerrübe MF-95-WV Euro/ha 671 2.470 +268 Sojabohne MF-95-WV Euro/ha 506 1.143 +104 MS-450-LB Euro/ha 614 1.234 +101 Winterraps MF-95-WV Euro/ha 446 742 +66 Schweinemast MS-450-LB Euro/Schwein 39,1 43,2 +11 Rindermast RM-150-KL Euro/Stier 606 760 +26 Milchviehhaltung MI-60-RO Euro/Kuh 2.310 3.283 +42 MI-35-FR-Bio Euro/Kuh 2.109 2.548 +21 MI-17-SZ Euro/Kuh 2.204 3.020 +37
Leopold Kirner, Hochschule für Agrarund Umweltpädagogik Wien
BETRIEBSWIRTSCHAFT

Öko-Feldtage 2023 – der Treffpunkt

330 Unternehmen, Verbände und Organisationen präsentieren auf den Öko-Feldtagen am 14. und 15. Juni 2023 Saatgut, Landtechnik, Betriebsmittel, Futtermittel, Stallbau, Beratungsleistungen und vieles mehr. Austragungsort ist in diesem Jahr der Biohof Grieshaber & Schmid in Ditzingen nahe Stuttgart.

Das Programm der Öko-Feldtage zeigt in einer Mischung aus Praxis und Forschung Neuentwicklungen im ökologischen Pflanzenbau und in der Tierhaltung. Wir haben Ihnen die Highlights zusammengestellt.

Demoparzellen

Auf zahlreichen Demoparzellen stellen Firmen, Züchter und Beratung circa 100 Kulturen und 520 Sorten vor.

Kartoffelsorten

Experten demonstrieren vielfältige Aspekte des ökologischen Kartoffelanbaus. Sie zeigen über 20 verschiedene Sorten, darunter zahlreiche neue Züchtungen. Die Gäste können mit ihnen Aspekte wie Habitus des Krauts, Knollenbildung, Krankheitsresistenz, Ertrag, Lagereignung und Geschmack diskutieren.

Feldgemüse im Fokus

Ein Schwerpunkt des Biohofs Grieshaber & Schmid und der Öko-Feldtage ist das Feldgemüse. Unmittelbar neben der Hofstelle werden beispielsweise zwei un -

terschiedliche Hacksysteme in einem Selleriebestand vorgeführt: Sie hacken in und zwischen den Reihen, schleppergeführt und autonom. Zudem können Besucher auf der direkt angrenzenden Fläche ganz praktisch anschauen, welche Bewässerungssysteme für den Standort infrage kommen. Gezeigt werden:

– eine mobile RohrtrommelBeregnungsmaschine mit Düsenwagen,

– ein Reihenregner-Verfahren mit Kleinregnern sowie

– verschiedene Varianten der Tropfbewässerung mit Technik für die Schlauchverlegung.

Spannende Innovationen

Auch in diesem Jahr stellen die Öko-Feldtage wieder Prototypen von Innovationen vor. Im

Trend ist beispielsweise, sowohl autonom arbeitende Feldroboter als auch schleppergezogene Hackmaschinen mit künstlicher Intelligenz zu trainieren. Die auf Beikräuter programmierten, vergleichsweise leichten autonomen Feldroboter könnten theoretisch Tag und Nacht Beikräuter entfernen. Zudem sind zwei Agri-Photovoltaik-Anlagen als Innovationen gemeldet. Die licht- und wasserdurchlässigen Photovoltaikmodule bieten eine Teilbeschattung der Kulturen und einen wirksamen Hagelschutz. Die Pilotanlage Agri-PV Obstbau wird im Apfelanbau getestet, um herauszufinden, welches Anlagendesign für diese Kultur sinnvoll ist und in welcher Art sich die Agri-PV-Anlage auf die Erträge auswirkt. Für Erzeuger und Direktvermarkter interessant: eine automatische

Kistenwaschanlage. Darüber hinaus gibt es einen teilautomatischen Roboter zu sehen, der Kompostmieten erkennt und eigenständig umsetzt.

Tierhaltung auf den Öko-Feldtagen

Besucher können die Milchviehhaltung des Biohofs Grieshaber & Schmid kennenlernen. Die Milchleistung der 270 Tiere umfassenden Fleckviehherde beträgt im Durchschnitt über 9.000 Kilogramm je Kuh und Jahr. Durch den Anbau von beispielsweise Luzernekleegras kann der Hof auf den Zukauf von Eiweißfuttermitteln fast vollständig verzichten. Die Zucht auf langlebige und robuste Tiere steht im Vordergrund. Das Jungvieh wird von zwei Kooperationsbetrieben aufgezogen. Auf den Öko-Feldtagen informieren Ausstellende zudem unter anderem über Fütterung, Systeme für Tiermonitoring und Kälberaufzucht sowie verschiedene Stallausstattung wie Tränken oder Entmistungsanlagen. Der Biohof Grieshaber & Schmid stellt außerdem vor, wie die Weidehaltung am Betrieb dieses Jahr eingeführt und in die Zukunft gedacht wird.

bioprofi 2/2023 9 Foto: © Öko-Feldtage VERANSTALTUNG

Themen-Special Agri-Photovoltaik

Auf einer Sonderfläche von 600 Quadratmetern können Besucher sich erstmals auf den Öko-Feldtagen über die Produktion von Lebensmitteln und Strom auf einer Fläche informieren. Fragen zum Zusatznutzen in der Landwirtschaft wie auch zur Energiespeicherung oder zu Genehmigungsverfahren stehen im Fokus des Themen-Specials. Mit Führungen an der Sonderfläche sowie Vorträgen im Fachprogramm wird das Thema von allen Seiten beleuchtet. Eine Demonstrationsanlage gibt vor Ort einen Einblick in ein Agri-PV-System aus der Modellregion in Baden-Württemberg. Unter und neben der Anlage soll auf den Feldtagen Salat gepflanzt werden. Der Einfluss der lichtdurchlässigen Solarmodule auf die Kultur wird von der Universität Hohenheim vor Ort gemessen. Zudem stellen verschiedene Firmen ihre Systeme vor.

Exkursion Öko-Feldtage

Berufs- und Fachschüler sowie Fachlehrkräfte bekommen in Führungen auf den Öko-Feldtagen einen praxisnahen Einblick in die ökologische Landwirtschaft. Im Angebot gibt es Überblicksführungen sowie solche mit Themenschwerpunkten wie z. B. Feldgemüse und AgriPV, Ackerbau, Tierhaltung, Pflanze und Boden. An den einzelnen Stationen stehen Expertinnen und Experten Rede und Antwort.

Vielfältiges Fachprogramm

Das Fachprogramm der ÖkoFeldtage widmet sich in einem Themenmix den herausragenden Fragen der ökologischen Landwirtschaft. Die fünf Foren drehen sich um Pflanze mit

Schwerpunkt Feldgemüse und Bewässerung, Tier, Markt und Politik sowie Kompost. Das Forum Markt und Politik beantwortet aktuelle Fragen: Wie funktioniert die Transformation der Landwirtschaft, gerade in Zeiten der multiplen Krisen? Wie geht es weiter mit der Gesetzgebung zu Gentechnik und wie können wir die wahren Kosten von Lebensmitteln einpreisen?

Im Tierforum geht es beispielsweise um Biogas, Direktvermarktung, Fütterung, Tierwohl, Milchviehhaltung und Stallbau. Das Thema Wertschöpfungsketten (WSK) zieht sich wie ein roter Faden durch die Angebote des Fachprogramms. Es gibt einen WSK-Workshop für die Außer-Haus-Verpflegung, eine Führung zur WSK Tier und anderen WSK-Stationen auf dem Gelände. Zudem wird es auf den Öko-Feldtagen wieder zahlreiche Führungen zu den unterschiedlichsten Themen geben.

Zukunftsaussicht Biolandbau

Wie ökologisch und zukunftsweisend ist die biologische Landwirtschaft und welche Perspektive bietet sie umstellungsinteressierten Betrieben? Die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AÖL e.V.) lädt im Rahmen der Öko-Feldtage dazu ein, sich mit der Nachhaltigkeit, der Zukunftsorientierung und den Auswirkungen des ökologischen Landbaus zu beschäftigen. Dabei können Umstellungsinteressierte auf eine gute Beratung durch die Ökoverbände zählen.

Hella Hansen ist FiBL-Projektleiterin in Frankfurt am Main.

Das detaillierte Programm finden Interessierte unter www.oeko-feldtage.de.

Der Eintritt kostet 20 Euro, Öffnungszeiten sind jeweils 9:00 bis 18:00 Uhr.

One step ahead

Einen Schritt voraus … hieß es bei der 16. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau.

Von 8. bis 10. März 2023 war es wieder so weit: Vertreterinnen und Vertreter der Forschung und Praxis des deutschsprachigen Biolandbaus präsentierten in insgesamt 154 Vorträgen aktuelle Ergebnisse aus Forschung und Beratung. Diesmal in Frick, auf dem Gelände von FiBL Schweiz. Über 300 Teilnehmende aus Forschung, Praxis und Beratung nahmen an der Veranstaltung teil, darunter 5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des FiBL Österreich, die aktuelle Ergebnisse ihrer Forschung präsentierten. Für Interessierte, die nicht persönlich anreisen konnten, gab es zudem die Möglichkeit, online an den Vorträgen und Workshops teilzunehmen. Die erste Keynote-Vortragende war Johanna Jacobi von der ETH Zürich, sie sprach über Transformation von Agrar- und Ernährungssystemen. Jacobi sieht die biologische Landwirtschaft als wesentliche Grundlage für diese Transformation, wobei jedoch folgende Themen (wieder) verstärkt berücksichtigt werden müssen: Landverteilung, Gerechtigkeit, die Rolle der Frauen, Ökosystem-Leistungen und Prinzipien über ökonomische Überlegungen hinaus. Im Fokus ihrer Forschung stehen Machtunter-

schiede und Interessenskonflikte in Ernährungssystemen. Auch der Biolandbau muss sich in diesen Bereichen noch weiterentwickeln.

Einen weiteren Keynote-Vortrag gab Knut Schmidtke, Direktor für Forschung, Extension und Innovation am FiBL Schweiz. Er sprach zum Thema Innovation in der Biolandwirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen und griff hier Themen wie Polykulturen, die Bedeutung von Mikrobiomen, alternative Grünlandnutzung und die Transformation unserer Ernährung auf.

Umfassendes Vortrags- und Präsentationsprogramm

Insgesamt wurden 154 Vorträge in den verschiedensten Fachdisziplinen präsentiert, z. B. Nährstoffmanagement, klimaneutrale Landwirtschaft, Eiweißautarkie, Tierwohl. Auch Themen wie Ernährungssysteme, Futterressourcen, Agroforst und Sozioökonomie wurden diskutiert. Zudem konnte man an 102 Poster-Präsentationen, 14 Workshops und 6 Science Pitches (ganz kompakte Projektpräsentationen in 3 Minuten) teilnehmen. In vielen Präsentationen ging es sehr konkret um die Umsetzung und

10 bioprofi 2/2023 VERANSTALTUNG
Von I. Heim, S. Kummer, A. Dietl, R. Petrasek

Anwendung neuer Erkenntnisse in der landwirtschaftlichen Praxis. Meist wurden hierzu Ergebnisse aus On-Farm-Versuchen vorgestellt, welche in Zusammenarbeit von Landwirten und Forschenden durchgeführt worden waren. Immer wieder wurde in Diskussionen die Frage eingebracht, welche Rolle bestehende (Macht-) Strukturen spielen und wie sich diese verändern ließen. Ein erfrischender und gut besuchter Programmpunkt war der Input zu Frauen in der Landwirtschaft, der anlässlich des Internationalen Frauentags (8. März) stattfand. In diesem Vortrag wurden oft noch unbekannte Frauenvorbilder aus der Geschichte des Biolandbaus präsentiert. Vor und nach der Tagung fanden insgesamt 7 Exkursionen statt, die den Interessierten einen Einblick in die regionalen landwirtschaftlichen Betriebe und in spannende Umsetzungsprojekte gaben. In einer Exkursion wurden beispielsweise ein innovativer Agroforstbetrieb und eine sogenannte Solawi (Solidarische Landwirtschaft) in der Nähe von Frick vorgestellt.

FiBL Österreich bei der 16. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau

Alexander Dietl stellte SuRe:food vor, ein Bewertungstool für regional wirksame Nachhaltigkeitseffekte von Lebensmittelwertschöpfungsketten. SuRe:food ist ein Tool, das Nachhaltigkeit mit dem Konzept der Regionalität verknüpft und so eine umfassende Bewertung ganzer Lebensmittelwertschöpfungsketten von der Landwirtschaft über die Verarbeitung bis hin zum Handel ermöglicht. Der methodische Rahmen und seine Anwendung wurden anhand von vier österreichischen Bioproduktgrup -

pen (Silomilch, Heumilch, Freilandgemüse, Glashausgemüse) illustriert.

Ildiko Heim hielt einen Workshop mit den Projektpartnern von FiBL Schweiz über die Auswirkungen von Mikroplastik in landwirtschaftlichen Böden.

MINAGRIS (minagris.eu) ist ein EU-finanziertes Projekt und fokussiert auf die Plastikverwendung und Umweltbelastung in der Landwirtschaft. Im Rahmen des Projekts wurde die „SoilPlastic App“ (frei herunterzuladen) entwickelt, um Bürgerinnen und Bürger als Citizen Scientists um Hilfe zu bitten, indem sie mithilfe der App Daten über das Vorkommen von Plastik in Böden sammeln.

Susanne Kummer hielt einen Vortrag über Maßnahmen und Rahmenbedingungen zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich bis 2030. Bei der Erarbeitung der Studie wurden Expertinnen

und Experten sowie Stakeholder durch Interviews und Workshops eingebunden. Als besonders vielversprechend wurde die Umsetzung von Maßnahmen in folgenden Bereichen hervorgehoben: Absatz von Bioprodukten in der Außer-Haus-Verpflegung ausbauen, Kooperationen entlang von Wertschöpfungsketten verbessern und Wissenssysteme zur Biolandwirtschaft stärken.

Richard Petrasek stellte ein Poster über das „EcoFarm Assessment and Decision Tool“ vor, das Teil des CAPTIVATE-Projekts ist (cap-tivate.eu). Dies ist ein Werkzeug zur Nachhaltigkeitsbewertung und Unterstützung betrieblicher Entscheidungsprozesse auf Basis der Betriebsstruktur, Umweltbedingungen und GAP-Maßnahmen. Die Hauptziele sind, Betriebe bei der Auswahl geeigneter GAP-Maßnahmen zu unterstützen, um den Bedingungen des jeweiligen Betriebs zu entsprechen sowie die ökologi -

schen Leistungen am Betrieb zu sichern und zu verbessern.

Hier finden Sie das Video zur 16. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau: Save

Die nächste, 17. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau findet von 5. bis 8. März 2024 an der Justus-Liebig-Universität in Gießen statt. Weitere Informationen sind der Internetseite www.wissenschaftstagung.de zu entnehmen.

bioprofi 2/2023 11 Foto: © Ildiko Heim VERANSTALTUNG
Ildiko Heim, Susanne Kummer, Alexander Dietl, Richard Petrasek forschen und arbeiten beim FiBL Österreich.
the Date

Zahlt sich kreislauforientierteres Wirtschaften aus?

Geschlossene Stoff- und Energieflüsse auf landwirtschaftlichen Betrieben im Sinne einer Kreislaufwirtschaft rücken angesichts beeinträchtigter Versorgungsketten und schwankender Preise wieder mehr in den Fokus.

Gerade bei Milchviehbetrieben spielen solche geschlossenen Kreisläufe seit jeher eine grundlegende Rolle. Im Zuge des Europäischen Forschungsprojekts LIFT (Low-Input Farming and Territories – Integrating knowledge for improving ecosystem-based farming) untersuchte das Institut für Agrar- und Forstökonomie die Frage, wie österreichische Milchviehbetriebe mit unter -

schiedlichem Grad an Kreislauforientierung sowohl unter konventioneller als auch biologischer Wirtschaftsweise aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht abschneiden.

Beschreibung der Analysen

Die Untersuchung basiert auf Daten des Jahres 2018 aus dem Testbetriebsnetz freiwillig buchführender Betriebe, das eine repräsentative Stichpro -

be landwirtschaftlicher Betriebe in Österreich darstellt. Der Grad der Kreislauforientierung wurde durch eine im Projekt LIFT entwickelte Betriebstypologie anhand von Indikatoren wie GVE-Besatz, Anteil selbst produzierter Futtermittel oder Ausgaben für Dünger ermittelt. Daraus ergaben sich vier Gruppen: besonders kreislaufbetonte konventionelle Betriebe, biologische Betriebe, besonders kreislaufbetonte biologische Betriebe sowie eine letz-

te Gruppe aller verbleibenden konventionellen Betriebe. Die aus den Buchführungsdaten abgeleiteten Betriebsgruppen sind aber nur eingeschränkt vergleichbar. So könnten etwa Unterschiede hinsichtlich Standortbedingungen oder Größe bestehen. Deshalb wurde ein sogenanntes „Matchingverfahren“ angewandt, wodurch nur Betriebe mit ähnlichen Standortbedingungen und ähnlicher Größe in den Vergleich einfließen.

12 bioprofi 2/2023 Foto: © Adobe Stock
Von Andreas Niedermayr und Jochen Kantelhardt

Ergebnisse

Abb. 1 zeigt die Verteilung der Buchführungsbetriebe auf die 4 Gruppen. Der Großteil ist den verbleibenden konventionellen Betrieben zuzuordnen (59 Prozent), gefolgt von Biobetrieben (23 Prozent), kreislaufbetonten konventionellen Betrieben (10 Prozent) und schließlich kreislaufbetonten Biobetrieben (8 Prozent).

Tab. 1 zeigt ausgewählte wirtschaftliche und ökologische Leistungsindikatoren der vier Gruppen nach Anwendung des Matchingverfahrens. Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft in Euro je nicht entlohnter Arbeitskraft (nAK) beschreiben den Gewinn je nAK nach Abzug von laufenden Kosten, Abschreibung sowie gezahlten Löhnen, Pachten und Zinsen. Hier ist erkennbar, dass die beiden biologischen Gruppen deutlich besser abschneiden als die konventionellen Gruppen. Die beiden Kennzahlen Marktorientierung und Milchleistung zeigen, dass die kreislaufbetonten Gruppen eine geringere Milchleistung und auch einen geringeren Anteil an Markterlösen an allen Einnahmen (inklusive öffentlicher Gelder) haben, wobei das Niveau bei Biobetrieben grundsätzlich geringer ist als bei konventionellen Betrieben. Betrachtet man die ökologischen Leistungsindikatoren, sind weitere Muster erkennbar. So ist etwa der GVE-Besatz bei den beiden kreislaufbetonten Gruppen wesentlich geringer. Die Kraftfutterkosten in Euro je GVE sind bei Biobetrieben und der Gruppe der verbleibenden konventionellen Betriebe ähnlich, während sie bei den beiden Gruppen mit besonderem Bedacht auf Kreislaufwirtschaft nur etwa halb so hoch sind. Die dahinter liegenden Kraftfuttermengen in der Futterration dürften

bei allen biologisch wirtschaftenden Gruppen jedoch noch deutlich niedriger sein, da biologisches Kraftfutter in der Regel teurer ist als konventionelles. Die Tierarztkosten korrelieren tendenziell mit der Milchleistung, die Treibstoffkosten sind bei den beiden kreislaufbetonten Gruppen eher niedriger.

Schlussfolgerungen

Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem für biologisch wirt-

schaftende Betriebe eine noch stärkere Ausrichtung auf Kreislaufwirtschaft attraktiv sein kann. Trotz wesentlich geringerer Milchleistung können sie ein ähnlich hohes Einkommen je nAK erwirtschaften wie ihre weniger kreislaufbetonte Vergleichsgruppe. Für konventionelle Betriebe erscheint ein stärkerer Fokus auf Kreislaufwirtschaft hingegen nicht vorteilhaft, vor allem da die geringere Milchleistung nicht ausreichend durch höhere öf-

fentliche Gelder kompensiert werden kann. Im Hinblick auf die ökologischen Leistungsindikatoren schneiden die kreislaufbetonten Gruppen besser ab. Abschließend ist anzumerken, dass die Ergebnisse auf Daten aus dem Jahr 2018 beruhen, was es aufgrund der sich seitdem stark veränderten Rahmenbedingungen zu berücksichtigen gilt. Außerdem wurden durch das Matchingverfahren in der Gruppe der konventionellen Betriebe vergleichsweise große und damit möglicherweise auch profitable Betriebe vom Gruppenvergleich ausgeschlossen.

Anmerkung: Die zugrundeliegenden Buchführungsdaten beziehen sich auf das Jahr 2018. Werte mit * sind Nettowerte, exklusive Mehrwertsteuer. Anzahl an Betrieben je Gruppe nach Anwendung des Matchingverfahrens: konventionelle Betriebe = 199, kreislaufbetonte konventionelle Betriebe = 66, Biobetriebe = 149, kreislaufbetonte Biobetriebe = 50. GVE = Großvieheinheit. LuF = Land- und Forstwirtschaft. nAK = nicht entlohnte Arbeitskraft.

Leistungsindikatoren

bioprofi 2/2023 13 BETRIEBSWIRTSCHAFT
Andreas Niedermayr, Jochen Kantelhardt; Institut für Agrar- und Forstökonomie an der BOKU Wien
Konventionelle Betriebe Kreislaufbetonte konventionelle Betriebe Biobetriebe Kreislaufbetonte Biobetriebe Wirtschaftliche Leistungsindikatoren Einkünfte aus LuF je nAK 20860 16390 25890 26700 Marktorientierung (Prozent) 82 75 78 73 Milchpreis (EUR/kg)* 0,36 0,33 0,45 0,46 Milchleistung (kg/Kuh) 7510 5830 6420 5060 Ökologische Leistungsindikatoren GVE-Besatz (GVE/ha) 1,7 1,3 1,4 1,0 Kraftfutterkosten (EUR/GVE)* 520 278 520 254 Tierarztkosten (EUR/Kuh)* 127 92 92 57 Treibstoffkosten (EUR/ha)* 165 103 150 99
Abb. 1: Verteilung aller Betriebe auf die Gruppen der LIFT-Typologie
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Tab. 1: Wirtschaftliche und ökologische der Betriebsgruppen
Trittsicherheit

Mit dem Striegel zum Erfolg

Nicht nur zur mechanischen Bestandspflege, sondern auch als Alternative bzw. zusätzlich zur chemischen Unkrautbekämpfung ist der Hackstriegel seit Jahrzehnten ein bewährtes Gerät. Durch den erfolgreichen Einsatz bei Getreide, Mais, Rübe, Soja, Ackerbohne, Kartoffel, Gemüse, Kräutern usw. bietet der Striegel entscheidende Vorteile in der Ackerkulturpflege.

Um den Striegel ideal einsetzen zu können, benötigt es die richtige Einstellung des Striegels; diese hängt vor allem von der Boden- und Pflanzenbeschaffenheit sowie von den aktuellen Witterungsverhältnissen ab. Der Striegel muss deshalb auf den Betrieb zuge-

schnitten sein und über die passende Ausstattung verfügen.

Der optimale Einsatzzeitpunkt

– Der beste Einsatzzeitpunkt zum Striegeln ist bei sonnigem und windigem Wetter um die Mittagszeit, da hier

Unkrautkeimlinge in der Sonne austrocknen und dadurch abgetötet werden. Zusätzlich kann man aggressiver fahren, da die Kulturpflanze zu diesem Zeitpunkt schon elastischer ist (Zelldruck der Pflanzen lässt nach).

– Bei Roggen, Wintergerste und früh gesätem Weizen in getreidereichen Fruchtfolgen machen die Herbstkeimer Windhalm und Ackerfuchsschwanz oft die meisten Probleme. Der Striegelerfolg hängt dann von einem rechtzeitigen Vorwintereinsatz ab (also vom Striegeldurchgang im Herbst).

Wächst das Unkraut über das Keimblattstadium hinaus, ist die Bekämpfung schwieriger: Hier muss schärfer (mehr Zinkendruck oder steilere Anstellung der Zinken) gestriegelt

werden, denn das Unkraut lässt sich kaum noch herausreißen und übersteht auch das Verschütten eher. Hier helfen oftmals „nur“ noch ein oder mehrere Hackdurchgänge mit dem Hackgerät.

– Generell gilt: Je früher, desto besser – wenn man das Unkraut noch nicht sieht, dann sollte man striegeln. Die Wirkung des Blindstriegelns sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Oftmals kann dies der wichtigste Striegeldurchgang sein.

Arbeitsgeschwindigkeit und Zinkenstellung

– Je schneller beim Striegeln gefahren wird, desto größer ist die Schlagkraft und der Erfolg der Unkrautbekämp -

14 bioprofi 2/2023
Foto: © Einböck

fung. Allerdings erhöht sich mit einer höheren Geschwindigkeit auch die Gefahr für eine Beschädigung der Kulturpflanze. Hier gilt es den richtigen Mix zu finden.

– Die Fahrgeschwindigkeit kann je nach Bedingung und Gerätetyp zwischen 1,5 (junge Bestände) und 10 km/h betragen.

Zinken auf Griff: Wenig Verschüttung der Kulturpflanzen – Geschwindigkeit unter 6 km/h

– Zinken schleppend: Größere Erdbewegung – höheres Verschüttungsrisiko

– Zinken auf 90°: Verschüttung des Unkrauts – höhere Arbeitsgeschwindigkeit wählen – diese Einstellung erst verwenden, wenn die Kulturpflanze schon größer ist.

10 Tipps zum optimalen Striegeln

1. Striegeln beginnt unmittelbar nach der Aussaat.

2. Jeder Striegelvorgang schwächt die Bodenstruktur und regt Unkrautsamen zur Keimung an – darum sollte vor jedem Striegeldurchgang genau überlegt werden, ob dieser notwendig ist.

3. Der Aussaatzeitpunkt soll im Hinblick auf das Blindstrie -

geln und die dafür geeigneten Wetterbedingungen gewählt werden.

4. Die Arbeitstiefe des Striegels auf die Ablagetiefe des Saatguts und die Größe des Keimlings anpassen, damit diese nicht beschädigt werden (mehrmals absteigen und überprüfen). Ist späteres Striegeln geplant, sollte etwas tiefer als üblich abgelegt werden.

5. Die Arbeitsgeschwindigkeit hat einen großen Einfluss auf die Aggressivität – diese an Bedingungen, Kultur und Unkrautdruck anpassen.

6. Zinken auf Griff stellen, das sorgt für optimale Unkrautregulierung und Schüttung (das Striegelfeld muss während der Fahrt parallel zum Boden stehen). Achtung: keine Einstellung (Zinken -

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stellung, Geschwindigkeit usw.) des Striegels am Vorgewende.

7. Genaues Achten auf den passenden Einsatzzeitpunkt (Boden, Wetter, Entwicklungsstadium der Kultur, Größe des Beikrauts) – unbedingt Befahrbarkeit des Bodens kontrollieren.

8. Die Striegelwirkung und Aggressivität wird durch das Zusammenspiel von Geschwindigkeit, Zinkenstellung und Druck der Zinken eingestellt.

9. Mit einem „Striegeltagebuch“ mitprotokollieren (Einsatz, Geschwindigkeit, Tiefe, Einstellung etc.) und so „mitlernen“ und Wiederholungsfehler vermeiden. Eventuell kleine, nicht gestriegelte Flächen lassen,

um später den Striegeleffekt vergleichen zu können.

10. Probieren geht über Studieren – mit Erfahrung zum Erfolg!

Grundsätzlich gilt: Striegeln erfordert Geduld und Genauigkeit: Qualität geht vor Flächenleistung.

Dieser Artikel entstand durch die praktische Expertise des Bodenbearbeitungsspezialisten Einböck. www.einboeck.at

Weitere Informationen zum Striegeln und Hacken finden Sie im umfassenden Handbuch des Bio-Ackerbaus von Einböck. Das Handbuch steht zum kostenlosen Download unter www.einboeck.at/praxis zur Verfügung.

bioprofi 2/2023 15
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Abb. 1: Zeitplan des Striegelns Quelle: Einböck

Erosionsschutz im Biomaisanbau

Nachhaltiger Biomaisanbau – eine Herausforderung für viele Biobetriebe, die neue ökologische und ökonomische Chancen und Möglichkeiten bietet.

Mais ist eine faszinierende, verrufene und wertvolle Kulturart zugleich. Als C4-Pflanze liefert er höchste Energiegehalte und konstant gute Erträge bei niedrigem Wasserverbrauch, weshalb Silomais in der Rinderfütterung kaum mehr wegzudenken ist. Auch bei Schweinen und Geflügel ist Körnermais wegen der hohen Stärkeanteile stark etabliert und dient als hochwertige Futterquelle.

Herausforderungen

Mais als Hackfrucht ist vor allem in Hanglagen stark erosionsgefährdet und stellt häufig biologisch wirtschaftende Betriebe vor Herausforderungen. Aufgrund der zunehmenden Wetterextreme passiert es öfters, dass die wertvolle Schicht des Bodens durch Wasser abgeschwemmt bzw. abgetragen wird. Der Aufbau von 1 cm Humusschicht dauert bei ungestörten Verhältnissen rund 100 bis 200 Jahre. Deshalb hat das Biokompetenzzentrum Schlägl im Zuge eines EIP-Agri-Projekts* im oberen Mühlviertel in Zusammenarbeit mit interessierten Biobetrieben über drei Jahre zahlreiche Versuche zum Thema „Erosionsschutz und Ressourcenschonung im Bio -

maisanbau“ durchgeführt. Hierbei wurden im Jahr 2022 folgende Maßnahmen getestet:

Mais in Dammkultur

Die Kulturart Mais benötigt bei der Saat eine Bodentemperatur von mind. 8 bis 10 °C, um optimale Aufgangsbedingungen zu gewährleisten. Bei der Formung von Dämmen erwärmt sich der Boden schneller, wodurch Mais gegenüber Unkräutern einen gewissen Vorsprung mit sich bringt. Die Dämme wurden beim Versuch eine Woche vor Anbau geformt. Als Hackvorgang wurde mittels Anhäufeln das Unkraut bekämpft. Ein Erosionsschutz ist nur gegeben, wenn die Dämme quer zum Hang angelegt werden, da ansonsten die Zwischenreihen mit einer Wasserrinne gleichgesetzt werden können. Eine Erosionsüberwachung mit eigenen Apparaturen zeigte, dass wenig bis gar kein Bodenabtrag nachgewiesen wurde. Die Erträge lagen bei 50 t/ha Frischmasseertrag.

Mais mit Untersaat Weißklee

Verschiedene Untersaaten beim Maisanbau schützen vor Erosion, da eine kompakte Bodenbedeckung gegeben ist. Wann ist der richtige Saat-

zeitpunkt der Untersaat? Beim Versuch des Biokompetenzzentrums wurde der Weißklee zum gleichen Zeitpunkt wie der Mais gesät. Weißklee kann als Lichtkeimer auch beim Blindstriegeln gesät werden, um Zeitressourcen zu sparen. Als Leguminose hat Klee die Eigenschaft, mit den Knöllchenbakterien an seinen Wurzeln Luftstickstoff in den Boden zu bringen und pflanzenverfügbar zu machen. Somit stellt der Weißklee als Untersaat keine Nährstoffkonkurrenz dar. Die Saatmenge mit 5 bis 6 kg/ha war ausreichend.

Streifenfrässaat

Bei der Streifenfrässaat wurde in eine unbearbeitete Kulturart (Kleegras, Grünschnittroggen etc.) der Mais gesät, die Saat erfolgte nach der ersten Schnitt-Nutzung der Kultur. Ein Streifen von rund 30 cm wurde bearbeitet, die restlichen 40 cm blieben unbearbeitet (70 cm Reihenabstand), wobei die Bearbeitung und Saat in einem Arbeitsdurchgang abgewickelt werden konnten. Im konventionellen Bereich wird nach einigen Wochen, wenn das nachwachsende Kleegras eine zu hohe Konkurrenz für den Mais darstellt, chemischer Pflanzenschutz ausgebracht,

16 bioprofi 2/2023 BODENBEARBEITUNG
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um die Konkurrenz zu verhindern. Im Biobereich stellte sich der Kleedruck als enorme Herausforderung heraus, da sich die Wurzeln des Maises nicht wie gewünscht entwickeln konnten und auch Nährstoffe und Wasser nur begrenzt aufgenommen werden konnten, weshalb die Entwicklung der Pflanze rasch „eingestellt“ wurde. Ein Zwischenreihenmulcher könnte dabei künftig neue Lösungsansätze bringen.

Mais im Gemenge

Die Versuche zeigen, dass vor allem Mais im Gemenge mit Sonnenblumen, Hirse und Buchweizen eine zukunftsfähige Kombination darstellen könnte. Der Anbau des Gemenges in Drillsaat liefert zahlreiche Erleichterungen bzgl. Saat, mechanischem Pflanzenschutz (kein Hacken notwendig, nur Blindstriegeln bzw. Striegeln) und Erosionsproblematik. Im Versuch wurde auch probiert, das Gemenge am Vorgewende und in der Mitte des Felds den reinen Mais in Reihen quer zum Hang zu bauen. Das dient auch als enorme Arbeitserleichterung. Das einzige Problem beim Gemenge war der deutlich geringere Energiegehalt als bei der Reinkultur.

Fazit

Biologischer Maisanbau in Hanglagen ist eine Herausforderung! Versuche wie Gemengeanbau, Mais in Dammkultur oder Mais mit Untersaaten zeigen jedoch, dass nachhaltiger und wirtschaftlicher Anbau möglich ist. In diesem Projekt wird es ein weiteres Versuchsjahr 2023 geben, in dem die Varianten mit Potenzial noch

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einmal getestet werden, um auch einen Jahresvergleich zu bekommen. Fakt ist: Wenn unser wertvollstes Gut, der Boden, auch in 100 Jahren noch fruchtbar sein soll, um wertvolle Lebens- bzw. Futtermittel produzieren zu können, muss auch auf den Erosionsschutz geachtet werden. Eine Verknüpfung der 3 Säulen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie, Soziales) ist von

enormer Bedeutung – gestern, heute und morgen!

Simon Rauöcker ist im Biokompetenzzentrum Schlägl (FiBL Österreich) im Bereich biologischer Pflanzenbau tätig.

* Die Europäische Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI) ist ein Konzept zur Förderung von Innovationen in der Land- und Forstwirtschaft.

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bioprofi 2/2023 17 Foto: © Biokompetenzzentrum Schlägl BODENBEARBEITUNG
Maisanbau mit Streifenfräse

Kann man Zwischenfrüchte verfüttern?

Durch eine stets länger werdende Vegetationsperiode lassen sich mittlerweile diverse Pflanzengruppen als Zwischenfrüchte mit entsprechendem Ertrag kultivieren. Weiters leisten sie für Fruchtfolge und Bodenverbesserung einen entscheidenden Beitrag.

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Als aktuelles Argument für den Zwischenfruchtanbau sind einmal mehr die Vorgaben zur Umsetzung der neuen GAP anzusehen, jedoch wird die kurzzeitige finanzielle Abgeltung von den längerfristig zu betrachtenden Vorteilen überwogen. Diese sind neben bodenverbessernder Wirkung, Erosionsminderung und Nährstoffbindung auch

das Gewinnen von zusätzlichem Grundfutter aus dieser Zweitkultur.

Besonders der Anbau nach einer rechtzeitigen Getreideernte kann hier noch beträchtliche Mengen an Futter in teilweise sehr guten Qualitäten hervorbringen. Diese Tatsache eröffnet Tierhaltern nach trockenen und heißen Sommern, von teuren und umständlichen Futterzukäufen unabhängiger zu werden.

18 bioprofi 2/2023 Foto: © Lehner

CharLine Bio Güllekohle: Der vielseitige Zuschlagstoff verbessert den Wirtschaftsdünger

Vorsicht beim Kauf von Pflanzenkohlen! Es sind derzeit sehr viele verschiedene Pflanzenkohlen am Markt, die nicht immer für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet sind.

Nachfolgend daher einige Tipps, worauf man achten sollte:

1. Zertifizierung nach EBC bzw. der ÖNORM S 2211: Die Pflanzenkohle muss für die jeweilige Anwendung geeignet bzw. zertifiziert sein und für die landwirtschaftliche Anwendung zumindest die Qualitätsstufe „EBC-Agro“ erreichen.

2. Achtung bei Vergaserkohlen: Es gibt derzeit keine einzige Vergasungsanlage (Stromproduktion aus Hackschnitzel), die die oben zitierten strengen Grenzwerte einhalten kann. – Im Gegenteil: Die gültigen Grenz werte für PAKs werden um das 5- bis 20-Fache überschritten. Diese Kohlen sind zwar billig, für die landwirtschaftliche Anwendung aber keinesfalls zugelassen!

3. Feinheitsgrad: Mittlerweile ist es unumstritten, dass die Pflanzenkohle umso besser wirkt, je feiner sie vermahlen ist. Es bringt absolut nichts, Holzkohlestückchen in die Gülle zu mixen, da sich die Wirkmechanismen ausschließlich außen an der Oberfläche abspielen.

Die Pflanzenkohle-Produkte der Firma CharLine sind für den jeweiligen Anwendungszweck immer optimiert worden. Meist handelt es sich dabei sogar um Mischungen aus verschiedenen Pflanzenkoh -

len, um das Wirkungsspektrum zu erhöhen und effektiver zu machen. Neben den diversen Futterkohlen, die absolut verlässlich die Tiergesundheit verbessern und sich dadurch im Stall rechnen, setzt die Firma CharLine derzeit stark auf das Produkt „Bio Güllekohle“.

Die CharLine Bio Güllekohle zeichnet sich durch die feine Vermahlung und die extrem hohe Oberfläche aus. Folgende Vorteile sind nachgewiesen:

– Bindung von Stickstoff (Ammonium) – sie kann bis zum 5-Fachen des Eigengewichts an Nährstoffen zwischenspeichern.

Verbesserung des Lebensraums für die gewünschte Biologie und dadurch raschere und verbesserte Umsetzung der vorhandenen C-Verbindungen

– Deutlich verbesserte Geruchsbindung im Vergleich zu anderen Pflanzenkohlen

Bei der Anwendung in Biogasanlagen gibt es eine Reihe von zusätzlichen Vorteilen wie:

– Verhinderung einer Übersäuerung, weil Pflanzenkohle stark alkalisch ist

– Erhöhte Methangasproduktion um bis zu 10 Prozent durch Bindung von Schadstoffen, die die Methanogenese stören könnten

Zusätzliche Wirkungen außerhalb des Biogas-Reaktors:

– N-Bindung und Verbesserung der N-Nutzungseffizienz

– Humusaufbau auf der Fläche und damit aktive CO₂-Speicherung

Vor allem in Biogasanlagen kann derzeit durch den Einsatz der CharLine Bio Güllekohle richtig Geld verdient werden. Der Aufwand von 0,3 bis 0,5 %vol ist überschaubar und der zusätzliche Ertrag innerhalb von wenigen Tagen mess-

bar. Weiters gilt es hervorzuheben, dass alle zusätzlichen Wirkungen wie Geruchsbindung, Reduktion der N-Verluste und Humusaufbau sozusagen gratis mitgeliefert werden. Immer mehr Biogasanlagen-Betreiber schwören deshalb auf die CharLine Bio Güllekohle!

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Keine Zeit verlieren

Nach der Abfuhr des gerade im tierhaltenden Betrieb begehrten Strohs ist durch einen einmaligen Bearbeitungsgang mit der Kreiselegge ein gutes Saatbett geschaffen und eine rasche Aussaat kann durchgeführt werden. Bestenfalls können diese beiden Arbeitsgänge auch kombiniert durchgeführt werden. Einer der wichtigsten Erfolgsgaranten ist jedenfalls, keine Zeit zu verlieren. Sofort nach der Ernte muss die Bodenbearbeitung mit nachfolgender Saat durchgeführt werden. So kann die eventuell vorhandene Feuchte im Boden bewahrt und genutzt werden.

Sehr ratsam ist anschließend der Einsatz einer (Profil-)Walze: Erstens wird durch das Anpressen des Saatguts an den Boden eine rasche Keimung durch Wasserverfügbarkeit ermöglicht und zweitens stellt dieser Umstand den nötigen Widerstand zum Eindringen der Keimwurzel sicher.

Drittens wird dadurch ein möglichst ebener Boden zur Überfahrt mit dem Mähwerk bei der Ernte geschaffen werden, was letzten Endes die Futterverschmutzung geringhält. Für die oberflächliche Feuchtigkeit

zum Keimvorgang trägt oft schon ein kurzer Gewitterregen ausreichend bei. Weitere günstige Umstände für die Entwicklung von Zwischenfrüchten sind die abnehmende Verdunstung und vermehrtes Auftreten von Tau zu den Tagesrandzeiten.

Daneben garantieren die noch langen Tage in Verbindung mit ausreichend Wärme sowohl einen raschen Aufgang als auch ein zügiges Wachstum. Um die Leistungen und Eigenschaften diverser am Markt erhältlichen Mischungen zu prüfen, hat das Bio-Institut der HBLFA einen Versuch mit insgesamt 11 Varianten in vier Wiederholungen angelegt. Die Aussaat wurde zeitgerecht direkt nach Ernte der Wintergerste Anfang Juli durchgeführt.

Große Anzahl an Arten

Die verwendeten Mischungen zeigten sich mit 4 bis 17 beteiligten Arten sehr vielfältig. Bekannte Kleegrasmischungen, spezielle bodenverbessernde Varianten mit vielen Kreuzblütlern bis zu mit verschiedenen Leguminosen aufgewerteten Varianten waren gut gemisch-

te Bestände vertreten. Darüber hinaus konnten in einigen Mischungen wärmeliebende Arten wie Sonnenblume, Mais und Sudangras ihre Stärken zeigen. Bei geringer Wasserverfügbarkeit versprechen letztere Erfolg und auch Futtermenge. Wesentlicher im Zwischenfruchtanbau ist eine große Anzahl von Arten in der Mischung – nicht nur um Vorgaben zur Förderung zu erfüllen. Es profitiert der Boden davon und damit wird auch futterbedingten Verdauungsstörungen ausgewichen. Beim Erntevorgang ist die Aufmerksamkeit auf einen hohen Schnitt von mindestens 10 cm zu legen, wie auch auf die richtige Einstellung aller folgenden Geräte. So wird eine saubere Ernte mit geringer Verschmutzung gewährleistet und dies ermöglicht hochwertiges Futter zur Ergänzung des Grundfutters. Analog zur Mischungsvielfalt zeigten sich auch die Erträge. Beginnend bei knapp

4.000 kg TM/ha lag ein knappes Drittel der Varianten in einem Bereich, mit dem man einen durchschnittlichen Grünlandschnitt ersetzen kann.

Durchschnittlich wurde das Doppelte an Erträgen er -

bracht, während bei den führenden Varianten mit bis zu 13.000 kg TM/ha außergewöhnlich große Mengen geerntet wurden. So gibt es hier auch die Möglichkeit, mehr als einen Grünlandschnitt zu ersetzen und eine etwaige Futterlücke zu schließen. Da die Ernte als Silage konserviert wurde, konnte durch Analysen auch die Eignung zur Vergärung beurteilt werden. Zeigten sich die Werte bei Milch- und Essigsäure größtenteils im gewünschten Bereich, waren einzelne Mischungen bei Buttersäure auffällig und weisen somit eine schlechte Vergärbarkeit auf.

Dazu trugen offensichtlich die vermehrt in diesen Mischungen enthaltenen Kreuzblütler bei (Rettich, Kresse, Kohl). Überrascht hat das ungünstige Abschneiden von Mischungen, die Feldfutter ähnlich sind und Gräser und Futterleguminosen beinhalteten. Bei relativ niedriger Trockenmasse und hohen Wassergehalten zur Ernte waren die gemessenen pH-Werte eher niedrig. Dies ist für einen schnellen Silierprozess aber förderlich. In den Inhaltsstoffen zeigte sich ein sehr hohes Niveau an Energie, die NEL-Werte waren hier mit guten Silomaisbeständen vergleichbar und sogar darüber. Anders die Rohproteingehalte, sie lagen ähnlich wie bei durchschnittlichem Heu, ebenso vergleichbar zeigten sich die Rohfasergehalte bei 295 g/kg TM im Schnitt. Es zeigte sich die Mehrheit der Mischungen zusätzlich zur Bodenverbesserung auch geeignet zur Futternutzung, und sie kann bei entsprechend bemessenem Einsatz in bestehende Rationen eingebaut werden. So ist es möglich, Futterengpässe zu verringern.

20 bioprofi 2/2023 PFLANZENBAU
DI Daniel Lehner leitet das Referat für Biofeldfutter und Leguminosenbau am Bioinstitut in Raumberg-Gumpenstein. Abb. 1: Erreichte Erträge in kg TM/ha der jeweiligen Varianten

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Mechanisierung im Gemüsebau

Eine professionelle Produktion von Gemüse ist auf eine angepasste Mechanisierung angewiesen. Wenn Spezialmaschinen eingesetzt werden, stellt sich sofort die Frage einer wirtschaftlichen Auslastung.

Von Ruedi Hunger

Viele Regionen eignen sich aufgrund ihrer geographischen und klimatischen Voraussetzungen gut für den Anbau von Freilandgemüse. Jede Spezialisierung bzw. jeder Spezialbetriebszweig benötigt in der Regel eine den Bedürfnissen der Kultur angepasste Mechanisierung. Weil es letztendlich um Wirtschaft-

lichkeit geht, stehen Fragen zur Auslastung der Maschinen und zur Doppelmechanisierung im Raum. Eine in der Schweiz durchgeführte Umfrage zum Stand der Mechanisierung in der Landwirtschaft (inkl. Feldgemüseanbau) hat ergeben, dass Erntearbeiten (38 Prozent), Aussaat/Saat (35 Prozent) und Pflanzung (23 Prozent) durch Dritte, bei-

spielsweise Lohnunternehmer, erledigt werden.

Grundbodenbearbeitung

Zur Grundbodenbearbeitung nutzen 95 Prozent der befragten Gemüsebauern einen Pflug, in der Mehrzahl einen 4-Schar-Pflug. Rund drei Viertel der befragten Betriebe nutzen

einen Grubber mit Nachläufer. Im Gemüseanbau kann es insbesondere bei feuchten Erntebedingungen zu örtlich hohen Bodenbelastungen kommen. Das spiegelt sich auch darin, dass 50 Prozent der Betriebe einen Tiefenlockerer einsetzen. Für die Grundbodenbearbeitung sind 3,0 m breite Geräte weit verbreitet. Kreiseleggen werden ebenfalls in der Mehr-

22 bioprofi 2/2023 GEMÜSEBAU
Fotos: © schmiede.one,
Der halbautonome Süßkartoffelernter ist ein Forschungsprojekt.
Grimme/Spudnik

zahl mit einer Arbeitsbreite von 3,0 m eingesetzt.

Frontpacker zur Rückverfestigung kommen auf 88 Prozent der Betriebe und die Huckepack-Grundausrüstung auf 35 Prozent zum Einsatz.

Saat und Pflege

Bei der Aussaat wird zwischen Drillsaat und Einzelkornsaat bzw. zwischen mechanischem und pneumatischem Säverfahren unterschieden. Bei der Drillsaat werden in der Mehrzahl mechanische Drillmaschinen eingesetzt. Knapp 40 Prozent benutzen ein pneumatisches Verfahren. Für die Einzelkornsaat verwenden 73 Prozent eine pneumatische Sämaschine. Über die Hälfte der befragten Betriebe nutzt eine 3,0 m breite Maschine. Der Anteil mit größeren Arbeitsbreiten ist dennoch erheblich, denn durchschnittlich wird mit Arbeitsbreiten von 4,7 m gesät. Zum Schutz der Kulturen vor Witterungseinflüssen oder zur Kulturführung allgemein setzen Gemüsebetriebe Folien ein. Über 68 Prozent der befragten Betriebe nutzen dazu Folienlegegeräte. Vorwiegend werden Geräte mit einer Arbeitsbreite von 1,5 m eingesetzt (alternativ 1,8 m).

Zum Hacken/Striegeln werden mehrheitlich Scharhackund Häufelgeräte mit 3,0 m Arbeitsbreite eingesetzt. Die Spannbreite liegt zwischen 1,5 m und 6,0 m. Kombiniert mit einem Düngeraggregat sind es hauptsächlich 1,5 m bzw. 1,8 m breite Geräte. Fingerhackgeräte werden zu fast gleichmäßigen Anteilen in Breiten von 1,5 m/1,8 m oder 3,0 m verwendet.

Die Arbeitsbreiten der Pflanzenschutzspritzen decken den großen Bereich von 1,8 m bis 36 m ab. Anzahlmäßig werden hauptsächlich 15 m und 21 m breite Spritzen verwendet.

Ernte

Für die Ernte von Zwiebeln kommen hauptsächlich Siebkettenroder mit einer Arbeitsbreite von 1,5 m zum Einsatz. Die gleiche Arbeitsbreite dominiert bei den Erntemaschinen mit Unterfahrmesser. Bei den angebauten Karottenvollerntern dominieren Arbeitsbreiten mit 0,5 und 0,75 m, bei den angehängten Karottenvollerntern werden vorwiegend Arbeitsbreiten von 0,75 m eingesetzt. Die Kombination Ernteband zu Erntewagen weist mehrheitlich Arbeitsbreiten zwischen 9,0 m und 10,5 m auf. Erntewagen mit Dach werden gleichmäßig in Arbeitsbreiten von 1,5 m bis 12 m verwendet.

Die Süßkartoffel braucht Innovationen … … und Innovationen sind heute (fast) zwangsläufig digital. Muss nicht sein, betont Christoph Grimme, Gründer des Start- up-Unternehmens

„Schmiede.One“, das den halb autonomen Süßkartoffelroder „Harvey.One“ lancierte. Da es für Süßkartoffeln keine speziell schonenden maschinellen Lösungen für die Ernte gab, wurden und werden sie oft „wie früher“ von Hand geerntet. Anlass genug, dass sich das Start-up-Unternehmen Gedanken über eine innovative Lösung machte. Das Resultat war schließlich ein kleiner, halbautonomer Roder.

Dazu nutzten die Jungunternehmer selbstverständlich digitale Technik. Dieser Süßkartoffelernter kann dank Kameratechnik sowohl autonom fahren als auch extern gesteuert werden. Die eigentliche Innovation, so Christoph Grimme, sei nicht die Kameratechnik, sondern die Weiterentwicklung der Erntetechnik in einem neuen Umfeld. Dazu gehört auch ein neues Geschäftsfeld. Die im weitesten Sinne im Hause Grimme behei-

matete Schmiede.One stellt sich dazu auch unkonventionelle Fragen wie beispielsweise: Soll der Süßkartoffelernter vermietet, verkauft oder soll er verliehen werden? Für ein Unternehmen geht es letztlich nicht nur darum, eine innovative Maschine zu entwickeln, sondern auch darum, wie man mit dieser Idee Geld verdienen kann.

Fazit

Die Mechanisierung lebt von Innovationen. Wie in kaum einem anderen Bereich der landwirtschaftlichen Mechanisierung haben Erfinder und Tüftler im Bereich des Gemüseanbaues ein großes Tätigkeitsfeld. Wie das Beispiel „Harvey.One“ zeigt, ist dies bei neuen Ernteverfahren ebenso der Fall wie bei der mechanischen Unkrautregulierung.

bioprofi 2/2023 23 GEMÜSEBAU
Ruedi Hunger ist Landtechnikjournalist in der Schweiz. Trend: Um die Kundenanforderungen zu erfüllen, wurde diese selbstfahrende Spinat-Erntemaschine komplett aus Edelstahl gebaut.

Zwiebeln sorgsam trocknen und lagern

Zwiebeln werden nach der Ernte zunächst für drei bis zehn Tage in Reihen am Feld abgelegt und vorgetrocknet. Meistens werden die Kisten unter Dach gelagert und die Zwiebeln so natürlich getrocknet. Für eine lange Lagerung braucht man ein Kühllager. Ein hoher Energieaufwand, aber die Ernte kann so bis ins Frühjahr des nächsten Jahrs eingelagert werden. Hier mehr über Ernte und richtige Lagerung.

Die Erntereife ist erreicht, wenn … – die Zwiebelschale großteils die sortentypische Anfärbung aufweist, – die Zwiebelschalen ohne größere Hohlräume geschlossen am Hals liegen, – mindestens 30 bis 50 Prozent (je nach Trocknungsmöglichkeiten) der Blattmasse umgeknickt sind,

der Zwiebelhals sich beim Reiben zwischen Daumen und Zeigefinger weich anfühlt.

Schlotenschnitt: Wie vorgehen?

1. Das Laub mit dem Zwiebelkrautschläger 7 bis 10 cm über der Bulbe abschlagen.

2. Ausreichend starken Sog sicherstellen, damit der Schläger die Schloten vom Boden anheben kann. Bei nassem Blatt ist die Sogwirkung deutlich geringer, manchmal zu gering.

3. Unmittelbar nach dem Abschlagen des Krauts sollte es keinesfalls auf die Zwiebeln regnen. Andernfalls steigt das Risiko für Lagerfäulen.

4. Grüne Schloten sollten

schnell einziehen und den Zwiebelhals gegen eindringende Fäulniserreger abschließen.

Zwei Ernteverfahren

Bei der Zweiphaşenernte (Standardverfahren) werden durch die Vortrocknung auf dem Feld die Trocknungskosten reduziert, und es wird weniger Wasser ins Lager ge -

bracht. Aktuell wird die Feldtrocknungsdauer zugunsten einer längeren Lagertrocknungsdauer verkürzt. Die Einphasenernte ist v.a. dort sinnvoll, wo die Trocknung auf dem Feld erschwert ist (feuchte Klimaten). Im Gegensatz zur Zweiphasenernte kann mit der einphasigen Ernte unter allen Witterungsbedingungen eine gute Schalenqualität erreicht werden.

Einphasenernte

1. Ernte der Zwiebeln nach dem Schlotenschnitt mit einem Vollernter

2. Trocknung am Lager unter Verwendung großer Luftmengen und erwärmter Luft (max. 30 °C). Improvisierte Trocknungsanlagen reichen nicht aus.

Zweiphasenernte

1. Mit einem Siebkettenroder oder Scheibenroder für schwerere Böden die Zwiebeln roden und mit möglichst wenig Erdanhang, unter Vermeidung von Klutenbildung, auf einer ebenen und festen Bodenoberfläche auf Schwad legen.

2. Trocknung auf dem Feld während 3 bis max. 10 Tagen (nicht länger, da sonst Gefahr von Lagerfäulen). Eine vollständige Trocknung auf dem Feld ist in 2 von 3 Jahren unsicher. Vor einem Regen (>5 mm) sollten die Zwiebeln unbedingt geborgen werden.

3. Aufnahme des Schwads mit einem Vollernter

4. Nachtrocknung im Lager

24 bioprofi 2/2023 Foto: © Adobe Stock LAGERUNG

Nachtrocknung im Lager

Der Hals soll möglichst schnell trocken und geschlossen sein.

– Die Trocknung kann in Kisten, lose (max. Schütthöhe 3 m) oder mit ständiger Zwangsbelüftung während der Trocknungsphase durch Vollspaltenböden, Belüftungskanäle oder durch die Kistenbelüftungswand erfolgen. Einfache Großkisten gewährleisten nur bei idealer Luftführung eine ausreichende Belüftung der Zwiebeln im Inneren der Kisten.

– Verwendung von Außenluft oder erwärmter Außenluft (+5 °C) mit relativer Feuchte von 30 bis 70 Prozent; Lüfterleistung 150 m³/h (bei 300 Pa Druck) je m³ Zwiebel (1 m³ Zwiebeln = 500 kg) während etwa 2 bis 4 Wochen

– Bei hohen Temperaturen während der Ernte die Zwiebeln langsam trocknen

– Zur schnellen Trocknung insbesondere feucht eingebrachter Zwiebeln die Luft idealerweise um 5 bis 10 °C erwärmen (auf max. 25 bis 30 °C)

Kleinere Mengen ernten und nachtrocknen

Wie bei der Zweiphasenernte vorgehen:

1. Das Erntegut auf dem Feld vortrocknen

2. Die vorgetrockneten Zwiebeln möglichst von Hand aufnehmen (bessere Schalenfestigkeit)

3. Ernte in flache Kisten, 1- bis 2-lagig (z. B. Kartoffelvorkeimkisten)

4. Die Kisten an einen vor Regen geschützten Ort mit Zugluft stellen: unter ein Vordach oder auf einen Wagen, der bei schlechter Witterung unter ein Vordach gestellt werden kann, oder in ein

leeres Gewächshaus oder einen Tunnel mit schräg an die Wand gestellten Kisten (Vorsicht bei warmer Witterung!)

5. Die Kisten so füllen und stapeln, dass das Erntegut optimal belüftet wird. Dieses Vorgehen eignet sich nur für kleinere Zwiebelposten und für Spezialitäten (z. B. Zwiebelzöpfe)!

Abkühlung

– Weiteres Belüften mit kühler Außenluft führt Restfeuchte ab.

– Schrittweises Abkühlen der Zwiebeln (optimal: 0,5 °C pro Tag) bis zur gewünschten Lagertemperatur

– Die eingeblasene Luft muss mind. 3 °C kühler sein als die Zwiebeln (nächtliche Abkühlung nutzen), aber nicht kälter als –1 °C.

Wann ist die Lagerreife erreicht?

Wenn

– die Zwiebeln bei Bewegung „rascheln“,

– ein „Rollen“ zwischen Daumen und Zeigefinger am Zwiebelhals kaum mehr möglich ist,

– die Temperatur der Einblasluft (bei maschineller Kühlung) gleich der Temperatur der Ausblasluft ist.

Lagerung

Die Zwiebeln bei 0,5 bis 2,5 °C und 75 Prozent relativer Luftfeuchte lagern

– Gut getrocknete Zwiebeln ertragen Minustemperaturen gut. Bei Temperaturen von 0 bis –3 °C dürfen die Zwiebeln jedoch keinesfalls bewegt werden.

Für Naturlager trockene Stelle mit Zugluft oder guter Durchlüftung wählen

– Gut lagerfähige Sorten können im maschinengekühlten

Lager bei 1 °C 6 bis 8 Monate gelagert werden.

Unter CA/ULO-Bedingungen ist eine zusätzliche Verlängerung um 1 bis 2 Monate ohne Qualitätsverlust möglich (bis jetzt kaum angewendet).

– Die Lagerung bei Temperaturen von 4 bis 5 °C verkürzt die Lagerdauer um zirka 40 Prozent (Lagerung bis Dezember möglich).

– Um die Zwiebeln trocken und kühl zu halten, diese regelmäßig belüften (20 bis 30 Stunden pro Woche, 4 Mal 1 Stunde pro Tag)

– Die Temperatur der Luft sollte unter der Temperatur der Zwiebeln liegen, um die Bildung von Kondenswasser zu vermeiden.

– Wundreize verkürzen die Lagerfähigkeit (nicht umlagern), ebenso Temperaturschwankungen.

Auslagerung

Mit trockener Warmluft die Temperatur langsam auf zirka 10 bis 15 °C erhöhen, um die Bildung von Kondenswasser zu vermeiden.

bioprofi 2/2023 LAGERUNG

Biovolksgemüse aus Geinberg

Boden lässt sich nicht vermehren. Stimmt! Aber wer spricht schon von der dritten Dimension? Anschauungsmaterial sammelte ALOIS BURGSTALLER.

Als im März 2023 wegen der hohen Inflation helle Aufregung herrschte, konnte man es den Medien entnehmen: Im südspanischen Andalusien war das Wasser knapp. Was kümmert das uns?, mochten viele gedacht haben. Weit gefehlt! Selbst wir Mitteleuropäer bekamen das zu spüren, wenn auch weniger drastisch als die Briten. Um ein Viertel lagen die Erntemengen von Paradeisern, Gurken und Melanzani unter dem mehrjährigen Mittel. Die Situation hat sich seither verschlimmert. Hiesige Gemüsebauern konnten vom Preisschub nicht profitieren. Weil die Energie fürs Heizen so teuer geworden war, legten sie ihre Tunnelgärten still. Nur eine Handvoll Unternehmer blieb im Geschäft. Zwei dieser Glücklichen betreiben im Innviertel den Biogemüsebau unter Glas.

Familienzusammenführung

Die Familien Steiner und Perlinger, erstere aus Hochburg-Ach im Innviertel, die zweite aus Wallern im Seewinkel östlich des Neusiedler Sees, haben vor drei Jahren begonnen, eine von vielen abgelehnte, aber, wie sich herausstellen sollte, zukunftsweisende Art der Gemüseproduktion hochzuziehen. Die Innviertler wussten bereits

durch ihr Projekt in Kirchweidach, wie man unter Glas konventionelles Gemüse wachsen lässt, die Wallerner wussten, wie man mit Handelsketten bio-handelseins wird. Was lag also näher, als die Kompetenzen beider im BIOhof Geinberg zu vereinigen?

Eigenleistungsanteil

Unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln ist zwar dank EU gesichert. Dennoch beginnen sich die Menschen Sorgen zu machen. Auf exotische und Südfrüchte würden wir verzichten können, nicht aber auf Gemüse und Obst. Lange wurde Österreichs Gemüseanbau stiefmütterlich behandelt. Was nicht aus Holland kam, lieferte uns Südeuropa. Private Gemüserabatten wurden zu

Swimmingpools. So wundert es nicht, dass wir beim Gemüse 58 Prozent Selbstversorgung haben, bei Paradeisern schlanke 18 Prozent, bei Paprika 30 Prozent und bei Zucchini 32 Prozent.

Der BIOhof

Aufgefädelt wie Perlen reiht sich im brettlebenen Moosham Genossenschaft an Genossenschaft: zuerst die Molkerei, dann das Lagerhaus, zuletzt die Saatbau. Aber daneben macht sich ein Symbol der Landwirtschaft der Zukunft breit. Wie ein Riesenkristall liegt die Anlage im Feld. 112.000 m² Fläche, geschützt vor Wetterunbill, unter Glas und Stahl. Damit dürfte diese Anlage das größte Gemüse-Glashaus Österreichs sein, in dem nach Biostandards aus-

schließlich für den heimischen Markt gegärtnert wird. Gekostet haben soll das Investment samt Grund an die 30 Millionen Euro.

Die Produkte

Fruchtgemüse nennt sich die Kategorie von Gemüse, dessen oberirdische Teile vermarktbar sind. Dem Trend zum genussfertigen Gemüse folgend, bieten die Geinberger typisches „Biovolksgemüse“ an: MiniCherry-Rispentomaten, die etwas größeren Mini-Roma-Tomaten, direkt wuchtig wirken die Ochsenherz-Paradeiser. Dankbar im Glashaus zu ziehen und gut nachgefragt sind noch die roten Spitzpaprika, die kleinen Biosnackgurken und die glänzenden Melanzani. Biosnackgurken sind von den Abmessungen her eine besondere Aufgabe. Sie sollen den Karton ausfüllen und es müssen drei nebeneinander Platz haben. Nicht zu lang, nicht zu kurz, nicht zu breit, nicht zu schmal. „Eine Herausforderung“, nennt das BIOhof-Marketingleiter Richard Kinzl.

Der Hofladen Geinberg

Wenn Bioware schon frischest auszuliefern ist, warum dann nicht auch im eigenen Hofladen

26 bioprofi 2/2023 Fotos: © Burgstaller REPORTAGE

direkt verkaufen? Im Hofladen werden nicht nur Produkte des BIOhofs verkauft, sondern auch ausgewählte Produkte von vierzig Mitgliedern des Vereins „Wie’s Innviertel schmeckt“. Das Angebot reicht von Backwaren und Fleisch über Gewürze, Öle, Spirituosen, Trockenfrüchte, Müslis bis zu Nudeln. Der Laden wurde 2023 vom Genuss Guide Austria zum besten Hofladen Oberösterreichs gekürt.

Die Gunst der Gegend

Man habe früher nicht übertrieben, wenn man für die Produktion von 1 kg Glashaus-Paradeisern 1 m³ Gas oder 1 Liter Heizöl verbraucht habe, sagt Marketingchef Kinzl. Um die Saison zu verlängern, werden an kalten Tagen die Glashäuser beheizt. In Geinberg allerdings kommt die Wärme aus dem Untergrund, aus einer nachhaltigen Thermalquelle. Angesichts der Energiepreise und der Klimaerhitzung ein Glücksfall.

Alle Energie, die zum Beheizen des Glashauses benötigt wird, spendet die Geothermie. „Wir bekommen das noch bis ca. 75 °C heiße Wasser aus dem Rücklauf der Therme und des Fernwärmenetzes und können es bis ca. 38 °C nutzen, bevor es wieder in den Boden injiziert wird.“ Diese Konstellation der „kaskadischen“ Wärmenutzung sichere maximale Energie-Effizienz und sei einzigartig in Österreich, betont der Marketingchef.

Nicht genug der Energie-Autarkie, liefern PV-Paneele auf den Lager- und Bürogebäuden 424 kWp Strom für den Eigenbedarf und ins Stromnetz. Um möglichst wasserautark zu sein, wird der Niederschlag, der auf die Glasflächen regnet, in einer Zisterne von 38.700 m³ gesammelt. Selbst jene Feuchtigkeit, die im Inneren an den Glasflächen kondensiert, wird aufgefangen und wieder zur Bewässerung rückgeführt.

Gießwasser wird vor dem Verbrauch mit UV-Licht entkeimt,

um so den Krankheitsdruck gering zu halten. Vier Millimeter starkes Einscheiben-Sicherheitsglas dient der Stabilität bei Hagel. Um möglichst unverändertes Tageslicht im Gewächshaus zu haben, hat man dieses Spezialglas eingebaut, das frei von Eisenoxid-Ionen ist und deshalb das gesamte Sonnenlichtspektrum durchlässt. Den Biorichtlinien gemäß wächst Glashausgemüse aus dem natürlichen, unversiegelten Boden, hier auf einem Standort höchster Bonität. Gedüngt wird mit Biokompost, erzeugt im benachbarten Altheim. Ist einmal die Anbausaison vorbei, werden alle Pflanzenreste wieder nach Altheim rückgeführt. Ein anderer wichtiger „Nährstoff“, das Kohlendioxid, sickert aus Leitungen bodennahe in die Kulturen. Gärtner – oder soll man sie Wachstumsmanager nennen? – steuern von einem mit Bildschirmen gespickten Zentralbüro die Produktion in den insgesamt acht separat klimatisierten Abteilen.

Was zu Jahresbeginn in den Mutterboden gepflanzt wurde, soll im April erste reife Früchte angesetzt haben. Sind die Früchte einmal geerntet, müssen sie verpackt werden. Plastikfreiheit ist bei BIOhof-Produkten schon Realität. Entscheidend für die Effizienz der Produktion ist die Vermarktungsquote, also wie viel von der potenziellen Menge tatsächlich ins Regal kommt. Die in Geinberg erreichten 98 Prozent will Richard Kinzl als Benchmark verstanden wissen. Aktuell werden dazu 110 Vollzeitangestellte beschäftigt.

Der Ertrag

Von April bis November werden wöchentlich 180.000 kg Gemüse geerntet. Bei den Paradeisern erntet man bei guten Bedingungen rund 1.200 t auf 5 Hektar, das entspricht rund 240.000 kg je ha oder 24 kg/m².

bioprofi 2/2023 27 REPORTAGE

Warum das Etikett unter die Lupe nehmen?

Jeder Direktvermarkter, der seine Produkte verpackt, ist sofort mit dem Thema Lebensmittelkennzeichnung konfrontiert. Leider passieren immer wieder Fehler durch Ungenauigkeit oder Unwissenheit. Wie Sie diese Fehler vermeiden und so Strafen verhindern können, zeigen Ihnen einige Tipps im Beitrag.

In den Aufgabenbereich der Lebensmittel-Aufsichtsorgane fallen neben der Beratung und der Information der Lebensmittelunternehmer auch die Kontrollen.

Kennzeichnungsfehler sind die Hauptursache für Beanstandungen.

Kontrolliert wird u.a. der Zustand des Lebensmittels, die

Einhaltung der Hygienevorschriften, die Ausstattung des Betriebs, die Personal- und Betriebshygiene, die Eigenkontrolle des Betriebs, die Entsorgung der Lebensmittelabfälle sowie die Kennzeichnung und Zusammensetzung der Lebensmittel.

Laut LMI-Tätigkeitsbericht 2022 waren von den 4.554 gemäß Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz (LMSVG) in NÖ gezogenen Proben 590 Proben zu beanstanden.

In Prozent ausgedrückt waren 12,7 Prozent der Proben zu beanstanden. 87,3 Prozent aller untersuchten Proben waren in Ordnung.

Bei den beanstandeten Proben ist zu berücksichtigen, dass 3,4 Prozent der beanstandeten Proben mit „gesundheitsschädlich“ und 14,1 Prozent mit „für den Verzehr ungeeignet“ eingestuft wurden. Mit 86,9 Prozent betraf der Großteil der Beanstandungen Proben mit Verstößen bezüglich „ Kenn -

28 bioprofi 2/2023 Foto: © Adobe Stock
DIREKTVERMARKTUNG

zeichnung und zur Irreführung geeigneten Angaben“.

Genau informieren

Die Grundlagen zur Lebensmittelkennzeichnung sind in der EU-Verordnung 1169/2011 geregelt. Daher gilt: Im Vorfeld genau informieren und dann die Bestimmungen auf den eigenen Etiketten umsetzen.

Dies passiert üblicherweise im Zutatenverzeichnis. Bei Fruchtjoghurts beispielsweise wird der tatsächliche Fruchtgehalt in Prozent in der Sachbezeichnung angegeben.

So

weicht man Stolpersteinen aus

– Herkunftskennzeichnung

Fleisch: Bei verpacktem frischem oder tiefgekühltem Fleisch ist die Herkunft anzugeben. Bei Schwein/Schaf/Ziege/Geflügel gilt: Wenn Geburt, Aufzucht und Schlachtung in Österreich erfolgt sind, lautet die Angabe: „Ursprung Österreich“. Bei Rindfleisch lautet sie „Herkunft Österreich“, dann müssen die Tiere in Österreich geboren, gemästet und geschlachtet worden sein.

Tiefgekühlte Produkte müssen neben dem Mindesthaltbarkeitsdatum das Datum des Einfrierens angegeben haben: „Eingefroren am TT/MM/JJJJ“. Die Aufbewahrungsbedingung lautet zum Beispiel „Tiefgekühlt bei –18 °C“. Außerdem sind Hinweise für den Letztverbraucher zur Lagerfrist wie „Im Kühlschrank bei 2 bis 6 °C drei Tage haltbar“ und „Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren“ anzubringen. In der Bezeichnung des Lebensmittels ist der physikalische Zustand „tiefgekühlt“ oder „tiefgefroren“ zu ergänzen.

– Quantitative Angabe der Zutaten (QUID): Wird eine Zutat in der Bezeichnung genannt oder diese durch Bilder oder grafische Darstellung hervorgehoben oder ist die Zutat von wesentlicher Bedeutung für die Charakterisierung des Produkts, so muss diese Zutat in Prozent angegeben werden.

– Mindesthaltbarkeitsdatum: Der Wortlaut des Haltbarkeitsdatums ist genau vorgegeben und darf nicht abgewandelt oder abgekürzt werden. Am Etikett muss er wie folgt aufgedruckt werden: „Mindestens haltbar bis Tag/Monat/ Jahr“. Bei Produkten mit einer Haltbarkeit über drei Monaten wäre auch „Mindestens haltbar bis Ende Monat/Jahr“ möglich, eine Losnummer, beginnend mit „L“, ist dann verpflichtend anzugeben. Das Mindesthaltbarkeitsdatum legt in den meisten Fällen der Hersteller selbst fest.

– Name oder Firma und Anschrift des Lebensmittelunternehmers sind in einem Block anzugeben. Nur die Angabe der Website oder E-Mail-Adresse reicht nicht aus.

– Zusatzstoffklassen nicht vergessen: Jenen Zutaten, die eine bestimmte technologische Wirkung im Produkt haben, muss immer die jeweilige Zusatzstoffklasse vorangestellt werden. Beispiel: Citronensäure ist ein Säuerungsmittel, daher heißt es richtig: „Säuerungsmittel: Citronensäure“.

– Zusammengesetzte Zutaten, wie zum Beispiel Essiggurkerl und Schokolade, sind aufzuschlüsseln.

– Lagerbedingungen ergänzen das Mindesthaltbarkeitsdatum. Das bedeutet, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum und eine Beschreibung der Aufbewahrungsbedingungen in unmittelbarer Nähe, am besten untereinander, anzugeben sind.

Alexandra Bichler, BBEd, ist Referatsleiterin Direktvermarktung der LK Niederösterreich.

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bioprofi 2/2023 29
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Bis zum letzten Tropfen

Wer Most pressen will, möchte möglichst den letzten Tropfen aus dem wertvollen, natürlich gewachsenen Obst herausholen, und das möglichst schnell und mit möglichst wenig Anstrengung. Welche Mostpresse schafft das am besten?

Häufig werden einfache, mechanische Spindelpressen verwendet, die je nach Modell pro Arbeitsgang zwischen 10 und 150 Liter verarbeiten können. Die stabile Stahlkonstruktion mit Mittelspindel ist eine preisgünstige und zweckmäßige Presse für alle Obstsorten, die mit einer innenliegenden Spindel mit Presswerk von oben arbeitet. Wenn allerdings die Obstverarbeitung einige Ausmaße annimmt, ist die Arbeit mit der Spindelpresse ein mühevolles Geschäft. Besonders wenn Zeit knapp ist, weil zur Reifezeit große anfallende Obstmengen zu verarbeiten sind. Auch wenn Sie Wert darauf legen, einen möglichst hohen Prozentsatz Saft zu extrahieren, ist es Zeit für ein leistungsfähigeres Mo-

30 bioprofi 2/2023 Fotos: © agrarfoto.com,
OBSTBAU
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dell. Hier stehen die Hydraulikpresse oder die mit Wasserdruck arbeitende Presse zur Auswahl.

Hydraulische Mostpresse

Die handhydraulische Obstpresse ist eine kraftgebundene Pressmaschine, die einen erhöhten Pressdruck erzeugen kann, weil sie nach dem hydrostatischen Prinzip arbeitet. Sie kann überall dort zum Einsatz kommen, wo es darum geht, auf einem Weg zwischen etwa 30 bis 90 cm einen starken Druck nachhaltig und gleichmäßig auf ein Pressgut auszuüben. Weil hydraulische Pressen flexibel und auch noch einfacher zu rüsten sind als mechanische Pressen, sind sie auch in kleineren Obstverarbeitungsbetrieben beliebt.

Die hydraulische Presse bringt eine Saftausbeute, die einige Prozent höher liegt als der Saftertrag, den eine mit größtem Kraftaufwand betriebene Spindelpresse erbringen kann. Die Spindelpresse schafft normalerweise nicht mehr als 65 Prozent Saftausbeute, eine handhydraulische Mostpresse kann um 70 Prozent Saft herausholen. Sie hat zwar etwas höhere Taktzeiten, ein Pressgang dauert also von Beginn bis Ende etwas länger als bei einer Spindelpresse, aber

diese zusätzlichen Minuten können in allen nicht automatisierten Betrieben meist gut mit Nebenarbeiten gefüllt werden.

Handhydraulische Obstpressen werden mit Korbinhalten von etwa 100 bis 350 Litern angeboten. Die Obstmenge sollte also schon eine gewisse Größe haben, damit sich der Einsatz dieser Geräte lohnt.

Diese hydraulische Kraft kann auch noch durch einen Elektromotor unterstützt werden, allerdings lohnt sich das wohl erst, wenn Sie ernsthaft unter die Obstbauern gegangen sind, denn die Presskorbinhalte

dieser Mostpressen liegen zwischen 210 und fast 500 Litern.

Mostpresse mit Wasserdruck

Die Alternative zur hydraulischen Presse ist die Hydropresse, die zum leichten und schnellen Entsaften von gemahlenem Kernobst, Trauben und Beerenmaische geeignet ist. Über den Anschluss an eine Wasserleitung, die 2 bis 4 Bar Wasserdruck hat (was auf jede normale Haushaltswasserleitung zutrifft), erzeugt sie einen hohen Pressdruck von bis zu 20 Tonnen. Damit erzielt man eine

Saftausbeute um 70 Prozent. Bei optimaler Vorbereitung des Pressguts sind auch einige Prozent mehr möglich, es bleibt wenig Trester übrig. Die Taktzeiten entsprechen etwa denen bei der handhydraulischen Obstpresse, die Handhabung und Reinigung ist im Grundsatz ebenso einfach. Der Vorteil der Hydropressen ist, dass sie für wirklich alle Verarbeitungsmengen angeboten werden, beginnend mit der Haushaltshydropresse, die bis 5 Liter auf einmal verarbeitet. Die üblicherweise eingesetzten Hydropressen werden mit einem Korbinhalt von 20 bis Litern angeboten.

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Eigenes Bier?

Geh zum BrauSchneider!

USA, Kanada, England – den Niederösterreicher Michael Schneider führte die Karriere als Manager in einem internationalen Konzern um die halbe Welt. Und zu einer Leidenschaft: zum Genuss von Qualitätsbieren aus handwerklichen Brauereien.

Eine Qualität und Vielfalt, welche er in der „Bierwüste Mitteleuropas“ nie angetroffen hatte. „Sobald ich wieder nach Hause gekommen bin, habe ich mich hier wie in einer Bierwüste gefühlt. In Österreich hat ja das Bier noch immer den Stellenwert wie damals der Wein vorm Skandal: Es gibt eben, was da ist, und das trinkt man halt. Wir sind beim Bier seit Jahrzehnten konzerngesteuert“, schildert der studierte Landtechniker und Wieselburg-Absolvent seine Eindrücke über die heimische Bierkultur.

Der BrauSchneider

Als logische Konsequenz folgte darauf der Bau einer kleinen Hausbrauerei. Ein Hobby, das ebenso dem Bruder und Schwager „schmeckte“ und bei dem schon damals Sohn Felix Schneider – der heutige Braumeister und Co-Geschäftsführer – mitwirkte. Bald darauf entschied sich Michael Schneider zu einem weiteren Schritt: Er gründete das Unternehmen BrauSchneider, wurde Gastbrauer bei Peter Bruckners

„Erzbräu“ in Gaming. Eine Zeit, an die der akribische Autodidakt dankbar zurückdenkt. Diese Erfahrung und Dienstleistung will er selbst nun bierbegeisterten Menschen ermöglichen – in seiner eigenen 2016 gebauten und 2017 eröffneten

Brauerei: dem „BrauSchneider“ im Waldviertler Schiltern. Insbesondere interessierten Direktvermarktern und Hofladen-

betreibern stehen hier die Tore weit offen.

Eigene Produktion ab

5.000 Flaschen bzw. 18 bis 20 Hektolitern

„Was die Zusammenarbeit mit unseren Gastbrauern betrifft, sind wir variabel. Manche möchten beispielsweise ihre eigenen Rohstoffe einsetzen,

während wir diese für andere einkaufen. Wir kaufen die Rohstoffe immer zu unseren Konditionen und geben die Einkaufspreise 1:1 an unsere Gastbrauer weiter. Der Benefit ist für uns dabei eine bessere Verteilung der Fixkosten“, erläutert Michael Schneider einen Teilaspekt des Angebots. Sinn macht für ihn eine Einstiegsmenge ab 5.000 Flaschen

32 bioprofi 2/2023 REPORTAGE
Fotos: © BrauSchneider, Romana Fürnkranz

bzw. ein Volumen von 18 bis 20 Hektolitern. Konkrete Kosten für den Start eines eigenen Bierprojekts lassen sich nicht pauschal beziffern: „Wie gesagt ist unser Angebot für Gastbrauer sehr vielfältig. Das betrifft nicht nur die Rohstoffe, sondern reicht bis hin zur gemeinsamen Entwicklung von Rezepturen, der Wahl der Flaschen und dem Design und Druck von Etiketten.“

Aktuell arbeitet man mit sieben Gastbrauern zusammen, Kapazitäten für weitere sind noch vorhanden.

Biozertifiziert seit März 2022

„BrauSchneider“ zählt mittlerweile zu den innovativsten Biobrauereien Mitteleuropas. Erstmals biozertifiziert wurde der Betrieb am 23. März 2022. Die Umstellung auf Bio ist für Michael Schneider aus heutiger Sicht eine Medaille mit zwei Seiten: einer „glänzenden“ und einer „ein bisschen angerosteten“, wie er erzählt.

„Bio hilft uns bei einer besseren Differenzierung am Markt. Craft Beer ist nach wie vor eine Nische, umso wichtiger ist es, dass wir unsere Pluspunkte kommunizieren. Die Rohstoff -

qualität und handwerkliche Erzeugung, den längeren Produktionsprozess und viele andere Punkte. Bio ist der richtige Weg für die Zukunft und stärkt noch zusätzlich unser Image.“ Tatsächlich werden die Biorohstoffe so weit wie möglich aus

Österreich bezogen: Ein Großteil des Hopfens stammt aus dem Mühlviertel, die gemälzte Gerste wird vom Unternehmen Plohberger Malz in Grieskirchen bezogen. Für besondere Spezialitäten wie das „Session Pale Ale“ importiert man biologi -

schen Hopfen, den es hierzulande noch nicht gibt, aus Übersee.

Lobby verhindert

Was nun die „ein bisschen rostige Seite der Medaille“ bei der Bioumstellung betrifft, ärgert sich Michael Schneider über bisweilen „unfaire Richtlinien“ in der EU-Bio-Verordnung. Hier könne er die Lobbyarbeit der mächtigen Industrie geradezu herauslesen. Und es ist ihm zudem völlig unverständlich, weshalb er den Shop in seiner Brauerei zusätzlich zertifizieren lassen muss, wo er doch verschlossene Produkte anderer Biobetriebe anbietet.

„Diese Produkte kommen von anderen Biobetrieben verschlossen zu mir. Die sind also bereits zertifiziert und werden regelmäßig kontrolliert. Damit behindern wir uns doch nur selbst und machen es potentiellen Anbietern viel zu schwer, auch Bio zu verkaufen“, schüttelt Michael Schneider den Kopf. Wobei er abschließend nochmals betont, dass der „Glanz“ von Bio den „Rost“ bei weitem überstrahlt. www.brauschneider.at

bioprofi 2/2023 33 REPORTAGE
Wilfried Oschischnig ist freier Journalist und Medienberater.

Initiative „KlimaBauer“

Die landwirtschaftliche Urproduktion ist für den überwiegenden Teil der Umweltauswirkungen von Milchprodukten verantwortlich. Verarbeitung, Verpackung und Transport tragen in viel geringerem Ausmaß dazu bei. Mit der Initiative KlimaBauer arbeitet die bayerische Andechser Molkerei Scheitz zusammen mit dem Institut für Agrarökologie und FiBL Österreich an einer Verbesserung der Klimabilanz seiner Lieferanten, der Milchviehbetriebe.

Von Sonja Siegl

Und so funktioniert diese Initiative: Im ersten Schritt wird in Telefoninterviews der Ist-Zustand der KlimaBauerBetriebe erhoben und daraus die aktuelle Klimabilanz in Tonnen CO₂-Äquivalenten durch die wissenschaftlichen Projektpartner (Institut für Agrarökologie und FiBL Österreich) berechnet. Auf Basis dieser Erhebung werden bei einem Betriebsbesuch mögliche Reduktionsmaßnahmen vorgestellt sowie diskutiert und auf den jeweiligen Betrieb abgestimmt.

Im Anschluss darauf wird das Einsparpotenzial der ausgewählten Maßnahmen berechnet. Sodann erhält jeder „Klima Bauer“ seinen spezifischen Betriebsbericht, welcher die Auflistung der vorgeschlagenen Maßnahmen und deren Einsparpotenziale beinhaltet.

Auf Basis dieses Betriebsberichts legen die KlimaBauern dann gemeinsam mit der Andechser Molkerei die umzusetzenden Maßnahmen und damit das mögliche Einsparpotenzial an Treibhausgasen fest. Pro Tonne CO₂-Äquivalent, die vermieden oder gebunden wird, werden von Andechser

10 Euro an die KlimaBauern ausbezahlt. Nach zwei bzw. fünf Jahren erfolgt eine Überprüfung der Maßnahmenumsetzung sowie eine Bestätigung der Einsparung durch die Aktualisierung der Klimabilanz.

Vorgeschlagene Maßnahmen

Bei den vorgeschlagenen Maßnahmen handelt es sich sowohl

um CO₂-Vermeidungs-Maßnahmen als auch CO₂-Bindungs-Maßnahmen.

Verbesserung der Tiergesundheit und Erhöhung der Lebensdauer Milchkühe verursachen während ihrer gesamten Lebensdauer Treibhausgasemissionen, vor allem das besonders klimawirksame Methan. Etwa

1/5 der Gesamttreibhausgasemissionen pro Tier fallen in der Aufzuchtphase an. Eine Erhöhung der Nutzungsdauer führt daher insgesamt zu einer besseren Klimabilanz, da sich diese Emissionen so auf eine größere Milchmenge aufteilen. Die Erhöhung der durchschnittlichen Laktationszahl in Kombination mit einer effizienteren Remontierung führt zu einer geringeren Anzahl an Nachzuchttieren

34 bioprofi 2/2023 Foto: © agrarfoto.com KLIMABILANZ

pro Jahr, was wiederum eine Reduktion der Treibhausgasemissionen des Betriebs bewirkt.

Wirtschaftsdüngermanagement

Bei der Wirtschaftsdüngerlagerung entstehen die zwei Treibhausgase Lachgas und Methan, die beide besonders stark zur Klimaerwärmung beitragen. Die Emissionen aus diesem Bereich können einerseits durch die Abdeckung der Güllelager und andererseits durch die sachgemäße Kompostierung des Festmists und regelmäßige Umsetzung mit Sauerstoff deutlich reduziert werden.

Erneuerbare Energien

Da die Treibhausgasemissionen des PV-Stroms im Vergleich zum herkömmlichen Stromerzeugungsmix deutlich geringer ausfallen, wird die Klimabilanz eines Betriebs durch die Nutzung des eigenen PV-Stroms verbessert. Neben der Neuinstallation von PV-Anlagen gibt es weitere Möglichkeiten zur Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils und damit zur Reduktion des Netzbezugs. Beispiele hierfür sind die Installation von Batteriesystemen und die zeitliche Abstimmung des Stromverbrauchs auf die PV-Strom-Produktion (verbessertes Lastmanagement).

CO2-Bindung

Durch den Anbau von Untersaaten, Zwischenfrüchten oder die Einarbeitung von Ernteresten kommt es zu einem zusätzlichen Eintrag organischer Substanz in den Ackerboden und dadurch zu einer Steigerung des Humusgehalts im Boden. Dadurch wird atmosphärischer Kohlenstoff (CO₂) im Boden gespeichert und die Klimabilanz des Betriebs verbessert. Untersaaten und

Beispiel für die Darstellung der vorgeschlagenen Maßnahmen zur Reduktion des betrieblichen Carbon Footprints im Betriebsbericht: Die Größe der Blasen ist proportional zur Höhe des Einsparpotenzials. Die Position der Blasen gibt zudem Aufschluss über den organisatorischen Aufwand der Umsetzung der jeweiligen Maßnahme bzw. deren Wirtschaftlichkeit.

Zwischenfrüchte können als Gründüngung oder Tierfutter genutzt werden. Agroforst-Systeme hingegen kombinieren Bäume oder Sträucher, Feldfrüchte und/ oder Nutztiere auf derselben landwirtschaftlichen Nutzflä -

che. Die Gehölze in Form von Hecken und Bäumen (z. B. Streuobstwiesen) können atmosphärischen Kohlenstoff (CO₂) in der Gehölzbiomasse und im Boden speichern und so die Klimabilanz des Betriebs verbessern.

Ergebnisse und Ausblick

Bisher wurden rund 60 KlimaBauern durch das Projektkonsortium aus FiBL Österreich und dem Institut für Agrarökologie im Jahr 2021 und 2022 begleitet. Pro Betrieb konnte im Durchschnitt ein Einsparpotenzial von 35 Tonnen CO₂-Äquivalenten identifiziert werden, was in etwa den gesamten Treibhausgasemissionen von 4 Österreichern während eines Jahres oder der durchschnittlichen Kilometerleistung eines österreichischen PKWs in 12,5 Jahren entspricht.

Ende 2021 wurde die Initiative KlimaBauer der Andechser Molkerei mit dem deutschen Umweltmanagementpreis in der Kategorie „beste Maßnahme Klimaschutz“ ausgezeichnet. Auf wissenschaftlicher Seite wird die Methode der Erhebung und Berechnung der betrieblichen Klimabilanzen stetig verbessert und vereinfacht, um in Zukunft möglichst vielen Betrieben mit geringem Aufwand eine individuelle Klimaschutzberatung zu ermöglichen.

Sonja Siegl ist Mitarbeiterin von FiBL Österreich und Expertin für Nachhaltigkeitsbewertung.

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Quelle: Andechser Molkerei Scheitz GmbH Quelle: Andechser Molkerei Scheitz GmbH

Auf den Futterbedarf achten!

Leistungsgerecht, wiederkäuergerecht und wirtschaftlich – das sind auch in der Fütterung von Schafen und Ziegen die vorrangigen Ziele. Dabei sollte Kraftfutter nur bei höher leistenden Tieren zum Einsatz kommen.

Tiere, die mehr leisten, benötigen auch mehr Nährstoffe. Insbesondere bei Kleinwiederkäuern, bei denen wir häufig Zwillingsoder gar Drillingsgeburten sehen, ist auf eine bedarfsgerechte Fütterung großer Wert zu legen.

Hoher Nährstoffbedarf

Ab dem vierten Trächtigkeitsmonat steigt der Nährstoffbedarf für die Föten stark an. Gleichzeitig sinkt der Platz im Bauchraum aufgrund der stark wachsenden Föten. Sie sind somit bei der Menge an

Futter, das sie aufnehmen können, eingeschränkt. Damit die Muttertiere sowie die Jungen dennoch keinen Mangel erleiden und nicht an Trächtigkeitstoxikose erkranken, muss die Nährstoffkonzentration erhöht werden. Dazu wird meist Kraftfutter eingesetzt.

Auch in den ersten zwei Laktationsmonaten nach dem Ablammen haben die Tiere aufgrund der hohen Milchproduktion einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen. Hinzu kommt, dass sie sich von der Trächtigkeit und der Geburt erholen müssen. Je nach Leistung wird in dieser Zeit eine Ergänzung mit Kraftfutter empfohlen.

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Foto: © Adobe Stock

Wenn während der Decksaison, also drei Wochen vor bis drei Wochen nach der Brunst, rund 200 Gramm Getreide pro Tier und Tag zum Beispiel in Form von Weizen- oder Maiskörnern zugefüttert werden, kann zudem die Fruchtbarkeit erhöht werden. So können über eine erhöhte Eisprungrate Mehrlingsgeburten gefördert werden.

Regeln einhalten

Kraftfutter beinhaltet nicht sonderlich viele Rohfasern und ist selten strukturreich. Daher gilt es, bei der Fütterung von Kraftfutter gewisse Regeln einzuhalten, um einer Pansenübersäuerung vorzubeugen:

– Fütterung mit Heu oder Grummet beginnen

– Genügend strukturwirksame Futtermittel verabreichen

– Qualitativ einwandfreie Futtermittel mit viel Rohfaser einsetzen

– Kraftfutter auf mehrere Gaben pro Tag verteilen, maximal 200 g Kraftfutter pro Gabe

– Futterumstellung schrittweise vornehmen

– Kraftfutter nicht zu fein mahlen

Beim Einsatz von Futtermischwägen die Futtermittel gut, jedoch nicht zu lange mischen (Verlust von Struktur vermeiden)

Raufutterqualität

Grundsätzlich gilt, zunächst die Grundfutterration zu optimieren. Dadurch ist es einfacher, die Tiere wiederkäuergerecht gesund zu halten. So kann zum Beispiel auch durch den Einsatz

von Zuckerrübenschnitzeln und Mais in Form von Pellets oder Silage die Energieversorgung gewährleistet werden, während Luzerne und Graspellets helfen, Proteinmangel auszugleichen.

Durch den Einsatz von gutem Raufutter mit einem Energiegehalt von über 5,5 MJ NEL kann vom ersten bis zum dritten Trächtigkeitsmonat auf die Verabreichung von Kraftfutter verzichtet werden.

Für eine wirtschaftliche Milchproduktion ist es zudem empfehlenswert, insbesondere bei Milchziegen Futterreste von 20 Prozent und mehr zu akzeptieren. Durch das Selektieren des Futters können die Tiere die Nährstoffkonzentration in der Ration erhöhen, wodurch Kraftfutter eingespart werden kann.

Jedoch ist auch hier Vorsicht geboten: Wenn die Tiere zu intensiv die nährstoffreichen Futteranteile herausselektieren, fehlt ihnen die Struktur in der Ration. Dann kann es ebenfalls zu Pansenübersäuerung kommen. Beim Einsatz von Futtermischwägen ist daher zu beachten, dass das Futter immer noch in der Hand „sticht“, wenn man es aufnimmt und zu einem Schneeballen formt. Dafür darf das Futter nicht zu lange gemischt werden.

Langsame

Futterumstellung

Weiters kann durch ein gut geplantes Weidemanagement Kraftfutter eingespart werden. Lammen die Tiere im Frühjahr ab, so können diese auf dem

qualitativ sehr hochwertigen und energiereichen Frühjahrsgras geweidet werden. Die Tiere müssen beim Schossen oder spätestens beim Beginn des Rispenschiebens der Pflanzen auf die Weide gehen. Futterumstellungen, insbesondere von der raufutterlastigen Winterfütterung auf die grasbetonte Sommerfütterung, sollten schrittweise über ein bis zwei Wochen erfolgen. Werden die Tiere auf die Weide gelassen und kurz darauf aufgrund von längeren Regen- und Schneefällen wieder eingestallt, so können diese ständigen Futterumstellungen den Tieren schaden und zu Pansenübersäuerung und Blähungen führen.

Weide erfordert Wissen

Die Weidehaltung soll betriebsspezifisch geplant und umgesetzt werden. Die Weidedauer

auf der Wiesenfläche muss gut auf den Pflanzenbestand abgestimmt werden. Die Weide darf nicht zu lange genutzt und die gleiche Fläche nicht zu rasch wieder bestoßen werden, um der Vermehrung von Parasiten vorzubeugen. In der Kleinwiederkäuerhaltung hat sich Umtriebsweide im Wechsel mit Schnittnutzung bewährt. Gras von gut bewirtschafteten Weiden liefert einen Energiegehalt von 6,6 bis 7 MJ NEL. Dadurch kann leistungsabhängig auch Kraftfutter eingespart werden. Hierzu braucht es aber großes Fachwissen, wie auch ein regelmäßiges Beobachten der Weide und der Tiere sowie das Messen der Grashöhe. Nur gesunde Tiere können ihr Leistungspotenzial voll ausschöpfen. Die bedarfsgerechte Fütterung ist dafür Voraussetzung.

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Ziegen sind Feinschmecker

Ziegen bevorzugen schmackhaftes Futter. In Zeiten eines üppigen Nahrungsangebots selektieren Ziegen gerne ihr Futter und wählen dann Kräuter, Sträucher und Ähnliches. Im Winter wird dann meist auf das vorhandene Raufutter zurückgegriffen.

Aus diesem Futterverhalten lassen sich einige Grundsätze für die praktische Ziegenfütterung ableiten. Um eine möglichst hohe Futteraufnahme bei Ziegen zu erzielen, ist es unumgänglich, den Ziegen schmackhaftes Grundfutter anzubieten.

Es dreht sich um den Pansen

Die optimale Pansenversorgung steht bei Ziegen, wie auch bei Rindern, an erster Stelle. Der Pansen ist charakteristisch für Wiederkäuer. Dort wird das grob zerkleinerte Futter von den Pansenbakterien aufgeschlossen. Die Pansenbakterien ermöglichen den Abbau von Rohfaser (Cellulose) zu Essigsäure. Diese steht dem Organismus dann für weitere Stoffwechselprozesse zur Verfügung und die Ziege gewinnt daraus Energie. Futterproteine werden durch die Pansenbakterien zu Ammoniak und weiter zu einzelnen Aminosäuren aufgespalten, aus denen wieder neues Mikrobenprotein gebildet wird.

Dieses Mikrobenprotein kann dann im Dünndarm weiter verwertet werden für den tierischen Organismus. Kohlenhydrate aus dem Futter werden im Pansen zu Zucker und Stär-

ke und weiter zu Propion- und Buttersäure umgewandelt. Die ständige Säurebildung lässt den pH-Wert sinken, der bei normaler Pansenaktivität bei 6 bis 7 liegen sollte. Um diesen pHWert zu halten, ist es notwendig, dass die Ziege als Wiederkäuer regelmäßig wiederkaut und Speichel produziert. Denn der Speichel enthält Natriumbicarbonat, das den Pansen-pHWert abpuffert.

Grundsätze der Ration

Doch wie sieht nun eine wiederkäuergerechte Ziegenfütterung aus? Die eine optimale Ration für Ziegen gibt es nicht. Jeder Ziegenhalter hat eine andere Futtergrundlage, andere

betriebliche Voraussetzungen und setzt andere Futtermittel ein. Hier gilt es zu prüfen, welche Futtermittel vorhanden sind oder welche kostengünstig eingesetzt werden können. Die folgenden Grundsätze sollten dann bei der folgenden Rationsplanung einfließen. Als Erstes sollte sich der Ziegenhalter bewusstmachen, was für einen Nährstoffanspruch seine Ziegen haben. Je nach Leistung verändert sich dieser Anspruch. Nicht tragende Tiere haben einen anderen Anspruch an Energie und Nährstoffe als eine hochleistende Milchziege. Anhand von Empfehlungen zur Versorgung von Ziegen erhält man einen Überblick über den täglichen Bedarf einer Ziege. Die Werte zeigen deutliche Un-

terschiede, je nachdem ob die Ziege Milch produziert, in der Hochträchtigkeit ist oder kaum mehr als der Erhaltungsbedarf gedeckt werden muss. Zusätzlich zu der erbrachten Leistung spielt auch das Gewicht der Ziege eine entscheidende Rolle. Kleinere Ziegen haben einen geringeren Nährstoffbedarf als eine großrahmige Ziege mit über 70 kg Lebendgewicht. Wenn möglich, sollten die Tiere in regelmäßigen Abständen gewogen werden und anhand des tatsächlichen Gewichts die Fütterung ausgelegt werden. Gewichtsschätzungen weisen meist große Abweichungen auf und so kann es schnell zu einer Überoder Unterversorgung der Ziegen kommen.

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Veränderte Futteraufnahme

Konnten anhand der Leistung und des Gewichts die benötigten Nährstoffansprüche ermittelt werden, sollte auch auf die mögliche Futteraufnahme geschaut werden. Die Futteraufnahme steigt ebenfalls mit erhöhter Leistung. Die angegebenen Werte sollten jedoch immer mit der tatsächlichen Futteraufnahme im Stall verglichen werden. Versuche zeigten deutlich höhere Futteraufnahmen bei Mutterschafen um den Geburtszeitraum, als in der Literatur angegeben waren. Es ist zu vermuten, dass sich auch bei Ziegen in den letzten Jahren durch die Genetik und Züchtung die Futteraufnahme verändert hat. Als Faustzahl können Ziegen je nach Futter 2 bis 3 kg Trockenmasse täglich aufnehmen. Dabei sollte beachtet werden, dass der Kraft-

1) Ø ± 0,15 bis 0,18 kg / ± 10 kg Lebendgewicht (LG), nach GfE 2003

2) je 10 kg LG steigt oder fällt die erforderliche Versorgung um etwa 1,2 MJ ME und ca. 10 g nXP; großflächige Weidegebiete, hügeliges Gelände insbesondere Gebirgsweiden erfordern Zuschläge!

3) Der Calciumgehalt sollte 4 g und der Phosphorgehalt 2,5 g je kg Futtertrockenmasse nicht unterschreiten!

4) ab der 8. Woche verhaltener füttern (s. hochtragend), Beifütterung der Lämmer (Lämmerschlupf)

Quelle: Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH): Nähr- und Mineralstoffversorgungsempfehlungen für Mastbullen, Schafe und Ziegen sowie Futterwerte der in Hessen gebräuchlichen Futtermittel nach DLG-Futterwerttabelle und eigenen Untersuchungsergebnissen („Grüne Futterwerttabelle“, 2015)

Tab. 1: Empfehlungen zur Versorgung von Mutterziegen (> 75 kg Lebendgewicht) mit Energie, nutzbarem Rohprotein (nXP) und Mineralstoffen (je Tier/Tag)

futteranteil in der Ration nicht über 40 Prozent liegen sollte, um noch eine wiederkäuergerechte Fütterung zu erreichen. Zusätzlich sollte die Ration mind. einen Gehalt von 18 Prozent Rohfaser aufweisen.

Für die verschiedenen Leistungsstadien bei Ziegen verändern sich ebenfalls die Ansprüche an die Futterinhaltsstoffe. Bei güsten Ziegen muss nur der Erhaltungsbedarf gedeckt werden, da die Tiere keine zusätz-

liche Leistung erbringen und ein Verfetten durch eine Überversorgung vermieden werden soll. Der Erhaltungsbedarf kann meist schon über die Weide und Landschaftspflege sichergestellt werden.

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Leistungsstadium Futteraufnahme1) kg TM Energie2) MJ ME nXP2) g Ca3) g P3) g Na g Mg g güst oder niedertragend 1,0–1,3 11,5 106 3,1 2,1 0,6 1,3 hochtragend (letzten 6 Wo.) 1,4–1,7 15,3 185 7,0 4,5 0,9 2,0 säugend (1.–8.Wo.)4) mit 1 Lamm 1,7–2,1 18,5 270 8,0 5,6 1,2 2,0 mit 2 Lämmern 2,1–2,3 22,5 350 11,0 1,9 1,5 2,0

Weide gehegt, viele Eier gelegt

Eine Hühnerweide ist mehr als ein reiner „Auslauf“ für die Tiere. Ein gepflegter, gut angelegter Auslauf bietet Hühnern Bewegung, Sonnenlicht und Klimareize sowie die Möglichkeit, arttypischem Verhalten wie Scharren, Picken und Sandbaden nachzugehen. Damit die Weide all diese Aufgaben erfüllen kann, ist ein gutes Management wichtig.

Eine Hühnerweide, also eine großzügige Freifläche mit Grasnarbe, bietet Hühnern zusätzlich frisches Grünfutter und das ist in zweierlei Hinsicht positiv: Obwohl Hühner, im Gegensatz zu Gänsen, Gras energetisch nicht nutzen können, fressen sie es dennoch sehr gerne. Überdies versorgt es die Tiere mit Rohfaser, Vitaminen sowie Spurenelementen. Außerdem bietet eine Weide vielen Tieren wie zum Beispiel Insekten, Würmern und Käfern einen Lebensraum, die wiederum für den Allesfresser Huhn wertvolle Futterquellen sind.

Eine gut gestaltete Hühnerweide ist somit eine Investition in das Tierwohl und die Tiergesundheit. Doch welche Maßnahmen braucht es, damit ein Grünauslauf attraktiv und gesund für die Hühner ist und bleibt?

Anlage der Weide

Leichte, durchlässige Böden in trockenen, sonnigen Lagen sind ideal zur Anlage von Hühnerweiden, denn Staunässe und Pfützenbildung sind unbedingt zu vermeiden. Die Weide sollte direkt an den Stall anschließen

und muss, im Gegensatz zu einem reinen Auslauf, zur Bearbeitung für den Traktor zugänglich und gut befahrbar sein.

Die Größe sollte an die Tierzahl angepasst sein. Ideal ist ein Wechselweidesystem mit zwei oder besser drei Schlägen, die jeweils mindestens 10 bis 15 m2 Fläche pro Legehenne erlauben. Diese Dimension liegt deutlich über den gesetzlichen Bestimmungen für Freiland- bzw. Biohaltung, die aber nur „Auslauf“ vorsehen. Um eine sachgerechte Weidewirtschaft durchführen zu können, braucht es einfach mehr Platz. Die Umzäunung sollte durch einen mind. 1,5 m hohen Geflügelzaun geschehen. Zum Schutz vor Füchsen oder Hunden sollte dieser Zaun idealerweise einge-

graben sein und mit stromführenden Litzen ergänzt werden.

Schutz und Deckung

Das Huhn ist von seiner Herkunft her ein Waldrandbewohner und lebte früher im schützenden Unterholz. Bei Gefahr flüchtet es noch heute instinktiv schnell in geschützte Bereiche. Genau aus diesem Grund ist eine gute Strukturierung der Ausläufe einerseits mit Deckungsmöglichkeiten als Schutz und andererseits mit offenen Weideflächen für das Wohlergehen des Geflügels im Auslauf so wichtig. Bei größeren Geflügelarten wie zum Beispiel Puten oder Gänsen spielt dieses Fluchtverhalten eine etwas untergeordnete Rolle. Als schützende Elemente eignen sich

zum Beispiel Sträucher, Bäume, Hecken, Unterstände oder auch Photovoltaikpaneele.

Herdentrieb beachten

Selten sind Hühner alleine auf der Weide unterwegs, meistens bewegen sie sich in kleinen Gruppen. Das sollte bei der Planung der schützenden Elemente berücksichtigt werden. Denn sind diese schattenund schutzspendenden Areale je Einheit zu klein, werden sie auch nicht genutzt. Ebenso ist für eine ausreichende Anzahl an Beschattungselementen zu sorgen.

Falls die Tiere nur einzelne attraktive Areale im Auslauf vorfinden, werden diese überproportional frequentiert. Übernutzung ist immer zu verhindern! Sie schadet der Grasnarbe und sorgt neben vermehrtem Stickstoffeintrag für einen erhöhten Krankheitsdruck durch Parasiten und somit für erhebliche Probleme bei der Gesundheit der Tiere.

Der stallnahe Bereich

Der am stärksten genutzte Bereich im Auslauf befindet

40 bioprofi 2/2023 GEFLÜGEL
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sich unmittelbar in Stallnähe. Übernutzung, kahle Stellen und in weiterer Folge Pfützenoder Gatschbildung sind unbedingt zu vermeiden, weil es zu verschmutzten Eiern sowie Ausbreitung von Keimen oder Parasiten führen kann. Aus diesem Grund sind mit Beton oder Schotter befestigte Vorplätze ideal für Ställe mit fixem Weidezugang. Falls Hackschnitzel oder Rindenmulch ausgebracht werden, sollte dieses Material mindestens einmal jährlich komplett ausgetauscht werden.

In stallnahen Arealen ist zu dichte Bepflanzung zu vermeiden. Bei zu viel an dichtem Gestrüpp in unmittelbarer Stallnähe kommt es einerseits zur Behinderung der Tiere bei deren Rückkehr in den Stall, andererseits erschwert dies die Arbeiten des Tierhalters. Bleiben die Tiere durch zu dichten

Bewuchs auch in der Nacht im Freien, werden sehr rasch diverse Beutegreifer angelockt.

Stallferner Bereich

Der Auslauf sollte so gestaltet werden, dass die Tiere den stallnahen Bereich gerne verlassen und die gesamten zur Verfügung stehenden Auslaufareale bestmöglich nutzen. Was einfach klingt, ist oftmals eine größere Herausforderung als gedacht! Wie kann also eine Auslaufgestaltung angelegt werden, damit auch stallferne Areale vom Geflügel gut genutzt werden? Sträucher, Hecken, Bäume und andere schützende Elemente müssen als Leitbahnen vom Stall weg in entferntere Areale angeboten werden. Wenn diese im Abstand von zehn Metern zum Stallgebäude und auch in weiterer Folge in Abständen von maximal zehn Metern angebo-

ten werden, dann werden auch die entferntesten Auslaufareale genutzt.

Bewährt hat sich alles, was dem Geflügel die nötige Sicherheit verleiht. Ergänzend kann auch stehengelassenes Altgras (Mähstreifen stehen lassen) als natürliches Leitsystem dienen. Es ersetzt jedoch keinesfalls echte Schutzelemente und Schattenspender. Die verbleibenden Freiflächen müssen in regelmäßigen Zyklen bearbeitet (gemäht, gehäckselt) und kurz gehalten werden. Damit ist gewährleistet, dass Hühner auch diese offenen Bereiche gut annehmen und nutzen, was vorrangig bei ausreichender Bewölkung der Fall ist.

Koppelwirtschaft

Die Grasnarbe sollte grundsätzlich kurz gehalten werden (10 bis 15 cm), denn junges Gras ist

attraktiver. Lange, harte Gräser werden schlechter angenommen. Regelmäßiges Mähen ist daher auch auf Hühnerweiden unerlässlich. Bei der Planung einer Hühnerweide ist ein optimales Gleichgewicht zwischen ausreichender Ausgestaltung der Weide mit schutzspendenden Elementen und guter Mähbarkeit der Weide durch offene Flächen eine große Herausforderung.

Zur Schonung der Grasnarbe und Reduzierung des Parasitendrucks ist ein regelmäßiger Wechsel der Weideabteile alle vier bis acht Wochen ideal. Diese Koppelwirtschaft gibt außerdem bei Bedarf die Möglichkeit zur Nachsaat oder gegebenenfalls Neuansaat.

Parasitenvorbeugung

Die beste Parasitenvorbeugung besteht in einer idealen 

41 GEFLÜGEL

Weidepflege (Vermeidung von Übernutzung, regelmäßiger Wechsel der Weideabteile, ausreichende Weideruhe). UVLicht zerstört viele Keime und Parasiteneier, daher ist kurzes Weidegras auch im Sinne der Hygiene sinnvoll. Zusätzlich kann der Auslauf einmal jährlich mit Kalk bearbeitet werden (bei größeren Weiden zumindest im stallnahen Bereich). Das hat eine desinfizierende Wirkung und senkt den Parasitendruck weiter.

Weide und Mobilställe

In den vergangenen Jahren haben sich sogenannte Mobilställe in Österreich stark verbreitet. Sie sind mithilfe eines Traktors auf der Weide frei beweglich und haben den Vorteil, dass die Nutzung der zur Verfügung stehenden Weideflächen gut gesteuert und den Hühnern immer „frische“ Weide angeboten werden kann. Dafür müssen die Ställe aber auch alle paar Wochen umgestellt werden! Das ist natürlich mit Mehraufwand verbunden und kann auch zu Nachteilen wie Belastung der Grasnarbe durch häufiges Befahren oder weiteren Wegen für die tägliche Arbeit (Wasser- und Futterversorgung, Eierholen) führen.

In der Praxis sieht man leider oft Mobilställe, die monatelang nicht bewegt werden und so doch wieder zu einer partiellen Übernutzung der Weide mit all ihren Nachteilen führen. Auch bei einem Mobilstall gehören gute Planung und ordentliches Weidemanagement dazu, damit die Vorteile dieses Systems zum Tragen kommen.

Dipl.-Ing. Dr. Lina Grill BEd, Landwirtschaftskammer Salzburg, Abteilung Landwirtschaft, Tierzucht, Geflügel, Geschäftsführerin Verein Geflügelwirtschaft Salzburg

Fehler beim Eingliedern

Die Jungsauen einzugliedern ist einer der entscheidenden Prozesse für Sauenhalter, hängt davon doch die Gesamtfruchtbarkeitsleistung einer Herde ab. Das nimmt an Bedeutung zu: Denn steigende Remontierungsraten und wachsende Betriebsgrößen erfordern mehr Jungsauen.

Ein ineffizientes Management im Jungsauenpool ist in vielen Herden für bis zu 30 Prozent der nichtproduktiven Tage verantwortlich. Die Hintergründe sind oft vielfältig und miteinander verwoben. Die Fehlerquellen lassen sich den Bereichen der Arbeitsorganisation und der Bestandshygiene zuordnen. Denn eine konsequente Bestandshygiene kostet Arbeitszeit. Bei ineffizienter Arbeitsorganisation bleibt oft nicht die nötige Zeit –selbst wenn das nur subjektiv so empfunden wird. Allerdings verursachen Mängel in der Bestandshygiene

durch Gesundheitsprobleme, z. B. während der Belegung, höhere Umrauschraten. Die niedrigen Trächtigkeitsraten erhöhen nicht nur die Zahl von Leertagen, sondern auch den Belegungsaufwand – Zeit, die dann wieder zur Verbesserung der Bestandshygiene fehlt. Der Sauenhalter findet sich schnell in einem Teufelskreis, an dessen Ende niedrige Abferkelraten und Wurfgrößen die Ökonomie empfindlich beeinflussen. Deshalb ist der Eingliederungsprozess der Jungsauen eine zentrale Angelegenheit. Funktionell und daher am besten auch stallbaulich teilt er sich in eine Isolations- und eine Akklimati -

sationsphase. Durch die Isolationsphase soll das Einschleppen von bestimmten Pathogenen in die Altsauenherde verhindert werden. Sie sollte mindestens drei Wochen betragen. Während dieser Zeit zeigen sich „mitgebrachte“ Erreger anhand klinischer Erkrankungen. Es ist es aber auch möglich, durch Serumpaar-Untersuchungen subklinisch verlaufende Infektionen aufzudecken. Dazu werden zwei Blutproben im Abstand von 14 Tagen genommen.

Die erste Probe, gleich nach Anlieferung, zeigt bereits vorhandene Antikörper gegenüber Infektionen, die während der Aufzuchtperiode durchge-

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Foto: © Adobe Stock

macht wurden. Darüber hinaus kann aus derselben Probe auf ein ganzes Panel verschiedener Antikörper untersucht werden. Zu berücksichtigen sind natürlich auch Impf-Antikörper.

Einzelne Probe zu wenig

Mit der zweiten Untersuchung derselben Tiere lässt sich die Aktualität einer Infektion bestimmen. Eine einzelne Probe gibt in der Regel keinen Aufschluss darüber und führt oft zu Fehlinterpretationen. Für den Infektionsstatus von Anlieferungstieren entscheidend ist der Vergleich der Ergebnisse aus der ersten und zweiten Blutprobe. Kommt es zwischen den beiden Entnahmen zu einem Antikörperanstieg, zeigt dies, dass kurz vor der ersten Entnahme der betreffende Erreger das Tier infiziert hatte.

Im Isolationsstall können bereits beim Jungsauen-Vermehrer begonnene Impfschemata durch Boosterungen (Nachimpfungen) abgeschlossen oder auch neue, für den speziellen Ferkelerzeuger notwendige Impfschemata begonnen werden.

Zunächst sollten die Jungsauen in den ersten ein bis zwei Wochen aber die Gelegenheit zur Eingewöhnung bekommen. Wichtig ist, dass der Isolierstall eine Einbahnstraße bleibt. Jungsauen, die diesen Betriebsbereich verlassen, kehren nicht wieder hierhin zurück. Dies gilt auch für Schlachttiere, die aus der Altsauenherde kommend aus Platzgründen nicht im Isolierstall „Zwischenstation“ machen dürfen. Sollten solche Tiere betriebsspezifische Erreger in die Isolation einschleppen, ist die Eingangskontrolle von Jungsauenzugängen nicht mehr interpretierbar. Der Isolierstall muss vor einer neuen Jungsauen-Lieferung auch wieder komplett frei sein

Jungsauen mit der herdenspezifischen Keimflora gewünscht. Die Akklimatisationsphase beträgt ebenfalls wenigstens drei Wochen. Aus immunologischer Sicht kann sie nicht lang genug sein. Es kommt nicht auf die Stärke der Keimkonfrontation (viel hilft nicht viel), sondern auf die Dauer (lange hilft viel) an.

Untersuchungen zeigten, dass Jungsauen, die bereits ab dem fünften Lebensmonat angeliefert wurden, also eine um einen Monat längere Akklimatisationsphase hatten, deutlich höhere Erstwurfleistungen brachten als Jungsauen, die erst ab dem sechsten Lebensmonat beim Ferkelerzeuger aufgestallt wurden. Dieser Effekt be

glauben, dass eine Hoch-Gesundheitsstatus-Altsauenherde frei von Pathogenen (krankmachenden Erregern) oder gar eine „keimfreie Zone“ sei.

HORSCH: Finer SL

Mit dem Finer SL bietet HORSCH eine Maschine, die flexibel an verschiedene Bedingungen anpassbar und universell einsetzbar ist –von der flachen Bodenbearbeitung über das flache Schneiden bis hin zur Saatbettbereitung und zum Schwarzhalten von Flächen.

Für harte Bedingungen und trockene Böden empfehlen sich die optionalen Doppelfedern, die dem Zinken zusätzlich Stabilität geben. Durch seinen kompakten Aufbau mit einer Rahmenhöhe von 58,5 cm und einem Balkenabstand von 50 cm ergibt sich mit dem Finer SL eine schlagkräftige Maschine in den Arbeitsbreiten von 5 bis 8 m im 3-Punkt. Durch die vielfältigen Packervarianten lässt sich der Finer SL an nahezu alle Bodenbedingungen anpassen. Für eine noch intensivere Bekämpfung der Unkräuter empfiehlt sich der optionale Striegel. Dieser sorgt für eine zusätzliche Enterdung der Wurzelballen und fördert somit das Austrocknen der Pflanzen.

In Verbindung mit dem Säkit eignet sich der Finer SL auch zur Aussaat unter nassen Bedingungen oder zur Aussaat von Zwischenfrüchten. Weitere Ausstattungsmöglichkeiten bieten der Fronttank oder die MiniDrill – einfache, schnelle und exakte Zwischenfruchtaussaat. Für noch mehr Komfort lassen sich der Striegel und die Arbeitstiefe optional hydraulisch verstellen.

INFORMATION: www.horsch.de

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Uganda: Herdenmanagement einmal anders

Ein weitestgehend medikamentenreduziertes Herdenmanagement am größten Demeter-Betrieb in Uganda (über 600 ha) ist eine ganz besondere Herausforderung. Von Nicole Herout

Die Farm befindet sich etwa zwei Autostunden nördlich der Hauptstadt Kampala. Der Schwerpunkt liegt auf der Produktion von Mango- und anderen Fruchtkonzentraten für den europäischen Markt, tiefgefroren, getrocknet und in Pulverform.

Da es sich aber um einen sehr straff organisierten Demeter-Betrieb handelt, der in vorbildlicher Weise alle Richtlinien befolgt, werden auch Tiere am Betrieb gehalten. Es gibt eine prachtvolle Herde mit 160 Stück Anchole-Rindern, die Nationalrasse Ugandas (siehe Abb. 1), eine kleinere Herde Holstein-FriesianKühe zur Milchproduktion (etwa 30 Kühe) und eine stetig wachsende Herde Burenziegen.

Echte

Herausforderungen

Neben den auch bei uns üblichen Erkrankungen bei Wiederkäuern, wie Erkältungen, Husten, Lungenentzündungen und Durchfall, stehen die Landwirte in Uganda vor fast unbeherrschbaren Herausforderungen bei der Bekämpfung von durch verschiedene Ze -

cken-, Fliegen- und Mückenarten übertragenen Krankheiten. Dazu zählen das gefürchtete East-Coast-Fieber, Anaplasmose und die Schlafkrankheit, um nur einige zu nennen.

Um dieser Probleme Herr zu werden, werden im ganzen

Land alle Rinder, meist zwei Mal wöchentlich, mit hochgiftigen, zeckenabwehrenden Mitteln besprüht oder durch Tauchbäder getrieben. Dies hat landesweit dazu geführt, dass die Insekten weitestgehend resistent gegen all diese Mittel sind, dass die Hirten

gesundheitlich hoch gefährdet sind und die Krebsrate in dieser Bevölkerungsgruppe rasant steigt und dass die gesamte Lebensmittelkette mit Rückständen belastet ist, da Wartezeiten nicht eingehalten werden, ja in weiten Teilen der Bevölkerung und der Tier-

44 bioprofi 2/2023 Fotos: © Herout
LANDWIRTSCHAFT INTERNATIONAL
Abb. 1: Anchole-Rinder

ärzteschaft gar nicht bekannt sind.

Der Demeter-Betrieb hat sein System in den letzten drei Jahren völlig umgestellt. Es wurde eine kontinuierliche Routine eingeführt, bei der alle Tiere zwei Mal pro Woche mit hochwirksamen Kräutermischungen versorgt werden.

Die sechs verschiedenen zur Verfügung stehenden Produkte werden alternierend in einem reinen Prophylaxe-System dem Viehsalz zugemischt und zur freien Aufnahme angeboten:

Darmstabilisierung: jede zweite Woche, über drei Tage – Lungenfunktionstärkung: jede zweite Woche für drei Tage – Parasitenabwehrende Mischung: jede zweite Woche für drei Tage

Immunitätsstärkende Mischung: ein Mal pro Monat für drei Tage und im Fall von erhöhtem Infektionsdruck – Leberstärkende und entgiftende Mischung: am Beginn der Weideperiode in der Regenzeit, da reichlich Giftpflanzen auf den Weiden vorkommen, die die Tiere zusätzlich belasten

Zusätzlich zu diesem Prophylaxe-System werden kranke Tiere sofort isoliert, wenn notwendig, behandelt und bekommen zusätzlich für drei bis fünf Tage täglich das jeweilig notwendige Produkt direkt verabreicht.

Die notwendige Dosierung liegt bei 8 Teelöffel für Erwachsene und 3 für Kälber.

Es wirkt

Mit diesen Maßnahmen konnten folgende Änderungen im Gesundheitsmanagement des Betriebs erreicht werden:

– Die Kosten für Medikamente wurden um 60 Prozent gesenkt.

– Die Häufigkeit von Entwurmungen wurde um 75 Prozent reduziert.

– Todesfälle konnten auf ein Minimum reduziert werden.

– Die Anchole-Rinder werden nur mehr ein Mal anstatt acht Mal pro Monat gegen Zecken eingesprüht, die Holstein-Friesian zwei Mal statt acht Mal.

Weiters wurde beobachtet, dass die Tiere, die dort heimisch sind, wieder eine deutliche körpereigene Abwehrkraft gegen

Zecken entwickelt haben und kaum mehr von diesen gebissen werden. Leider ist dies wegen der feinen Haut bei den Holstein-Friesian nicht der Fall. Hier wurde dringend angeraten, die Milchkühe gegen Fleckvieh zu tauschen, da dieses mit der deutlich höheren Hautdicke auch viel besser gegen Zecken geschützt ist. Dieser systematische Einsatz ist im ganzen Land einmalig, aber unzählige Einzelbeobachtungen und Fall-Dokumentationen bei verschiedensten Landwirten bestätigen die Wirkung der Kräutermischungen kontinuierlich.

Mischung aus Österreich

Die hier erwähnten Kräutermischungen wurden ursprüng-

lich aus Österreich nach Uganda exportiert und werden jetzt im Land produziert, wobei ein Schwerpunkt des Projekts darin besteht, die europäische Rezeptur auf lokal vorkommende Heilpflanzen umzustellen. Bei der Mischung für die Stärkung der Lungengesundheit ist dies bereits passiert und es hat sich gezeigt, dass die Wirkung mit den dort heimischen Pflanzen nochmal effektiver ist.

Ein wesentlicher Zusatzeffekt ist, dass dadurch Kleinbauern in ihrer Existenz gestützt werden, da sie durch Zulieferung von Rohmaterial und Hilfe bei der Produktion ein Zusatzeinkommen generieren können.

bioprofi 2/2023 45
Dr. Nicole Herout ist homöopathische Tierärztin in Niederösterreich.
LANDWIRTSCHAFT INTERNATIONAL
Abb. 2: Burenziegen

Abdichtungen von Bewässerungsteichen

Die Firma Fuchs Kunststofftechnik GmbH ist ein qualifizierter Fachverlegerbetrieb, der 2002 gegründet wurde und sich im Bereich Kunststoffabdichtungen und Rohrleitungssysteme spezialisiert hat. Langjährige Erfahrung, bestens aus gebildetes Personal, fachliches Know-how und Präzision zeichnen den Fachbetrieb aus.

Zum Haupttätigkeitsfeld zählen unter anderem Güllelagunen, Sanierung von Altgüllegruben, Speicherteiche, Bewässerungsteiche, Schwimmteiche, Biotopteiche, Pools, Trinkwasserspeicher, Flachdach- und Terrassen abdichtungen, Spezialanfertigungen sowie Rohrleitungssysteme und vieles mehr.

INFORMATION:

Tel.: 0664/2234553 und 03335/46763 www.fuchs-abdichtungen.at

Kerner: Neue Rollhacke

DicksonKerner präsentiert die digitale Rollhacke VARIOROLL als einen schlagkräftigen Allrounder in der Bodenbearbeitung bzw. mechanischen Beikrautregulierung. Sie bietet eine einfache, kompakte und stabile Rahmenkonstruktion mit langlebigen Gelenklagern, kombiniert mit di-

gitalen Sensoren zur Prozessüberwachung. Die Arbeitsbreite beträgt 6,5 m und die Bearbeitungsintensität lässt sich zentral aus der Traktorkabine regeln. Die digitale Bodendruckanzeige, LED-Beleuchtung und Sternabstreifer sind optionale Features. Die Rollhacke eignet sich für Bio- und konventionelle Betriebe und ermöglicht eine effiziente Entwurzelung von Beikräutern.

INFORMATION: www.dicksonkerner.com

Lintrac 100: Stufenloser Allrounder

Mit seinen 117 PS und dem Motor der Stufe 5 ist der Lintrac 100 für größere Misch- und Grünlandbetriebe maßgeschneidert. Die TracLink-Kabine und die gefederte Vorderachse gewährleisten hohen Arbeitskomfort. Die 4-Rad-Lenkung steht für Wendigkeit auf dem Hof und im Feld.

Der stufenlose Lintrac 100 spielt seine Stärken beim Mähen, bei der Heuernte oder mit dem Frontlader aus. Der Perkins-Syncro-Motor erfüllt die saubere und sparsame Stufe 5. Er bringt 86 kW (117 PS) ins Gelände. Das Drehmoment beträgt 500 Nm bei 1.500 U/min. Der sehr steile

Drehmomentanstieg liegt bei mehr als 40 Prozent. Ein weiteres Highlight ist die leistungsstarke Hydraulik von BOSCH Rexroth mit Axialkolbenpumpe und getrenntem Ölhaushalt. Sie leistet 4 bis 88 l/min – auf Wunsch 100 l/min. Die 4fach-Zapfwelle inkl. Anlaufsteuerung arbeitet wahlweise mit 430 / 540 / 750 oder 1.000 U/min.

Besonderen Stellenwert legt Lindner beim Lintrac 100 auf hohen Fahrkomfort – auch bei langen und anspruchsvollen Einsätzen. Dazu tragen u.a. die gefederte Komfortkabine und der luftgefederte Komfortsitz bei. Wendigkeit verspricht die 4-Rad-Lenkung. In der Praxis erreicht der neue Lintrac 100 einen Wendekreisdurchmesser von 7,8 Meter.

INFORMATION: www.lindner-traktoren.at

Krone: Big Day am Vatertag

Endlich ist es wieder so weit, der vierte KRONE Big Day steht in den Startlöchern. Am Vatertag, 11. Juni 2023 lädt KRONE wieder zu seinem ultimativen Grünlandtag ein. In Trautenfels, am Fuße des Grimmings, präsentiert KRONE mit über 40 Gespannen sein Produktprogramm. Präsentiert werden Mähwerke, Kreiselzettwender, Schwader, Ladewagen, Ballenpressen, Feldhäcksler und noch vieles mehr. Hier ist die Beschreibung „ul-

IMPRESSUM & OFFENLEGUNG

timativer Grünlandtag“ wohl keine Übertreibung. Es ist wirklich alles zu sehen, was das Grünlandtechnikherz begehrt. Aber nicht nur das Maschinenaufgebot kann sich sehen lassen. Neben den Vorführungen bietet Krone auch ein buntes Rahmenprogramm für die Großen und Kleinen an. Ladies- Lounge, Hubschrauberrundflüge, Hüpfburg – all das ist nur ein Auszug, was Sie in der Trautenfels-Arena erwartet.

INFORMATION: www.krone.de

BioAgenasol: Auswaschsicherer organischer Dünger

BioAgenasol® – der rein pflanzliche Dünger und Bodenaktivator für Ihren landwirtschaftlichen Betrieb. Bestätigt durch langjährige Praxis ist BioAgenasol® die erste und richtige Wahl, wenn es eine rasche und langanhaltende Wirkung bei gleichzeitiger Stärkung des Bodens geben soll.

Zusätzlich besticht BioAgenasol®, Ihr verlässlicher Dünger im Biolandbau, neben einer sehr guten Ertragslage auch durch seine nachgewiesene Nährstoff-Auswaschsicherheit sowie einen nachhaltigen Humusaufbau.

INFORMATION:

www.bioagenasol.com

duenger@agrana.com

HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien REDAKTION DI Alois Burgstaller (burgstaller@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@blickinsland.at). ANZEIGENLEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Johanna Bichlmair (bichlmair@blickinsland.at), Sophie Buchmayer (buchmayer@blickinsland.at), Jasmin Horvath (horvath@blickinsland.at) SUPPORT Alexander Smejkal (buero@blickinsland.at) VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@ blickinsland.at) REDAKTION UND ANZEIGENANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMENBUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRAFIK Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) HERSTELLUNG proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. OFFENLEGUNG gemäß Mediengesetz § 25: Verleger: SPV Printmedien GmbH, Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. Erklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an Biolandwirtschaft Interessierte.

FIRMEN BERICHTEN 46 bioprofi 2/2023

BHG: Ihr Partner für die Direktvermarktung

Die BHG ist Ihr Partner rund um die landwirtschaftliche Direktvermarktung. Ob Molkerei-, Käserei- oder Sennereibedarf – wir bieten Ihnen alle Erzeugnisse von Verpackungsmaterialien, Hilfsund Zusatzstoffen, Käsereibedarf, Milchwirtschaft und Maschinen aus einer Hand. Laufende Aktionen und Neuheiten sowie einen Rezeptblog und ein Käsewiki finden Sie unter www.bhg.co.at.

INFORMATION:

BHG – Betriebsmittel Handels

GmbH & Co.KG., Tel.: 0 7723/448 20 www.bhg.co.at

Gaugele: Natürliche Kältemittel

Bundesgebiet und in allen Lebensmittelbereichen eingesetzt. Auch die Hygieneeinrichtungen wie Handwaschbecken und Schleusen, aber auch Tische, Schränke und Türen werden von den Kunden wegen ihrer guten Qualität und optimaler Preise geschätzt. Die Firma Mooshammer sucht für ihre Kunden stets die beste Lösung, was durch die Maßanfertigung aller Produkte auch gewährleistet werden kann. Mit der Lieferung von Schaumreinigung und Kistenwaschanlagen erhalten Sie somit alles aus einer Hand.

nen Wurm abtötenden Effekt haben können. Dr. Elisa Wanzenböck: „Die Erfahrungen zahlreicher Landwirte geben uns Recht: Testen Sie jetzt ‚Vitan Paratox‘ und profitieren Sie von gesunden, leistungsfähigen Tieren.“

INFORMATION: www.vitan.at

Patura: TierwohlKratzmatte

Die neue Kratzmatte von Patura leistet einen wertvollen und einfach zu realisierenden Beitrag zum Thema Tierwohl. Tiere jeder Rasse und jeden Alters verspüren das Grundbedürfnis der Fellpflege, zeitgleich sorgen Parasiten und Schmutz dafür, dass jede geeignete Stelle zum Kratzen genutzt wird. Die Folgen sind nicht selten Verletzungen durch scharfe Kanten oder Betonteile. Die Patura Kratzmatte lässt sich nahezu an jeder Wand und jedem Betonsockel befestigen und erhöht somit ohne großen Aufwand den Komfort im Stall.

INFORMATION: Patura KG

Tel.: +49 (0) 93 72 / 94 74 0

www.patura.com

Durch den Einsatz einer Kälteanlage im Lager kann bei Kartoffeln, Karotten (Möhren), Zwiebeln oder Obst eine kontinuierliche Marktversorgung bis zum Anschluss an die neue Ernte sichergestellt werden. Eine Kälteanlage kann witterungsunabhängig die Abkühlung und Abtrocknung optimieren und für eine konstante Lagertemperatur auch bei steigenden Außentemperaturen sorgen. Der Einbau einer Kälteanlage bedarf einer sorgfältigen Planung, da sich im Lager jede Fruchtart anders verhält. Gaugele hat über 70 Jahre Erfahrung im Bereich Lüftungs- und Klimatechnik und kennt die Ansprüche der verschiedenen Produkte. Wir berechnen Ihnen für jede Produktund Lagerart die spezifische Kühlauslegung.

INFORMATION: www.gaugele.de

Mooshammer:

Modernes Hygienemanagement

Know-how, Erfahrung und optimales Service: Die Entwässerungsrinnen aus Edelstahl von Mooshammer werden im gesamten

INFORMATION: MOOSHAMMER hygiene & technik GmbH Tel.: 07248/64434 info@mooshammer.at www.mooshammer.at

Vitan gegen Parasiten B

ei den meisten Tierarten entwickelt sich im Laufe des Lebens eine Immunität gegen Parasiten. Nicht so bei Schafen und Ziegen, bei denen besonders bei Weidehaltung Infektionen mit Endoparasiten auf der Tagesordnung stehen. Die damit verbundenen Resistenzen gegen die verfügbaren Antihelminthika stellen Betriebe vor große Herausforderungen. Daher können phytogene Methoden zur Parasitenbekämpfung, in Kombination mit einem guten Weidemanagement, vor allem für biologisch wirtschaftende Betriebe eine echte Alternative darstellen. Studien haben gezeigt, dass Substanzen wie kondensierte Tannine, sekundäre Pflanzenstoffe und ätherische Öle ei-

voran:

So kommt der Apfel in die Flasche!

Fruchtsaft, Most, Cider – voran ist Ihre erste Anlaufstelle in der heimischen Obst- und Gemüseverarbeitung. Von der Frucht bis zur Saftabfüllung – wir gestalten Ihnen den Weg vom Obstbaum in die Flasche so einfach wie möglich. Stets nahe am Geschehen, entwickeln wir uns weiter und bieten somit natürliche Obstverarbeitungsmöglichkeiten am Puls der Zeit. Saftherstellung aus bodenständigen Streuobst- oder Intensivkulturen kann Ihr aktiver Beitrag zum Gesundheits-, Natur- und Umweltschutz sein. Starten Sie los!

INFORMATION: www.voran.at

FIRMEN BERICHTEN bioprofi 2/2023 47

4-RAD-LENKUNG

AKTIVE STILLSTANDSREGELUNG

GEFEDERTE VORDERACHSE & KABINE

117 PS & 500 NM – PERKINS POWER STUFE 5

Der Beste am Berg lindner-traktoren.at
Österreichische Post AG MZ 02Z033612 M SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien Retouren an „Postfach 555, 1008 Wien“

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